Dienstag, 23 August 2011 07:52

Von Angriffen und heftigen Debatten

Mals

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Brisantes hatte der Malser Gemeinderat bei seiner Sitzung am 11. August 2011 auf seiner Tagesordnung. Und wie im „Vinschgerwind“ Nr. 16 angekündigt, haben sich Spannungen aufgebaut und Spannungen förmlich entladen. Zuerst zu den Entladungen:
Der Gemeinderat hat mit 19 Ja-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen, in seinem Landschaftsplan einer Ergänzung einzufügen. Der Rombach soll in seinem gesamten Verlauf „nicht für Großableitungen zur hydroelektrischen Nutzung genutzt werden“. Eine endgültige Entscheidung ist das noch keine, denn diese Ergänzung bzw. den gesamten Landschaftsplan muss die I. Landschaftsschutzkommission begutachten und zum Schluss befindet die Landesregierung darüber. Damit geht Mals einen Schritt voraus, auch vorbei an den Forderungen der Initiativgruppe Pro Rambach und an der Umweltschutzgruppe Vinschgau, welche zwei Tage später mit einer Kundgebung für den totalen Schutz des Rombaches demonstriert haben. Auch will es der Zufall, dass der „Wind“ genau vor einem Jahr über die Möglichkeit berichtet hat, den Rom vor einer Großableitung zu bewahren. Der eigentliche Hintergrund des Malser Ratsbeschlusses ist, die zwei derzeitigen Projekte (E-AG mit den Gemeinden Mals, Glurns und Schluderns und der SEL - und das Projekt der Eisackwerke GmbH des Helmuth Frasnelli) aus dem Rennen zu werfen, um dann mit einer Kleinableitung (unter 3 Megawatt Leistung) wieder einzusteigen. Für eine Kleinableitung ist - derzeit noch - die Grundverfügbarkeit Voraussetzung. Und die könnte man sich, nach Diskussionen, vor allem von der Fraktion Laatsch einholen. Die Aktion soll schnell über die Bühne gehen, weil das derzeitige Regelwerk über die Grundverfügbarkeit wackelt. „Eine Kleinableitung und eine touristische Nutzung lassen sich vereinbaren“, sagte BM Ulrich Veith.
Ganz anders verhielt sich der Gemeinderat in der Causa Windräder auf der Malser Haide. Der Freiheitliche Peppi Stecher wollte mit seinem Beschlussantrag die E-AG als Vertreterin der Gemeinde Mals in der „Windkraft Marein“ beauftragen, dafür zu sorgen, dass die beiden Windräder entfernt und die „Windkraft Marein“ aufgelöst werde. Er sei, sagte Stecher, nicht grundsätzlich gegen die Windkraft, es gehe aber um den Standort der beiden Windräder. Derselbe Antrag wurde vor 6 Monaten von Johann Ziernheld mit dem bürgermeisterlichen Versprechen zurückgezogen, sich um Kosten und Informationen zu bemühen. BM Veith hat weder Kosten noch Informationen geliefert und der Antrag wurde, nachdem auch der ansonsten leise im Hintergrund agierende SVP-Fraktionssprecher Werner Weiskopf vor Risiken gewarnt hatte, mit 9 Enthaltungen, abgelehnt. Mehrere Alsacker, die unter den Geräuschen der Windräder zu leiden haben, haben enttäuscht die Sitzung verlassen.
Dann sind unter Allfälligem die Emotionen hoch- und mit manchen die Rösser durchgegangen. Den Reigen begann Bruno Pileggi. Es gehe nicht an, dass zwei Kaufleute gegen 3000 Einwohner alles blockierten. Damit war das Thema General Verdross-Straße mit Wucht auf dem Tisch. Die sofortige Schließung an den restlichen Samstagen im August forderte Christine Taraboi. Mals glänze bei den Veranstaltungen durch Abwesenheit. Marcel Weirather, einziger Kaufmann im Gemeinderat, wehrte sich gegen die Angriffe: Die Unterschriften seien wegen der drohenden Schließung der Straße gesammelt worden. Aufgrund des Parkplatzproblems sei eine Schließung nicht möglich. Eine Gemeinderätin ließ das Parkplatzproblem nicht gelten. Als unfair gegenüber der Arbeitsgruppe Verkehr bezeichnete Gemeindereferent Josef Thurner die Unterschriftenaktion der Kaufleute. Am Tag nach der Ratssitzung waren die drei Parkplätze vor dem Geschäft Blaas weg und Blumentröge trennen seither die Fahrbahn von einem Gehweg. (eb)

Publiziert in Ausgabe 17/2011

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