Sulden - Lawinenabgänge, Steinschlag, Moränen, Gletschervorstöße: Dies sind schwierige Lebensbedingungen, welche einem Vinschger Bergmenschen, der tagein tagaus damit leben muss, eher geringere Freudensausbrüche entlocken. Nicht so für die Biologiestudenten der Uni Zürich welche mit ihren Dozenten Markus Eggli und Holger Gärtner, in Sulden den bereits 14. Feldkurs für Geochronologie (Wissenschaft der Ereignisse der Erdgeschichte) absolvierten.
In Steinhaufen robbend, Baumstümpfe hinter sich herziehend, vollkommen durchnässt durch Altschnee watend, erzählen sie breit grinsend, wie wundervoll dieses Gebiet sich für Messungen und Probenahmen doch eignete und wie toll man hier recherchieren könne.
„Nur hier im Suldnergebiet finden wir so eine große Anzahl an aktiven Zonen, welche wir untersuchen dürfen“, schwärmt Egli. Sich wiederholende Felsstürze, periodische Lawinenabgänge, sowie unzählige Gletscherbewegungen würden hier das optimale Arbeitsfeld für wissenschaftliche Erkundungen bereiten.
Und so findet man im Skikeller des Suldner Stammhotels Hotel ein vollausgerüstetes Labor in welchem Bodenproben und Mineralien analysiert werden. Im Garten schnurren Motorsägen, welche aus zerfederten Lawienenbäumen Holzscheiben herausschneiden, die dann unter zahlreichen Binokularen in der Hotellobby ihrer Altersdatierung entgegensehen. „Unsere Natur ist ein Archiv aus Millionen von Jahren. Man muss dieses Archiv nur zu lesen wissen“,sagt Dozent Markus Egli und schiebt freudig eine weitere Felsprobe unter sein Binokular. (ck)
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