Prad/Vinschgau/Meran
Lebensende, Sterben und Trauer werden in der modernen Welt sehr oft verdrängt. Viele Menschen haben damit ihre Schwierigkeiten und machen oft einen großen Bogen um Betroffene. Nicht so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hospiz-Bewegung unter der Schirmherrschaft der Caritas. Sie handeln nach dem Motto: „Sterbenszeit ist Lebenszeit“. Ehrenamtlich begleiten sie Kranke, Sterbende und Trauernde, wenn es gewünscht wird. Sie geben ihnen ganzheitliche menschliche Zuwendung, ohne sie zu bevormunden. „Viele sind in ihrem Schmerz und Leid so allein gelassen. Sie sind gewissermaßen sozial tot und besonders denen wollen wir besonders beistehen“, sagt Irene Volgger bei der Vorstellung der Hospiz-Bewegung im Rahmen des Prader Bildungsherbstes. Sie ist hauptamtliche Ansprechpartnerin, sei es für die Begleitung-Suchenden, wie auch für die Freiwilligen, die Menschen in Altersheimen, Krankenhäusern oder auch daheim begleiten. In Südtirol verschenken derzeit rund 200 Ehrenamtliche regelmäßig ihre Zeit. Alle haben sie sich in einem intensiven Ausbildungsjahr das Rüstzeug für ihre Tätigkeit geholt. Sie sind in bedürfnisorientierter Betreuung geschult und achten die sterbenden und trauernden Menschen in ihrer Persönlichkeit und Würde. An Supervisionen nehmen sie ebenfalls teil, wie auch an Weiterbildungsangeboten. Die Hospiz-Idee ging 1995 vom Pustertal aus. 1996 startete die Caritas die ersten drei Probejahre und 1997 fand sich die erste Ausbildungsgruppe zusammen. Mittlerweile sind sieben Bezirksgruppen aktiv. Die Vinschger Gruppe (an Meran angeschlossen) gibt es seit zehn Jahren. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird erwartet, dass sie nach der Ausbildung mindestens zwei Jahre mitarbeiten und wöchentlich drei bis vier Stunden zur Verfügung stellen. Die Bereitschaft bedingungslos menschliche Wärme zu geben wird mit menschlicher Wärme belohnt . „Man bekommt mehr zurück, als man gibt“, sagt Hospiz-Mitarbeiter David Koch. Informationen unter Tel. 0473 258328 (mds)
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