Schlanders - Auf 65 Millionen Euro schätzt man das Investitionsvolumen im Kasernenareal in Schlanders. Das Projekt, mit dem das 4,5 Hektar große Areal vom Land an die Gemeinde übergehen soll, liegt seit Anfang dieses Jahres in Bozen. Derweil soll das Ortszentrum gestärkt werden. Der Apfel spielt hierbei die Hauptrolle.
von Angelika Ploner
Eines muss man Gerhard Rainalter von der „innovate holding“ lassen: Er ist ein gewiefter Redner. Seit drei Jahren begleitet Rainalter das Ortsmarketing-Konzept im Hauptort, dem man den Namen „Schlanders 2020“ gegeben hat und setzt auf eine Art Mitmach-Marketing. Denn der Bregenzer ließ rund 100 Schlanderser Bürger das zusammentragen, was ihnen in Schlanders gefällt und was fehlt, erweiterte das mit einer Umfrage und goss alles ins sogenannte „Zukunftsbuch 2020“. Nach drei Jahren soll nun erstmals eine Kostprobe von dem, was in den vergangenen Monaten erarbeitet wurde, auf den Tisch kommen. Für die landwirtschaftlichen Produkte, jene des Vinschgaus, ist ein konzertierter Auftritt als sogenannte „100 Prozent Vinschgau“ – Produkte in vier ausgewählten Schlanderser Lebensmittelgeschäften (Start bei Despar Rungg) geplant und sei, so Rainalter, startbereit. Das zum einen.
Zum anderen soll dem Apfel die Hauptrolle – wenn man so will – in „Schlanders 2020“ zukommen. Geplant ist eine Ausstellung einer Apfel-Schmuckkollektion aus Marmor, entworfen von der Goldschmiede Gamper, die filigrane Schmuckstücke in Kontrast zu wuchtigen Marmorblöcken setzt. Im Herbst soll das Ganze in der Marmorwerkstätte des Burkhart Pohl stattfinden und mit einem Buffet ausschließlich aus landwirtschaftlichen Produkten den Kreis mit der Landwirtschaft schließen. Doch damit nicht genug, der Apfel soll überhaupt in die Speisekarte und auf die Frühstückstische der Gastronomie kommen und dort seinen festen Platz haben. Eine kommunale Immobiliengesellschaft wie in Glurns - Rainalter ist auch dort Stadtentwickler - hat man in Schlanders abgelehnt. Die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbes für das Ortsbild in Schlanders unter Architekten und Künstlern und die Ansiedlung einer Ortsmarketingstelle unter Bürgermeister Dieter Pinggera sind die nächsten angekündigten Schritte, die Sichtbares schaffen und Organisatorisches regeln sollen. Bereits hinterlegt – beim Land - haben Pinggera und Rainalter eine Belegungsstrategie für das 4,5 Hektar große Kasernenareal. Die „große Idee“ – wie es Rainalter nennt - mit Wohnraum, einem Hotel, Bildungseinrichtungen, um Wesentliches zu nennen – soll in Bozen überzeugen und damit den Weg frei machen, damit das Kasernenareal vom Land endgültig an die Gemeinde Schlanders übergeht.
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