Schlanders
Die Abstandsregel ist die wichtigste Regel beim Brand einer Photovoltaikanlage. Mindestens fünf Meter müssen die Feuerwehrmänner Abstand halten, um keinen Stromschlag zu erleiden, wenn der Löschstrahl auf die geladenen Platten gerichtet wird. Bereits bei einer Spannung ab 120 Volt kann Gleichstrom gefährlich werden. Eine Photovoltaik-Anlage erreicht einen Wert, der zwischen 500 und 800 Volt und damit deutlich höher liegt. Mit dem Ausschalten des Hauptstroms, ist zwar auch der Wechselrichter nicht mehr aktiv, doch die Leitungen zwischen Modulen und Wechselrichter stehen weiterhin unter Strom, solange bis das letzte Modul einer Anlage bei einem Brand vom Dach fällt. Es ist eine neue Herausforderung, jene, die eintritt, wenn ein Dach mit einer Photovoltaikanlage brennt. Denn nicht nur die permanente Stromschlag-Gefahr ist eine neue Gefahr, meist verhindert eine Photovoltaikanlage auch den Zugang zum Brandherd oder Feuer, das darunter liegt. Außerdem können Teile der Anlage während eines Brands herunterstürzen oder aber das Glas der Module splittern. Mit Schulungen hat man im Vinschgau Vorsorge getroffen. Beim jüngsten Einsatz, dem Stadelbrand mit einer Photovoltaikanlage in Schleis im Juni vergangenen Jahres, hat man dann erstmals praktische Erfahrungen gesammelt. Diese Erfahrungen hat der Kommandant der FF von Schleis, Lorenz Abart, beim heurigen Dreikönigsseminar des Bezirksfeuerwehrverbandes Untervinschgau an seine Kameraden weitergegeben. Der Erfahrungsbericht wurde mit technischen Informationen von Günther Telser und zwei Mitarbeitern der Firma Alphaplan ergänzt und war das Auftaktreferat im Schulungsraum in Schlanders. Waldbrandbekämpfung und Waldbrandeinsätze, der Wetterbericht und die Rettung aus dem Eis füllten dann inhaltlich den restlichen Tag der diesjährigen Fortbildung, die seit vielen Jahren von Präsident Franz Tappeiner organisiert wird. (ap)
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