Ausgabe 10-19

Ausgabe 10-19

Dienstag, 14 Mai 2019 06:50

„Lange Nacht der Kirchen“

Am 25. Mai 2019 organisiert der Pfarrgemeinderat von Schlanders eine „Lange Nacht der Kirchen. Zwischen 16:00 – 19:00 Uhr wird eine Kirchturmbegehung Pfarrkirche) mit Hubert Piccolruaz angeboten - Besichtigung in Kleingruppen (Dauer ca. 25 Min.); von Vetzan, Kortsch und Göflan aus gibt es spirituelle Wanderungen zur Spitalskirche von Schlanders. Um 20.00 Uhr wird ein Lichtermarsch der Ministrantinnen und Ministranten vom Plawennpark aus in Richtung Kloster der Missionare des hl. Franz von Sales abgehalten. Es gibt noch einige Veranstaltungen mehr.

Dienstag, 14 Mai 2019 06:46

Partnerschaft und Familie 10/19

s12 Hickmann MG 0187Fragen, Tipps und Antworten

Seit mehr als 25 Jahren sind mein Mann und ich verheiratet. Vor einem halben Jahr ist herausgekommen, dass er ein Verhältnis mit einer anderen Frau hatte. Für mich war das erst einmal ein Schock. Ich frage mich, was ich falsch gemacht habe, und es fällt mir immer noch schwer, damit zu leben. Er versichert mir heute, dass für ihn klar geworden ist, wie wichtig ich für ihn bin. Macht es überhaupt Sinn, dass wir zusammenbleiben?

Elisabeth Hickmann:
Ihr Schmerz, die Verletztheit und die wiederstreitenden Gefühle aufgrund der Tatsache des Fremdgehens Ihres Mannes sind nur allzu verständlich. Seinerseits bedeutet das eine klare Grenzüberschreitung, die erstmal nicht zu beschönigen, geschweige denn zu rechtfertigen ist. Dennoch zeigt sich dadurch, dass das Leben nun einmal nicht perfekt ist. Affären passieren auch in Beziehungen, in denen die Partner im Grunde zufrieden sind. Seine Beweggründe für die Außenbeziehung müssen tatsächlich nichts mit Ihnen zu tun haben. Ich sehe zunächst einmal keine Veranlassung, warum Sie ihr bisheriges Leben einfach wegwerfen sollten. Das verlangt allerdings vieles von Ihnen und Ihrem Partner ab. Erst einmal braucht es viel Zeit und Gesprächsbereitschaft, um die Verletzungen und Motive des Fremdgehens zu verstehen und für sich einzuordnen. Sehen Sie dabei nicht nur den Schuft, der Ihnen das angetan hat, sondern auch seine guten Seiten. Das, was Sie an ihm über die vielen Jahre schätzen. Und stellen Sie Ihr gemeinsames Leben auf den Prüfstand. Überdenken und verhandeln Sie mit ihm danach darüber, wie es weitergehen könnte. Verantwortung für die eigene Lebensgestaltung übernehmen, sich mutig aufeinander einlassen und in eine gemeinsame Zukunft investieren. Wenn Sie beide das wirklich wollen, dann gelingt es Ihnen. Aus Lebenskrisen kann auch etwas Gutes hervorgehen und Ihre Beziehung stärken. Und dann haben Sie im günstigen Fall eine bessere Ehe als vorher.

Gespräch mit Christian Folie, langjähriger Leiter der Psychosozialen Beratung der Caritas in Schlanders

Vinschgerwind: Die Caritas Schlanders hat 1980 angefangen, sich mit dem Problem Alkohol, der Alkoholsucht zu beschäftigen. Wie kam es dazu?
Christian Folie: Angefangen hat es mit Anne Wiegand, einer Sozialarbeiterin aus Deutschland, die in Schlinig Urlaub machte und dann hier hängen geblieben ist. Sie arbeitete in Regensburg im Suchtbereich und hat sich dann, nachdem sie die Situation hier gesehen hat, an die Caritas gewandt und mit dem damaligen Caritasdirektor Hochw. Alois Müller das Projekt auf den Weg gebracht. 1980 wurde in Schlanders eine „Beratungs- und Rehabilitationsstelle für Alkoholabhängige“ eingerichtet und 1982 wurden die Räumlichkeiten der Beratungsstelle in Schlanders eingeweiht. Damals hat sie mich gebeten an den Wochenenden mitzumachen. Nach einer anfänglich ehrenamtlichen Mitarbeit ist danach eine fixe Anstellung geworden. Es ging am Anfang darum klarzumachen, dass die Alkoholsucht eine Krankheit ist, die heilbar und behandelbar ist. Vorher wurde sie einfach als Charakterschwäche und Laster gesehen, wo man nicht viel machen kann.

Vinschgerwind: Wie waren die ersten Erfahrungen?
Folie: Das Projekt war für die Caritas und eigentlich für ganz Südtirol neu. Die Alkoholsucht, der Alkoholismus wurde zu einem Thema gemacht. 1982 wurde zwischen der Caritas und dem Land unter dem damaligen Landesrat Otto Saurer eine Konvention abgeschlossen. Auch mit dem Ausland, besonders mit Vorarlberg wurden Konventionen abgeschlossen z.B. mit dem Fachkrankenhaus Maria Ebene. Auch nach Deutschland wurden Personen in Fachkliniken überwiesen, bis 2001 in Südtirol das Therapiezentrum Bad Bachgart eröffnet wurde. In der Öffentlichkeit bestand am Anfang Skepsis und Abwehr. Auch die Kontaktaufnahme und die Zusammenarbeit mit den Ärzten waren am Anfang schwierig. Frau Wiegand hat die Betroffenen zu Hause und im Krankenhaus aufgesucht, um ihnen das Problem bewusst zu machen. Stationäre Therapien wurden vermittelt. Erst nach den ersten Erfolgen bei Menschen, die sich einer Therapie unterzogen haben, verschwand diese Skepsis. Diese Menschen wurden zu Werbeträgern für eine behandelbare Krankheit und haben gezeigt, dass es sich auszahlt diesen Weg zu beschreiten. Parallel wurde der Verein „Hands“ als Kompetenz- und Therapiezentrum gegründet, um denjenigen die Hände zu reichen, die es nicht schafften, sich von Problemen mit Alkohol, Medikamenten und Glücksspiel zu befreien. Neben dem Beratungsdienst der Caritas wurde gleich zu Beginn auch die Selbsthilfegruppe „Der Kreuzbund“ gegründet, wo sich Betroffene und Angehörige regelmäßig treffen, sich austauschen und gemeinsam etwas unternehmen. Diese Selbsthilfegruppe, die „Kreuzbundgruppe“ gibt es heute noch. Sie wird von uns begleitet, damit auch der Weg in die Selbständigkeit erleichtert und gestützt wird. Diese Selbsthilfegruppe ist zu einer Lebensschule geworden. Einige sind auch bei den Anonymen Alkoholikern in Meran dabei. 1989 ging Frau Anne Wiegand in den Ruhestand. Seit 1990 bin ich Stellenleiter der Psychosozialen Beratung der Caritas in Schlanders.

Vinschgerwind: Das Tätigkeitsfeld wurde später ausgedehnt. Von der Alkoholberatung kam es zur psychosozialen Beratung. Wie war der Personalstand, wie viele Klienten wurden betreut?
Folie: Wir haben das Tätigkeitsfeld auf alle Abhängigkeitsbereiche ausgedehnt wie z.B. Medikamentenabhängigkeit und Spielsucht. 1982 gab es drei Mitarbeiter: zwei Sozialassistentinnen in Teilzeit und einen Pädagogen. 2011 gab es bereits 5 Mitarbeiter: drei Psychologinnen mit psychotherapeutischer Ausbildung, einen Stellenleiter und eine Verwaltungskraft. Damals gab es bereits 431 Klienten, davon 57% Männer und 43% Frauen. 2018 haben insgesamt 400 Menschen die Dienstleistungen der Psychosozialen Beratung in Anspruch genommen, davon 228 Frauen (57%) und 172 Männer (43%). Es gab 2018 insgesamt 3.073 Beratungsleistungen (Einzel-, Paar-, Gruppen- oder Familienkontakte)

Vinschgerwind: Wie wird gearbeitet? Ist die Beratung in erster Linie Einzelberatung oder auch Kleingruppenberatung und Familienberatung, d.h. erfolgt die Beratung nur mit den direkt Betroffenen oder auch mit den Angehörigen?
Folie: Die Leute kommen heute selbst zu uns bzw. über die Hausärzte, das Krankenhaus oder über Angehörige. Es geht am Anfang darum, die Bereitschaft der direkt Betroffenen einzuholen, dann werden aber auch gleich die Angehörigen eingebunden. Gemeinsam werden die Behandlungsschritte besprochen und festgelegt. Die Angehörigen spielen eine große Rolle, auch damit die Motivation aufrecht erhalten bleibt. Die Angehörigen müssen auch lernen mit den Betroffenen umzugehen. Suchtexperten berichten, dass unter der Sucht eines Betroffenen mindestens zehn weitere Personen leiden und in einen destruktiven Verstrickungssog geraten. Oft haben sich über die Jahre sehr viel Leid, Scham und Schuldgefühle aufgestaut. Das muss aufgearbeitet werden. Anfangs waren hauptsächlich Sozialarbeiter tätig, heute sind es außerdem Psychologen und Psychotherapeuten. Wir bieten motivationspsychologische Interventionen an, arbeiten mit Verhaltenstherapie oder psychoanalytischen Methoden. Die Methode und die Dauer werden ganz individuell mit den Betroffenen und Angehörigen festgelegt. Eines ist das Erzielen der Abstinenz bei einem Alkoholkranken, aber es geht auch darum die Lebensqualität zu erhöhen bzw. den Lebensstil zu ändern. Oft geht es darum, die ganze Familiengeschichte aufzuarbeiten. Wir haben festgestellt, je länger Menschen zu uns kommen, umso offener werden sie und sie verstehen dann auch wie die Sucht entstanden ist. Es geht auch darum Rückschläge aufzufangen und wieder neu anzufangen. Wir selber haben uns immer mehr spezialisiert und viel dazugelernt, worauf wir recht stolz sind.

Vinschgerwind: Heute ist die Caritas Beratungsstelle in ein landesweites Netzwerk eingebunden. Wie wird heute gearbeitet, welche Hilfen kann die Caritas anbieten?
Folie: Wir bilden heute mit den Hausärzten, dem Krankenhaus, den stationären Einrichtungen wie Bad Bachgart, Hands und den ganzen Sprengeldiensten ein breites Netzwerk. Wir sind in Kontakt mit dem Psychologischen Dienst, der Dienststelle für Essstörungen, dem Forum Prävention, der Familienberatungsstelle, der Caritas Schuldnerberatung, dem Vinzensverein, dem Arbeitsamt und auch mit verschiedenen Betrieben. Auch das Zentrum für psychische Gesundheit ist für uns ein wichtiger Partner, genauso wie die verschiedenen Selbsthilfegruppen. Heute ist dieses Netzwerk eine unserer Stärken, damit Menschen mit verschiedenen Schwierigkeiten aufgefangen, behandelt und gestützt werden, um den Alltag zu bewältigen. Heute gibt es neben der medizinischen und psychiatrischen Hilfe auch psychologische und soziale Hilfestellungen. Hinter der Sucht steckt oft ein ganzes Lebenstrauma und die Sucht ist nur die Spitze des Eisberges. Suchterkrankungen sind selten eine isolierte Erkrankung und gehen in der Regel einher mit verdeckten psychischen Belastungen und Leidensanteilen.

Vinschgerwind: Neben Suchtproblemen und psychosozialen Störungen werden auch Essstörungen und Spielsucht behandelt. Wie sieht es diesbezüglich im Vinschgau aus und was hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten geändert?
Folie: Vor rund 15 Jahren sind erstmals Menschen zu uns gekommen, die kein Suchtproblem hatten, sondern in einer Lebenskrise steckten, mit Burnout oder Zukunftsängsten. Rund 75% unserer Arbeit hat mit Süchten zu tun: Alkohol, Medikamentenabhängigkeit, Spielsucht, Essstörungen. Zum Glück melden sich immer mehr Menschen, die nicht mehr weiter wissen, einen Leidensdruck spüren und nach Hilfe suchen. Auch immer mehr Männer melden sich bei uns und nehmen unsere Beratung in Anspruch. Der Mut, sich in Behandlung zu geben hat zugenommen. Frauen sind eher diejenigen, die Hilfe suchen, auch wenn es den Mann betrifft. Bei uns melden sich auch Betriebe und fragen an, was sie tun können, wenn z.B. ein Mitarbeiter Alkoholiker ist.

Vinschgerwind: Wenn Sie jetzt am Ende Ihrer langen Arbeitstätigkeit auf die Erfahrungen zurückblicken: was waren die größten Herausforderungen und was die schönsten Momente?
Folie: Am Anfang war die Frage: wird das gelingen? Dann war die zweite Herausforderung die Konvention mit dem Land und die letzte Herausforderung ist die ganze Bürokratie, die wir jetzt nach dem Übergang zum Sanitätsbetrieb seit dem 1. Jänner 2018 zu erledigen haben. Es ist schön zu sehen, wie ein Netzwerk entstanden ist und die Behandlung von Suchtkranken in ein positives Licht gerückt ist. Dass Menschen es schaffen, sich wieder familiär und beruflich zu integrieren und die Herausforderungen des Lebens positiv bewältigen, das ist sehr schön.

Interview: Heinrich Zoderer

 

Psychosoziale Beratung
Beratung und Begleitung bei Suchtproblemen
39028 Schlanders, Hauptstraße 131
Tel. +39 0473 621 237, Fax +39 0473 732 647
E-Mail: psb@caritas.bz.it
www.caritas.bz.it

Dienstag, 14 Mai 2019 06:40

Frequenzen massiv gesteigert

Wintersportgebiet Minschuns Val Müstair - Das Wintersportgebiet Minschuns im bündnerischen Münstertal meldet zum Saisonschluss in allen Bereichen positive Zahlen. Der kostenlose Sportbus durchs Tal beförderte knapp 20‘000 Sportler (+ 20 Prozent) an die Skilift-Talstation Era Sot. Hier zählten die Sportanlagen AG Val Müstair 27‘995 Ersteintritte, was einem Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die drei Skilifte bis auf eine Höhe von 2‘700 Meter über Meer erreichten mit 208‘112 Fahrten sogar ein Plus von 29 Prozent. Der Umsatz der Anlagen und des Restaurants auf Alp da Munt konnte mit diesen deutlichen Steigerungen gut Schritt halten. Erfreuliches vermeldet auch die Skischule, die vor allem bei den Kindertagen eine markante Zunahme verzeichnete. Minschuns-Verwaltungsratspräsident Vito Stupan ist erfreut über die rundum positiven Zahlen und überzeugt, dass „kleine, feine, überschaubare Wintersportgebiete wie Minschuns eine Existenzberechtigung haben und entscheidend sind für eine gesicherte Zukunft des Skisports in den Schweizer Alpen“.
Der erste Höhepunkt der vergangenen Saison bildete das Dreikönigsrennen mit Tourenskifahrern und Schneeschuhläufern von Tschierv auf Alp da Munt mit über hundert Teilnehmenden aus drei Ländern. Mittwochabends fanden jeweils Trainings für Skitourenfahrer und Schneeschuhwanderer auf der dafür freigegeben Talabfahrt statt. Dabei bliebt das Bergrestaurant auf Alp da Munt bis 21:30 Uhr geöffnet: 882 Personen nützten diese aussergewöhnliche Trainingsmöglichkeit.
Zum Abschluss der 94-tägigen Erfolgssaison 2019 trafen sich Ende März auf Alp da Munt über zweihundert Gäste zum Zeichnen von Aktien für die geplante Gondelbahn direkt ins Wintersportgebiet und der damit verbundenen Ergänzung der technischen Beschneiung bis ins Tal. Nationalrat Heinz Brand orientierte über den Erfolg des neuen Feriendorfs Pradas in Brigels (Surselva). In Tschierv ist zurzeit das Resort La Sassa in Planung, um den Ganzjahrestourismus mit vorerst rund 250 warmen Betten im Münstertal zu fördern.

Dienstag, 14 Mai 2019 06:37

Jubiläumsfest

Am 12. November 1989 der Braunvieh-Jungzüchterclub Obervinschgau vom motivierten Jungbauern/innen gegründet. Am vergangenen 4. Mai feierten die Jungzüchter/innen mit einer Jubiläumsausstellung bei Laatsch den 30. Geburtstag.

von Magdalena Dietl Sapelza

Allen schlechten Wetterprognosen zum Trotz feierten Jungbäuerinnen und Jungbauern am Samstag, 4. Mai im windgeschützten Festzelt den 30. Geburtstag des Jungzüchterclubs Obervinschgau mit einer Jubiläumsausstellung bei Laatsch. Unzählige Interessierte aus nah und fern ließen sich von Wind, Sturm und Kälte nicht davon abhalten, zur „Braunvieh-Kür“ zu kommen. 80 herausgeputzte Tiere, darunter Kühe, Kalbinnen und Jungrinder standen bereit, um von ihren Besitzerinnen und Besitzern zur Bewertung in den Ring geführt zu werden, vor dem viel Publikum stand. Die Züchterinnen und Züchter hatten für den „Laufsteg“ ihre besten Tiere ausgewählt. Der Preisrichter Marco Burtscher und der Ringmann Dominik Rinder, beide aus Vorarlberg, begutachteten die Tiere der Reihe nach auf’s Genaueste und gaben dann ihre Bewertung ab. Ergebnisse: Kategorie Jungrinder und Kalbinnen: Gesamtsieg: BLOOMING Glena von Andreas Plangger - Taufers i. M; Reserviesiegerin: BLOOMING Gerty von Stocker Stefan - Plawenn. Kategorie Kühe: Gesamtsiegerin sowie Gesamtsiegerin Euter: NORIUS Klea von Evelyn Stocker - Plawenn; Gesamtreservesiegerin: ANIBAL Afrika von Andreas Plangger - Taufers i. M; Kategorie Jersey: Gesamtsiegerin IMPULS Uschi von Martin Spechtenhauser - Burgeis.
s8 1757 18Bei der Prämierung hatte die heuer neu gekürte Braunviehprinzessin Tanja Steinwandter aus dem Pustertal ihren sympatischen Auftritt. In ihrer Amtszeit von zwei Jahren hat sie die Aufgabe, die Jungzüchter im ganzen Land zu unterstützen und bei deren Veranstaltungen anwesend zu sein. Die erste Braunviehprinzessin wurde 2009 gewählt.
Im Laufe der 30 Jahre haben folgende Obmänner den Jungzüchterclub Obervinschgau geführt: Herbert Schütz (Gründungsobmann), Ambros Peer, Anton Zanini, Gabriel Bernhart, Matthias Thöni, Stefan Stocker und Michael Spechtenhauser (aktueller Obmann).

Dienstag, 14 Mai 2019 06:36

Wieder mehr fixe Jobs

Zum ersten Mal seit geraumer Zeit steigt in Südtirol die Zahl der fixen Jobs wieder deutlich an, während die Verträge auf Zeit abnehmen, stellt das Arbeitsförderungsinstitut fest. Ganz sicher eine Folge des Fachkräftemangels, der die Verhandlungsposition von Arbeitnehmern stärke, erklärt AFI-Präsident Dieter Mayr den neuen Trend am Arbeitsmarkt. Er empfiehlt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die Gunst der Stunde zu nutzen und bei Bewerbungen auf die unbefristete Anstellung zu pochen.

Dienstag, 14 Mai 2019 06:19

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Die Europawahlen rücken näher und Italien spielt verrückt. Im Wahlkampf geht es immer lauter und „ruppiger“ zu. Eine Regierungskrise – wegen der Ablöse des Lega-Unterstaatssekretärs Siri – ist bis nach den Wahlen aufgeschoben. Regierungschef Conte hat sich durchgesetzt. In dieser allgemeinen Verwirrung, haben wir kürzlich das Verfassungsgesetz zur Reduzierung der Parlamentarier von 630 auf 400 bzw. von 315 auf 200 im Senat beschlossen. 316 dafür – 129 dagegen. Ich habe dagegen gestimmt da eine drastische Verkleinerung des Parlaments die repräsentative Demokratie gefährdet. Nach drei Monaten - also im September - kommt es dann in der Abgeordnetenkammer zur 2. Lesung. Gibt es dann wieder eine Zweidrittel-Mehrheit wie heute, dann ist die Verfassungsänderung durch und es braucht kein Referendum mehr (wie z.B. bei der Renzi-Reform, die ja bekanntlich gescheitert ist). Nun kommt noch das dazugehörende Wahlgesetz. Haben wir noch bei den letzten Parlamentswahlen in der Seilschaft mit dem Partito Democratico alle Sitze gewonnen, so wird man uns diesmal ordentlich zurechtstutzen. Es wird nur mehr 2 Ein-Mann-Wahlkreise (statt 3) geben und es wird mehr nach dem Proporzsystem gewählt werden. Diesmal ist das Gesetz nicht auf die SVP zugeschnitten, sondern halt auf die 5 Sterne Bewegung. Und die Lega will ihrerseits den Wahlkreis Bozen/Leifers so klein als möglich halten (nur Gemeinden mit italienischer Bevölkerungsmehrheit), um insgesamt eine italienische Mehrheit zu sichern. Übrig bleibt der ländliche Raum von Reschen über Brenner, Winnebach, Altrei und Deutschnonsberg. Der Abgeordnete in Bozen kann zu Fuß oder mit dem Fahrrad seinen Wahlkreis betreuen, sein Kollege in der Peripherie braucht hingegen wohl einen „Hubschrauber“ um bei seinen Wählern zu sein. Heute gab es für die Grenzpendler, die mit Schweizer Firmenautos unterwegs sind, eine gute Nachricht. Beide Unterstaatssekretäre im Innenministerium Candiani und Molteni haben in einer Pressekonferenz verkündet, daß die Norm vorbereitet sei, um alle rechtlichen Zweifel zu entschärfen. Das Ziel der Regierung war und ist die „Schlaumeier“ zu treffen und nicht die Grenzpendler zu behindern, die rechtmäßig ein Firmenfahrzeug ihres ausländischen Arbeitgebers nutzen.


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