Marienberg/Vinschgau - Am Samstag (15.10.) fand im Rahmen des Projektes „Stiegen zum Himmel“ der Tag der Romanik statt. Der Eintritt in das Klostermuseum war frei. Die ganze Struktur war von 10.00 bis 17.00 Uhr frei zugänglich. Jedermann konnte an Führungen durch die Sonderausstellungen „Klösterliche Tafel im Wandel der Zeit“ und „Res Personalis“ teilnehmen. Nach wie vor ist die Krypta mit ihren romanischen Fresken der Magnet für die Besucher, ohne Frage. Aber die Krönung war heuer „Romanische Spuren in der Kirche“ mit Abt Markus. Er ging besonders auf das Datum 1201 ein, und erklärte, dass die Kirche vor der Barockisierung im 17. Jahrhundert komplett im romanischen Stil, vom Baukorpus her, bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben ist. Wenn man die Kirche betritt und das romanische Portal sieht, glaubt man, im Innern auch noch den romanischen Stil vorzufinden. Dem ist eben nicht so. Aber wenn man genau hinschaue, erkenne man an den Bögen noch die Romanik. Erst kürzlich habe man festgestellt, dass die Kirche das Steingewölbe schon zur Bauzeit bekommen hat. Im Langhaus über den Ordensgründern befinden sich noch Bi- und Triforien, das sind Fensteröffnungen mit 2 bzw. 3 Bögen. In der Barockzeit wurde das Bodenniveau angehoben und die Seitenschiffe abgemauert, um weitere Zelebrationsaltäre zu bekommen. Damals war es üblich, dass die Patres jeder für sich an einem Altar die Messe gefeiert haben. Dazu benötigte man möglichst viele Zelebrationsaltäre. Mit weiteren höchst interessanten Ausführungen und Beispielen am Gebäude bereicherte Abt Markus seine kompetente Kirchenführung.
„Der Tag der Romanik war wiederum ein riesen Erfolg“ resümiert die Museumsleiterin Annemarie Schwarz. „Wir hatten mehr Besucher denn je, obwohl dieser Tag mit dem „Gollimarkt“ zusammentraf und daher die Vinschger gefehlt haben.“ (aw)
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