Spondinig/Soldatenfriedhof - Ganz im Zeichen des Kriegsendes vor 100 Jahren stand die Gefallenengedenkfeier auf dem Soldatenfriedhof in Spondinig am Seelensonntag. Der Vinschger Kameraden Verband mit dem Obmann Engelbert Agethle und dem Friedhofswart Adelbert Tschenett luden zur alljährlichen Gedenkfeier. Verschiedene Abordnungen der Schützen aus dem Bezirk Vinschgau, sowie die Ehrenkompanie marschierten, zusammen mit den Bürgermeistern von Laas, Prad, Schluderns und Taufers, mit der Musikkapelle Eyrs vom Bahnhof Spondinig zum Soldatenfriedhof. Paul Schwienbacher, der Pfarrer von Schluderns, zelebrierte dort eine Messe. In seiner Ansprache zitierte er aus dem Hirtenbrief des Bischofs über das Ende des Ersten Weltkrieges. Damals standen sich Nationen gegenüber, die den christlichen Glauben hatten, aber Millionen Menschen in den Tod schickten. Der Friede ist nicht selbstverständlich und muss tagtäglich gewollt sein, meinte Schwienbacher und jeder Krieg beginnt in Gedanken und in den Worten der Menschen. Auch Herbert Raffeiner, Schuldirektor im Schulsprengel Schluderns, erinnerte in seiner Gedenkansprache an die Ortlerfront und das Kriegsende vor 100 Jahren. Ein Soldatenfriedhof ist ein besonderer Ort, um an die Toten und die Schrecken zu erinnern, die der Krieg auslöst. Es braucht aber nicht nur einen Ort, sondern auch eine Erinnerungskultur, um zu begreifen, was die Menschen ertragen mussten. Wir dürfen nicht von Kriegshelden, sondern müssen von Kriegsopfern reden, meinte Raffeiner. Die Kriegsbegeisterung war bei uns nicht groß, aber es gab Illusionen. Am Ende seiner Ansprache appellierte Raffeiner an die Friedfertigkeit in den Familien, im Dorf und im Lande. Nach der Kranzniederlegung und dem Abspielen der Landeshymne, dankte Adelbert Tschenett, der seit 20 Jahren als Friedhofswart den Soldatenfriedhof in Spondinig betreut, allen Anwesenden für ihr Kommen. (hzg)
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