Dienstag, 03 Mai 2011 00:00

Bauteile sanieren

s32_EnergieeffizienzDie Dachdämmung:
Wird an der Dachdämmung gespart, kann der sogenannte Thermoskannen-Deckel-Effekt entstehen. Das Gebäude hält die Wärme im Innern, durch das schlecht gedämmte Dach entweicht sie aber, wie bei einer Thermoskanne nach oben. Um das zu vermeiden, gibt es verschiedene Gegenmaßnahmen.

- Die Aufsparrendämmung: Das Dämmmaterial wird oberhalb der Sparren, in einer geschlossenen Schicht befestigt. Zwischen den Dachsparren bleibt Luft. Diese Dämmung lohnt sich nur dann, wenn das Dach ohnehin neu eingedeckt werden soll. Die Vorteile sind die schnelle Verlegung, keine Wärmebrücken, hervorragender Schallschutz und der sommerliche Wärmeschutz von außen. Zudem bleibt die innere Optik des Dachstuhles erhalten und es geht keine Wohnfläche verloren.

- Die Zwischensparrendämmung: Sie ist die am häufigsten eingesetzte Dachdämmart, da sie von außen und von innen ausgeführt werden kann. Wie der Name schon sagt, erfolgt diese Art von Dämmung zwischen den Sparren. Sie muss meist dicker ausgeführt werden, da durch die Sparrenbreite die Dämmschichtdicke eine bestimmte Stärke aufweisen muss.

- Die Untersparrendämmung: Diese Art der Dämmung ist praktisch und einfach auszuführen. Sie wird zwischen die Ausgleichslattung der Unterkonstruktion geklemmt und beansprucht so keinen zusätzlichen Platz. Die Untersparrendämmung kann auch in Kombination mit den beiden oben genannten Beispielen ausgeführt werden und je nach Dämmdicke bis zu einem Drittel Heizenergie einsparen helfen.


Die Kellerdämmung:
Beim Keller unterscheidet man die Dämmung je nach Einbauort, wie Wände, Decken oder Böden. Obwohl es im Keller meist kälter ist, reicht der Temperaturunterschied zum umgebenden Erdreich aus, um Wärme zu verlieren. Bleiben die unterirdischen Räume unbeheizt, reicht eine Dämmung, die unter der Kellerdecke angebracht wird.

- Die Kellerdeckendämmung: Der Dämmstoff für Betondecken sind Matten oder Platten. Vorher muss unbedingt die Beschaffenheit des Untergrunds kontrolliert werden, damit der Dämmstoff auch haftet. Nur im Notfall soll man die Platten oder Matten andübeln, da dadurch Wärmebrücken entstehen können.

- Die Kellerbodendämmung: Für den Kellerboden gibt es zwei Dämmmöglichkeiten. Zum einen die Einblastechnik von oben in die vorhandenen Hohlräume; oder das Verfüllen der Balkenlage des Bodens mittels Fasern oder Matten aus Zellulose oder Mineralwolle. Fixiert werden sie durch Halteleisten, Folien oder Gipskarton.

- Die Kelleraußenwand- oder Perimeterdämmung: Bei dieser Dämmungsart ist es wichtig, dass wegen des großen Drucks durch das angrenzende Erdreich ein fester und feuchteunempfindlicher Dämmstoff verwendet wird. Das freizulegende Mauerwerk muss vorher gegen Feuchtigkeit abgedichtet werden.


Die Fensterdämmung:
Bei Gebäuden mit älteren Fenstern ist ein Austausch meist sinnvoll. Die Wärme entweicht ansonsten direkt durch die Fensterscheiben und das Geld gleich mit hinaus. Moderne Wärmeschutzfenster haben dreifache Dichtungen zwischen Fenster und Fensterrahmen die Verluste durch Zugluft vermeiden. Zusätzlich verbessern sie noch den Schallschutz. Der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) stellt dar, wie viel Wärme durch die Bauteile des Gebäudes nach außen dringen kann. Älteres Isolierglas gibt 2,6 Watt pro Quadratmeter nach außen ab, wenn der Temperaturunterschied zwischen Raumluft und Außenluft ein Grad Celsius beträgt. Moderne Fenster haben einen U-Wert von 1,1 – ein riesiger Unterschied. Die Anschlüsse zwischen Mauerwerk und Rahmen müssen luftdicht und wärmegedämmt hergestellt werden, sonst sind die Verluste trotz der ausgefeitesten Dämmtechnik erheblich. Mittels einer Thermografie kann man den ordnungsgemäßen Einbau überprüfen.


Die Heizung:
Im Zuge einer energetischen Sanierung lohnt sich die Überprüfung und Analyse der Heizanlage. Entspricht sie noch den Anforderungen, verbraucht sie zu viel Öl oder Gas, wird sie ordnungsgemäß gewartet? Fragen, die man sich stellen sollte, will man verantwortungsbewusst der Umwelt sowie dem eigenen Geldbeutel gegenüber leben.
Systeme mit Sonnenkollektoren zum Beispiel können einen Großteil des Warmwasserbedarfs eines Haushaltes decken, indem sie die herkömmliche Heiztechnik unterstützen, das spart eine Menge Geld, denn die Sonne gibt es gratis. Die fossilen Brennstoffe hingegen werden in naher Zukunft zur Neige gehen, davor allerdings immer teurer werden. Sich von vornherein schon Gedanken über eine alternative Energiegewinnungsform zu machen, kann somit nicht verkehrt sein. Damit die Sanierung nicht bei den Gebäuden aufhört, sondern in den Köpfen weitergeht.

Martin Platzgummer

Publiziert in Ausgabe 9/2011

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