Schlanders - Fangen Sie nie an gesund zu leben, sondern nur gut zu leben“, das meinte Gottfried Hochgruber (Bild) bei einem Vortrag über die Heilwirkung und Anwendung von Kräutern in der Mittelschule in Schlanders. „Wer gesund leben will, fragt sich den ganzen Tag, was er essen darf und was nicht und bis am Abend ist er krank.“ Mit solchen „Weisheiten“ unterhielt der Aussteiger und Kräuterfachmann aus dem Pustertal die vielen interessierten Zuhörer und Zuhörerinnen bei einer Abendveranstaltung, organisiert vom Katholischen Familienverband und dem Bildungsausschuss Schlanders. Gottfried Hochgruber war erfolgreicher Tischler, aber irgendwann war er ausgebrannt. Er fing an sich intensiv mit Kräutern zu beschäftigen und seit sieben Jahren ist er hauptberuflich als Kräuterexperte tätig. Er hält Vorträge und zusammen mit seiner Frau baut er auf seinem Hof oberhalb von St. Lorenzen Kräuter an. 900 Essenzen lagern auf seinem Hof. Viele Menschen kommen zu ihm wegen unerfülltem Kinderwunsch oder wegen Schlafstörungen, aber auch weil sie unter Depressionen leiden und mit dem Alltagsstress nicht mehr fertig werden. Hochgruber sagt, dass es gegen alles ein Kraut gibt. Aber die Leute kennen die Kräuter nicht mehr. Viele Kräuter und Essenzen brachte Hochgruber zum Vortrag mit. Früher gab es die Frühjahrsmüdigkeit, heute sind viele Menschen dauernd müde. Die Jugend ist müde, ganz Europa ist müde, obwohl es uns heute so gut geht wie keiner Generation vorher, sagte Hochgruber. Unsere Erwartungshaltungen sind zu hoch. Wenn wir mit den eigenen Händen die verschiedenen Kräuter sammeln, dann können wir wieder regenerieren und neue Energie aufbauen. (hzg)
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