Theatergruppe Kortsch
Mit dem Stück „Die Hinrichtung“ von Bernd Späth hatte der Regisseur der Theatergruppe Kortsch, Konrad Lechthaler, eine rabenschwarze Komödie gewählt, die er vom Vinschger Autor Peppi Feichtinger zuspitzen ließ. Ein Experiment, das neugierig machte, aber schließlich polarisierte und im Publikum für angeregte Diskussionen sorgte. Der Inhalt: Die Handlung dreht sich um den Henker Emerenz Reichelmeier (Franz Steiner), der den Mörder Lorenz Demleitner (Martin Rechenmacher) köpfen soll. Doch der Galgen ist morsch, der Strick und die Fallvorrichtung funktionieren nicht. Kurzum, die Hinrichtung will nicht gelingen. Der Auftritt der angeheiterten „Adler-Kumpanen“ und Freunde des Henkers dreht das Hinrichtungszeremoniell ins Absurdum und öffnet einen kritischen Blick auf die Vereinskultur, oft niveaulos und berauscht. Besonders in diesem Abschnitt des Stückes wird Feichtingers Handschrift deutlich. Die Handlung, absonderlich und makaber, forderte die Zuschauerinnen und Zuschauer. Teils mit gemischten Gefühlen, schmunzelnd und schaudernd gleichermaßen, verfolgten sie das Geschehen auf der Bühne. Die Darsteller zeigten sich von ihrer besten Seite und überzeugten in ihren Rollen. Farbtupfer in der zwölfköpfigen Männerriege war die Reinigungsdame Paula, pantomimisch gekonnt in Szene gesetzt von Magdalena Pohl. (mds)
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