Taufers i. M./Vinschgau - Wenn Martin Fliri Dane in die Redaktion des Vinschgerwind kam, hatte er immer eine Geschichte im Gepäck, eine Anregung über etwas Interessantes, Humorvolles oder Kritisches, über das man schreiben könnte. Redefreudig und philosophisch sprudelte es dann nur so aus ihm heraus. Und er hat auch selbst Beiträge geliefert, zum Beispiel Texte und Bilder für Kulturseiten. So schrieb er über die Schellennarren im Dreiländereck und über die Maulwürfe und deren Ausrottung im Münstertal. Vor einem Jahr erzählte er für den Sommerwind 2018 die abenteuerliche Geschichte rund um die „Blocher -Wurst“, die er sich nach Absprache mit dem Schweizer Politiker Christoph Blocher hatte patentieren lassen.
Martin Fliri Dane, geboren am 11. 11.1949 in Taufers i. M. besuchte die Klosterschule in Marienberg und das Gymasium in Bozen. Dort entwickelte er seine Leidenschaft zur Fotografie. Sein Können und sein fotografisches Gespür zeigen beispielsweise seine spektakulären Bilder von der Skirennsportlegende Gustav Thöni und dem Steilwandfahrer Heini Holzer. Beide hatte er über Jahre mit seiner Kamera begleitet. Martin arbeitete als Mitarbeiter im Sanierungsbüro in Glurns, als rühriger Kellermeister im Schloss Rametz in Meran und im Nobelhotel Palace in St. Moritz, sowie bei den dortigen Bergbahnen. Er war Gründungsmitglied des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz, Dolomiten-Redakteur, Gemeinderat in Taufers i. M. und dort sogar Bürgermeister-Kandidat, der es um ein Haar ins höchste Amt geschafft hätte und vieles mehr.
Martin suchte immer wieder nach neuen Herausforderungen und arbeitete unerschütterlich an seinen Zielen. Die „Hunza Marille“, die er von Pakistan nach Südtirol gebracht hatte, machte ihn zum „Marillenpapst“ und Botschafter für die Veredelung der süßen Frucht. Martin war ein authentischer Freigeist mit Sinn für Recht und Gerechtigkeit, der sich immer treu blieb.
Er war ein außergewöhnlich vielseitiger Mensch, ein Tausendsassa, ein Abenteurer, ein großartiger Erzähler und Schreiber, der sich nie ein Blatt vor den Mund genommen hat. Nach schwerer Krankheit starb Martin am 16. Mai 2019. Sein wacher und kritischer Geist, sein Ideenreichtum, seine Anekdoten und Geschichten werden uns fehlen. (mds)
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