Schlanders
Wie kommt eine 82-jährige, ehemalige Schuldirektorin mit humanistischer Bildung, die ihren ganzen Besitz dem Verein zur Wiedereinführung der lateinischen Messe vererben will, mit einer 46-jährigen, ihre ganze Kleidung selbst strickenden Krankenschwester zurecht, die nichts mit Schillers Balladen anfangen kann, ihr dafür aber eine Sterbeversicherung andrehen will? Natürlich: schlecht. Die beiden haben nahezu nichts gemeinsam und werden trotzdem Freundinnen. Ein Stück mit Happy End hat Lida Winiewicz dennoch nicht geschrieben – auch wenn der Titel das vermuten lässt. Schließlich geht es um eine alte, langsam immer hilfloser werdende kranke Frau und eine Jüngere, die sie pflegt, aber deshalb nicht weniger von ihr abhängig ist. Dabei verliert Winiewicz nie ihre humorvolle Sicht auf die Realität, auch wenn sie dem Zuschauer nichts erspart – bis zum bittersüßen Ende. „Es ist eigentlich eine Liebesgeschichte“, sagt Lida Winiewicz, die erfolgreiche und vielfach ausgezeichnete Wiener Autorin und Übersetzerin selbst über ihr Stück.
Kulturhaus Karl Schönherr Schlanders, Freitag, 15.04.2011 - 20 Uhr, Karten über Athesia-Ticket und an der Abendkasse ab 19 Uhr.
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