Schlanders - In den letzten Jahren lebten nur mehr zwei Personen im Kapuzinerkloster in Schlanders: Br. Albert Piok und Br. Maximilian Frank. Am 27. Mai gab es auch für die beiden den großen Abschied. Damit verlassen nach Mals nun auch in Schlanders die letzten Kapuziner den Vinschgau. Bei der Abschiedsfeier dankten nicht nur der Bischof Ivo Mussner, sondern auch der Schlanderser Dekan Josef Mair und der BM Dieter Pinggera den Kapuzinern und erinnerten daran, dass im Jahr 1644 der Grundstein vom Kapuzinerkloster gelegt wurde. Demnach haben die Mönche 374 Jahre lang in Schlanders gewirkt. Nach dem Empfang durch die Bürgerkapelle Schlanders gestaltete der Bischof mit zahlreichen Priestern und Kapuzinern aus allen sechs Südtiroler Klöstern eine heilige Messe. Anwesend war auch Bruder Erich Geir, Ordensoberer der Kapuziner Österreichs und Südtirols und einige Vertreter der Missionare des Heiligen Franz von Sales, welche das Kloster übernehmen und die Seelsorge in Schlanders weiterführen werden. Die Ordensgemeinschaft der Missionare des Heiligen Franz von Sales zählt zu den Ordensgemeinschaften der salesianischen Familie und wurde 1838 im französischen Annecy von Pierre-Marie Mermier (1790–1862) gegründet. Die Gemeinschaft zählt weltweit ca. 1200 Mitglieder und arbeitet hauptsächlich in Indien, afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern. Das Hauptanliegen des Ordens ist die Erneuerung des Glaubens. Neben Seelsorge und Mission verfolgt die Gemeinschaft auch ein starkes pädagogisches Anliegen. Schlanders ist die erste Niederlassung in Südtirol. Pater Abraham Vettuvelil aus Indien, der Generalminister der Missionare des Heiligen Franz von Sales, reiste aus Rom zur Feier an. In seiner Begrüßung sprach er Englisch, das Pater Mathew Kozhuppakalam übersetzte. Mathew Kozhuppakalam, der ebenfalls aus Indien stammt, hat in Eichstätt Theologie studiert und in München promoviert. Er und ein weiterer Missionar werden im Kloster in Schlanders leben. Bruder Maximilian Frank wird künftig im Seniorenheim Schlanders wohnen, Bruder Albert Piok wird ins Kapuzinerkloster nach Meran übersiedeln. (hzg)
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