Schlanders - Schlanders hat ein treues Theaterpublikum. Zum Auftakt der Theatersaison des Südtiroler Kulturinstituts ist der Saal im Kulturhaus Schlanders fast bis auf den letzten Platz besetzt. Geboten wird „Muttersprache Mameloschn“, ein Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin. Es beginnt mit einem Witz und im Laufe des Stückes werden weitere Witze erzählt. Die Autorin Marianna Salzmann nennt das Stück eine Komödie und es wird tatsächlich viel gelacht. Obwohl ein sehr ernstes Thema behandelt wird. Es geht um die Lebensentwürfe von drei Frauen aus drei Generationen. Großmutter, Mutter und Tochter stehen sich auf der Bühne gegenüber, sie versuchen miteinander zu reden und reden doch meistens aneinander vorbei. Sie versuchen einander zu verstehen und bleiben doch in ihrer eigenen Welt. Die Großmutter, eine Jüdin, überlebte das KZ, sie war Sängerin und Kommunistin in der DDR. Für die Tochter hatte sie keine Zeit. Ihre Tochter leidet noch im Alter darunter und macht ihr deshalb andauernd Vorwürfe. Sie will alles ganz anders machen und scheitert daran. Ihre Tochter will weg aus Deutschland und weg von der Mutter. Sie flieht nach New York und findet dort zu ihren eigenen jüdischen Wurzeln. Und unsichtbar gibt es im Stück noch eine vierte Figur. Es ist Davie, der Bruder von Rahel. Während sie nach Amerika flüchtet, brach er alle Brücken zu seiner Familie ab und zog nach Israel, um in einem Kibbuz seine jüdische Identität zu finden. So bleiben alle einsam und unverstanden, alle auf der Suche nach Identität, nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben. (hzg)
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