Schlanders/Bozen - Acht Tage lang, vom 10. bis 17. April, gab es im Kulturhaus Schlanders eine Bücherausstellung mit 1.000 Neuerscheinungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und ein umfangreiches Rahmenprogramm.
von Heinrich Zoderer
Das Südtiroler Kulturinstitut präsentiert seit Jahrzehnten im Frühjahr die „Bücherwelten im Waltherhaus“. Erstmals wird heuer diese Buchausstellung auch in Schlanders in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Schlandersburg, dem Kulturhaus, der Gemeinde und dem Bildungsausschuss organisiert. Neben der Ausstellung wurde von den örtlichen Organisationen ein buntes Rahmenprogramm mit Autorenlesungen und Buchvorstellungen für Schüler, ein Filmabend, Wiener Kaffeehausliteratur mit Klavierbegleitung, eine Kulturnacht mit Autorenlesungen in Gasthäusern und eine Vorlesestunde für die Kleinen geboten. Als Besonderheit gab es am 13. April bei der langen Nacht des Buches ein „Literarisches Quartett“. Nach dem Vorbild der beliebten Literatursendung im ZDF stellten auch in Schlanders vier Literaturliebhaber jeweils ein Buch vor und anschließend wurde jedes Buch von allen Seiten beleuchtet und zerpflückt, so dass es eine informative, aber auch sehr unterhaltsame Buchbesprechung wurde. Susanne Resch Vilardo stellte das Buch „Töchter“ von Lucy Fricke vor, Herbert Raffeiner den französischen Gesellschaftsroman „Serotonin“ von Hichel Houellebecq, Maria Raffeiner das Buch „Kinder des Zufalls“ der Berliner Autorin Astrid Rosenfeld, die 2011 beim Franz-Tumler-Literaturpreis dabei war und den Publikumspreis erhielt. Marin Trafoier präsentierte das Buch „Allmen und Erotik“ des Schweizer Erfolgsautors Martin Suter. Die Darstellung der verschiedenen Inhalte und Personen, die Sprache und Erzählweise wurde herausgearbeitet. Während das Buch von Suter als leichte Sonntagnachmittagslektüre bezeichnet wurde, ist das Buch Serotonin eine schwere Kost mit Mammutsätzen. Houellebecq blickt in die Abgründe des Menschen. Das Buch Töchter ist eine Vater-Tochter Beziehung. Fricke schreibt gut, erzählt aber schlecht und bringt nichts auf den Punkt. Die Liebesgeschichte Kinder des Zufalls, geschrieben mit leisem Humor, erzählt von vielen Figuren, so dass man leicht den Überblick verlieren kann. Nach dem literarischen Quartett erhielten die vielen Zuhörer eine Buchstabensuppe und dann ging es weiter mit dem Film „Der Trafikant“ von Nikolaus Leytner nach dem gleichnamigen Roman des österreichischen Autors Robert Seethaler.
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