Glurns – Die Whisky-Brennerei in der Glurnser Gewerbezone hat die Tore geöffnet. Die „PUNI Destillerie“ ist die erste in Südtirol und die erste in Italien. So innovativ wie die Idee zur Whiskyherstellung, ist auch das Gebäude. Der Kubus mit den roten Ziegeln trägt die Handschrift des Architekten Werner Tscholl, aber auch die des Bauherrn und Baumeis-ters Albrecht Ebensberger selbst. Das imposante Gebäude ist neuer Anziehungspunkt vor den Toren der mittelalterlichen Stadt.
von Magdalena Dietl Sapelza
Einzigartig, edel und funktionell, so lässt sich die Whisky-Produktionsstätte in Glurns beschreiben. Der Kubus hat die Ausmaße von 13 Metern Höhe und 13 Metern Länge. Die versetzten Ziegelsteine, die an traditionelle Scheunenfenster erinnern, umhüllen die gläsernen Innenwände wie einen Mantel. Durch die kleinen Ziegelöffnungen fällt das Licht ein. Es entstehen Licht- und Schattenspiele, die eine angenehme und wohlige Atmosphäre schaffen. Vom großzügig angelegten Geschäftsraum im Erdgeschoss fällt das Licht durch Glasfronten in das Kellergeschoss. Es ist das Herzstück der Whisky-Brennerei. Dort stehen der Maischekessel, die Getreidemühle und die zwei handgeschmiedeten kupfernen Brennblasen, die in der bekannten schottischen Kupferschmiede Forsyths-Rothes angefertigt worden sind. „Auf unsere Anfrage hin hat sich der Chef persönlich um uns gekümmert, was uns sehr erstaunt hat“, sagt Jonas Ebensberger. Im Kellergeschoss dominieren ebenfalls die roten Ziegel. Neben der Produktionsplattform befindet sich ein Verkostungsraum mit selbsttragenden Gewölben. Dieser bietet Platz für größere Gruppen. Einzelne Whisky-Fässer lagern in einem gegenüberliegenden Raum. Der große Whiskylagerraum befindet sich in einem Bunker nahe Glurns.
Die Idee, Whisky herzustellen, entwickelte Albrecht Ebensberger vor Jahren während seiner Sommelier-Ausbildung. Und die Idee ließ ihn nicht mehr los. Er begann zu experimentieren und überzeugte auch seine Frau Daniela und die Söhne Lukas, Jonas und Max. Es fiel die Entscheidung, das Ganze professionell anzugehen, als Investition in die Zukunft. Denn Whisky braucht Zeit zum Reifen. Bereits während der Bauzeit kaufte Ebensberger Getreide ein, zum Großteil von Vinschger Bauern. Mühle, Maischekessel und Brennblasen gingen im Februar 2012 erstmals in Betrieb. Die Anlage ist Computer gesteuert, muss aber ständig überwacht werden. „Den ersten Whisky wollten wir erst 2015 verkosten. Doch wir haben gemerkt, dass auch die jungen Tropfen schmecken“, sagt Albrecht Ebensberger. Deshalb stehen nun in kleineren Abfüllungen der „ITALIAN SINGLE MALT WHITE“, ein frisch destillierter klarer und milder Whisky zum Probieren bereit, und der bereits rötlich eingefärbte „ITALIAN SINGLE MALT RED“, der eine sechsmonatige Lagerzeit im Marsalafass hinter sich hat. Dieser lässt bereits jetzt den typischen Whiskygeschmack erkennen und verspricht ein großer Jahrgang zu werden- einzigartig und edel.
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