Dienstag, 07 August 2012 00:00

Käseanschnitt am Ochsenberg

Langtaufers

s28-DSC_62375328Rund 40 Besucher konnte Fraktionsvorsteher Anton Zanini am Samstag (27.07) zum „1. Offiziellen Goaß-Olpkas – Onschnitt“ auf der Goa?-Alm im Ochsenbergtal bei strahlendem Sonnenschein  begrüßen. Besonders freute ihn die Anwesenheit von Forstinspektor Mario Broll ,  von Stationsleiter  Siegfried Patscheider und von Franz Prieth von der Lanwirtschaftsschule Fürstenburg.
Mit Hilfe der Forstarbeiter konnten 16 Ziegenhalter ihre Idee von einer Goaß-Alm in die Tat umsetzen.  Im Frühjahr wurde ein funktionaler Melkstand errichtet. Damit können 8 Ziegen gleichzeitig gemolken werden. Die Fürstenburg stellte die Lehrgeräte für Milchverarbeitung zur Verfügung und steht dem Projekt beratend zur Seite.
Die Alpung wurde mit  70 Ziegen begonnen, obwohl die Nachfrage dafür viel größer gewesen wäre. Nächstes Jahr will man 120 bis 150 Stück der genügsamen Paarhufer alpen.
Jeden zweiten Tag werden 200 l Milch in die nahegelegene Kaproner Alm  gebracht und dort zu 18 bis 20 kg Goaßkäse verarbeitet. Die Milch der einzelnen Ziegen wird gemessen und der Ertrag an Käse ensprechend dem Ziegenhalter  zugeteilt. 1 kg des „Touler Goaß-Olpkas“ kostet 23 Euro.
s28-DSC_62405331Der gestellte, obligate Käseanschnitt für den Fotografen war nicht auf dem Festprogramm. Stattdessen hat Käseexpertin und Sennerin Elisabeth Haid Käseplatten mit würzig gereiftem Goaßkas und fruchtsüßem Gewürztraminer aufgetragen. Dem Vorurteil, dass der Käse „bockalat“, das heißt nach Stall und Bock schmeckt, setzt sie überzeugend entgegen: „Das kommt von schlechtem Käsen. Lässt man die Milch zu lange stehen, oxidiert das Milchfett. Caprinsäure wird frei, und dadurch schmeckt der Käse bockig. Wird die Milch aber zügig verarbeitet, hat er ein mildes, leicht säuerliches und nussiges Aroma“
Die Weide für die Tiere mit den balkenförmigen Pupillen befindet sich zwischen Waldgrenze und dem Ödland. „Die Goaß mochn di groaß Rund in Taoulkössl, sie gean in die Knött und fressn diea 110 Golta (Galtvieh) gwiiß koa Halmali aweck“ rechtfertig  sich Goaß-Hirte Peter Patscheider. Er weiß, dass die Ziegen im Wald und auf der Weide umstritten sind.
Dem Vorhaben, nächstes Jahr die Masebenalm exklusiv zur Goaßalpung zu pachten, steht Forstinspektor Broll skeptisch gegenüber. (aw)

Publiziert in Ausgabe 16/2012

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