×

Warnung

JUser: :_load: Fehler beim Laden des Benutzers mit der ID: 63
Donnerstag, 02 Mai 2019 08:41

Giftfrei

Mals/Vinschgau - Zum Auftakt des Festivals „hier und da – gut leben im ländlichen Raum“, sprach Vandana Shiva, die Trägerin des Alternative Nobelpreises 1993, über die Zukunft der globalen Landwirtschaft. Diese muss gift- und pestizidfrei und vielfältig sein und gesunde Nahrungsmittel produzieren.

von Heinrich Zoderer

Die Aula im Oberschulzentrum Mals war gerammelt voll, als BM Ulrich Veith am 11. April die aus Indien stammende Physikerin und Umweltaktivistin Vandana Shiva begrüßte. Shiva sprach englisch, über Kopfhörer gab es Simultanübersetzungen in Italienisch und Deutsch. Die charismatische Inderin zeichnete ein düsteres Bild der globalen Situation. Wir haben noch 10 Jahre Zeit, wenn sich bis dahin nichts ändert, dann läuten die Alarmglocken, meinte Shiva. Das sechste globale Artensterben der Erdgeschichte, diesmal vom Menschen verursacht, führt zum Massensterben von Insekten und Schmetterlingen, wenn wir die Lebensräume nicht besser schützen. Sehr hart kritisierte sie die industrielle Landwirtschaft und Großkonzerne wie Monsanto. Sie sprach vom „Giftkartell“, die nur auf den Profit achten und entscheiden, wie unser Essen aussieht. Durch die industrielle Landwirtschaft entsteht eine Monokultur. Die Biodiversität geht verloren, die Gesetze der Natur werden nicht geachtet, der Boden und das Grundwasser werden belastet. Wer die Gesundheit des Planeten zerstört, zerstört auch unsere Gesundheit, meinte Shiva. Die Landwirtschaft ist für 50% der Treibhausgase verantwortlich. Durch die Großkonzerne sieht die Wissenschaftlerin auch die Freiheit und die Demokratie bedroht. Vandana Shiva kritisierte die „Grüne Revolution“, weil dadurch viele Bauern der sogenannten Dritten Welt von Großkonzernen abhängig und gezwungen wurden Kunstdünger und Pestizide einzusetzen. Sie erinnerte an die Chemiekatastrophe von Bhopal 1984, als es in einer Pestizidfabrik viele Tote und Verletzte mit Landzeitfolgen gab. 1991 gründete Shiva die Organisation Navdanya. Dabei geht es um die Sicherung und Bewahrung von regionalem Saatgut traditioneller Nutzpflanzen. Es geht um den Schutz der Bauern vor Abhängigkeiten von patentiertem Saatgut, um die Produktion von gesunden Lebensmitteln und die Stärkung der lokalen Märkte. Die industriell erzeugten Lebensmittel haben einen geringeren Nährwert. Das hat Einfluss auf unsere Gesundheit. Der Einsatz von Pestiziden führt nach Shiva zu einer Erhöhung von Allergien und Krebs. Auch die Anzahl der Kinder mit Autismus hat deutlich zugenommen. Vandana Shiva plädierte für eine weltweit giftfreie Landwirtschaft, für mehr Vielfalt und Biodiversität. Mals bezeichnete sie als Leuchtturm, der Mut macht und wichtig ist für den ganzen Planeten. Am Ende wurde der Klimasong „Sing for the Climate“ nach der Melodie von Bella Ciao gesungen.

Publiziert in Ausgabe 9/2019

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.