Tarsch - Eine lehrreiche Eröffnung einer Ausstellung zum Ersten Weltkrieg fand am 5. August in Tarsch statt. In einem gut besetzen Raum des neu renovierten Gasthauses Riesenwirt referierten die Historikerin Mag. Monika Feierabend und der pensionierte Tierarzt Dr. Konrad Trafojer vor interessiertem Publikum über die Frage, wie die Bewohner einer kleinen Gemeinde wie Tarsch mit „Kriegsanleihen“ und „Kriegsversicherungen“ ihren finanziellen Beitrag zum Ersten Weltkrieg leisteten.
Die Dokumente, die in der Ausstellung im ersten Stock des Riesenwirtes gezeigt wurden, stammen aus dem Archiv der ehemaligen Gemeinde Tarsch. Darin fanden die beiden Forscher zahlreiche sogenannte „Kriegsanleihen-Versicherungen“, die von Tarschern aller Schichten gezeichnet worden waren. Dabei handelt es sich nicht um klassische Kriegsanleihen. Solche wurden in Tarsch, weil zu teuer, vorwiegend von der Kirche und der Gemeinde gezeichnet. Die einfachen Bürger erwarben zu Beiträgen um 1.000 Kronen Lebensversicherungen mit einer Laufdauer von bis zu 40 Jahren. Anleihen wie Versicherungen bauten auf den Sieg auf. Sie waren nach der Niederlage wertlos.
Österreich-Ungarn war nicht für den Ersten Weltkrieg vorbereitet. Die Finanzen reichten gerade einmal für drei Monate Krieg. Der Krieg wurde mit Kriegsanleihen und dem ungehemmten Drucken von Geld finanziert. Besonders die Kirche leistete ihren finanziellen und patriotischen Beitrag. (jan)
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