Laas/Schluderns
Wie spreche ich zu den alten Menschen? Welche Wörter verwende ich? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Altenheime Laas und Schluderns ein Jahr lang unter der Leitung von Sandra Wiesner-Mantz. Der Fachfrau für Supervision und Kommunikation war von der Direktorin Sibille Tschenett verpflichtet worden, nachdem sie ein Referat gehört hatte, das sie berührte. 18 Interessierte meldeten sich und waren bereit, auch einen Großteil ihrer Freizeit in die Ausbildung zu investieren. Wörter können Menschen streicheln oder sie verletzen. „Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie ihre Sprache wirkt“, so WiesnerMantz kürzlich bei der Abschlussveranstaltung in Laas. „Sprechen ist eine Pflegekompetenz, die meist keine große Aufmerksamkeit erfährt. Viele verwenden oft eine raue Sprache, weil sie es nicht anders gelernt haben“, so Wiesner-Mantz. Sie kämpft dafür, dass sich das ändert. Mit den KursteilnehmernInnen arbeitete sie an zwei Zielen: 1. Es wurde bewusst gemacht, welcher Sprache sich jede/jeder bediente. Das heißt, die Ausdrücke wurden kritisch beleuchtet. 2 Es wurde der Ausdrucksform gefeilt. Das war harte Arbeit. Wiesner Mantz verwies darauf, dass der Dienst an alten Menschen neben viel Herz voraussetzt. Menschen haben oft beklemmende Lebensgeschichten hinter sich, folgen alten Mustern und schimpfen. Wenn jene, die sie betreuen, ebenfalls schimpfen, kostet das beiden Seiten unnötig viel Kraft. „Diese Kraft solle besser in die Suche nach guten Worten investiert werden“, so Wiesner- Mantz. Sie ist überzeugt, dass jeder Mensch „in seinem Innersten brillant ist.“ (mds)
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