Dienstag, 28 November 2017 00:00

Zukunft Südtirol

s21 prad podiumPrad/Podiumsdiskussion - Bereits zum dritten Mal organisierte die Schützenkompanie von Prad eine Podiumsdiskussion. Dieses Jahr ging es um die Zukunft Südtirols. Tirols Altlandeshauptmann Wendelin Weingartner, die Landtagsabgeordneten Dieter Steger und Ulli Mair, der Landeskommandant der Schützen Elmar Thaler und Benjamin Pixner von der Süd-Tiroler Freiheit waren am Podium. Moderiert wurde die Diskussion wiederum von Eberhard Daum.
Im Nationalparkhauses Aquaprad stellte die Schützenkompanie Prad unter der Leitung von Alfred Theiner nicht nur die Tiroler Fahne auf, sondern auch die Flagge Kataloniens. Damit wurde von den Schützen bereits die Richtung vorgegeben, wohin das Land gehen sollte. Auch am Podium waren mehrheitlich Personen, die nach Eigenstaatlichkeit streben bzw. den Anschluss nach Österreich wollen. Weingartner erinnerte in seinem Eingangsstatement an die Kundgebung in Sigmundskron, wo vor 60 Jahren die Weichen für die Südtiroler Autonomie gestellt wurden. Die Selbständigkeit Südtirols sollte seiner Meinung nach ein zentrales Anliegen sein. Nach Ulli Mair wird Europa überrannt von Eliten, Konzernen, Banken und illegalen Einwanderern. Südtirol läuft Gefahr zu einer normalen italienischen Provinz zu werden. Die Autonomie ist nach Mair eine Erfolgsgeschichte, kann aber nicht das Ende sein. Dieter Steger erinnerte an den Faschismus, die Option, an Sigmundskron und das Zweite Autonomiestatut und meinte, dass die Autonomie uns Frieden und Wohlstand gebracht hat, so dass Südtirol heute selbstbewusst dasteht. Es geht heute darum, die Selbstverwaltung auszubauen, in Bildung zu investieren, damit unser Land auch in Zukunft im Herzen Europas bestehen kann. Elmar Thaler betonte den ganzen Abend, dass wir von Italien weg müssen, dann wären alle Probleme leichter zu lösen. Wie das gehen könnte, sagte er allerdings nicht. Benjamin Pixner meinte, dass sich Europa im Wandel befinde. Er wünscht sich ein Europa der Regionen und nicht der Nationalstaaten und hofft, dass die neue Regierung in Österreich uns die doppelte Staatsbürgerschaft  bringt. Auch für Pixner ist die Autonomie nur eine Zwischenlösung, notwendig ist ein Los von Rom. Alle Diskussionsteilnehmer wünschten sich ein Zurückdrängen der Nationalstaaten. Steger meinte, dass man nur im Dialog, nicht aber in der Konfrontation weiterkomme. Gesprochen wurde auch über Identität, die Verschuldung Italiens, die Folgen der Globalisierung und die Entwicklung des ländlichen Raumes. In der Diskussion gab es wenige Fragen, dafür lange Statements über den Wert der Familie, die Angst vor Überfremdung, über die Zukunft der EU, aber auch über die Finanzautonomie, die Sportautonomie und die Toponomastik.  (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 24/2017

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