Graubünden/Vinschgau - Exponenten der Bündner Forstwirtschaft sprechen sich in einem Video der «Südostschweiz» (www.bergwaldprojekt.org/de/news/2015/wolf.php) ganz klar für Grossraubtiere aus. Grund für die Befragung war die Bekanntgabe, dass der Wildbestand, insbesondere der Hirschbestand, im Kanton Graubünden stark zugenommen hat. So sollen 16 000 Hirsche in Graubünden leben, «der Bestand hat eine für den Wald tragbare Grösse überschritten», heisst es im offiziellen Statement der Regierung. Der Wald, insbesondere der Schutzwald, ist mittlerweile durch das Wild derart stark bedrängt, dass die Jagd alleine zur Regulierung des Bestandes wohl nicht mehr genügt, sagt zum Beispiel Beat Philipp vom Bildungszentrum Wald in Maienfeld. «Der Wald überaltert, wir haben keine jungen Bäume mehr die Nachwachsen», so Philipp im Interview. Insbesondere im Schutzwald verursache dieser Überbestand grosse Probleme. Die Grossraubtiere haben einen positiven Effekt auf die Waldverjüngung und sind deshalb willkommen, heisst es auch beim Schweizerischen Forstverein. Sie tragen dazu bei, dass grossflächige, strukturreiche und vernetztes Lebensräume erhalten werden können.
Es geht beim Schutz von Grossraubtieren in der Schweiz nicht nur um Tierschutz, sondern auch um den Schutz des Waldes. Ein Aspekt, der in der Diskussion Nutztiere/Raubtiere oft untergeht. (r)
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