Schlanders - Er zog von Vorarlberg in die große Welt hinaus und kam bis ...nach Nordtirol. Die zarte Künstlerseele landete am Klimperklamper in einem 4-Sterne-Hotel, wo er – Markus Linder – sich als unsichtbarer Musikant dem Gehörmuschelgang der Gäste entwand, bis eines Abends der Blueser mit ihm durchging und er sich unmittelbar danach - arbeitslos - am Bahnhof am Arlberg bei Schneefall auf den Zug wartend wiederfand.... Querbeet durch acht Soloprogramme hakte der Kabarettist Markus Linder für sein „Best of“ am 25. März im Kulturhaus Schlanders Stück für Stück ab. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Vorarlberger – manchmal auch Hinterarlberger je nach Sichtweise – arbeitete den Programmzettel an der Wand im Kulturhaus sichtbar – mit Stift - ab. Vom Highway to Töll über die Originalversion von Vicky Leandros „Wir fahren nach Latsch“ war auch Lokalkolorit dabei. Gefunden für sein Kabarettprogramm hat Linder – wie könnte es anders sein - die Kastelruther Spatzen. Während er bei den Spatzen(hirnen) den Text ausnahmsweise ohne Worte wirken lies, untersuchte er 1.785 Liebeslieder anthropologisch und horizontal mit dem Ergebnis: Männer nennen Frauen immer beim Namen, umgekehrt aber nicht....mal abgesehen von Sepp Messner Windschnurs (saß übrigens im Publikum) Lied „Susi und Mitzi“. Heute lebt Markus Linder in Axams, - samt Überziehungs-Überbrückungskredit für die textile Übergangszeit seiner Frau und heiliger Vierfaltigkeit - und spätestens seit der Einladung zum Schützenball ist „der Nouseler“ (wegen seiner langen Nase) dort auch voll integriert. Innerhalb weniger Minuten hatte Markus Linder das Publikum erobert: Zwischenapplaus, Bravorufe – alles war dabei, trotz der Aufforderung sich einfach zurückzulehnen, denn er – der „Nouseler“ – hätte in seinem Mischpult alle Applausstärken und Bravorufe – mitgebracht: profilaktisch sozusagen. (ap)
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