Andreas Hofer Lauf.
Erstmals im Gedenkjahr des Tiroler Freiheitskämpfers organisiert, hat der Andreas Hofer Volkslauf (St. Martin in Passeier) viel Erfolg erreicht mit der Teilnahme von vielen Athleten aus dem Vinschgau. Der Lauf startet heuer am 3. Juni um 10.15 Uhr.
Anmeldungen zum 4. Andreas Hofer Volkslauf sind unter Tel.: 0473 641210 oder in Internet unter www.andreashofervolkslauf.it möglich.
Die traditionelle Fußballwoche mit der Fußballschule Hans Dorfner findet heuer vom 21. bis 25. August 2012 in der Sportzone „Schlums“ statt. Bei Franz Weithaler unter thurngut@rolmail.net anmelden können sich bis am 30. Juni alle fußballbegeisterten Kinder ab sechs Jahren. Geboten wird ein abwechslungsreiches Rundum-Programm mit Fußball, Spaß und Unterhaltung von 9:45 Uhr bis um 16 Uhr Nachmittag, altersmäßig abgestimmt.
Weitere Infos erhalten Interessierte unter 335 59 18 006.
Dorflauf Mals.
Die Stimmung des Laufens im Dorf hat Mals durch die 18 Ausgaben des Wintertriathlons schon erfahren. Jetzt kommt aber ein echter Dorflauf und zwar am Samstag, den 9. Juni mit Start um 16.00 Uhr in der Sportanlage Sportwell. Anmeldung innerhalb des Vortages bis 19.00 Uhr (Fax 0471/251378 - cronobz@tin.it, Nachmeldung bis eine Stunde vor dem Start-Zielgelände (Euro 10). (lp)
Info: Ignaz Veith Tel.: 340/1858573, Alfred Lingg 335/276430. Für die den verschiedenen Altersgruppen entsprechenden 27 Kategorien sind 7 Strecken vorgesehen: von 200 m für die Kleinsten bis zu 5.000 m für die Herren.
Latsch; AHC Vinschgau - Jahreshauptversammlung
Vor zwei Monaten ging die Eishockeysaison 2011/12 zu Ende, die Vorbereitungen für die neue Meisterschaft laufen bereits auf Hochtouren. Damit Spieler, Eltern und Eishockeyfans wissen, wie es weitergeht, lud der AHC Vinschgau am 17. Mai im Fraktionssaal von Latsch zur Jahreshauptversammlung ein, bei der auch ein Rückblick auf die vergangene Meisterschaft gemacht wurde.
Für das Team der Serie C ging eine Saison mit Höhen und Tiefen zu Ende. Das Saisonziel, das sich die Eisfix gesetzt hatten, war das Erreichen der Play Off. Dies wurde durch den Halbfinaleinzug deutlich übertroffen. Es wäre noch mehr möglich gewesen, doch die Mannschaft war über die gesamte Saison vom Verletzungspech verfolgt und trat selten in Bestbesetzung an. Dadurch erhielten jedoch einige Nachwuchsspieler die Chance, in dieser Liga zu spielen und konnten so wertvolle Erfahrungen sammeln. Am Ende scheiterten die Eisfix am späteren Titelgewinner Auer.
Auch in der Jugend verlief die Saison recht erfolgreich. Fünf Junior-Mannschaften des AHC Vinschgau nahmen an verschiedenen Meisterschaften teil und zeigten eine gute Leistung. Leider musste sich die U18 aufgrund vieler Verletzungen und des daraus entstandenen Spielermangels nach Hälfte der Saison aus dem Wettbewerb zurückziehen.
Was die Saison 2012/13 betrifft, so gibt es bereits einige Neuigkeiten. Die Verträge mit den beiden Trainern, Ivan Cerny und Benjamin Wunderer, wurden verlängert. Auch das Training der Spieler ist bereits in vollem Gange. Seit Anfang Mai trainieren die Jungs bereits fleißig für die neue Meisterschaft. Bereits ab 8. Juli haben die Spieler die Möglichkeit, einige Trainingseinheiten auf dem Eis zu absolvieren. Zudem findet Ende August wieder ein Trainingscamp statt.
Ein besonderes Highlight bekommen die Eishockeyfans im Sommer zu sehen. Der deutsche Verein EV Ravensburg, Teilnehmer der 2. Bundesliga, wird die Saisonvorbereitung im IceForum Latsch absolvieren. (sam)
Schlanders
Die WFO Schlanders hat sich durch die Einführung eines Klassenzuges mit dem „Schulschwerpunkt Sport“ ein ganz besonderes Ziel gesetzt: Junge Sportlerinnen und Sportler sollen Freude an ihrer sportlichen Tätigkeit haben, sollen die Möglichkeit haben, sich sportlich weiterzuentwickeln und sollen gleichzeitig aber auch eine fundierte schulische Ausbildung genießen können. Im Sportunterricht und im Rahmen der fächerübergreifenden Lernangebote beschäftigen sich die SchülerInnen mit Sportkunde, Gesunde Ernährung, Erste Hilfe und verschiedenen sportlichen Aktivitäten wie Mountainbiken, Klettern, Schwimmen, Teakwondo, Sportschießen, Ballspielen und Vielem mehr. Den Höhepunkt im heurigen Schuljahr stellt das Projekt „Sicherheit in der Bergwelt“ dar. Exkursionen zu Lawinenkunde, Klettern am Klettersteig und Mountainbiken wurden durchgeführt. Am Gardasee konnten die SchülerInnen der dritten Klasse den Ernstfall erproben und wichtige Erfahrungen sammeln. Bei Bedarf wurden die SchülerInnen von einem Physiotherapeuten unterstützt. Freude am Sport sowie die aktive und regelmäßige Ausübung des Sports in einem Verein sind Grundvoraussetzungen, um dieses Angebot nutzen zu können.
Bei der Umsetzung der diversen Angebote entstehen allerdings beträchtliche Kosten, welche nicht zur Gänze vom Schulhaushalt abgedeckt werden können. Die Raiffeisenkassen von Schlanders und Latsch unterstützen dieses Projekt und ermöglichen somit unseren sportbegeisterten Schülerinnen und Schülern ihre Ziele zu erreichen. Die Schule bedankt sich im Namen der jungen Sportlerinnen und Sportler.
Vinschgau/Branzoll
Beim Berglauf von Branzoll nach Aldein auf zum Teil nassem Geröll und glitschigen Pflastersteinen wurde gleichzeitig auch die Landesmeisterschaft ausgetragen. Sieger dieses sehr steilen Laufes (940 Hm auf 6,5km) und Landesmeister im Berglauf 2012 wurde mit 38:02 überlegen der Stilfser Thomas Niederegger.
Anna Pircher lief als dritte Frau mit 50:58 durchs Ziel und wurde Vizelandesmeisterin ihrer Klasse. Insgesamt Vierte der Frauen und Landesmeisterin ihrer Kategorie wurde Petra Pircher mit 51:48.
Helmut Platzgummer wurde mit 46:49 Vizelandesmeister seiner AK. Christian Tscholl wurde mit 45:48 in seiner AK 6. und Karl Tappeiner 9. mit 48:57. Patrick Wallnöfer wurde 12. mit 49:19. Rudi Schöpf lief 50:41 und wurde 8. seiner Klasse. Helmut Zischg holte in seiner Altersklasse die Bronzemedaille mit 1:03:16.
Helmut Zischg
Ski alpin
Für seinen jahrelangen Einsatz im Wintersport Ski alpin wurde im April auf der Pro Winter in Bozen Moser Arnold, Ehrenpräsident vom ASV Morter, mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Er bekam sie vom FISI Präsidenten Hermann Ambach für seine 26-jährige Präsidentschaft und über 30 Jahre Mitglied des ASV Morter als Dank für seinen Einsatz im Wintersport überreicht. Der ASV Morter und das Trainingszentrum Vinschgau Ski alpin gratulieren ihm dazu recht herzlich und sagen nochmals Vergelt’sGott für die ehrenamtliche Arbeit als Präsident im Verein.
VSS - Fußball - 14.06 - 17.06.2012
Nach der Mini-EM 2008 im Vinschgau und der Mini-WM 2010 in Südtirol wird bald die Mini-EM 2012 wieder im Vinschgau starten. Die Veranstaltung wird vom 14. bis 17. Juni stattfinden. Interessiert sind die 8 Fußballmannschaften des VSS-FC Südtirol Winterturnier sowie weitere 8 Mannschaften aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Tschechien und eine Mannschaft aus dem Trentino.
Prad
Die Überraschung war für viele Fanclubmitglieder perfekt: Hans Daniel Fahrner wird in der kommenden Saison die Skimädchen Liechtensteins als Cheftrainer für Technik betreuen. Nachdem er Athleten für Kirgisien, Moldawien und Aserbaidschan nach vorne gebracht hatte, wurde der Skiverband des Fürstentums auf ihn aufmerksam und verpflichtete ihn. Sein Sohn Martin wird die Skiläufer in Aserbaidschan weiterbetreuen. Die Fangemeinschaft um Fahrner und seine Ski-Athleten feierten kürzlich am Prader Fischerteich mit den Skistars, darunter Urs Imboden, der bei den Schweizern wegen Erfolglosigkeit ausgemustert, dann bei drei Weltmeisterschaften bester Schweizer wurde. Dabei war auch der Südtiroler Patrick Thaler, der in der vergangenen Saison aufhorchen ließ. Auch die zukünftigen Schützlinge Fahrners aus Liechtenstein stellten sich vor. Das Außergewöhnliche am Fan-Club, angeführt von Johann Rabensteiner (alias Sewas) ist, dass die Mitglieder nicht unbedingt auf einzelne Fahrer fixiert sind, sondern all jene anfeuern, die sich unter den Fittichen Fahrners entwickeln. Bei Rennen in Kitzbühl, Wengen oder Garmisch sind sie meist mit dabei. In seiner offenen und humorvollen Art erreicht Fahrner die Athleten und er schafft es, seine Leute zu motivieren. „Es braucht Einfühlungsvermögen und vor allem Vertrauen in die Läuferinnen und Läufer, dann entwickeln sie Selbstvertrauen und steigern sich zur Höchstform“, sagt Fahrner. Sein Markenzeichen ist, dass es ihm immer wieder gelingt, talentierte und aufgrund von Formtiefs von ihren Verbänden ausgeschlossene Läufer in den Skizirkus zurückzubringen. Mit seinen Skimädchen wird er schon bald mit dem Training beginnen und auf dem Stilfserjoch und auf dem Schnalser Gletscher zu sehen sein. (mds)
ASV Obervinschgau
Die Kinder und jugendlichen Athleten des ASV Obervinschgau mit dem Ausschuss und dem Trainer schauen zufrieden auf ein tolles Sportjahr zurück.
Letzten Sommer wurden Radtouren, Skater-Trainings und andere Varianten von Trocken Trainings mit Trainer Luttl als Vorbereitung für die Wintersaison gemacht. Mit dem jungen Team wurden am Stilfser Joch im Sommer einige Schneetrainings organisiert.
Ab November übte sich der Nachwuchs im Skigebiet Sulden als Vorbereitung für die lange Wintersaison. Mit dem Saisonstart am Watles wurden dem jungen Verein ausgezeichnete Trainingsmöglichkeiten geboten!
Die Buben und Mädchen: Jacob, Jonas, Michi, Sarah F., Sarah T., Filip, Janik, Samuel und Dario haben geschlossen gute Ergebnisse bei den einzelnen Meisterschaften gebracht.
Sie bedanken sich mit dem Ausschuss und dem Trainer bei allen die sie beim Trainieren und bei den Rennen unterstützt haben aber auch bei den Ausrüstern-Serviceleuten, Liftgesellschaften usw. für ihre Hilfestellungen.
Ein besonderes Dankeschön gilt den Firmen, den Betrieben und den Privatpersonen, die uns durch ihre finanzielle Unterstützung sehr geholfen haben.
Heinrich Wittmer
Schlanders
Schon beim Fakie-Cup in Schlanders machte die 13 jährige Laaser Mittelschülerin als Gesamtsiegerin auf sich aufmerksam. Die Tochter der Sportlehrer Reinhilde Ritsch und Roman Tappeiner glänzte dann in München beim internationalen Hallenmeeting als schnellste Vinschgerin. Den Übergang ins Freie schaffte die Athletin gleich mit einem Sieg im Hochsprung. Mit 1,37m gewann sie den zweiten Durchgang des Südtirol Grand Prix. Petra (Bild) ist nicht nur in der Leichtathletik talentiert, sondern auch eine hervorragende Kunstturnerin. (ah)
Wolfgang Platter, am Tag der Märtyrer Sisinius, Martyrius und Alexander, 29. Mai 2012
Südtirol ist bis heute bis auf die beiden abzutragenden Windräder auf der Malser Heide kein Land der Nutzung von Windenergie. Die Südtiroler Landesregierung hat in einem Grundsatzbeschluss entschieden, dass unser Land auch in Zukunft frei von Windparks bleiben soll. Bis auf die Anlage am Sattelberg im Wipptal, welche nach dem Entscheid der Landesregierung gebaut werden darf.
Wenn Roland Rungg sagt, ein Traum sei in Erfüllung gegangen, dann glaubt man ihm das aufs Wort. Denn hier, in der neuen Hofstelle am Ortseingang von Prad am Stilfserjoch würde wohl jeder gerne wohnen. Soviel darf ohne Übertreibung vorausgeschickt werden.
Text: Angelika Ploner | Fotos: Rene Riller
Natur wohin das Auge reicht: Es ist ein prominenter Platz, ein Traumgrundstück, das die neue Hofstelle samt Garage am Eingang von Prad am Stilfserjoch - von Spondinig kommend - einnimmt. Das neue Wohnhaus der Familie Rungg gehört zu jenen, die nicht den Blick seiner Betrachter auf sich ziehen, weil sie protzen oder gar exotisch anmuten, sondern weil sie eine architektonisch willkommene und vor allem wohltuende Augenweide sind. Zurückhaltend und dennoch selbstbewusst. Einfach und dennoch spannend.
Der Hofschank Tedoldi in Laatsch wurde vor kurzem eröffnet. Die Familie Tedoldi hat Wohnraum für die Familienmitglieder geschaffen und Räumlichkeiten für Gäste, die sie mit Vinschger Kost aus hofeigenen Produkten verwöhnen. Der Charakter des alten Hofes spiegelt sich im neuen Gebäude wider.
Text und Fotos: Magdalena Dietl Sapelza
Die Charakteristik des alten Bauernhauses sollte sich in der Fassade des Neubaues widerspiegeln. Das war eine Vorgabe des Bauherrn Franz Sepp Tedoldi und seiner Familiemitglieder an die Planer, nachdem die Entscheidung gefallen war, die alte Bausubstanz durch einen Neubau zu ersetzen. Auch der uralte Palapir-Baum unmittelbar neben dem Haus sollte stehen bleiben. Die Charakteristik des Hofes ist durch sensible, gut ausgeklügelte Planung und nach gründlicher Auseinandersetzung mit der Geschichte des alten Hofes auch erhalten geblieben.
Der neue Hof, in dem kürzlich der „Hofschank Tedoldi“ nach der Segnung durch Dekan Stefan Hainz in geselligem Rahmen eröffnet worden ist, bildet nicht zuletzt wegen der Fassade ein harmonisches Ganzes im Ensemble mit Kirche, romanischem Turm, Friedhof und Widum. Der alte Palapir-Baum hat die Bauphase gut überstanden. Man merkt es ihm zwar noch an, dass seine Wurzeln gelitten haben, doch er erholt sich. Gäste, die am Spätnachmittag am massiven Holztisch vor dem Hofschank sitzen, sind dankbar für den Schatten des Baumes. Der Neubau entspricht den Anforderungen der modernen Bau- und Wohnkultur und hat Klimahaus Standard B. Warmwasser produzieren Solarplatten. Die Stromgewinnung durch eine Photovoltaik-Anlage ist aus Sicht des Denkmalschutzes wegen der Nähe zur Kirche nicht gestattet. Die Entscheidung den alten Hof abzureißen war den Bauherren und den Planern nicht leicht gefallen. „Der Abriss hat schon weh getan, doch wir kamen nicht umhin“, erklärt Tedoldi. „Wir haben lange hin und her überlegt und die verschiedenen Möglichkeiten ausgelotet“, sagt auch Karl Christandl vom Planungsbüro Patscheider&Partner in Mals. Die Mauern waren brüchig, die Einteilung der bestehenden Räumlichkeiten hätte es unmöglich gemacht, die Wohnbedürfnisse der Familienmitglieder zu befriedigen und den Hofschank zu errichten.
„Mit einer Sanierung wären unsere Wohnungsprobleme nicht gelöst worden“, so Tedoldi. Das Haus musste zudem behindertengerecht gebaut und mit einem Lift ausgestattet werden, um den Ansprüchen der beeinträchtigten Tochter Bernadette gerecht zu werden, die von allen im Haus liebevoll umsorgt wird. Zudem war die Hofstelle nicht unterkellert, was ein großer Nachteil für die künftige Nutzungen gewesen wäre.
Die fehlende Unterkellerung war ein ausschlaggebender Punkt für den Abriss mit Wiederaufbau. Ein Hofschank braucht Keller, zudem plant Tedoldi, der Erfahrungen als Senner hat, die Inbetriebnahme einer eigenen Hofkäserei, für die er ebenfalls entsprechende Räumlichkeiten benötigt.
Da die bestehende Kubatur nicht ausgereichend war, um den verschiedenen Bedürfnissen zu entsprechen, wurde zusätzlich0e Kubatur dazugekauft, die eine Bauleitplanänderung nach sich zog.
„Der Neubau musste wegen der Anpassung an die Friedhofsmauer und an den romanischen Turm mit einem ziemlichen Aufwand betrieben werden. „Doch die Fachleute vom Planungsbüro Patscheider&Partner in Mals hatten alles bestens im Griff“, lobt Tedoldi. Der schiefe Turm (Schieflage zirka 50 Meter) musste gesichert werden. Dieser wird nun im Auftrag der Gemeinde Mals saniert. Ein großes Lob ernten auch die am Bau beteiligten Handwerker, Firmen und die verschiedenen Zulieferer.
Die alte Hofstelle dürfte aus mittelalterlicher Zeit stammen, vermutet Tedoldi. Er hatte das Anwesen mit Haus, Stall und Stadel im Jahre 1995 von den Schwestern Wandet gekauft, die sich bereits viele Jahre zuvor in der Schweiz niedergelassen hatten. Er restaurierte das Gebäude notdürftig und zog mit seiner Familie ein. Der Platz für die sechsköpfige Familie war allerdings begrenzt, und es musste nach einem neuen Weg gesucht werden, Wohnraum zu schaffen. Das Anwesen stand weder unter Denkmal- noch unter Ensembleschutz. Die Nähe zu Friedhof, Kirche und Widum rief das Dankmalamt und das Amt für Baudenkmäler dennoch auf den Plan. Lange wurden die Für und Wider von Sanierung oder Neubau diskutiert. Tedoldis Gespür für Historisches ermöglichte eine Vereinbarung mit den Vertretern des Landesdenkmalamtes, die in eine Bau-Dokumentation der alten Hofstelle mündete. Es wurde also alles fotografiert, dokumentiert und bleibt so als geschichtliche Quelle erhalten.
Bauherr Tedoldi integrierte in Absprache mit den Fachleuten alle brauchbaren Materialien des alten Gebäudes in den Neubau, als Hommage an die Vorbesitzer. Verwendung fanden sämtliche alte Holzbalken, die nun gereinigt und angepasst in neuer Form im Hofschank zur Geltung kommen. Altes Holz wurde beispielsweise für Tische, Stühle, Holzverkleidungen verwendet und in die Decke eingearbeitet. Original alt ist auch die Eingangstür ins Gastlokal samt Beschlägen. Die Familienmitglieder und die Besucher des Hofschankes nehmen eine Klinke in die Hand, die Generationen vor ihnen schon gedrückt haben. Und sie werden mit Gerichten aus der Vinschger Küche bewirtet, die seit jeher die bäuerliche Kultur prägen. Serviert werden Erzeugnisse aus der heimischen Produktion, zum Beispiel Lamm- und Kitzgerichte, Rind- und Schweinsbraten oder Gulasch, Speck- oder Semmelknödel und vieles mehr. Vorbestellung ist für Gruppen und bei warmen Speisen erwünscht. Eine „Brettlmarende“ mit Speck, Käse, Brot und Wein aus heimischer Produktion kann im Hofschank jederzeit unangemeldet genossen werden.
Telefon: 3495483088
Zum Bau: Hofschank Tedoldi – Laatsch
Bau von drei Wohneinheiten
und einem Hofschank, Klimahaus B
Bauherr: Franz Sepp Tedoldi, Laatsch
Planer: Ingenieurbüro Patscheider&Partner, Mals
Ausführende: Handwerker, Firmen und Zulieferer
vorwiegend aus dem Vinschgau
Glurns
Im heurigen Frühjahr führte die Mittelschule Glurns im Stadtsaal das Musical „Coco Superstar“ auf. Nach vielen lustigen, manchmal auch anstrengenden Proben, die von September bis ins zweite Semester dauerten, war unser Musical „Coco Superstar“ endlich bühnenreif.
Das Musical handelt von einer Schule in der sich die Schüler auf den Besuch eines Superstars namens „Coco“ freuen. Als angekündigt wird, dass ein Schüler einen Backstage Pass bekommen wird, spielen die Schüler verrückt. Die Direktorin und die Lehrerin beschließen, dem allerbesten Schüler den Backstage Pass zu geben. Dabei stellen sie fest, dass es keinen „Besten“ gibt. So sollen die Schüler eine kleine Präsentation vorbereiten, welche die Entscheidung erleichtern soll. So bilden sich kleine Gruppen, die zusammenhalten und sich von den anderen Gruppen entfernen. Es gibt aber auch Einzelgänger, die den Streit zu schlichten versuchen. Während des Geschehens tritt immer wieder der tollpatschige Hausmeister Karl auf. Weil er nicht mitbekommt worum es bei dem ganzen Getümmel geht, denkt er, die Schüler planen eine Überraschungsfeier für seinen kurz bevorstehenden Geburtstag. Er möchte die Schüler zum Dank mit einer Live Übertragung des Cocokonzerts in ihrer Schule überraschen. An seinem Geburtstag, als alles vorbereitet ist, fliegt alles auf und der enttäuschte Hausmeister erzählt den Kindern von seiner Überraschung und seinem Geburtstag. Die Kinder sind erschrocken, freuen sich aber gleichzeitig sehr über die Überraschung. Später beschließen die Schüler, niemandem den Backstage Pass zu geben, stattdessen vertragen sich wieder alle und feiern zur Versöhnung mit dem Hausmeister Karl Geburtstag.
Die großzügigen Spenden gingen an ein Projekt nach Bolivien, dessen Ziel es ist, obdachlosen Kindern einmal in der Woche ein warmes Essen zu schenken. Für das Bühnenbild sorgte unsere Kunstlehrerin Elisabeth Steiner. Unsere Musiklehrerin Anja Veith und unser Religionslehrer Gustav Gurschler führten die Regie und lernten mit uns die Lieder und die Texte ein. Alle beteiligten Schüler möchten sich hiermit noch einmal bei ihnen für ihre Geduld und ihren Einsatz bedanken. Man kann wirklich von einem gelungenen Musical sprechen.
Sarah Hannah Prader, 3B MS Glurns
Naturns
Bewegen, um etwas zu bewegen!“, so lautete ein Projekttag an der Mittelschule Naturns, den die Arbeitgruppe „Gesundheitsfördernde Schule“ in Zusammenarbeit mit dem Sozialsprengel Naturns am 26.April 2012 für die SchülerInnen aller dritten Klassen organisiert hat.
Dabei hatten die SchülerInnen die Möglichkeit, durch ihren persönlichen körperlichen Einsatz Mitmenschen aus der näheren Umgebung, die sich in einer Notsituation befinden, zu helfen. Dafür mussten sie auf dem Grundschulsportplatz eine Strecke innerhalb von 15 Minuten zurücklegen. Sie konnten dabei laufen, schnell gehen ….kurz gesagt, sich vorwärts bewegen. Für jede zurückgelegte Runde sammelten sie Geld von Sponsoren, die sie selber im Vorfeld suchen mussten (Verwandte, Bekannte…).
Einige Schüler zeigten sich sehr engagiert, so dass am Ende der Veranstaltung die stattliche Summe von 1.500 Euro an Frau Christina Eberhöfer, Leiterin des Sozialsprengels Naturns, im Beisein des Elternratspräsidenten, Herrn Werner Pixner, überreicht werden konnte. Diese leiteten den Betrag umgehend an drei bedürftige Familien weiter.
Naturns
Die Bibliothek Naturns organisiert ab Donnerstag, 31. Mai eine besondere Veranstaltungsreihe „Über den Wolken“.
Sehn-Sucht Berge mit Magdalena Köllemann am Donnerstag, 31.05.2012 um 20 Uhr - in der Bibliothek Naturns
Ausstellung „The Mountaineers“ - IMS - International Mountain Summit vom 31.05. - 12.06.2012; Eröffnung am Donnerstag, 31.05.2012 um 21 Uhr - Burggräflerplatz Naturns
„Erlebniswelt Berg“ - Wanderführer, Kletterführer...
Buchausstellung: Buchhandlung Hanny
vom 31.05. - 12.06.2012 in der Bibliothek Naturns
Jugendliche aus Südtirol haben die einmalige Gelegenheit, im Rahmen des EU-Programms „Jugend in Aktion“ 10 gemeinsame Tage mit jungen Leuten aus Tirol, Wien und Israel (je zur Hälfte jüdisch und arabisch) zu verbringen, um sich gegenseitig kennen zu lernen, sich mit verschiedenen Lebensweisen, Kulturen, Religionen auseinanderzusetzen und natürlich um jede Menge Spaß zu haben. Das Programm umfasst dabei Kreativ- und Fotoworkshops, Besuch der Friedensglocke in Mösern, Dolomitenfahrt, Ausflug auf den Monte Piano, uvm.
Alter: 16 – 18 Jahre
Termin: 08. – 18. Juli 2012
08. – 15. Juli in Tirol und Südtirol
15. – 18. Juli in Wien
Kosten: Die Kosten werden zur Gänze durch das Programm „Jugend in Aktion“ und von den Ländern Tirol und Südtirol getragen. Für die Teilnehmer fallen somit überhaupt keine Kosten an!!
Nähere Informationen: Abteilung JUFF/
Fachbereich Jugend; Mag. Petra Innerkofler
Tel. 0043 / 0512 508 7765,
Prad
Die Donnerstage im April standen im Parkourfieber im Jugendtreff Prad. Trainiert wurde in der Grundschulhalle, zusätzlich wurde gefilmt und Videomaterial produziert. Das ganze wurde in Kooperation mit Team Flying Art organisiert. Interessierte und motivierte Jugendliche können einfach im Treff vorbeischauen.
Schlanders
Am 9. Juni wird im Plawenn Park in Schlanders die zweite Ausgabe des „Extended Play“ stattfinden. Dabei handelt es sich um eine kulturelle Veranstaltung, bei der zahlreiche Künstler und Musiker miteinbezogen sind. Organisiert wird sie vom Jugendzentrum Freiraum in Schlanders in Zusammenarbeit mit dem Künstler Vincenzo de Cristofaro. Die Veranstaltung beginnt um 14.00 Uhr und endet um 00.00 Uhr.
Während die Künstler der Malerei, der Bildhauerei und des „Airbrushs“ nachgehen, werden sie von verschiedenen Musikern begleitet.
Am Abend werden verschiedene Gruppen das Publikum in musikalischer Weise unterhalten: Ossi Kofler wird mit seiner Gitarre beginnen, danach wird der Abend mit dem Duo „soul portraits“ fortgesetzt; Katja wird mit ihrer Stimme das Publikum an geheime und ferne Plätze bringen wo sich das Innerste der Seele befindet. Dann folgt der Vinschger Liedermacher Dominik Plangger, dem es mit seinen tiefgründigen und gleichzeitig scharfen Texten immer wieder gelingt, das Publikum zum Nachdenken anzuregen. Der Abend wird dann mit dem Gospelchor aus Schlanders beendet, 30 Stimmen zu 3 Musikern, auf keinen Fall zu verpassen.
Zu den Neuigkeiten dieser Ausgabe gehört das Essen, welches vom Restaurant Goldener Löwe in Schlanders gebracht wird; das Dessert wird hingegen von den Künstlern gemacht, und zwar werden sie eine Skulptur aus Schokolade zaubern.
Naturns
Auch heuer im Sommer wird das Beschäftigungsprojekt für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren organisiert. Im Laufe der Monate Juli und August haben 30 Jugendliche aus der Gemeinde Naturns die Möglichkeit, insgesamt 510 Stunden in sozialen Diensten und öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde mitzuwirken. Zur Auswahl stehen das Altersheim, die Bibliothek, die Pfarre, das Naturparkhaus, das Prokulusmuseum, der Tourismusverein, die Gemeinde, der Minigolfplatz, die Sommerbetreuung für Grundschüler und das Kochen für einen sozialen Zweck. Für die Helfer stehen aufgrund der Anzahl der geleisteten Stunden verschiedenste Preise wie Eisbecher, Handy-Wertkarten, Gutscheine bei Kosmetik-, Bücher- und Kleidergeschäften, Eintritte für das JuZe Open Air oder das Erlebnisbad zur Auswahl.
Interessierte Jugendliche können sich ab 6. bis 26. Juni im Bürgerservice des Sozialsprengels (erster Stock) täglich von 08.30 bis 12.00 Uhr, freitags bis 12.30 Uhr, dienstags und mittwochs auch von 14.30 - 16.30 Uhr für das Projekt anmelden. Die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt unter Federführung des Sozialsprengels ist Träger des Projekts, die Gemeinde, das Jugendparlament und das Jugendzentrum Naturns sind seine Kooperationspartner. Finanzielle Unterstützung erhalten die Organisatoren vom Fakieshop und von der Sparkasse Naturns.
Vinschgau
Je zwei SchülerInnen der 27 Abschlussklassen haben an der heurigen Mathematik-Olympiade teilgenommen. Alle Mittelschulen des Vinschgaus, von Graun bis Naturns, haben sich daran beteiligt. 21 Schülerinnen und 33 Schüler, von ihren Lehrpersonen im Vorfeld in Sachen Mathe gecoacht, haben am Freitag, den 13. April 2012 in der Aula der MS Schlanders ihr Bestes versucht. Die acht DirektorInnen haben korrigiert. „Wir haben sehr streng korrigiert“, sagte der Naturnser Direktor und Olympiade-Koordinator Christian Köllemann anlässlich der von SchülerInnen der Schlanderser Musikklassen musikalisch umrahmten Preisverteilung am 18. Mai 2012 in Schlanders. Neben viel Publikum, bestehend aus Eltern, Freunden, Mathe-LehrerInnen, aus den Schulsprengel-Direktoren und dem Direktor des Schulzentrums Schlanders Herbert Raffeiner, war auch Schulamtsleiter Peter Höllrigl der Einladung zur Prämierung der landesweit einzigartigen Veranstaltung gefolgt. Mit der Musik hat Höllrigl die Mathematik verglichen: viel Übung und ungemein angenehm bei Erfolgen. Mit den TeilnehmerInnen mitgefiebert haben auch die Mathe-LehrerInnen und bei der Bekanntgabe der Sieger. (eb)
Latsch
Am Samstag, den 19. Mai, wurde im Kubus des Latscher Kunstmäzens Walter Rizzi die Eröffnung der Ausstellung „Metamorphose“ zelebriert. Dabei wurden dem Publikum Werke der in Meran lebenden Künstlerin Irma Hölzl vorgestellt.
Der Kunstliebhaber Walter Rizzi konnte zu dieser Schau zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft begrüßen. Umrahmt wurde das Ereignis von Alessandro Ditadi auf der Querflöte.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Hausherrn, führte die Kunstkritikerin Ilse Thuile gekonnt und in gepflegter Schriftsprache in Leben und Werk der Meraner Künstlerin ein. Dabei vergaß sie nicht, die besondere Wirkung des Ausstellungsraumes hervorzuheben.
Die Kritikerin erläuterte in ihrer Einführung die einzelnen Werkstücke. So ging sie auf die in dem Ausstellungsraum verteilten großen weißgoldenen Bronzeskulpturen, auf die kleiner gehaltenen Figurengruppen in und außerhalb von Vitrinen ebenso ein, wie auf die Nagelbilder und die marmorfarbene plastische Malerei an den Wänden. All diesen Werken sei gemeinsam, dass sie subtil und elegant, aber dennoch kraftvoll den Gegensatz zwischen Dynamischem und Statischem repräsentierten. Ein weiteres einigendes Band sei die helle Patina, die im Laufe ihres Schaffens ein Markenzeichen der Künstlerin geworden sei.
Eröffnet wurde die Ausstellung schließlich durch den Latscher Landesrat Richard Theiner, der von seiner Frau auf die Vernissage begleitet worden war. Die Ausstellung mit den Werken Irma Hölzls bleibt bis zum 20. Oktober 2012 geöffnet. (jan)
Mals
Freundlich begrüßt uns Stefan Fabi, freischaffender Künstler in Marling mit Vinschger Wurzeln. Die Farbspuren auf dem blauen Polo-Shirt zeugen von seiner Tätigkeit.
Das Atelier ist voller Werke, mit Wäscheklammern an Seilen quer durch den ganzen Raum befestigt. Aktuell Holzschnitte, einfach, auf das Wesentliche gezoomt. Das Abreiben eines Druckes ist anstrengender als joggen, lächelt Fabi. Er erklärt uns, was in bei seiner Arbeit bewegt und beschäftigt. Aufgabe des Künstlers ist es, innezuhalten und nachzudenken, was passiert. Wirrwarr aufzuschlüsseln und Klarheit zu finden. Er will die Welt in seinen Werken so gestalten, dass er sich und seine Gedanken zum Ausdruck bringt. „Für mich ist dann alles, was ich sehe, abstrakt. Manche Betrachter-Innen sehen nichts in meinen Holzschnitten, verstehen nicht. Doch Kunst geht über den Verstand hinaus.“ Ab und an treten seine Kinder oder der rüstige Großvater ein, um um Hilfe zu fragen oder um ein Werkzeug zu borgen. Die Familie ist dem Künstler wichtig.
Stefan Fabi ist 1978 in Marling geboren. Sein Vater, Lithograph, starb, als er zwei Jahre alt war. Umgeben von seinen Materialien wuchs er auf, hat damit experimentiert und gespielt. Er erlernte den Geometerberuf und widmet sich seit einigen Jahren vollständig dem künstlerischen Schaffen.
„Er ist ein philosophisch denkender Mensch, gezeichnet von lebensbejahender Toleranz, Ehrlichkeit und Zielstrebigkeit“, so Autorin und Kulturarbeiterin Sonja Steger.
Die Titel der Werke entstehen während dem Schaffensprozess. Archetypen und Urformen sind seine Hauptmotive: Mensch, Mutter und Kind, Vogel, König, Baum, Stein.
Stefan Fabis Ausstellung „Blatt/Schnitt“ ist bis 11.06.2012 in der Bibliothek in Mals zu sehen. (ba)
Öffnungszeiten:
Mo., Di., Do., Fr.,: 8 – 11 Uhr und 15 – 18 Uhr; Di.: 8 – 11 Uhr
Graun/Mals/Glurns
Im Jahr 15 v. Chr. begann der römische General Drusus der Ältere die Pfade der Kelten, Räter und Etrusker zur ersten richtigen Straße über die Alpen auszubauen. Dieses immense Werk wurde 46/47 n. Chr. durch Drusus’ Sohn, Kaiser Claudius, fertiggestellt. Damals wie heute galt es die Menschen an der Adria und dem Po mit denen in den Donauebenen im Norden zu verbinden. Da die einzigen sicheren Quellen bezüglich der Via Claudia Augusta zwei militärische Meilensteine sind, von denen einer in Rabland und der andere in Cesiomaggiore (Belluno) gefunden wurde, stattete Kaiser Claudius persönlich der Radstaffel der ARGE Via Claudia Augusta einen Besuch ab, um die heutige Nutzung der Straße als alpenquerende Radstrecke zu unterstreichen. Er freute sich darüber, dass 2000 Jahre nach dem Bau die sanfte Mobilität in Form von Elektro-Mobilität im Vordergrund steht. Die Radstaffel hat am 28. April in Donauwürth begonnen, führte durch den Vinschgau und endet in Quarto d’Altino in der Provinz Venedig. Von Gemeinde zu Gemeinde wurde die Botschaft „e-mobile für weitere 2000 Jahre“ von den Radler-Delegationen weitergegeben. Auch ein neuer Meilenstein aus Marmor wurde entlang der gesamten Radstrecke mitgeführt und mit Unterschriften versehen, um ihn später an einem noch zu ermittelnden Standort dauerhaft aufzustellen. (lu)
Schlanders/Vinschgau/Südtirol
Am Samstag, 12. Mai 2012 stellten sich bei den Wertungsspielen im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders insgesamt 16 Musikkapellen der konstruktiven Kritik einer unabhängigen, dreiköpfigen Jury. Das Aufzeigen von Stärken und Schwächen durch ein solches Expertenteam ist der größte Vorteil, den eine Teilnahme an einem Wertungsspiel mit sich bringt. Die daraus gewonnenen Anregungen können für die zukünftige musikalische Arbeit in den einzelnen Kapellen fruchtbringend wirken. Als Juroren walteten ihres Amtes Christian Hörbiger, Landeskapellmeisterstellvertreter Salzburg, Helmut Schmid, Landesmusikschulinspektor Tirol und Sigisbert Mutschlechner, der Südtiroler Landeskapellmeister. Hocherfreut konnte festgestellt werden, dass alle sechs Südtiroler Musikbezirke mit mindestens einer Kapelle vertreten waren. Aus dem Gastgeber-Bezirk stellten sich sieben Kapellen der Herausforderung.
Die Bewertung erfolgte in geschlossener Form nach den CISM-Kriterien. Neben dem Pflichtstück in den einzelnen Leistungsstufen, brachten alle Kapellen auch ein Selbstwahlstück zur Aufführung. In der Stufe A erreichte die Musikkapelle Martell beachtliche 88,08 Punkte. Die Musikkapelle Karneid erzielte in der Stufe B die höchste Punktezahl, nämlich 90,5 und positionierte sich somit klar vor der MK Innerpfitsch (88,25 Punkte) und der MK Laas mit 87,92 Punkten. In der Oberstufe überzeugte die Musikkapelle Kortsch und erhielt 90 Punkte, gefolgt von den Kapellen Mals mit 88,83 und Vintl mit 85,33 Punkten. In der Kunststufte erreichte die Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg ausgezeichnete 94,92 Punkte, dicht gefolgt von der Bürgerkapelle Gries mit 93 Punkten und der Bürgerkapelle Schlanders mit 92,25 Punkten. Im Laufe des Nachmittags konnte Christian Prister, der gekonnt durch die Wertung führte, immer wieder zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Unter den Zuhörern befanden sich unter anderen Verbandsobmann Pepi Fauster, Verbandsstabführer Toni Profanter, Verbandsjugendleiter Arnold Leimgruber, Professor Thomas Doss, Verbandsehrenobmann Gottfried Furgler und der Ehrenobmann des Bezirkes Schlanders, Luis Vill. Auch einige BM, BM-Stellvertreter und Kulturreferenten des Tales zählten zu den Gästen. VSM-Obmann Pepi Fauster, der am Ende der gelungenen Konzertwertung zusammen mit der Jury die Urkunden überreichte, lobte den Bezirk, unter der Führung von Bezirksobmann Manfred Horrer und Bezirkskapellmeister Georg Horrer, für die reibungslose und hervorragende Organisation des Wertungsspiels.
Vinschgau
Dudelsack und Drehleier sind so genannte Bordun-Instrumente (vom Fran. bourdon), die in Tirol (also auch im Vinschgau) bis Ende des 19. Jahrhunderts auf Tanzböden gespielt, dann aber nach und nach von verdrängt wurden. Dudelsack und Drehleier leben nun bei den Bordun-Musik-Tagen vom 15. bis 18. Juli 2012 in der Fürstenburg bei Burgeis wieder auf. Die Bordun-Tage sind ein Programmpunkt in der musikalischen Sommer-Veranstaltungsreihe, die der Südtiroler Volksmusikkreis/Bezirk Vinschgau mit Gabi Tscholl an der Spitze anbietet. Ansprechpartner und Organisator der Bordun-Tage ist Gernot Niederfriniger. Der Vollblutmusiker zieht auch die Fäden beim Projekt „Schwegeln im Vinschgau“ vom 19. bis 22. Juli in Mals und bei den „Vinschger Musiziertagen“ auf der Oberen Stilfser Alm vom 28. Juni bis 1. Juli. Diese Musiziertage finden zum zehnten Mal statt. Kinder und Jugendliche pflegen Musik, Gesang und Geselligkeit- also eine gute Gelegenheit, Gelerntes zu vertiefen. Zu den regelmäßig angebotenen Veranstaltungen des Volksmusikkreises zählen offenes Singen und offenes Tanzen in Latsch, Prad, Glurns und Mals. (mds)
Informationen:
www.volksmusikkreis.it
gernotniederfriniger@hotmail.com oder 3355628004
Vinschgau
Mit dem Bau eines Kindergartens in Bolde, einem Dorfverband mit 10.000 Einwohnern in Nepal im Himalaya, wurde im März 2012 begonnen. 31.000 Euro für den Bau kommen aus dem Vinschgau, von Kindergarten- und Grundschulkindern sowie von Vereinen und Privaten, die das Geld bei verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen gesammelt haben (der Kindergartensprengel Vinschgau mit 31 Kindergärten von Kastelbell bis Reschen; der Schulsprengel Schlanders mit Grund- und Mittelschule; Kirchenchor, Musikkapelle, Pfarrgemeinderat und Grundschule Eyrs; Musikkapelle, Kirchenchor, Jugendchor, Jugendkapelle, Schulchor und Mittelschule Laas; Grundschule Plaus; Pfarrgemeinderat Stilfs.)
Schlanders
Ich war noch niemals in New York“ – mit dieser Überschrift auf dem Konzertprogramm lud der MGV Schlanders das zahlreiche Publikum am Samstag, den 19.05.2012 in den großen Saal des Kulturhauses Schlanders, um gemeinsam mit dem Vinschger Chor eine unterhaltsame Reise durch die Welt des Gesangs und der Musik zu unternehmen. Gemeinsam gelang es den beiden Chören beim diesjährigen MGV-Frühjahrskonzert, einen weiten Bogen in der Chormusik zu spannen und viele Liebhaber der Chormusik zu begeistern.
Den Beginn machte der MGV mit anspruchsvollen, klassischen Vertonungen von deutschen Dichtern wie Goethe und Storm, bei der teilweise dramatische Tongefüge zum Ausdruck kamen, die sich jedoch bestens für die Besetzung eines Männerchors eignen.
Der von Gernot Niederfriniger geleitete Gastchor aus dem Obervinschgau stellte mit zahlreichen Liedern aus dem Singgut des alpenländischen Volksliedes, einen interessanten Kontrast zum musikalischen Auftakt dar. Die Texte stammen von bekannten Dichtern und Theaterleuten des Vinschgaus und wurden teilweise von Gernot Niederfriniger vertont bzw. arrangiert. Dazu zählen auch einige vom Malser Chorleiter Thoma geschriebene und vertonte „Korrnrliadr“, die gerade in den letzten Jahren einen besonderen Platz in der Obervinschger Musikszene gefunden haben.
Der MGV brachte sich danach mit schwungvollen Liedern vom „Gamsbock“, vom Hochzeitsfest beim „Kronenwirt“ und der melodisch-rhythmischen Ovation an das sonnige „Weinland“ in Stellung.
Fazit: ein gelungener Abend mit gutem Gesang und unterhaltsamer Musik.
Stilfs/Goldrain
Am 12. Mai trafen sich Jägerinnen und Jäger des Jagdvereins Stilfs zum traditionellen Vereinsschießen auf dem Schießstand in Goldrain. Dereinst restlos vom Nationalpark des Reviers beraubt, verfügt der Stilfser Jägersmann unverschuldet heute leider über keine eigene Jagd mehr. Nichtsdestotrotz zählt man inzwischen 36 aktive Mitglieder, welche sich allesamt diese seltene Gelegenheit nicht entgehen ließen, um ihre Gewandtheit am Gewehr unter Beweis zu stellen, sich an der Zielscheibe zu messen und gemeinsam einen schönen Tag unter Kameraden zu verbringen.
Kulinarisch vorzüglich durch die Freiwillige Feuerwehr Sulden versorgt, konnten am Schießstand durchwegs vorzeigbare Leistungen erzielt werden. Der Beste des diesjährigen Jägerschießens aber war mit 30,26 Punkten Martin Hofer, knapp gefolgt von Matthias Schöpf mit 30,24 Punkten. Den guten 3. Platz konnte Vereinspräsident Elmar Hofer mit 30,23 Punkten für sich beanspruchen und die zehn besten Wettbewerbsteilnehmer konnten zudem schöne Sachpreise mit nach Hause nehmen. An der Vereinsscheibe erwies sich der Suldner Erwin Fierer mit großer Treffsicherheit als unschlagbar. Am Ende dieses schönen Beisammenseins war man sich einig, auch im nächsten Jahr dieses gesellige Schießevent wieder abzuhalten, sollte bis dahin das sehnlichst herbeigesehnte eigene Revier noch nicht neubelebt worden sein … (re)
Schluderns
Viele Chronisten arbeiten im Stillen und ehrenamtlich. Sie sammeln Zeitungsberichte, Schriftstücke, recherchieren, dokumentieren, fotografieren. Chronisten öffnen historische Quellen und sichern sie. Ihre Sammlungen sind Fundgruben für Autoren. Mit einer Ausstellung von ausgewählten Dokumenten, Schriftstücken und Büchern gaben rund 20 der Vinschger Chronistinnen und Chronisten kürzlich im Vintschger Museum in Schluderns Einblick in ihre Tätigkeit. Gut besucht war die Eröffnung, bei der Bezirkschronist Erwin Altstätter unter anderen den Landeschronisten Robert Kaserer und Robert Klier aus Pfunds begrüßen konnte. Unter den ausgestellten Exponaten befanden sich mehrere Bücher aus der Gemeinde Graun, bei denen die beiden Historiker und Chronisten Elias Prieth und Othmar Pider mitgeschrieben haben. In aufwändiger Kleinarbeit sammeln beide seit Jahren Unterlagen zu den unterschiedlichsten geschichtlichen Themen, die sie für sich und andere schriftlich aufarbeiten. Und beide schauen auch über Graun hinaus. Der Historiker Prieth hat sich beispielsweise zwei Jahre lang mit der Höfe-Geschichte der Großgemeinde Latsch befasst. Er hat dokumentiert und aufgeschrieben. Nun entsteht ein Buch, dessen „Druckfahnen“ er bei der Ausstellung betrachten konnte. Pider ist derzeit den geistlichen Berufen in der Gemeinde Graun auf der Spur und diese führt ihn durch ganz Südtirol. (mds)
Teil II
Im Vinschgau hat die Sehnsucht nach einem eigenen Zuhause denselben Nährboden und dasselbe Fundament wie anderswo, nur stellt sie sich wegen der Monokulturbewirtschaftung anders dar. Hier ist die Natur Zentimeter für Zentimeter verbaut, man kann auch sagen kultiviert. Überall haben die Menschen in diesem Land geschaffen, gebaut, gelenkt und gestaltet. Das Land ist voll. Der Vinschger und die Vinschgerin ignorieren die Unmengen von Beton, Sondermüll und Grünflächen, welche übertriebene Maschinenparks, Garagen, Straßen, Werkstätten, Magazine und Parkplätze verschlingen - vielleicht oder gerade weil er/sie sich in ihren Eigenheimen vor diesem Wahnwitz sicher fühlen, doch vor allem, weil sie auch viel dafür investiert haben. Der Einzelne ist der Masse unterlegen, kann und will die Macht der Masse weder ein- noch abschätzen und überlässt das lieber der Politik – und das weiß die Politik. Die Aufgabe der Politik ist nicht (mehr) die Gesellschaft abzusichern, sondern Maßnahmen gegen die geistige und materielle Monokultur zu setzen und zu fördern. Zu warten, bis der einzelne Bürger von sich aus Regulative setzt, ist zynisch und sträflich asozial, denn Gemeinschaft und Gemeinsinn fördern, ist immer noch ein politischer Auftrag. Wenn andere Wohnbaukonzepte geschaffen werden und damit Bau-Vielfalt entsteht, wenn das Leben, die Natur nicht eingedämmt werden und deren Wertschöpfungen für die Gemeinschaft erkannt werden, dann empfinden wir den Vinschgau als schön.
Geschiedene, Singles, AlleinerzieherInnen, Senioren, alleinstehende Menschen, Jugendliche und Behinderte haben in diesem System keinen Platz, haben keinen Anspruch auf Glück, denn sie bauen nicht. Wer aus diesem Kreislauf aussteigen will, wer ihn durchbrechen will, wird überall behindert und beeinträchtigt, denn diesem ungeschriebenen Gesetz kann man nichts entgegensetzen. Es gibt keine alternativen Wohnformen wie allerorts üblich als Entlastung finanzieller Bürden für manche Familien, als Abbau sozialer Spannungen oder als Ausweg familiärer Katastrophen. Dafür bietet der Markt hierzulande keinen Raum für Andersartige und Andersdenkende, keine Wege für Querdenker, deren Lebensaufgabe nicht im Bauen liegt, weil alternatives Wohnen, alternatives Reisen (mit öffentlichen Verkehrsmitteln) weder kulturelles noch soziales Programm ist.
Meistens ist Wohnen standardisierte Stangenware, die veränderten sozio-demografischen Bedingungen gibt es auch auf dem Land, nur greifen sie baulich nicht so wie in der Stadt, das heißt, die Lebensweisen, die Rollenverteilungen Mann und Frau berufstätig, die Kleinfamilien und Scheidungsraten sind inzwischen genauso hoch wie in der Stadt. Trotzdem werden immer noch Einfamilienhäuser errichtet, welche dem idealen Konzept der Wiederaufbauzeit entsprechen, einem idealen Lebensentwurf einer glücklichen Familie mit Kindern, Haus, Auto und Hund. Einfamilienhäuser in allen technischen Varianten, Farben und Formen, überschwemmen den Markt, sind so aktuell wie noch nie.
Alternative Wohnbaukonzepte bieten sich jedoch geradezu an. Dabei steht
nicht die Architektur im Vordergrund, sondern die Aneignung der Wohnbauten
durch Bewohnerinnen und Bewohner. Die alternativen Wohnmodelle wollen ja nicht etwas Besonderes sein, sondern sich einfach einfügen in die Gemeinschaft der Altbauten, in das Dorfleben und sind gegen Dorfsterben, Absonderung, Vereinsamung und gegen sozialen Absturz. Genossenschaftsmodelle** sind dafür bestens geeignet. Erstens sind sie günstiger und zweitens haben die zukünftigen Bewohner mehr Freiheiten und Auswahl durch partizipative Planung und Beratung. Wenn interessierte Gruppen selbst Initiativen ergreifen, treten Land/Gemeinde als Immobiliengesellschaft (auch Hausverwaltung) auf mit kostengünstigen Angeboten. Das Konzept Eigenheim dagegen ist konventionell und streng altmodisch, soll das moderne zukünftige Wohnen und Leben funktionieren. In der Alltagssituation bedeutet alternatives Wohnen Engagement und Selbstorganisation im Gegensatz zum Konsumangebot in den eigenen vier Wänden, wo ich ohne Rücksicht auf andere jederzeit auf eine Unmenge von Produkten in meinem Raum wie Fernsehen, Radio, PC, Handy, zugreifen kann. Gegen diese Privatheit wäre nichts einzuwenden, wenn es außer dieser Lebensweise auch noch Wohnmodelle gäbe, in denen die Vorzüge der Gemeinschaft gelebt werden könnten. Wieviel fantasievoller und lebendiger wäre das Bild einer Gesellschaft, welche sich auf neue Lebens- und Wohnmodelle einlässt? Die Dorfzentren im Vinschgau und die aufgelassenen Kasernenareale mit großzügigen Räumen mitten unter hohen alten Bäumen bieten sich für derartige Wohnmodelle geradezu an.
Erfolgsmodell Sargfabrik in Wien. Österreichs größtes selbstverwaltetes Wohn- und Kulturprojekt, die Sargfabrik (ehemalige Sargtischlerei der Donaumonarchie) wurde 1996 auf einem aufgelassenen Fabrik-
areal errichtet und gilt als bekanntestes und ältestes Beispiel für integratives Wohnen mit Jazzkeller, Badehaus, Restaurant und Café. Ziel dieses Wohnmodells war und ist es, die am Wohnungsmarkt benachteiligten Personengruppen, wie beispielsweise Alleinerziehende, kinderreiche Familien und Senioren, in eine Gemeinschaft zu integrieren, die auf einer gegenseitigen Unterstützung basiert. Das Wohnmodell war so erfolgreich, dass vier Jahre später, die „Miss-Sargfabrik“ in der unmittelbaren Nachbarschaft fertig gestellt wurde und diese beiden Modelle den gesamten Bezirk mit neuem Leben füllten. www.sargfabrik.at Ein anderes erfolgreiches Cohousingmodel auf dem Lande ist in Gänserndorf, in der Nähe von Wien: www.derlebensraum.com
Wohngemeinschaften für Senioren, Seniorendörfer.* Senioren altern „anders“ als früher, bleiben viel länger aktiv und fit und suchen nach neuen Wohnformen. Sie wollen sich im Alter nicht abkapseln, sondern generationenübergreifend ihren Lebensabend gestalten. Langzeitresidenzen und Wohngemeinschaften für Senioren(-touristen) würden die Dorfzentren im Vinschgau neu beleben. In jüngster Zeit erfreuen sich sogenannte Seniorendörfer, in Deutschland und den Niederlanden, großer Beliebtheit. Selbstverständlich muss man dann auch die Grundversorgung im Umkreis von 500m garantieren und Freizeitaktivitäten (Markt, Café, und/oder Hallenbad) für alle erschließen, als reines Tourismusprodukt wird dieses Projekt nicht funktionieren.
Matzinger.htm - http://www.architekturtheorie.eu/archive/download/366/Guglmugl_archtheorie_IBK.pdf
*„Altern in der Industriegesellschaft hieß, langsam nichts mehr zu kapieren. Altern in der Zukunft bedeutet, langsam zu begreifen, wie es geht. Dass wir in Zukunft immer länger leben können, ist eine der großen Errungenschaften der Zivilisation. Diesen Prozess als „Vergreisung” zu denunzieren heißt, ihn nicht verstanden zu haben. Wir bleiben, während wir älter werden, immer länger jünger. Allerdings müssen wir etwas dafür tun!“’ Matthias Horx
**Eine Genossenschaftswohnung bezeichnet eine von einem gemeinnützigen Bauträger (Gemeinnützige Bauvereinigung, Wohnungsbaugenossenschaft) errichtete Mietwohnung oder Eigentumswohnung (-mit einem geringen Anteil an Eigenkapital, welches jedoch jederzeit veräußert werden kann), die fast immer durch öffentliche Hand (in Österreich: Länder) gefördert wird. Die rechtliche Situation von Genossen, die eine Wohnung nutzen, weicht nur geringfügig vom normalen Mietrecht ab. Die Nutzungsverträge werden inhaltlich als Mietverträge behandelt. Stirbt ein Mitglied, gehen die Mitgliedschaft und das Nutzungsrecht der Wohnung auf seine Erben über.
Frieda B. Seissl wirft den Blick einer Fremden auf den Vinschgau
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Taufers i.M.
Ob es die „wilde Musi“oder ein organisierter Verein war, welche bereits etliche Jahrzehnte vor dem Gründungsjahr 1862, als Musikkapelle auftrat ist nicht genau nachzuweisen. Nichtsdestotrotz feiert die MK Taufers i. M. heuer ihr 150-jähriges Bestehen. Das Osterkonzert mit der Übergabe der Gurten war der Auftakt, das kommende Wochenende 02. und 03. Juni steht im Zeichen der Unterhaltung und der Blasmusik. Das große Zeltfest an der Hauptstraße in Nähe der Schweizer Grenze mit großer Lotterie beginnt am Samstag um 19.30 Uhr mit dem Einzug der MK Taufers i. M., der Musica Concordia Müstair und der Harmonie Niederglatt. Markus „Doggi“ Dorfmann unterhält ab 20.00 Uhr. Ab 22.00 Uhr wechseln sich die „Jungen Zellberger“ und DJ Monny ab. Nach der Feldmesse bei der St. Johannkirche am Sonntag findet ein großer Festumzug um 10.15 Uhr statt. Verschiedene Musikkapellen wechseln sich mit Konzerten ab, als besonderes Aushängeschild die Musikkapelle Villnöss um 14:00 Uhr. Ab 18.30 Uhr spielen die jungen Mölltaler, um 20.00 Uhr findet die Verlosung der Lotterie statt. Mit dem Showkonzert „Da Blechhauf´n“ am 07. Oktober 2012 folgt ein weiteres Highlight im Jubeljahr. www.tauferermusi.com (bbt)
Culturamartell
Eine prächtige Ausstellung ist kürzlich im Nationalparkhaus culturamartell eröffent worden. Inhalt: die Welt der Bienen, die bis 31. Oktober 2012 zugänglich ist.
Die Nationalparkhausleiterinnen Erika Eberhöfer (Bild) und Ilona Ortler (Trafoi) haben gemeinsam mit Hanspeter Gunsch Ideen und Konzepte ausgearbeitet, welche teilweise von Toni Reinstadler in der „Parktischlerei“ und von Hubert Stillebacher umgesetzt worden sind. Finanziert wurde die Ausstellung auch über den Keinprojektefond, Träger ist die Gegionalentwicklungsgenossenschaft 3B, gemeinsam mit dem Nationalpark Stilfserjoch und dem Naturprak Kaunergrat. (eb)
Schluderns
Die Orgel in der Schludernser Pfarrkirche soll restauriert oder neu errichtet werden. Entscheiden werden Fachleute und Denkmalamt. Tatsache ist, die Orgel, erbaut 1935 vom Orgelbauer Leopold Stadelmann aus dem Eggental, funktioniert schon seit Jahren nicht mehr richtig. 1976 wurde sie von Paulo Ciresa restauriert. Durch den Einbau der Luftheizung in der Kirche war die Orgel aber starken Schwankungen ausgesetzt, was ihr nicht gut tat. Nun hat sich ein Orgelkomitee gebildet, mit Pfarrer Paul Schwienbacher, Robert Ruepp, Pater Urban Stillhard, Herbert Denicoló, Erna Rauch, Karl Stecher und Gerold Hauser. Das Komitee wird sich der Orgel annehmen und vor allem versuchen, die nötigen Geldmittel aufzutreiben. Sensibilisiert werden soll die Bevölkerung. Bereits aktiv geworden sind die Schludernser Chöre. Sie laden zu einem Kirchenkonzert zugunsten der Orgel und zwar am Sonntag, den 3. Juni, mit Beginn um 19.30 Uhr in die Schludernser Pfarrkirche. Der Kirchenchor und der Männerchor unter der Leitung von Robert Ruepp, sowie der Frauenchor unter der Leitung von Erna Rauch proben seit mehreren Monaten, und sie werden ansprechende, geistliche Lieder zum Besten geben. Der Erlös wird dem Orgelkomitee übergeben. (mds)
St. Valentin a.d.H./Graun
Am Samstag, dem 19.05.2012, wurde in den Fraktionen der Gemeinde Graun parallel eine Müllsammelaktion durchgeführt. Die Gemeindeverwaltung hatte eingeladen und wurde dabei von den Freiwilligen Feuerwehren von Graun, Pedross, Reschen und St.Valentin, den Grundschulen, der Mittelschule und den örtlichen Vereinen und Verbänden unterstützt. Treffpunkt war die jeweilige Feuerwehrhalle. Allein in St.Valentin beteiligten sich an der Aktion 40 Grund- und 50 Mittelschüler, begleitet von ihren Lehrpersonen und ca. 60 Erwachsene, Mitglieder der verschiedenen Dorfvereine.
Die kleinen Sammler und Sammlerinnen der Grundschule St.Valentin sah man mit großen Müllsäcken, wie sie die Piste und den Pistenrand, von Plagött herunter kommend, durchkämmten und auf der Jagd waren, nach Dosen, Flaschen und anderem achtlos weggeworfenen oder verlorenen Müll. Anschließend stellten sich die Mülljäger mit ihren „Trophäen“ dem Fotografen. „Wir haben schon einmal eine Uhr aufgelesen, und sogar einen goldenen Ehering, welcher aufgrund der Gravur dem Besitzer in Deutschland zurückgegeben werden konnte“, so Lehrer Benedikt Noggler. Alle hatten riesigen Spaß und sammelten bei gutem Wetter insgesamt 10 m³ Müll, der achtlos in der Natur sowie auf Straßen und Plätzen entsorgt worden war. Autoreifen, Dachplatten, kaputte Plastikstühle, Alteisen und Hausmüll in Plastiksäcken gehörten hierbei zu den Fundsachen, obwohl Sperrmüll kostenlos in den Wertstoffhof in St.Valentin gebracht werden kann.
Mehr als die Müllmenge interessiere aber der Effekt der Aktion, meint Gemeindereferent Santer Thomas. „Uns ist es wichtig, die Kinder und Jugendlichen zu beteiligen. Beim einen oder anderen bleibt vielleicht das Aha-Erlebnis hängen, dass Wegwerfen eine Riesensauerei ist, verbunden mit der Einsicht: Das, was du hinwirfst, muss jemand anderer aufheben.“
Als Dankeschön wurden alle ehrenamtlichen und sichtlich zufriedenen Helferinnen und Helfer vom BM Heinrich Noggler im Anschluss an die Aktion bei der Feuerwehrhalle zu einem „Hólbmittaoug“ eingeladen, den Thomas Santer sorgfältig vorbereitet hatte. (aw)
Schlanders/Mals
Sprachkompetenzen sind gefragter denn je, denn sie öffnen Schülerinnen und Schülern Türen in der ganzen Welt. Die Chance Sprachen zu lernen haben 42 Schülerinnen und Schüler der Oberschulzentren Schlanders und Mals genutzt (37 aus dem Realgymnasium, drei aus der HOB Mals und zwei aus der Gewerbeoberschule). Sie legten die Prüfung ab und konnten kürzlich das international anerkannte Sprachendiplom „First Certificate“ in Empfang nehmen. Neben Diplomen für Englisch gab es auch einige für Französisch und Latein. Schulamtsleiter Peter Höllrigl betonte, dass Italienisch nicht vergessen werden dürfe. Mit seiner Anwesenheit bei der Diplomvergabe im Rahmen einer heiteren Feier unterstrich Höllrigl die Wertschätzung, die er den Sprachprojekten entgegenbringt. Er hob die Vorreiterrolle der beiden Oberschulen mit den Direktoren Herbert Raffeiner (Schlanders) und Gustav Tschenett (Mals) hervor und bedankte sich bei den Lehrkräften, die das Ganze mittragen. Einen speziellen Dank richtete er an den Englischlehrer von der Uni Innsbruck Ben Hardwick und an den Koordinator des Projektes Martin Trafoier. Unterstützt wurde das Sprachprojekt von der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung GWR in Spondinig. Die Englisch-Diplome „First Certificate“ ersparen beispielsweise die Englisch-Aufnahmeprüfung an der UNI Bozen. (mds)
Burgeis
Vor 40 Jahren unterzeichneten politische Vertreter aus Lohr und Burgeis die Patenschaftsurkunden. Den runden Geburtstag feierten die Burgeiser mit den über 100 Gästen aus Lohr im Burgeiser Kulturhaus. Bei einem Festessen gab’s musikalische Ständchen von der Burgeiser Singgemeinschaft, der Musikkapelle und der Obervinschger Böhmischen. Festredner ließen die Jahre der Patenschaft Revue passieren. Fraktionsvorsteher Florian Punt sprach von „einer herzlichen Beziehung zwischen Menschen, die regelmäßig durch gegenseitige Besuche gepflegt wird“. Die Partnerstadt Lohr leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung von Burgeis. Mit ihren Besuchen füllten die Lohrer zum einen die Gästebetten und zum anderen leisteten sie finanzielle Hilfe, unter andern durch die „Rexroth-Stiftung“. Der Leiter der Singgemeinschaft Eduard Platzer bezifferte die Unterstützungen für Burgeis mit rund 600.000 Euro. Platzer zählte zu jenen Burgeisern, die die Partnerschaft mit Lohr auf geselliger Ebene besonders pflegten. „Mittlerweile ist das Patenkind erwachsen geworden und muss nicht mehr aus materiellen Gründen aufrecht erhalten werden“, sagte Lohrs OberBM Ernst Prüße. „Aus einer Patenschaft wurde eine Partnerschaft.“ Dabei solle die Jugend stärker eingebunden werden, denn die Patenschaft bedeute Verpflichtung für die Zukunft. Anstelle von Gastgeschenken gab es aber auch diesmal Geldkuverts für die Vereine und einen Scheck für den Jugendtreff. (mds)
Portrait Katharina Marseiler Witwe Trafoier, Schluderns
Den farbenprächtigen Tross mit Rittern, Burgfrauen, Bauerleuten..., der bei den Ritterspielen durch Schluderns zieht, beobachtet die „Mesmer Muatr“ jährlich mit Interesse. „Es isch s Ounglegat, wos miar gfollt“, sagt sie. Sie ist am Geschehen im Dorf interessiert. Mit ihrer Lupe liest sie alles, was ihr an Zeitungen und Büchern in die Hände fällt. Das kürzlich erschienene Dorfbuch mit 359 Seiten hat sie bereits ausgelesen. Mit dem Lesen vertreibt sie sich die Zeit, weil sie sonst nichts mehr tun kann. Ihre Beine versagen und ihre Hände sind von der Arbeit gezeichnet.
„I konn höchstns nou an Erdepfl scheiln“, betont sie. Gelassen nimmt sie die Gebrechen hin und ist froh, dass der Kopf sie nicht im Stich lässt. Viel Kraft schöpft sie aus dem Glauben. „I beet jedn Tog für olle“, erklärt sie.
Für Queen und Eisbären
Dass der Ausstoß von CO2 zur Erderwärmung und damit zum Abschmelzen der Gletscher und der Polkappen beiträgt, ist allgemein bekannt. Dass dadurch den Eisbären ihr arktischer Lebensraum dahinschmilzt, bereitet vor allem den Mitgliedern der Vinschger Eisbärengesellschaft große Sorgen. Um ein Zeichen gegen die Erderwärmung zu setzen, haben daher die kräftigen Vinschger Eisbären, unterstützt von der Forststation Mals, oberhalb von Burgeis 350 Eschen und Birken gepflanzt. „Bäume absorbieren Kohlendioxid, sodass durch das Pflanzen von Bäumen auch ein Beitrag zum Schutz der Eisbären geleistet wird“, erklärt Martin Trafoier, der Präsident der königlichen und altehrwürdigen Polar Bear Society, die ihren Muttersitz im norwegischen Hammerfest hat. Die beiden Vertreter der Malser Forststation, Stefan Peer und Andreas Platter (selbst auch Mitglied der illustren Vinschger Eisbärenrunde), begrüßen dieses „eisbärige“ Baumfest und hoffen, dass die Birken und Eschen zu einem Wald heranwachsen und dadurch den kahlen, steinigen Hang unweit des Klosters Marienberg festigen helfen. Zum Ausklang des Baumfestes wurde es feierlich: Zu Ehren der englischen Königin, die heuer ihr 60. Thronjubiläum feiert, pflanzten die königlichen Eisbärenmitglieder am Burgeiser Bergsee eine Zirbelkiefer - in Nachahmung einer Gepflogenheit in der Habsburgermonarchie, als zu kaiserlichen und königlichen Jubelfesten auch schon Bäume gesetzt wurden. (mt)
Staben/Juval.
Besonderes ereignet sich am kommenden Wochenende rund um den Juvaler Schlosshügel. Eine kulinarische Kulturwanderung von Staben nach Juval ist angesagt. Am Wegesrand: ein siebengängiges Menü mit jeweils passenden Weinen an sieben Stationen. Anmeldung ist erforderlich: Weingut Unterortl - 347 4013858. Infos: www.unterortl.it
Lorenz Kuntner hat ein neues Buch: „Kunst aus Leidenschaft“. Texte und Gedichte hat Kuntner darin gesammelt, mit Naturaufnahmen von Elmar Kuntner. Für 28 Euro ist das im Eigenverlag erschienene Buch (416 Seiten) bei Kuntner in der „Schmelz“ erhältlich.
Partschins.
„Radabenteuer in Tajikistan und Kirgistan - mit dem Mountainbike 2000 km über das Pamirgebirge“: Diavortrag mit Lukas Schwienbacher und Gabriel Breitenberger. Am Dienstag, 12. Juni 2012, um 20.30 Uhr in der Bibliothek Partschins
Martell.
Die Gemeinde Martell will die Langlaufloipe im Biathlonzentrum in Meiern zu einer Skirollerbahn ausbauen. Die neue Bahn soll zunächst 1,4 Kilometer lang sein und innerhalb von zwei Jahren auf 3,4 Kilometer ausgebaut werden. Geplant sind zudem ein 80 Meter langer Verbindungsweg und eine neue, fünf Meter lange und 3,5 Meter breite Brücke sowie ein Schneedepot mit einem Fassungsvermögen von 115 Kubikmetern. Die Zweite Landschaftsschutzkommission gab kürzlich grundsätzlich grünes Licht für das Vorhaben. Allerdings gab sie eine Höchstbreite von 5,5 Metern für die Skirollerbahn vor, zumal auch Asphaltierungen vorgesehen sind.
Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL
Der Rotstift der Regierung Monti hat auch vor der heimischen Gerichtsbarkeit nicht Halt gemacht. Geplant ist nicht nur die Auflassung sämtlicher Friedensgerichte und deren Verlegung nach Bozen. Dem Fallbeil geopfert werden sollen auch sämtliche heute bestehenden Außenstellen des Landesgerichts in Bruneck, Brixen, Meran und Schlanders, welche an die Stelle der früheren Bezirksgerichte getreten waren. Die Regierung erwartet sich davon offensichtlich erhebliche Einsparungen für den Staatshaushalt. Ob die Auflassung von Gerichten eine Möglichkeit dafür bietet, muss ernsthaft bezweifelt werden. Fangen wir bei den Friedensgerichten an. Die ehrenamtlichen Richter werden zwar vom Justizminister ernannt, erhalten aber vom Staat eine eher bescheidene Aufwandsentschädigung. Alle übrigen Auslagen (Bereitstellung und Erhaltung der Räumlichkeiten, der Einrichtung sowie die
Kosten für das Personal) belasten ausschließlich den Haushalt der Region. Die Konzentration sämtlicher Friedensgerichte in Bozen brächte dem Staat also überhaupt keine Ersparnis.
Bliebe die Auflassung der Außenstellen der Landesgerichte. Bezogen auf Schlanders wäre der Einsparungseffekt ebenfalls gleich Null. Denn auch bei einer Verlegung nach Bozen blieben die vom Staat zu tragenden Personalkosten für Richter und Verwaltungspersonal unverändert, und bei der Ordentlichen Gerichtsbarkeit stellt dieser
Posten nun einmal den Löwenanteil der Auslagen dar, die auch durch eine Sitzverlegung nicht reduziert werden könnten. Das einzige erkennbare Einsparungspotential läge also bei den Räumlichkeiten. Die Kosten dafür belaufen sich im Falle von Schlanders auf ca. Euro 60.000 pro Jahr! Und diese zur Gänze zu übernehmen haben sich Gemeinde und Bezirksgemeinschaft bereit erklärt. Eine Auflassung des Gerichtsstandortes Schlanders brächte also nicht nur keine Entlastung für den Staatshaushalt. Damit verbunden wären hingegen erhebliche Nachteile für die Bevölkerung. Schlanders könnte in richtiger Besetzung ein Juwel an Bürgernähe und Effizienz bilden, für dessen Erhalt zu kämpfen eine lohnende Aufgabe für Richard Theiner und alle Parlamentarier in Rom sein sollte!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
Theaterverein Schlanders
Ihren Rückblick auf die abgelaufenen zehn Jahren beendete Obfrau Nadja Senoner mit persönlichen Worten. „Theater hat mir gezeigt, dass das Leben nicht so ernst ist, wie wir es manchmal nehmen...; dass Mitarbeit und Einsatz nicht immer honoriert werden, aber der Idealismus zählt .... und dass sich jede Minute gelohnt hat.“ Der Applaus jener, die ins Kulturhaus gekommen waren, galt Senoner zum einen und dem Theaterverein Schlanders – dessen Wirken – zum anderen. Man ist unter sich geblieben bei der Eröffnung der Theaterwoche zum 10-jährigen Bestehen, bedauerlich einmal mehr, weil sich Senoner und die Ausschussmitglieder des Theatervereins Schlanders mit dem Rückblick in Wort und Bild viel Mühe gegeben haben. Im Schnelldurchlauf: Im November 2001 standen auf der Bühne des Kulturhauses Schlanders um die 50 Leute, die Geburtshelfer für den Theaterverein Schlanders waren und aus deren Mitte ein sechsköpfiger Ausschuss gewählt wurde. Vom ersten Stück „Die Großgipfelkonferenz oder Leo in der Pastete“ bis zum jüngsten Theaterstück „Alles auf Krankenschein“ kamen zahlreiche Stücke zur Aufführung, denen eins gemein ist: der Anspruch auf Individualität und Gemeinschaft. Eine kleine Erfolgsgeschichte für sich schreibt die Kinder- und Jugend-Theatergruppe des Theatervereins Schlanders, die in den zehn Jahren vom Krimi über Hexen, Tussis und Märchen zu Tabuthemen vorgedrungen ist und sich – und das ist wohl das Wichtigste – immer den Spaß am Theaterspielen behalten hat. Damit hat die Jugendtheatergruppe auch bei der Eröffnungsfeier vergangene Woche für herzhaftes Lachen gesorgt, bevor’s zum zweiten Teil der Feier, eine bunte und gut besuchte Veranstaltungsreihe die ganze Woche über, ging. (ap)
Schnals
Außerordentlich gut besucht war die diesjährige Jahresversammlung der Ortsgruppe Schnals des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Piccolo-Hotel „Gurschler“ in Kurzras. Zur Sprache kamen die Gebäudesteuer IMU, die Zusammenarbeit mit den Schnalstaler Gletscherbahnen und die Finanzierung der Tourismusorganisationen.
Der kürzlich neu gewählte HGV-Ortsobmann Andreas Götsch stellte in seiner Begrüßung fest, dass die rege Teilnahme wohl ein Zeichen sei, dass man in wirtschaftlich schwierigen Zeiten den Zusammenhalt untereinander wieder mehr pflege. Das zu erwartende höhere steuerliche Aufkommen sei auch für die Touristiker in Schnals belastend. Dahingehend ersuchte er die politischen Mandatare, allen voran den anwesenden Bürgermeister, bei der Berechnung der neuen Gebäudesteuer IMU den Steuersatz so niedrig wie nur möglich anzusetzen. Weiters berichtete Götsch von laufenden Gesprächsrunden mit der Führung der Schnalstaler Gletscherbahnen, in denen es darum geht, die Öffnungszeiten der Betriebe mit jenen der Aufstiegsanlagen optimal abzustimmen.
Frühlingserwachen der Drachen.
Der Strimmbach heißt, nach dem Zusammenfluss mit dem Gadriabach, Allitzerbach. Mit Röt-, Beil-, Grub- und Zielbach sowie Möselgraben bilden sie den gefürchteten „Gadria-Drachen“, der immer noch in seiner Höhle lauert und ab und zu die Krallen zeigt ...
Foto: Gianni Bodini
Nachgedacht
Kaum haben wir gehofft, die sogenannte Schuldenkrise sei so langsam aber sicher überwunden, ist sie wieder da, die Unsicherheit. Die Wahlen in Griechenland mit ihrem Ausgang lassen nichts Gutes erhoffen. Auch in Italien, Spanien oder Portugal herrscht alles andere als entspannte Ruhe. Wir leben also in „spannenden“ Zeiten, ob wir wollen oder nicht. Warum es so weit kam? Einfache Antwort: Weil über längere Zeit mehr ausgegeben wurde als eingenommen. Weil über die Verhältnisse gelebt wurde, wie es so trefflich heißt. Übrigens kennt auch die Bibel das Phänomen „Schulden“. So heißt es in den Sprichwörtern: „Der Reiche hat die Armen in seiner Gewalt, der Schuldner ist seines Gläubigers Knecht“ (Spr 22,7). Die Gefahr bei diesem Spruch ist, dass wieder einmal mehr die Reichen oder Gläubiger beschuldigt werden. Auch das darf nicht sein, weil es schlicht nicht gerecht ist. „Die Reichen“ gibt es genauso wenig wie „die Armen“. Halunken sind auf beiden Seiten recht gut verteilt. Hingegen gibt es aber Situationen, wo jemand nicht aus eigenem Verschulden in eine finanzielle Schieflage gerät, wo äußere Umstände die Notlage herbeiführen. Demgegenüber gibt es selbst verursachte finanzielle Schieflagen. Dann, wenn ich ein neues Haus plane, zunächst 200.000 Euro veranschlage, weil mir aber nichts gut genug ist, schließlich bei 300.000 lande. Und dann muss da noch das neue Auto her, denn der Nachbar hat ja auch eines (nicht umsonst warnen bereits die 10 Gebote seit Jahrtausenden, dass man nicht den Besitz des Nächsten begehren soll). Und die Bank macht eifrig mit…Bis der Tag X kommt, die Arbeit gekündigt wird, der Partner nur noch zu 50% arbeiten kann usw.. Und was wir alle gerne vergessen: Die Zinsen sind zwar derzeit niedrig wie noch nie, aber wie lange noch? Steht mein Finanzplan auch dann noch, wenn der Zinssatz 2 oder 3 Prozent steigt? Wenn nicht: Vorsicht! Selbst eine renommierte Schweizer Bank warnte kürzlich vor einer Immobilienblase. Aber nicht etwa in Südeuropa, sondern im deutschsprachigen Raum, also auch in der Schweiz oder in Südtirol. Schulden sind also grundsätzlich nicht sehr positiv zu bewerten. Mit einer Ausnahme, die Paulus im Römerbrief beschreibt: „Bleibt niemand etwas schuldig, nur die Liebe schuldet ihr einander immer“ (Röm 13,8). Ansonsten gilt: Bestelle nur das, was Du auch bezahlen kannst.
von Don Mario Pinggera
BM des Vinschgaus
Wie man den Medien entnimmt, hat nur der Verkehrsexperte Knoflacher das Sagen im Vinschgau.
Die Aussage des Malser BM im „Der Vinschger“ vom 16/05/2012, es gebe keinen Wirtschaftsbetrieb, der von einer großen Umfahrung einen Vorteil hätte, könnte stimmen, aber dass fünf Dörfer umfahren würden, spricht BM Veith nicht an, und dass genau in seiner Gemeinde drei Dörfer profitieren würden: Tartsch, Mals und Laatsch. Mir kommt vor, die „Oberpolitiker“ von Schlanders bis Graun machen es sich einfach und setzen sich mit der Thematik „große Umfahrung“ zu wenig auseinander.
Ich möchte eigentlich sagen, BM Veith macht in „seinem“ Mals eine Fußgängerzone, d.h. Beruhigung des Dorfes, aber was mit Tartsch und Laatsch passiert, ist ihm ziemlich egal.
Hinzufügen möchte ich, dass seine Aussage zur „großen Umfahrung“ ziemlich unüberlegt ist und allgemein keinen großen Einsatz zeigt. In derselben Ausgabe des „Der Vinschger“ steht auch, dass Veith es versäumt hat, um die Verlängerung der Betriebsgenehmigung für die Windräder anzusuchen.
Mir kommt vor, das nimmt man einfach gelassen hin und die Windräder werden abgebaut, auf wessen Kosten, weiß man noch nicht.
Ich muss sagen, da fehlt auf „Tirolerisch“ gesagt der Pfeffer. Gelassen geht’s einfach weiter. Als Transportunternehmer mit Sitz in Schluderns habe ich ziemlich viel in Grund und Hallen investiert. Nun schreit Knoflacher nach dem Nachtfahrverbot. Uns ist der Fernpass schon gesperrt worden, wir machen Umwegverkehr, und nun soll noch das Nachtfahrverbot kommen. Dann können wir zusperren. Von Naturns bis Reschen arbeiten ca. 280 Personen im internationalen Transport, vielleicht gibt ihnen Knoflacher zukünftig das Brot.
Drum, Oberpolitiker des Tales, für die Wirtschaft ist es schon „fünf nach zwölf“!!
Hutter Albert, Laatsch
Gesinnungswandel?
Als die Diskussion um die Malser Windräder begann, argumentierte ich für die Windräder. Als ich den Schrei der Alsacker und Ultner wegen Lärmbelästigung hörte, änderte ich meine Stellungnahme und meinte pauschal, beide Räder sind abzubauen, um sie woanders aufzubauen. Niemals ließ ich das Argument, die Räder passen nicht in die Landschaft, gelten. Nun soll schlussendlich fein abgewogen werden, ob das kleine Windrad, welches 2,5 km westlich von Alsack Ulten steht und keine Lärmbelästigung darstellt, zumal es bei 95% Oberwind arbeitet, also doch stehen bleiben soll. Das große Rad, welches 400 m westlich von Alsack steht, soll abgebaut und ein paar hundert Meter südlich des kleinen aufgebaut werden, wo es niemanden lärmbelästigt, aber auch komischen und blinden Augen weniger die Sicht verdirbt. Solange wir Strom verbrauchen, die Wasserkraftwerke nicht heimgeholt haben, nicht alle AKW zurückgelaufen sind und illegales Bauen auch im Nachhinein saniert werden kann, weil Gesetze für die Menschen und nicht gegen die Menschen zu schaffen sind, soll dieser Gesinnungswandel, wie ich ihn hier aufzeige, eben das gute Ende finden.
Keinen Pardon kenne ich von nun an für eine weitere Wasserverrohrung zwecks Stromerzeugung! Leute, welche keinen Respekt vor den Mitmenschen, Umwelt und Nachkommenschaft und nie genug Geld und finanzielle Absicherung haben, möchten noch mehr Wasser missbrauchen. Diese Leute geben auch den monokulturellen Typen die Hand. Diese Leute lehne ich von nun an ohne Wimpernzucken ab. Ich wähle sie heute ab, denn zur Wahlzeit geben sie mir keine Wahl. Würden sich mehr Leute bewusst werden, welch große nachhaltige Schäden an der Umwelt diese Wasserverrohrung verursacht, würden sie sich für mehr Stromsparen und Windstrom stark machen
Gruber Paul, Mals
Nix verschlafen!
Wir haben zwar den Boden für die Grundsatzeinigung mit ENEL bereitet, aber mit der Ausgestaltung der Verträge und mit Detailfragen zu bestimmten Immobilien hatten wir nichts tun. Das war einzig und allein Sache der SEL und deren Berater. Da wir in der im Artikel angesprochenen Angelegenheit nie involviert waren, können wir auch nichts verschlafen haben.
K.Abg. Karl Zeller
K.Abg.Siegfried Brugger
Imageprobleme von Klaus Stocker & Co.
Klaus Stocker zitiert in seiner Leserzuschrift die Sage vom „SEL-Skandal“. Sagen aber haben meistens einen wahren Hintergrund und diese beruht auf dem sogenannten „System Südtirol“. Landesjägermeister Stocker ist Teil dieses Systems und braucht sich keine Sorgen um eine eventuelle Verurteilung zu machen. Dafür wird die mächtige und einflussreiche Seilschaft schon sorgen. Wie ist es sonst zu verstehen, wenn die Berater der SEL, die mit an den Verhandlungstischen gesessen und für deren Verträge mitverantwortlich sind, höchste Auszeichnungen erhalten haben? Wie ist es sonst zu verstehen, dass die neue SEL-Führung von ganz oben zurückgepfiffen wird, wenn sie mutig einen solchen Berater austauschen will? Ein Neustart, wie es der SVP-Obmann verkündet hat, schaut allemal anders aus. Ein vielversprechender Anfang zur Überwindung des Systems Südtirol wäre aber gewesen, wenn Sparber & Co. auf ihrem Beschluss beharrt hätten, denn um ein
System abzuändern, muss jemand damit anfangen.
Hanns Fliri, Naturns
„When the power of love overcomes the love of power the world will know peace“
(Sobald die Macht der Liebe die Liebe zur Macht besiegt, wird die Welt Frieden erfahren)
…eine Aussage, welche inzwischen schon vor ein paar Wochen auf einigen in Mals verteilten Plakaten zu lesen war.
Aus dem Artikel vom 03.05. wird die Absicht hinter dieser kleinen, diskreten Friedensaktion, wie wir sie nennen könnten, nicht wirklich sichtbar. Da jedoch Personen namentlich genannt werden und man sich auf die Schüler der 5.Klasse der Sportoberschule bezieht, befinden wir es als angemessen, den Hintergrund der Plakataktion etwas genauer zu erläutern.
In erster Linie war die Absicht der Schüler lediglich die, eine Botschaft zu übermitteln, und zwar, wie schon angedeutet, eine Botschaft gegen die Liebe zur Macht.
Für etwas Aufsehen hat anscheinend die Abbildung eines Adolf Hitler zusammen mit Bin Laden und einem weniger bekannten Joseph Kony gesorgt, Letzterer ein ugandischer Diktator, der aufgrund von mehreren Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen, wie unter anderem das Anheuern von Kindersoldaten, zur Fahndung ausgesetzt ist. Die drei Gesichter sollten ein Symbol für die Liebe zur Macht sein, welche bereits des Öfteren zu verheerenden Blutbädern und grausamer Gewalt in der Geschichte der Menschheit geführt hat.
Die Schüler wollten an dem weltweiten Aktionstag unter dem Motto „Cover the night – Stop Kony“ teilnehmen und somit Position beziehen und sagen: „Wir sind gegen Gewalt, gegen Macht um jeden Preis, wir sind auf der Seite der von ihrer Kindheit beraubten Kindersoldaten. Geographisch zwar weit entfernt, befinden sich diese in einer erschreckend aktuellen Realität, von der man leider zu wenig weiß und über die zu wenig gesprochen wird. Wir wollen unseren kleinen, wenn auch vielleicht unbedeutenden, Beitrag leisten, um die Bevölkerung auf dieses Phänomen aufmerksam zu machen. Wir wollen daran erinnern, die Liebe zur Macht, zum Erfolg, zum Reichtum beiseite zu legen und sich stattdessen der Liebe zur Wahrheit, zur Einfachheit, zur Bescheidenheit zu besinnen. Wir wollen Teil einer humanitären Aktion sein, Teil einer globalen Gemeinschaft welche sich zusammenschließt, um Ungerechtigkeiten in der Welt entgegenzuwirken.“
Die Athleten und Schüler der Sportschule wollten einmal Stellung nehmen und sich nicht aufgrund von sportlichen Resultaten hervortun, sondern für eine gute Sache einstehen. Die Begeisterung und der Einsatz der Schüler im durchgeführten Schulprojekt zur Thematik der Kindersoldaten und ihr Engagement zwecks dieser „Friedensaktion“ wird von uns sehr geschätzt und es schien uns wichtig zu unterstreichen, dass diese Plakataktion nicht einfach wieder mal in die Schublade der jugendlichen „Kraftaktionen“ gesteckt werden sollte. Geben wir unserer Jugend doch die Chance uns zu überraschen, oder vielleicht oft sogar zu belehren?
Die Projektverantwortlichen
Valentina Puntel, Claudia Psenner, Barbara Stocker
Doch umgesetzt
Nach Ablehnung im Gemeinderat von Latsch doch umgesetzt:
In der Marktgemeinde Latsch ticken die Uhren wohl anders, empfindet nicht nur das Ratsmitglied der Freiheitlichen André Pirhofer.
Aber von vorne: Die Freiheitlichen haben in der Marktgemeinde Latsch einen Be-schlussantrag eingereicht, der zum Inhalt hatte, die in Sichtbeton gestaltete Unterführung am Bahnhof freundlicher zu gestalten, da sie nicht sehr gut beleuchtet und ebenso wenig gestaltet wurde. Nichts also, was die Gemeinde vor unlösbare Aufgaben gestellt hätte. Aber der Gemeinderat stimmte mit den Stimmen der SVP gegen den Vorschlag der Freiheitlichen und lehnte somit den Beschlussantrag ab.
Merkwürdig, dass nun die Unterführung trotz Ablehnung im Gemeinderat doch aufgepeppt wurde, wie von den Freiheitlichen vorgeschlagen.
Wir möchten uns hiermit aufrichtig beim Ausschuss und beim Bürgermeister der Gemeinde Latsch bedanken, dass es doch möglich war, den Durchgang aufzupeppen.
Schlussendlich bleibt nur noch die Frage zu klären, warum man trotz protokollierter Ablehnung im Gemeinderat dies doch durchgeführt hat. Rechtlich gesehen ist diese Vorgehensweise doch sehr fragwürdig.
André Pirhofer
F-Gemeinderat Latsch
Lust aufs Ehrenamt?
Die Rheuma-Liga Südtirol ist ein ehrenamtlich geführter Verein, der sich nunmehr seit mehr als 20 Jahren für die Belange der Rheumakranken in Südtirol einsetzt, von denen es mehr als 18.000 gibt. Dabei ist Rheuma keineswegs eine Krankheit, die nur alte Menschen betrifft, ganz im Gegenteil: Rheuma kann jeden treffen, vom Kleinkind bis zum Greis, Frau und Mann. Die Rheuma-Liga organisiert sowohl Warmwasser- und Trockengymnastikgruppen als auch Nordic-Walking und Qigong-Gruppen, wobei alle Gruppen von ausgebildeten Physiotherapeuten beziehungsweise Instrukteuren geleitet werden. Bewegung ist für Rheumatiker, aber auch für Nichtbetroffene von großer Bedeutung. Betroffene und Nichtbetroffene können, sofern sie Mitglied bei der Rheuma-Liga sind, das Angebot des Vereins nutzen. Die Rheuma-Liga ist zurzeit dabei, in ganz Südtirol Bezirksgruppen zu gründen, um in allen Bezirken Südtirols die Gymnastikgruppen anzubieten. Wir bitten daher all jene, die sich gerne für die Rheuma-Liga ehrenamtlich engagieren möchten und am Aus-und Aufbau der Bezirksgruppen mitwirken möchten, sich bei der Rheuma-Liga Südtirol zu melden.
Kontaktdaten:
Rheuma-Liga Südtirol
Pillhof 25 – 39057 Eppan
Tel.: 0471 979 959
Fax 0471 537 847
Schlanders/Göflan
Karl Grasser hat das Relief des hl. Martin entworfen, Martin Oberdörfer, der Obmann der Göflaner Alminteressentschaft durfte es enthüllen. Mitgesegnet wurde dieses Relief mit den Betriebsräumen am vergangenen Freitag von Pater Theodosius. Geladen hatte der Göflaner Marmorchef Burkhard Pohl und in seiner Ansprache erklärte er auch die Wahl für den hl. Martin. Der sei Schutzpatron von Göflan, der sei auch für den Reiseverkehr zuständig und der habe geteilt. Die hl. Barbara sei auch für die Sprengungen zuständig.
Matsch/Vinschgau/Bozen/Innsbruck
Anlässlich des internationalen Tags der Artenvielfalt stellten Wissenschaftler des EURAC-Instituts für Alpine Umwelt der Universität Innsbruck sowie des Naturmuseums Südtirol Forschungsprojekte und Ergebnisse rund um Biodiversität am 22. Mai in Matsch vor. Unter dem Motto „Wir zeigen vielFalt“ präsentierten sie auch eine „tierische“ Überraschung, auf die die Forscher im Saldurbach gestoßen waren.
Landwirtschaft und Klimawandel haben einen starken Einfluss auf die Artenvielfalt. In den vergangenen 100 Jahren ist die Temperatur im Alpenraum nachweislich um 1,5°C gestiegen. Noch höhere Temperaturen, höhere CO2-Konzentrationen in der Luft, Klimaänderungen und unsichere Niederschlagsentwicklung werden Südtirol zunehmend beeinflussen. Die präsentierten Erkenntnisse der Forscher in Bezug auf die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere auf die Biodiversität:
- Die Pflanzenvielfalt in den Mähwiesen reagiert nur langsam auf die Temperaturerhöhung. Viel stärkeren Einfluss haben hingegen die Wasserverfügbarkeit und die Art der Bewirtschaftung bzw. wie stark gedüngt wird.
- Der landwirtschaftliche Ertrag aus Wiesen in höheren Lagen über 1500 Metern kann deutlich zunehmen. Die milderen Temperaturen führen zu einem schnelleren Wachstum. Sie verlängern zudem die Wachstumsphase und ermöglichen in höheren Lagen sogar einen zusätzlichen Schnitt.
- In tiefen Lagen werden die Wachstumsvorteile durch eine erhöhte Verdunstung wieder zunichte gemacht. Der derzeit schon angespannte Wasserhaushalt wird sich noch weiter verschärfen.
Wie sich hingegen der Klimawandel auf die Vielfalt des Lebens im Wasser auswirkt, erforscht Roberta Bottarin vom EURAC-Institut für Alpine Umwelt derzeit im Saldurbach, einem Gebirgsbach im Matschertal. Die Limnologin – zu Deutsch Binnengewässerforscherin – berichtete von der überraschenden Entdeckung einer neuen Art: einem Ringelwurm namens Troglochaetus Archiannelidae (im Bild). „Wir haben nach dem Verhältnis zwischen den verschiedenen Wassertieren – die mit der Wasserqualität zusammenhängen – und der Schneeschmelze gesucht, die wiederum mit dem Klima zusammenhängt. Bei den Analysen ist zufällig diese Seltenheit, dieser Ringelwurm, aufgetaucht. Weltweit ist er nur an wenigen Stellen und mit wenigen Exemplaren aufgefunden worden. Hier im Saldurbach haben wir eine ganze Hundertschaft gefunden!“, erklärte Bottarin. Was den Saldurbach für den Troglochaetus so lebenswert macht, gilt es nun für die Forscher herauszufinden.
Der Aktionstag zur Artenvielfalt in Matsch fand in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol statt, das eine Dokumentation der floristischen Vielfalt im Obervinschgau präsentierte.
Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit Studierenden aus zehn europäischen Universitäten, die sich im Rahmen eines Intensivkurses (Erasmus Intensivkurs EUROSTAIN) zum nachhaltigen Management des Europäischen Gebirgslebensraumes auf Studienfahrt durch Südtirol befinden. Auf ihrer Exkursion werden sie von der EURAC, dem Alpenzoo Innsbruck, von den Landesverwaltungen Nord- und Südtirols sowie vom Alpenverein begleitet.
Schlanders
Damit seine Botschaft ankommt – wohl auch beim Vinschgerwind – hat Dieter Pinggera den einen Satz gleich drei Mal wiederholt: „Das ist keine Abkehr vom Vollausbau“. Gemeint hat der Schlanderser Bürgermeister den Ausbau des Fernwärmenetzes in alle drei Schlanderser Fraktionen. „Das bleibt unser Ziel, wir können nur zeitlich keine fixe Zusage machen.“ Erklärungsbedarf hat Pinggera bei der jüngsten Ratssitzung deshalb gesehen, weil das Versorgungsgebiet des Fernheizwerkes vom Rat neu abgegrenzt, an den Ist-Zustand angeglichen, wurde. Das Amt für Energieeinsparung hat den Schlanderser Gemeindevätern – aus gutem Grund – ein Ultimatum gestellt. Seit sechs Jahren sind die Bürger in den Fraktionen doppelt benachteiligt: Zum einen warten sie bis heute auf einen Anschluss ans Fernheizwerk, zum andern blieben ihnen in diesen sechs Jahren sämtliche Förderungen im Energiesektor verwehrt, weil sie – auf dem Papier – zum Versorgungsgebiet des Fernheizwerkes gehören. „Nun ist die Geduld am Ende“, sagte Pinggera. Und: „Die Neuabgrenzung hat aber nichts mit dem Vollausbaus zu tun.“ Dass Pinggera – gebetsmühlenartig – den Vollausbau wiederholt, ist verständlich, einmal mehr, weil es um seine politische Glaubwürdigkeit geht. Es fehlt an einem klaren Konzept, geschweige denn an einem Fahrplan, greifbare Ergebnisse zur Konsolidierung und Umschuldung der „Fernheizwerk GmbH“ blieb die „SEL AG“ bislang schuldig. Das Ganze scheint sich immer mehr zur schwierigsten politischen Aufgabe in der Gemeinde zu entwickeln. Immerhin: 24,8 Millionen an Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind keine Pappenstiel. Da verwundert es auch nicht, dass vor diesem Hintergrund der Sprachgebrauch von Pinggera auf Superlative ausgerichtet ist. Es wird „auf Hochdruck gearbeitet“, „intensivst verhandelt“ und die causa hat „oberste Priorität“. Mittelfristig wird das besänftigen. Langfristig werden Superlative nicht ausreichen. Handfestes wird gefragt sein, um den Brandherd nicht neu lodern zu lassen. Momentan schwelt er. (ap)
Im vergangenen April haben sich im Vinschgau zwei Männer und eine junge Frau das Leben genommen, und der Selbstmord-Versuch eines Mannes endete im Krankenhaus. Das macht betroffen und wirft viele Fragen auf. Bei einer Informationsveranstaltung zum Thema „Suizid - gehen ohne Abschied“, organisiert vom Verein Lichtung, dem KVW und dem Bildungsausschuss Schlanders, wurde nach Antworten gesucht.
von Magdalena Dietl Sapelza
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Die Farbenpracht in der Natur, das Leuchten der Sonne, das alles erreichte Josef nicht mehr. In Trance und eingehüllt in der grauen Wolke stand er am Wasserfall, entschlossen sich hinunterstürzen. Schon zweimal war er hier, doch dieses Mal sollte es klappen. Dann wäre alles vorbei, seine tiefe Niedergeschlagenheit, die ungerechte Behandlung bei der Arbeit, die Existenz-ängste. Nach außen hatte er sich seine seelischen Not nicht anmerken lassen, Er hatte geschwiegen. Er konnte es nicht mehr aushalten, wollte zum Sprung ansetzen. Da waren plötzlich die Gesichter seiner Frau und seiner Kinder da und er ließ wieder vom Vorhaben ab.
Vinschgerzug
Für eine kurze Zeitspanne ist in der vergangenen Woche die Verdeckung des Unglückszuges in Staben entfernt worden. Im Rahmen der Ermittlungen zur Erhebung der Schadenshöhe am verunglückten Fahrzeug der Vinschger Bahn wurde am Bahnhof Staben ein Lokalaugenschein durch Sachverständige der Versicherungen durchgeführt. Das Landesassessorat für Mobilität ist bestrebt, die Zuggarnitur nach den Ermittlungen und Schätzungen wieder fahrtauglich machen zu lassen.
Beim katastrophalen Zugunglück am 12. April 2010 sind neun Todesopfer zu beklagen, 28 Passagiere wurden zum Teil schwer verletzt.
Schlanders
Die Bauern auf „Kaschon“ sind „fuchsteufelwild“. Sie sind mit der Entscheidung des Meliorierungskonsortiums Oberes Vinschgau nicht einverstanden. Das elfköpfige Gremium hatte am 27. April mit neun Ja- und zwei Nein-Stimmen beschossen, die Beregnungsleitungen trocken zu legen. Auf der oberen Malser Haide wird also im kommenden Sommer allein der Wettergott bestimmen, ob das Futter wächst oder die rund 400 Mitglieder weniger Heu einbringen können. Doch der Reihe nach: Nachdem gegen die Verantwortlichen des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau in der Causa Rohrbruch und Zugunglück 2010 Anklage erhoben worden war, bekamen es die Delegierten im Meliorierungskonsotiums Oberer Vinschgau um Präsident Stefan Stocker mit der Angst zu tun (der Vinschgerwind berichtete). Keiner wollte die Verantwortung für die rostigen Rohre übernehmen. Inzwischen hat Stocker alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit es mit dem Projekt für eine neue Beregnungsanlage (von Romano Comunello) weitergeht. Bis 31. Juli muss es eingereicht werden. Innerhalb November sind dann die Bauern am Zug. Sie stimmen ab, ob sie die neue Anlage wollen oder nicht. Wenn ja, dann könnte im Frühjahr 2013 mit dem Bau begonnen werden. „Heuer müssen wir halt ein bisschen Geduld haben“, sagt Stocker. „Wir sind alle genauso betroffen wie die Bauern auf „Kaschon“. (mds)
Mals/Prad/Glurns/Graun/Schluderns
Mit der Tatsache, dass die beiden Windräder auf der Malser Haide abgebaut werden müssen, hat man sich im oberen Vinschgau, trotz „Schildbürger“-Lärm und Nachtrauern, wohl abgefunden. Den primären und zwingenden Grund dafür, dass abgebaut werden muss, haben ausgerechnet jene geliefert, die die Windräder nicht abbauen möchten: Die Gemeindeverwaltung von Mals hat es verabsäumt, rechtzeitig um eine Verlängerung der provisorischen Ermächtigung anzusuchen - und die Miteigentumsgemeinschaft Marein hat die Gemeindeverwalter nicht rechtzeitig zu diesem Schritt gedrängt.
Schlanders
Erhard Alber dürfte im Anschluss an die Gemeinderatssitzung die Sektkorken knallen haben lassen. Mit soviel Einigkeit jüngst im Gemeinderat hat der Göflaner Fraktionssprecher nicht gerechnet. Immerhin: Es ging um eine richtungsweisende Entscheidung. Mit zwei Enthaltungen (Martin Daniel und Hansjörg Gluderer, Liste für Schlanders) haben die 17 restlichen Gemeinderäte grünes Licht dafür gegeben, dass der Forstweg zum Wantlbruch in Göflan neu klassifiziert, sprich in eine Gemeindestraße umgewandelt wird und damit – mit einvernehmlichen Enteignungen im Rücken – in Gemeindehoheit übergeht. Ein Landesgesetz aus dem Jahre 1991 machte man sich zu Nutze, um das Land und den Nationalpark außen vor zu lassen. Ein kühner Schachzug von Georg Sagmeister, der sich offensichtlich gerne in der Doppelrolle des Schlanderser Gemeindesekretärs und Göflaner Fraktionssekretärs sieht und weniger als diplomatischer Verhandlungspartner mit Laas. Fraktion und Gemeinde kündigen damit - auch - die Rolle des Bittstellers beim Landeshauptmann auf. Bei dem hätte man auch heuer um eine Sonderregelung zum Abtransport angesucht, bislang aber keine Antwort erhalten. Weil in diesen Tagen die ersten Blöcke zu Tale gefahren werden wollen, hat man nun, um nicht vertragsbrüchig zu werden „den vollen rechtlichen Rahmen ausgeschöpft, um die Interessen der Gemeinde und Fraktion zu schützen“ (BM Dieter Pinggera) Georg Sagmeister liebt es direkter: „Das ist eine Lösung, bei der wir weder das Land noch den Park brauchen.“ Und: „Ob das Ganze einem eventuellen Rekurs standhält, wird sich zeigen.“ Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit soll indes eine Öko-Studie, die in sechs Monaten auf dem Tisch liegt, ausloten. (ap)
Vinschgau/Südtirol
Wenn in Südtirol und im Trentino innerhalb 02. Juni 2012 15.000 beglaubigte Unterschriften abgegeben werden, dann können alle Wahlberechtigten in der Region in einer Volksabstimmung über die vollständige Neuregelung der Gehälter der Landtags- und Regionalratsabgeordneten entscheiden. Zu folgenden beiden Punkten kann dann abgestimmt werden:
Abschaffung des Regionalgesetzes 2/95, mit dem die Gehälter der Landtags- und Regionalratsabgeordneten geregelt sind;
Abschaffung einzelner Artikel des Regionalgesetzes 2/95 und damit der Auszahlung des Tagesgeldes im Ausmaß von 3.200 Euro (etwa ein Drittel des Gehaltes).
Die Unterschriften können in den Gemeindeämtern geleistet werden. Einige Gemeinden im Vinschgau waren in der vergangenen Woche vom Ansturm völlig überfordert. So sind etwa in Schlanders die Formulare ausgegangen - weil zu wenige bestellt waren. Unterschriftswillige mussten aufgrund dieses Formularmangels abgewiesen werden. Behinderung der direkten Demokratie? Begonnen hat der Ansturm auf die Gemeindeämter auch mit der Meldung im letzten Vinschgerwind „Referendum über Politikergehälter“. Heute und morgen noch sind Unterschriften auf den Gemeindeämtern möglich. Zudem läuft ein zweites Volksbegehren auf Staatsebene: das Beteiligungsquorum bei den Referenden - heute bei 50 % + 1 der Wahlberechtigten - soll abgeschafft werden; alle wichtigen Instrumente der direkten Demokratie sollen eingeführt werden. Bis 18. Juli kann dafür in den Gemeinden unterschrieben werden.(eb)
Mals
Die Malser Gemeindesatzung ist mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit abgeändert: 14 Gemeinderäte haben sich für eine solche Änderung in Bezug auf Volksabstimmungen am vergangenen Donnerstag ausgesprochen. Der Abstimmung vorausgegangen ist ein regelrechter Kuhhandel, das Beteiligungsquorum betreffend. Die Arbeitsgruppe, seit zwei Jahren in Sachen direkte Demokratie mit Josef Gruber federführend aktiv, hatte sich im Vorfeld auf einen Kompromiss geeinigt: 15 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung sollten an einer Volksabstimmung teilnehmen müssen, damit diese gültig ist. Eine Mehrheit dafür kam dann im Rat nicht zustande. Dafür siegten die Hardliner: 20 Prozent sollen es sein. Auch mit der Begründung, dass sich viele Leute bei der Leitbild-Umfrage für ein Quorum von mehr als 20 Prozent ausgesprochen hätten. Das Quorum war nur ein Punkt. Andere sind: 6 Prozent der Wähler können eine Volksabstimmung beantragen (soll nur eine Fraktion abstimmen, sind es 10 Prozent der Wähler der Fraktion), eine Briefwahl (Zeitraum von drei Wochen) soll den Urnengang ersetzen, Wähler ab 16 können sich beteiligen - und, wohl die wichtigste Neuerung - eine Volksabstimmung soll bindend sein. (eb)
Man hat das Dorfzentrum von Mals krank reden müssen, um Maßnahmen zur Rettung zu rechtfertigen. Mals ersticke im Verkehr und deshalb müsse dieser Verkehr aus dem Dorfzentrum raus. Eine Fußgängerzone müsse her - koste es, was es wolle. Die Fußgängerzone in Mals ist, bevor sie geboren ist, wie ein Patient auf der Intensivstation. Jedenfalls wird bereits kräftig künstlich beatmet: Der Malser Gemeindeausschuss mit BM Ulrich Veith an der Spitze hat „mittels direkter und freihändiger Vergabe“ die Meraner Werbeagentur „tagraum“ mit einem Werbekonzept, die Fußgängerzone Mals betreffend, beauftragt. Kosten knapp 18.000 Euro. Ebenfalls mittles „direkter freihändiger Vergabe“ wurde der Firma „Umundauf“ des Meßner Konrad vom Gemeindeausschuss gut 17.000 Euro zugesprochen, für die „Orgnaistion der Aufwertung und Positionierung des Wochenmarktes in Mals im Zeitraum Juli-Oktober“. Weder für das eine noch für das andere hat es eine Ausschreibung gegeben. Die Beträge waren so gewählt, dass es - aus rechtlicher Sicht - keiner Ausschreibung bedurft hat, das mag stimmen. Mit den Kaufleuten in Mals hat es bezüglich Werbemaßnahmen keine Absprachen gegeben. Demnach macht sich BM Ulrich Veith den Erfolg - oder auch den Misserfolg - der Fußgängerzone zu eigen.
Eine leicht schiefe Optik bleibt: Es hat den Anschein, dass im Windschatten der Malser Fußgängerzone eine Art Freunderlwirtschaft bedient wird. Wer da künstlich beatmet wird, ist die Frage. Ist es ausschließlich die Fußgängerzone? Und was passiert umgekehrt, wenn der Patient, die Fußgängerzone also, aus der Intensivstation entlassen werden soll, wenn also in Mals der Alltag regieren wird?
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