Nicht jedes Holzhaus ist auf Anhieb als solches zu erkennen. Beim Wohnhaus von Kathrin Hölzl ist das anders. Dass Holz eine dominante Rolle einnimmt, ist auf einen, auf den ersten Blick sichtbar.
Wohlproportioniert drängt sich der hölzerne Baukörper rasch ins Auge seines Betrachters - leitet das Auge wenn man so will. Seiner Umgebung, einer traditionellen, fügt sich das Haus Hölzl - ohne dabei unterzugehen - still an. Im Gegenteil: Selbstbewusst behauptet es seinen Platz - ein prominenter zweifelsohne - mitten im Ortskern von Algund. Es ist dem Planer Gianni Trentini gelungen, ein markantes und zurückhaltendes Haus gleichermaßen zu entwerfen. Und dass Trentini als Holzbau-Unternehmen die Zimmerei Fleischmann aus Martell mit ins Boot geholt hat, hat einen guten Grund: Das Gasthaus Borromeo von der Brauerei Forst, ein dreistöckiger Holzbau und geplant von eben Trentini, hat die Zimmerei Fleischmann schlüsselfertig im vergangenen Jahr übergeben und sich damit eine ausgezeichnete Referenz verschafft.
Dass einmal ein alter Stadel an der Stelle des Wohnhauses Hölzl stand, darauf weist nur mehr das ebenerdig angelegte Kellergeschoss hin. Er, der Keller, dessen Fenster und dessen Türe, die von der Zimmerei Fleischmann vorbildlich restauriert wurden, tragen Vergangenes in die Gegenwart und sind die einzigen Zeugen des abgerissenen Gebäudes. Auf das Mauerwerk wurde eine Holzrahmenkonstruktion gesetzt. Die wenigen verputzten Elemente, Pfeilern gleich, gliedern das Gebäude, scheinen es zu rahmen. Holzfaserplatten der Firma Gutex als Hülle und Fermacell-Gipsfaserplatten im Inneren dämmen das Haus Hölzl. Das beste Testurteil, nämlich „sehr gut“ haben beide Dämmungen von der Fachzeitschrift Ökotest bekommen. Dass genau diese Holzfaserplatten hier eingesetzt wurden, ist deshalb kein Zufall. Denn am Einsatz der Materialien lässt sich die Philosophie der Zimmerei Fleischmann ablesen: Es werden ausschließlich ökologisch geprüfte, natürliche und hochwertige Materialien verwendet.
Hier reihen sich auch die hochwertigen Klebebänder und Schallschutzdichtungen ein. „Die Klebebänder sind von der renommierten Firma Ampacoll, die Schallschutzdichtungen von Trelleborg“, erklärt Martin Fleischmann. Eine lange Lebensdauer, Robustheit und Winddichtheit zeichnen beide Produkte aus sorgen für eine hochwertige Bauausführung.
Apropos Detail. Besonders geachtet hat man auch auf die professionelle Ausführung der Anschlüsse, etwa der Rollokästen, der Fenster, der Türen. Der Hintergrund: Die Gebäudehülle muss ganzheitlich geschützt sein.
Der Dachstuhl aus Fichtenholz scheint auf der Holzrahmenkonstruktion zu ruhen und trägt ortstypische Tonziegel. Der großzügige Dachvorsprung des Satteldaches bietet Witterungsschutz auf allen Seiten und schützt auch jenen Teil des Baukörpers, der mit Lärchenpaneelen verkleidet ist. Dass das Wohnhaus Hölzl den Klimahausstandard A erreicht hat, ist auch der statischen und thermischen Trennung von Außentreppe und Sonnenterrasse – ebenfalls in Lärche gehalten - zu verdanken.
Holz hat auch im Inneren seinen Auftritt. Ruhe, Wärme und Behaglichkeit strahlt es aus. Ein wohnliches und gesundes Klima ist auf Anhieb spürbar und kann nun – nach nur sechs Monaten Bauzeit – von Kathrin Hölzl genossen werden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nicht nur in ästhetischer Hinsicht, auch als perfektes Zusammenspiel zwischen Bauherrin, Planer und Holzbau-Unternehmen. Denn das Ganze ist ein Gemeinschaftswerk mit ausgezeichneter Kundenzufriedenheit, angenehmer Zusammenarbeit und - Dank dem Fleiß der beteiligten Firmen - von höchster handwerklicher Qualität gekrönt.
Daten auf einen Blick:
Bauherrin: Kathrin Hölzl
Planer: Gianni Trentini
Bauleitung: Gianni Trentini und Daniele Gerloni
Holzbau-Unternehmen: Zimmerei Fleischmann, Martell
Bauende: schlüsselfertige Übergabe September 2011
Bauzeit: sechs Monate
Wohnfläche: 160 Quadratmeter
Text: Angelika Ploner | Fotos: Esther Stricker
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