Vinschgau/Graubünden/Bezirk Landeck
Die Zahl der Anwesenden bei der jährlichen Grenzpendlertagung ist ein Parameter für die wirtschaftliche Lage der Grenzpendler. Ist diese angespannt, füllt sich der Saal, so im vergangenen Jahr. Ist die Lage entspannt, bleiben Stühle leer. Die Grenzpendler machen sich also heuer kaum Sorgen, und das zurecht. Der Arbeitsmarkt hat sich nach der Finanzkrise erholt. Das bestätigte Paul Gschwendener, Leiter des kantonalen Amtes für Arbeit und Gewerbe KIGA Graubünden. „Wir sind glimpflich davon gekommen, und die Wirtschaft zieht wieder an.“ Diese Entwicklung schaffe derzeit neue Arbeitsplätze auch für Vinschger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und bringe diesen auch höhere Löhne durch den starken Schweizer Franken. Vor allem die Bauwirtschaft boomt. Mittlerweile bereitet der steigende Kurs des Schweizer Frankens auch Kopfzerbrechen. Die Schweiz wird dadurch zu einem teuren Pflaster, und das tut dem Export und vor allem der Tourismuswirtschaft nicht gut. Laut Gschwendener seien im Tourismus bereits leichte Rückgänge zu verzeichnen. Welche Voraussetzungen es für das Arbeitslosengeld braucht und über die grenzübergreifende Arbeitsvermittlung „Eures Trans Tirolia“, informierte Helmuth Sinn von der Abteilung Arbeit in Südtirol. Diese Job-Börse gibt es seit 1997. Andreas Albin (KIGA Graubünden), sprach über das Schweizer Rentensystem. Dieses beruht auf drei Säulen: 1. Die staatliche Grundversorgung, die eine monatliche Rente zwischen 1160 und 2300 SFR bringen kann; 2. Die berufliche Vorsorge, die den gewohnten Lebensstandart in einer bestimmten Höhe sichert; 3. Die private Vorsorge, um ein Luxusleben erhalten und sich den Ferrari noch leisten zu können.
Anton Kern vom Arbeitsmarktservice AMS Tirol referierte über die Arbeitsmarktlage und die Bildungsangebote in Tirol. Dort haben mittlerweile 15.000 deutsche Staatsbürger Arbeit gefunden. Roland Pircher vom KWV Patronat in Mals informierte über die Sparmaßnahmen der Regierung und deren Auswirkungen auf die Arbeitnehmer diesseits und jenseits der Grenze. Er forderte auf, sich mit den sich ändernden Bestimmungen zu befassen, um später keine blauen Wunder zu erleben zu müssen. Bezirkspräsident Andreas Tappeiner zeigte sich erfreut über, die positive Arbeitsmarktsituation von der das Tal profitiere. Er legte Zahlen zum Steuerausgleich der vergangenen Jahre auf den Tisch. Um die 300.000 Euro erhalten die Herkunftsgemeinden der Vinschger Grenzpendler aus der Schweiz. Zu den Ehrengästen der Tagung zählten LR Richard Theiner, LA Josef Noggler, die BMs Erwin Wegmann, Dieter Pinggera und Hermann Fliri. Für die Organisation zeichneten Erich Achmüller (Südtiroler in der Welt) und Heinrich Fliri (KVW)verantwortlich. (mds)
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