Schnals/Vinschgau
Unter Allfälligem brachte der Schnalser BM Karl Josef Rainer bei der Bezirksratssitzung vor einer Woche etwas auf’s Tapet, worüber sich nachzudenken lohnt. Was seine Kollegen Bürgermeister von einer gesetzlich geregelten Tourismusabgabe hielten, fragte Rainer in die Runde. Auf Staatsebene, in Regionen mit Normalstatut ist eine solche von den Gemeinden festgelegte Abgabe bereits möglich. Infolgedessen müsste es auch in Südtirol möglich gemacht werden, nämlich mit einem Landesgesetz. Rainers Frage blieb im Raum hängen. Einzige Bemerkung vom Latscher Kollegen Karl Weiss: „Das sollen sich die Beteiligten untereinander ausschnapsen.“ Rainers Frage fußt auf einen bestimmten Umstand in Schnals, der allerdings künftig in anderen Gemeinden auch anzutreffen sein könnte. In Schnals sind mittlerweile drei Hotels (Zirm, Cristallo und Vernagthotel) im Pacht einer auswärtigen Hotelkette, den Blue-Hotels. Mit einem Anteil von mehr als 400 Betten generieren die Blue-Hotels in Schnals, so schätzt Rainer, ein gutes Viertel aller Nächtigungen. Und die Blue-Hotels zahlen keinen Euro in die Kasse des örtlichen Tourismusvereines. Trotzdem nutzen die Blue-Hotel-Gäste Angebote und Infrastrukturen des Tourismusvereines. „Da gehen mehrere zehntausend Euro durch die Lappen“, sagt Rainer. Mit einer gesetzlich vorgeschriebenen Tourismusabgabe könnte man diesen Umstand abschaffen. Es müssen allerdings nicht immer Auswärtige sein, die ihren, bisher freiwilligen, Obulus an den jeweiligen Tourismusverein nicht entrichten. Da und dort muss man den Tourismustreibenden nachlaufen, damit sie die Abgabe an den Tourismusverein endlich leisten - oder man schließt sie aus dem Verein aus. Rainer jedenfalls will seine Frage so verstanden wissen, dass man sich mit der Problematik auseinandersetzen sollte. (eb)
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