Dienstag, 28 Juni 2011 00:00

Grieser Bäuerinnen in Matsch

Matsch

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Nicht nach Trafoi zu den Drei Brunnen fuhr der Bäuerinnenchor von Gries am Pfingstmontag, die Frauen und deren Ehemänner  wallfahrten zum hl. Florinus nach Matsch.
Zu seiner Ehre gestalteten sie den Gottesdienst, den der Stadt- und Landpfarrer Paul Schwienbacher   für die Pfarrgemeinde feierte. Nach dem Amt schloss sich eine Dorfführung an. Die Grieserinnen erinnerten sich noch, dass der Friedhof um Pfingsten 1983 abgerutscht war und schauten unsicher über die Mauer zum Saldurbach hinunter. Lehrer Sepp Telser deutete der Gruppe die Bedeutung des Weilers Kartatsch mit curtis und erzählte während des Rundganges vom Brand 1929, von den geteilten Stuben, den Pfarrherren des Ortes und der Weihnachtsfeier mit dem Deutschböhmen, bei der sein Vater als Bub den ersten Christbaum anstaunte und von den Lutherischen ein Geschenk annahm. Telser Sepp zeigte den Frauen auch die Geburtsstätte des hl. Florinus in Valfur, dem Hofe, der kürzlich als letzter eine Straße bekam und berichtete von den  neuerlichen Bemühungen, um die Elektroenergie. Das Wasser des Saldurbaches, das die Montecatini seit den fünfziger Jahren in den Reschensee leitet, hat den Matschern bis jetzt nichts erbracht.
Trocken überstanden die Sängerinnen weiteren Nieselregen im Gasthof Weißkugel bei Knödel und Schöpsernen von Gebhard Heinisch lecker zubereitet. Nach dem Mittagessen berichtete Veronika  Kofler vom Bauernleben in Matsch. Die meisten Höfe werden im Nebenerwerb bewirtschaftet, da sind die Frauen gefordert und auch die Kinder müsssen fleißig mitarbeiten. In den etwas ruhigeren Wintermonaten  treffen  sich die Frauen der Höfe zum Wollverarbeiten  in der alten Volksschule und nützen die Zeit zum Gedankenaustausch. Der Erlös der auf dem Gollimorkt verkauften Pantoffeln, Hüte undTaschen geht in den bäuerlichen Notstandsfonds.
Mit einem Jodler und einem Abschiedslied und guten Wünschen  trennten sich die Grieser von der Matscher Ortsbäuerin.
Der Bäuerinnenchor von Gries wird schon seit 26 Jahren von Marlene Springeth geleitet. Die Frauen singen bei Festen in der Heimatkirche und  bei Veranstaltungen  zum Brauchtum des Jahres. Bei Ausflügen wie diesem in den Vinschgau  dürfen die Männer auch mit und lernen so Land und Leute kennen.Marlene ist mit ihrem Mann Ferdl und dessen Schwester Maridl öfters auch als Anreiter Dreigesang im Sender Bozen zu hören.

Wilfried Stimpfl

Bezirkszeitung Vinschgerwind, Vinschgau

Publiziert in Ausgabe 13/2011

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