Graun
Simone Wachter fährt mit ihrem neuen Auto vor und steigt mit strahlendem Lächeln aus. „Deis konn sich koa Mensch vorstellen, wia dies isch, wieder mobil zu sein“, erklärt sie. Doch der Reihe nach. Nach einer akuten Sepsis verlor Simone den rechten Unterschenkel und den linken Vorfuß. Zu Weihnachten 2011 saß sie noch im Rollstuhl und bemühte sich mit Hilfe ihrer Prothesen und Physiotherapeuten wieder auf die Beine zu kommen. Und sie wünschte sich sehnlichst, wieder Auto fahren zu können. Doch es fehlte das Geld. Andrea Frank von der KVW Ortsgruppe St. Valentin richtete daraufhin ein Spendenkonto ein und machte auch den Vinschgerwind auf das Schicksal der jungen Frau aufmerksam. In der Rubrik „Menschen“ der Weihnachtsnummer erschien Simones Lebensgeschichte. Diese berührte die Leserinnen und Leser. Spontan erklärte sich die Verantwortlichen der „Fahrschule Rolli“ bereit, die Kosten für eine Adaptierung des Führerscheins zu übernehmen. Auf das „Konto für Simone“ gingen Spenden ein, von Privatpersonen und Vereinen. 5000 Euro stellte der Kiwanis-Club-Vinschgau bereit. Im Herbst wurde die Spendenaktion abgeschlossen und Frank überreichte an Simone einen Scheck von 16.950 Euro. Sie konnte das Auto samt behindertengerechtem Umbau finanzieren. „I mechat mi bei ollen Spenderinnen und Spendern vo gonzn Herzn bedonkn“, sagt Simone. „Es isch unglabla, wia hilfsbereit di Leit zu mir gwesn sein unt olm nu sein“. Mit ihren Prothesen, die inzwischen ein zweites Mal angepasst worden sind, bewegt sie sich mittlerweile auf kurzen Strecken ohne Krücken. Für die Zukunft wünscht sie sich vor allem, dass sie gesund bleibt und eine passende Arbeitsstelle findet. (mds)
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