Vinschgau/Algund - Es geht los. Seit einem Monat wird sichtbar an der Elektrifizierung der Vinschgerbahn gearbeitet. Erste Masten stehen bereits in Algund. Im Laufe der nächsten Monate sollen 1500 Masten entlang der Bahnstrecke stehen. Ende 2024 könnten die neuen Züge probefahren.
von Erwin Bernhart
Gerammt, gerüttelt, geschüttelt: Es vibriert entlang der Bahnstrecke. Good vibrations für die Vinschgerbahn. Die Arbeiten für die Elektrifizierung der Vinschgerbahn werden sichtbar, hörbar, spürbar. „Ich bin froh, dass es losgeht, jetzt sieht man was“, sagt ein sichtlich erleichterter Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) Joachim Dejaco.
Seit einem Monat werden die Masten gesetzt. Sechs Meter lange, hohle Metallrohre werden in den Boden gerammt und gerüttelt, soweit, dass nur noch der Ansatz an der Oberfläche sichtbar bleibt. Die Rohre bilden das Fundament, auf dem dann die Masten aufgeschraubt werden können. An der Rohroberkante sind bereits vorgefertigte Elemente für die Verschraubung der verzinkten Masten angeschweißt. An den Masten werden dann die Ausleger, die Querarme oben, befestigt, die die Stromleitungen tragen werden.
„Jetzt sieht man was“
„Das Einrammen der Fundamentrohre“, so sagt Dejaco, „ist der aufwändigste Teil der Arbeiten.“ Der Transport der Rohre und das Einrammen erfolgt von speziellen Maschinen auf den Gleisen - mit Greifarm und Rammvorrichtung.
Die Baufirmen G.C.F. Generale Costruzioni Ferroviarie und INEO Scle Ferroviarie, internationale und renommierte Spezialisten im Bereich des Eisenbahnbaus und auf vielen Bahnstrecken in Europa und vor allem in England tätig, beginnen auf der Vinschger Bahnstrecke warmzulaufen. Derzeit werden pro Tag 7 Rohrfundamente gesetzt, es sollen 10 pro Tag werden, und damit 300 bis 400 Meter Gleisstrecke pro Tag. Denn alle 40 Meter soll ein Mast errichtet werden.
1500 solcher Fundamente samt Masten werden es am Ende sein, die die Bahnstrecke zwischen Mals und Meran säumen werden. Ein gewaltiges Vorhaben, welches von den Vinschgern lang gefordert und herbeigesehnt, längst politisch abgesegnet und vom Bahnbetreiber STA in aufwändiger Büroarbeit vorbereitet worden ist.
Ab Oktober wieder direkt nach Meran
Die Strecke Meran-Töll ist derzeit zuglos. Weil der Josefstunnel noch Baustelle und damit nicht befahrbar ist, ist die zuglose Strecke für die Baustelle so etwas wie die Gunst der Stunde. Dort kann ungestört gearbeitet werden. Was der Baustelle Gunst der Stunde ist den Vinschger Bahnbenutzern seit Monaten ein Ärgernis und mit der Frage verbunden, wann denn der Zug wieder bis nach Meran durchfahren wird können.
Joachim Dejaco sagt dazu, dass es nach den unvorhersehbaren Schwierigkeiten mit der Firma Emaprice derzeit an der Baustelle zügig weitergehe und dass eine Inbetriebnahme der Strecke Töll-Meran im kommenden Oktober möglich sein wird.
Auch auf der Töll beim Onkl Taa sind bereits neue Fundamente gesetzt worden. Es habe anständig vibriert und Teller und Vasen hätten getanzt, habe der Onkl Taa gesagt.
Damit die Arbeiten entlang der Bahnstrecke im Vinschgau ungestört gemacht werden können, musste in langen Vorbereitungen der Zugfahrplan abgeändert werden. Mit den politischen Vertretern, mit Vereinen und Verbänden, mit den Tourismusorganisationen im Tal wurde vereinbart, dass während der Bauphase die Züge an den Wochenenden ruhen werden. Unter der Woche wird demnach nachts und an den Wochenenden voll gearbeitet (sh. Tabelle). Ausnahmen gibt es zu „Ferragosto“ - da arbeitet Italien und also auch die G.C.F. Generale Costruzioni Ferroviarie nicht. Zugute kommen wird diese Pause vor allem den Ritterspielen in Schluderns. Die Züge werden in dieser Zeit und auch um den 8. Dezember zu Mariä Empfängnis planmäßig fahren.
Züge für Ritterspiele
„Es kann passieren“, macht Joachim Dejaco auf eventuelle Schwierigkeiten beim Setzen der Fundamente aufmerksam, „dass man im Boden auf einen Findling, also auf einen Stein stößt.“ Dann werden die Fundamentrohre ordentlich verbeult. Ist der Stein in mehr als 4 Metern Tiefe, dann passt’s und es wird das Rohr abgeschnitten. Ist der Stein mehr an der Oberfläche, dann muss ausgehoben und aufwändig ein Betonfundament gegossen werden. Dieser Fall kann die Bauzeiten verzögern. „Unterirdisch kann man nichts ausschließen“, sagt Dejaco.
Klar ist, wo die Masten auf den jeweiligen Bahnhöfen hinkommen sollen. Architekt Walter Dietl, der bereits die Bahnhofssanierungen betreut hat, hat in einem Projekt genau festgelegt, wo welcher Mast im Bahnhofsareal stehen muss, damit sich die Masten so harmonisch wie möglich in das Bahnhofsbild einfügen.
Auch hat man mit dem Heimatpflegeverband Vinschgau Form und Farbe der Masten abgestimmt: Grün oder Zinksilber? Man hat sich gemeinsam für verzinkte Masten entschieden, weil dies wartungsfreundlicher ist und weil es sich um technische Anlagen handelt, die man durchaus sehen sollte.
Oberleitungen im Herbst 2024
26 Millionen Euro sind für das Errichten der Masten, inklusive Unterwerke und Stromsteuerung vorgesehen. Die Stromeinspeisung in die Oberleitungen von der Primärkabine in Goldrain muss noch errichtet werden und ist in diesem Vertrag enthalten.
Die Oberleitungen werden erst kurz vor den Testfahrten, voraussichtlich im Herbst 2024, angebracht. Das hat einen guten Grund. Man wolle, so Dejaco, dem Kupferdiebstahl vorbeugen. Sind die Leitungen montiert und gleich danach der Strom eingeschaltet, soll nichts mehr geklaut werden können.
Geschüttelt, nicht gerührt
Die STA ist als Betreiber der Vinschgerbahn Bauherr und bei sämtlichen Baubesprechungen ist mindest ein STA-Vertreter mit von der Partie. „Wir sind also der erste Ansprechpartner für die Baufirma und wir beaufsichtigen die Arbeiten“, sagt Dejaco. Als Bauleiter hat man einen externen beauftragt.
Es wird also geschüttelt und nicht gerührt auf der Bahnstrecke Meran-Mals und im ersten Quartal 2024 stehen die 1500 Masten. Daran will man in der STA nicht rütteln. Good Vibrations für die Vinschgerbahn.
Prad -Ein verdammt heißes Eisen wurde bei der Prader Gemeinderatssitzung am 19. Juni 2023 angerissen. Und dieses heiße Eisen gilt nicht nur für Prad.
Es war Karl Bernhart von der Liste Gemeinsam Für Prad, der unter Allfälliges das Beregnungswasser für die Gärten in den Raum warf. Das Gespräch mit dem Bonifizierungskonsortium sei ergebnislos verlaufen. BM Rafael Alber verwies auf die informelle Sitzung des Gemeinderates mit Vertretern der Bonifizierung, darunter auch Bonifizierungs-Direktor Gottfried Niedermair. Dort sei klar und deutlich gesagt worden, dass es kein Beregnungswasser für Private geben könne. Das sei rein gesetzlich nicht möglich.
Bernhart zeigte sich über den mangelnden Einsatz des Gemeindeausschusses enttäuscht. Es seien Gründe der Haftung und überlastete Leitungen zur Sprache gekommen. Allerdings habe sich die Gemeinde bei ihrer Versicherung nicht informiert. Schließlich gebe es in Prad jede Menge Leute, die mit Beregnungswasser ihre Gärten bewässern. Da entstehe eine große Ungerechtigkeit. Die Gemeinde müsse ein Interesse daran haben, dieser Ungerechtigkeit entgegenzutreten. Dem pflichtete Wunibald Wallnöfer bei.
Landwirtschaftsrefernt Roman Stecher verwies ebenfalls darauf, dass in der Sitzung mit den Bonifizierungsvertretern auf die rechtliche Unmöglichkeit der privaten Beregnungsanschlüsse hingewiesen worden sei. Die Frage sei, so Stecher, ob man illegale Anschlüsse überhaupt versichern könne. Die Diskussion nahm an Heftigkeit zu. Karl Bernhart sagte, redets doch mit Leuten, die etwas verstehen. Er wolle konstruktiv an einer Lösung beitragen. Ein Zusammenkommen mit den Bonifizierungsleuten sei einfach zu wenig.
Den Vorwurf, dass der Ausschuss nichts getan habe, ließ BM Alber nicht gelten. Udo Thoma von Gemeinsam für Prad verteidigte Karl Bernhart. Es handle sich um ein Haftungsproblem, das lösbar sei. Die SVP solle Verantwortung übernehmen, denn „ihr wolltets ja allein regieren“. Das Problem werde kommen, wenn die Gärten alle mit Trinkwasser bewässert werden müssen. Da werde man eben Wasser sparen müssen, erwiderte BM Alber. Es gehe darum, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft würden, hakte Bernhart nach. Es sollte zumindest einmal die Woche Beregnungswasser geben, regte Alfred Theiner an.
BM Albers Resümee: „Das alte Netz ist zu sanieren, das Bonifizierungskonsortium tut das nicht. Die Ungerechtigkeiten werden wir nicht lösen können.“ (eb)
Vom Wind gefunden - In Italien und Schweden gilt seit 2005 in allen öffentlichen Gebäuden sowie Gaststätten und Büros ein striktes Rauchverbot. Im Jahr 2019 führte die Schwedische Regierung strenge Regeln zum Rauchen in der Öffentlichkeit ein. Damit soll das passive Rauchen minimiert und andererseits Schweden bis 2025 rauchfrei werden. Das Rauchen ist seitdem auch in Außenbereichen von Restaurants und Bars verboten, außerdem an den meisten öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen, Bushaltestellen und Spielplätzen. Alle Bestimmungen gelten ebenfalls für E-Zigaretten. Nun kann das skandinavische Land das Ziel sogar schon zwei Jahre früher erreichen. Gemäß der üblichen Definition darf sich ein Land als rauchfrei bezeichnen, wenn weniger als fünf Prozent der Bevölkerung zur Zigarette, zur Zigarre oder zur Pfeife greifen. Das war bisher noch nirgendwo der Fall. Aber Schweden nähert sich der Marke rapide: Nur noch 5,6 Prozent der Schwedinnen und Schweden konsumieren ihren Tabak rauchend. In Südtirol sind es 16 Prozent. Die EU hat sich vorgenommen, bis 2040 rauchfrei zu werden. Neben den strengen Gesetzen spielt auch die Aufklärung eine große Rolle. Daneben unterstützt Schweden den Wechsel auf Alternativen wie Nikotin-Pflaster, Vaping oder den Schnupftabak „Snus“. Letzterer ist in den meisten europäischen Ländern allerdings verboten. Der positive Effekt: Schweden weist die geringste Rate an Erkrankungen im Zusammenhang mit Tabakkonsum wie chronische Bronchitis, Herz- und Lungenerkrankungen auf. Im EU-Vergleich gibt es dort eine um 41 % niedrigere Krebsrate. (hzg)
Laas/Vinschgau - Die Disco Fix soll zum Verkauf ausgeschrieben werden. Das ist im Laaser Gemeinderat besprochen, aber noch nicht beschlossen worden. „In der Ausschreibung soll als Auftrag die Weiterführung als Disco stehen. Wie wir das formulieren müssen wir mit dem Sekretär schauen“, sagt Bürgermeisterin Verena Tröger auf Nachfrage zum Vinschgerwind. In der Laaser Gemeindestube scheint damit ein Umdenken und ein Bewusstsein dafür eingetreten zu sein, wie wichtig dieses Angebot für die Jugendlichen im Vinschgau ist. Auch vor dem Hintergrund von „massiven Diskussionen im gesamten Vinschgau rund um das Thema Erhalt der Disco Fix.“ Der bisherige Betreiber Thomas Ramoser hat mit 3. Juni die Tore der Disco Fix mit einer dreitägigen Closing-Fete geschlossen. Wann die Tore wieder geöffnet werden können, ist noch völlig offen. Einem Gemeinderatsbeschluss folgen Ausschreibung und Verkauf mit Fristen, die einzuhalten sind. Entscheidend dürfte auch der Preis sein, denn die Gemeinde verlangen wird. Fakt ist: Die Zeit drängt. Denn mit jedem Tag, an dem die Tore geschlossen sind, fehlt der Jugend ein wichtiges Angebot. (ap)
Mals/Bozen: Die Landesregierung hat am 20. Juni 2023 den neuen Kostenrahmen für das Schülerheim in Mals beschlossen: insg. 19 Millionen Euro.
von Erwin Bernhart
Es ist knapp 15 Jahre her, als der Vinschgerwind titelte: „Schulen suchen Schülerheime“. Die Fürstenburg und die Oberschulen in Mals waren damals verzweifelt auf der Suche nach der Verwirklichung von je einem Schülerheim. Jenes der Fürstenburg ist im November 2019 in Burgeis eröffnet worden, gebaut im Rahmen eines PPP-Projektes von der „Fürstenburg GmbH“ um Ingenieur Siegfried Pohl.
Für das Schülerheim in Mals wurden von der Landesregierung im Jahr 2010 die Eigenschaften für das Heim festgelegt und der finanzielle Rahmen auf rund 10 Millionen Euro geschätzt. 2014 wurde nach einem Planungswettbewerb als Siegerprojekt jenes vom Architekten Agostino Cangemi aus Palermo gekürt. Die Landespresseagentur hat damals verkündet: „Für die Sportoberschüler in Mals wird es bald ein neues Schülerheim geben ...“ Passiert ist dann - politisch - lange Zeit gar nichts. Die Forderung nach einem Heim in Mals blieb, kam über die Jahre immer wieder zur Sprache - letztlich ohne Erfolg.
Dass die Landesregierung auf Druck der SVP im Vinschgau, auf Druck der Oberschule in Mals und auf Druck von LH Arno Kompatscher am 20. Juni 2023 nun beschlossen hat, die Kosten des damaligen Siegerprojektes auf insgesamt rund 19 Millionen Euro nachzubessern und die Abteilung Hochbau mit den nächsten Phasen der Projektierung voranzutreiben, dürfte - neben der Freude in Mals - kurz vor den Landtagswahlen im Herbst auch politischen Auftrieb geben. Die Väter für diesen Erfolg dürften dann zahlreich sein.
Die quasi Verdoppelung der Kosten zur vollen Finanzierung des Bauvorhabens ist der enormen Preissteigerung für die Arbeiten und infolge der Genehmigung neuer technischer Normen geschuldet. Das Projekt von Architekt Agostino Cangemi ist nach wie vor gültig.
Für den Zeitraum der Verwirklichung haben sich Landesregierung und Abteilung Hochbau einen dehnbaren Spielraum gegeben. Denn als Zeitspanne sind der Verwaltungshaushalt 2023 – 2025 und 2026 – 2029 vorgesehen. Eine rasche Verwirklichung bedarf also weiterhin politischen Druck von allen Seiten.
Am 24. Juni fand die feierliche Übergabe des „Bernardin- Astfäller- Platzes“ am neuen Naturparkhaus Texelgruppe in Naturns an die Dorfbevölkerung statt. „Es ist ein Ort der Begegnung und des Austausches, aber gleichzeitig auch der Ruhe und des Ausgleichs, ein neuer wichtiger Resonanzraum für unsere Gemeinschaft“, hob Bürgermeister Zeno Christanell hervor. Ein gemütliches Zusammensein beim ebenfalls neu gestalteten Naturnser Würstelstand bei Speis, Trank und Musik rundete die Feierlichkeiten ab.
Morter/Bozen - Der in Morter mitten im Dorf gefällte Palabirnbaum (Vinschgferwind 9/2023) hat ein politisches Nachspiel. Hanspeter Staffler von den Grünen lancierte eine diesbezügliche Landtagsanfrage an LR Arnold Schuler. Die Frage, ob die Forstbehörde in Kenntnis „dieser illegalen Schlägerung“ war, beantwortete der Amtsdirektor im Forstinspektorat Georg Pircher mit: „Nein, die zuständige Forstbehörde war über die genannte Schlägerung des Palabirnenbaumes in Morter weder in Kenntnis gesetzt worden noch wurde der Baum von der Forstbehörde ausgezeigt (...)“ Pircher schreibt, dass da die Gemeinde zuständig sei. Auf Stafflers Frage, ob die Forstbehörde rechtliche Schritte unternehme, antwortet Pircher: „Da die Gemeinde selbst für eine evnentuelle Ermächtigung zuständig ist und diese im gegebenen Fall, laut zitiertem Artikel (aus dem Vinschgerwind Anm. d. Red.), Kenntnis davon hat und mit Bauamt und Ortspolizei über geeignete Strukturen zur Ahndung verfügt, sehen wir die Zuständigkeit bei der Gemeinde Latsch.“ Staffler meint dazu: „Wir haben es weit gebracht in diesem Land: die Forstbehörde, die sich mit Bäumen und deren Wichtigkeit fachlich auskennt, schaut wegen rechtlicher Inkompetenz nicht hin und die Gemeindebehörden, die sich verständlicherweise fachlich nicht auskennen, schauen wegen fachlicher Inkompetenz nicht hin. Also niemand schaut hin. Wilder Westen!“ (eb)
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Ein dringend benötigtes neues Schülerheim in Mals scheint der Verwirklichung einen Schritt näher. Halleluja. Die Schwangerschaft beträgt mehr als 15 Jahre und dies ist einem Oberschulzentrum und vor allem einer Sportoberschule, die weit über die Grenzen Südtirols hinausstrahlt, nicht würdig. Die jeweiligen Schul- und Hochbaulandesräte in Gegenwart und in der Vergangenheit in Bozen sollen sich schämen. Diese Erbsenzähler. Für die Peripherie und für den Vinschgau hatten die bisher kaum etwas übrig. Ihr Einsatz war höchstens einer Randnotiz gleich. Fleischtöpfe für Bozen und für das Pustertal und nicht einmal Brosamen für den oberen Vinschgau. 15 Jahre lang Hin und Her spricht aber auch nicht für die Durchschlagskraft im Vinschgau und auch nicht für ein glaubwürdig geballtes Auftreten der politischen Verwalter der Marktgemeinde Mals, in der sich ja die nach einem Heim darbenden Schulen befinden. Einige davon hatten anderes und letztlich für ein Schülerheim gar Hinderliches im Sinne.
Im Übrigen sind auch noch die Tiefbauhalle in Schlanders und eine nötige Turnhalle bei der Fürstenburg in der Warteschleife. Geballtes und zielgerichtetes Auftreten aus dem Vinschgau ist jedenfalls allerorts gefragt. Ob so etwas bei den Landtagswahlen im Herbst herbeigeführt werden kann?
Aber genug der rückblickenden Rügen. Es soll Freude darüber überwiegen, dass die Verwirklichung des Heimes nun in die Gänge kommt und eine Geburt absehbar ist und rasch erfolgen soll. Und damit der Unterkunftsnot der Oberschüler in Mals eine Ende gesetzt werden kann. Und damit die Strahlkraft der Oberschulen in Mals und der Sportoberschule im Besonderen gestärkt wird.
Hoch über dem Haidersee thront die Seebodenspitze, der Hausberg der Haider Alm. Die Wanderung auf die Seebodenspitze ist eine leichte und erlebnisreiche. Der Gipfel bietet einmaligen Ausblick zur Ortlergruppe, die Bergketten des Engadin und die Ötztaler Alpen.
TOURENINFO: Von St. Valentin auf der Haide (1.460m) geht es zunächst mit der Umlaufbahn (großer Parkplatz) zur Bergstation der Haider Alm auf 2.120m. Von dort startet die Bergtour in westliche Richtung anfangs über die mit Gras bewachsenen Hänge, über das Weidegebiet der Haider Alm stets der Beschilderung Nr. 16 „Grünsee“ folgend vorbei an einer Schlepplift-Bergstation. Weiter geht es in nordwestliche Richtung und bald erreicht man den „Grünsee“ auf 2.441 Meter. Nun weiter in südöstliche Richtung über einen Schutthang zum breiten Südostrücken bis zum großen Steinmann des Seeköpfls auf 2.635 Meter, wo man herrliche Ausblicke auch auf die benachbarte Schweizer Bergkulisse genießt. Weiter geht es vorerst über den breiten Rücken der Seeböden immer steiler werdend zum schönen Gipfelkreuz der Seebodenspitze auf 2.859 Meter.
Der Abstieg erfolgt ein kurzes Stück über die Aufstiegsroute bis zur Weggabelung und über Weg Nr. 10 bzw. 10a gelangt man zu den „Drei Seen“. Gemütlich vorbei an den kleinen Bergseen geht es hinunter zum Aussichtspunkt mit Sitzbänken „Roter Eck“. Von hier weiter auf Weg Nr. 9 in westliche Richtung in gut 20 Minuten bis zum Ausgangspunkt am Bergrestaurant der Haider Alm. (ap)
Maximale Höhe: 2.859 m
Höhenmeter: 790 m
Strecke: 8,2 km
Gesamtgehzeit: 4 – 5 Stunden
Mals - Für die Schüler der FOWI-Schwerpunkt Fußball im Oberschulzentrum Mals werden laufend Testspiele mit Vereinen in Südtirol, Trentino und Nordtirol organisiert. Dabei sind die Trainer und das Schulpersonal auf die Hilfe von ehrenamtlichen „Busfahrern“ angewiesen. Bei einer kleinen Grillfeier wurden diese von Direktor Werner Oberhofer für diesen Dienst im Schuljahr 2022-2023 gedankt. Sie bilden ein Mosaikstein für den sportlichen Erfolg der Fußballklassen im Oberschulzentrum, dessen Fußballbegeisterte Schüler in den oberen Amateurligen des Landes schon in ihren jungen Jahren Stammspieler sind. (lu)
Schluderns - Mit dem heurigen Titel haben sich die Altherren des ASV Schluderns zum zweiten Mal die Trophäe in der 19. Ausgabe der VSS/Raiffeissen Kleinfeld Meisterschaft gesichert. Am 27. Mai wurde in Schenna der letzte Spieltag für alle Mannschaften ausgetragen. Der ASV Schluderns stand dem SV Latsch gegenüber, von dem er durch zwei Zähler getrennt war.
Das von zahlreichen Zuscheuern angefeuerte Spiel war spannend. Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen. Dann ging der SV Latsch Mitte der zweiten Hälfte durch ein Tor ihres Torschützenkönigs Martin Telka (28 Saisontore) in Führung. Latsch war somit kurzzeitig auf dem ersten Tabellenplatz. Nach mehreren Torchancen und einem Lattentreffer schaffte es der ASV Schluderns in der Nachspielzeit durch Sandro Kofler (Geburtstagskind) auszugleichen und sicherte sich so quasi mit dem Schlusspfiff der Spielsaison die Meisterkrone der Landesmeisterschaft VSS/Raiffeisen Altherren Kleinfeld. Bevor die Feier so richtig losging, überreichte der Bezirksleiter des Burggrafenamts Josef Schermer an den Kapitän Peter Sapelza die wohlverdiente Trophäe und die neuen Mannschaftsdressen.
In einer „dritten Halbzeit“, die bei Spielen der Altherren nicht fehlen darf, feierten Spieler, Schiedsrichter, Fans und Familiemitglieder diesen Sieg bei Speis und Trank.
Abschlusstabelle:
ASV Schluderns (31 Punkte)
SV Latsch (29),
Holzersond Martin (20),
ASV Prad (15),
ASC Schenna (13),
ASV Laas (9)
MFC Optimal Service Meran (4)
Laas - Der Laaser Jonas Tscholl (Jahrgang 2008) kann nun am Ende der Biathlonrennen auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken.
Im Luftdruck, welche er noch das letzte Jahr absolvieren konnte, wurde er bei den Italienmeisterschaften in der Gesamtwertung Zweiter, mit zweimal 2 zweiten Plätzen und einmal einem dritten Platz, und die Staffette konnte er mit seinen Teamkollegen Andreas Braunhofer (Ridnaun) und Rafael Santer (Ulten) mit einem deutlichen Vorsprung gewinnen.
Bei den Schweizermeisterschaften in Pontresina konnte er den Titel schweizer Meister (jedoch außer Konkurrenz) holen und versetzte den bisher ungeschlagenen gleichaltrigen Schweizer Tobit Keller auf den zweiten Platz. Beim Ländervergleich in Lenzerheide, wo Athleten aus Tirol, Südtirol, Bayern und der Schweiz teilnahmen, gewann er den Massenstart mit 4 Mal Schießen.
Jonas nahm auch an einigen Kleinkaliberrennen Italienpokal gegen 2 Jahre ältere Konkurrenten (Jahrgänge 2006, 2007 und 2008) teil und platzierte sich stets unter den ersten Zehn, beim Alpencup in Ridnaun erreichte er den 7. Rang. Den krönenden Abschluss bildetet natürlich der dritte Platz bei den Italienmeisterschaften in Martell im Kleinkaliber, wo Jonas sich gegen die zwei Jahre älteren Konkurrenten durchsetzten musste.
Auch die Laaserin Eva Hutter (Jahrgang 2006), welche nur mehr Kleinkaliberrennen absolvierte, war stets eine Medaillenkandidatin. So belegte sie bei den Italienpokalrennen in Ridnaun zweimal den 3. Rang, viermal den 2. Rang (zweimal in Forni Avoltri, in Martell und in Isolaccia) und bei der abschließenden Italienmeisterschaft in Martell konnte sie den Sieg für sich entscheiden. Mit diesem entscheidenden Sieg holte sie sich auch den Gesamtwertungssieg des Italienpokals.
Glurns - Die Strecke führt vom Glurns bis auf die Bergspitzen im Nationalpark Stilfserjoch. Auf jedem der 8 Gipfel erhält man einen Stempel, welcher in die Startkarte abzustempeln ist.
Anmeldung: Die Anmeldung erfolgt über den Online-Ticket Verkauf, welcher bis am 15.07.23 möglich ist. Ab dem 16.07.23 ist der Kauf eines Tickets nur noch telefonisch möglich (sofern die Teilnehmerzahl von 500 noch nicht erreicht ist). Ab dem 16.07.23 kostet das Ticket € 75,00.
Start: Um 03.30 Uhr findet der Gottesdienst in der Frauenkirche statt. Von 04.00 Uhr – 05.30 Uhr werden die Startpakete am Gelände von Glurns Festival ausgegeben. Bitte bringen Sie dort ihr Ticket in ausgedruckter, oder digitaler Form mit. - Startmöglichkeit von 04.00 Uhr bis max. 06.00 Uhr!
www.vinschgau.net
Vinschgau/Bozen - Der 4. Grand Prix fand in Bozen bei tropischen Temperaturen statt; das erste Mal in diesem Jahr war die Quecksilbersäule über 30° und dies bedeutete, dass optimale Bedingungen für super Ergebnisse geschaffen waren. Anhand der tollen Weitsprung-Ergebnisse der Kategorie U14 kann dies verdeutlicht werden, denn über 12 Springerinnen kamen über 4m und die Vinschger AthletInnen kamen insgesamt zu 13 neuen persönlichen Bestleistungen. Silber und Bronze ging an Mayr Hanna (4,36 m) und an Frei Rania (4,35 m) im Weitsprung, sowie auch im Hochsprung (Mayr 1,31 m Silber und Frei 1,31 m Bronze). Rania war außerdem die zweitschnellste im 60 m Lauf mit 8,86 s. Eine tolle Zeit schaffte auch Moriggl Lisa, die mit 9,24 s sich um 3 Zehntelsekunden steigerte; im Hürdenlauf kam sie auf 12,88 s. Bei den Jungs in der U16-Kategorie gab es zwei Medaillenplätze von Moriggl Jan und Jakob Niederfriniger auf den 300 m Hürden (Silber in 46,96 s und Bronze in 47,24 s). Beide hatten ihr Debüt in dieser Disziplin und konnten sich schon gleich in Szene setzen. Im 80 m Lauf blieben Moriggl und Niederfriniger beide unter 11 s in 10,64 s und 10,51 s; hier kam auch Ziernheld Marvin zu einer neuen Bestleistung mit 10,37 s. Im Weitsprung blieben Ziernheld und Moriggl beide über 5 m mit 5,29 m und 5,26 m.
FC Lugano vom 01. bis 8. Juli in der Sportzone Mals - Bereits das zweite Jahr in Folge atmen die Profifußballer des FC Lugano bei ihrem jährlichen Trainingslager die klare Vinschger Luft! Die positiven Auswirkungen davon, zeigten sich in ihrer letztjährigen Erfolgssaison. Vom 01. bis 08. Juli absolvieren die Profis ihr Trainingslager in der Sportzone in Mals mit Blick auf die imposante Bergwelt. Verpflegt und verwöhnt werden sie dabei vom Team des Garberhofs. Organisiert und veranstaltet wird das Trainingslager vom Sportverein Mals, mit Thurner Helmut als Präsident, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mals und der Ferienregion Obervinschgau. Bei zwei spannenden Testspielen am 04.07.2023 gegen SpVgg Unterhaching und am 08.07.2023 gegen TSG Balingen können die Besucher die Profis anfeuern. Möglich macht dies die gute Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Schlanders-Laas. Wir wünschen viel Erfolg den Spielern und gute Unterhaltung für alle Fußballfans.
Stelvio Trail Ran - Am Samstag, 22. Juli 2023 findet dieses Trailrunning-Event im Nationalpark Stilfserjoch zum siebten Mal statt – ab diesem Jahr mit einem neuen Namen.
Neues Jahr, neuer Name: Aus Stelvio Marathon wird der Stilfserjoch Stelvio Trail Run. Es gilt 21 km und 2.100 hm zu überwinden, mit König Ortler und seinen Begleitern stets im Blick.
Die 21 km-Strecke, mit Start in Prad am Stilfserjoch (915 m), führt über den Patzleidhof und dem Archaikweg bereits nach kurzer Zeit in das Bergdorf Stilfs. Anschließend vom Ortsausgang in Richtung Platzhof, wo sich den Läufer:innen ein erster freier Blick auf König Ortler öffnet. Der Weg ab dem Platzhof sorgt für einen ständigen Rhythmuswechsel, er verläuft abwechselnd auf schmalem Waldpfaden und breiten Schotterwegen. Dann folgt ein langer Bergrücken an dessen Hängen sich die Prader Alm und die Bergstation der Trafoier Sesselbahn, die Furkelhütte, befinden – immer durch die Natur des Nationalparks Stilfserjoch. Ab sofort wechselt die Strecke auf einen hochalpinen, schmalen Wandersteig, dem Goldseeweg.
Nach 2.100 Höhenmetern, überqueren die Teil-nehmer:innen die Ziellinie oberhalb der Passhöhe Stilfser Joch bei der Dreisprachenspitze auf 2.845 m, vor der Kulisse der markanten Berglandschaft rund um König Ortler.
Der Stilferjoch Stelvio Trail Run auf die höchste Passstraße Italiens spricht sowohl wettkampforientierte Trailrunner aus aller Welt an, begeisterte Hobbyläufer, bei denen der Spaß im Vordergrund steht, sowie Bergliebhaber mit oder ohne Wanderstöcken. „Auch dieses Jahr sind namhafte, erstklassige Läufer:innen mit dabei, wie der Gewinner des „Passatore 2022“ Lee Grantham, die Eliteläuferin Julia Kessler oder Jasper Boot“, betont der Präsident Roman Kocht stolz.
Wie immer gibt es drei verschiedene Kategorien für die Teilnahme: Competitive, Just for fun und den Jochmarsch.
Weitere Informationen zum Ablauf, der Strecke, den drei
Kategorien und der Anmeldung:
www.stelviotrail.run
von Christine Alber
Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat ihr Trainingslager in Prad absolviert, wobei sie von den jüngeren Fußballspielern des ASV Prad begeistert empfangen wurden. Die Musikkapelle Tschengls sorgte für eine musikalische Umrahmung bei ihrer Ankunft. Die Spieler und Betreuer sind im Garden Park Hotel untergebracht, das nur wenige Gehminuten von der Sportzone entfernt liegt. Die Gemeinde Prad hat sich gegenüber anderen Bewerbern durchgesetzt und den Zuschlag des Deutschen Fußballbundes erhalten. Bereits zum dritten Mal, nach 2019 und 2021, kommen die DFB-Kicker nach Südtirol, um den letzten Feinschliff für die anstehende Europameisterschaft herauszuholen. Diese wird vom 21. Juni bis zum 8. Juli in Rumänien und Georgien stattfinden.
Der Titelverteidigung wird nicht das Hauptaugenmerk geschenkt, wie Di Salvio betont. Vielmehr liegt der Fokus darauf, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Um optimale Trainingsbedingungen für die U21- Nationalmannschaft zu schaffen, wurde ein neuer Rasen verlegt und eine automatisierte Beregnungsanlage für alle Plätze installiert. Außerdem wurden Teile der Zuschauertribüne erneuert und gereinigt. Bürgermeister Alber konnte noch keine genauen Angaben zu den Gesamtkosten machen, da diese noch abgerechnet werden müssen. Er betonte jedoch, dass sowohl die Gemeinde als auch das Land und der Sportverein selbst zahlreiche Ausgaben getragen haben. Gemeinsam haben sie ein beeindruckendes Trainingslager auf die Beine gestellt.
Während des Trainingslagers waren zahlreiche Medien vor Ort. Medienrunden mit Spielern und Trainern wurden abgehalten und die Sportbar von Prad wurde kurzerhand zum Pressezentrum umfunktioniert. Den reibungslosen Ablauf gewährleisteten die Vereine und freiwilligen Helfer. Das öffentliche Training sowie das Testspiel gegen eine Vinschger Auswahlmannschaft wurden von einer großen Anzahl begeisterter Zuschauer verfolgt. Dabei schlug sich die Vinschger Auswahl tapfer. Sie verloren 7:0 gegen die Deutschen.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Johannes d. Täufer, 24. Juni 2023
Raben sind unbeliebt, aber hochintelligent. Paul Flora, der große Glurnser hat sie unzählige Male gezeichnet. In der Verhaltens- und Kognitionsforschung sind die Raben ein bevorzugtes Studienobjekt und inzwischen eine feste Größe.
Mit der dialektalen Bezeichnung „Ropp“ meinen wir die Rabenkrähe (Corvus corone). Den Kolkraben (Corvus corax) heißen wir „Jochropp“.
Kolkrabe und Rabenkrähe sind nur zwei Vertreter aus der Vogelfamilie der Rabenvögel oder Krähenverwandten (Corvidae). Die Krähenverwandten sind mittelgroße bis große Sperlingsvögel mit starken Füßen und kräftigem Schnabel. Diese Vogelfamilie umfasst in Mitteleuropa insgesamt zehn Arten.
Artenspektrum
Die Kolkraben sind die größten unter den Rabenvögeln. Sie beeindrucken mit einer Flügelspannweite von bis zu 120 Zentimetern. Die Rabenkrähe, verwirrenderweise oft nur „Rabe“ genannt, ist dem Kolkraben sehr ähnlich, allerdings nur halb so groß, genauso wie die Nebelkrähe (Corvus cornix), benannt nach ihrem grauen Rumpfgefieder. Nebelkrähe und Rabenkrähe sind Schwesternarten und verpaaren sich auch untereinander. Saatkrähen (Corvus frugilegus) erkennt man daran, dass sie rund um den Schnabel keine Federn haben. Das hängt damit zusammen, dass sie viel im Boden herumstochern. Bei den Saatkrähen handelt es sich um eine koloniebrütende Art von bis zu mehreren Hundert Individuen je Trupp. Im Gegensatz zu den territorialen und paarweise brütenden Krähen-Arten legen Saatkrähen ihre Nester nämlich dicht nebeneinander in Bäumen an.
Und dann gibt es noch die bunten Rabenvögel, die wie Kolkraben, Raben- und Nebelkrähe einzeln in Paaren oder kleineren Trupps zu beobachten sind: die Elster (Pica pica), den Eichelhäher (Garulus glandarius) und den Tannenhäher oder dialektal die „Zirbmgratsch“ (Nucifraga caryocatactes). Dazu kommen noch die beiden Gebirgsarten Alpendohle (Pyrrhocorax graculus) und die Alpenkrähe (Pyrrhocorax pyrrhocorax) mit ihren leuchtend gelben bzw. roten Schnäbeln. Als zehnte Art bleibt noch die Dohle (Corvus monedula) zu nennen. Aus den Glurnser Stadtmauern ist die Dohle von den Haustauben verdrängt worden. Am Fröhlichsturm in Mals fliegt sie noch und an der Kirche beim Großen Herrgott von Agums brütet sie.
Die Krähenverwandten sind hoch entwickelt, wachsam und lernfähig. Bei den Rabenvögeln sind die beiden Geschlechter gleich gefärbt. Rabenvögel sind Allesfresser. Sie nehmen Insekten, Samen, Nüsse, Beeren, Abfälle, Eier und Jungvögel anderer Arten. Ihre Nester bauen sie als Reisignester meist in Baumkronen, aber auch in Felsspalten und auf Felsvorsprüngen.
Kulturfolger und Aasverwerter
Die meisten Rabenvögel, so auch der Kolkrabe, sind wie etwa die Tauben, Kulturfolger: Sie fühlen sich auch in der Nähe der menschlichen Siedlungen wohl. Weil dort für sie einiges abfällt, in erster Linie Müll. Was uns schon verdorben erscheint, ist dem Aasfresser ein Leckerbissen. Raben sind ungeheuer anpassungsfähig, auch im Suchen und Erschließen von Futterquellen. Unter anderem deshalb sind sie in derart unterschiedlichen Lebensräumen weltweit zu Hause. Der Kolkrabe schlägt auch verlassenen oder schwaches Jungwild. Gelegentlich holt er sich auch frische Lämmer von Schafherden und frisst gern die Nachgeburt der Schafe, daneben Kleinsäuger und Insekten, aber auch vegetabilische Nahrung. Der Kolkrabe ist ein bedeutender Aasverwerter. Handelt es sich bei der Beute allerdings um größere Säugetiere, stehen die Kolkraben vor einem Problem: Mit ihren Singvogelschnäbeln können sie nicht durch die Haut großer Tiere eindringen. Dazu brauchen sie die Hilfe von Fuchs, Bär, Wolf oder Adler, die die Haut des Beutetieres aufreißen und den Kadaver öffnen können. Ist dies nicht gegeben, dann beginnen Raben mit ihrem Mahl dort, wo sich die feinsten Hautschichten am Körper befinden – rund um die Körperöffnungen wie Augen, Maul und After.
Der schlechte Ruf
Insofern ist die Beobachtung der Menschen richtig, die den Raben ihren schlechten Ruf eintrug: Raben pecken anderen tatsächlich die Augen aus. Das tun sie, weil sie sich nicht anders behelfen können, einen toten Körper aufzubrechen. Die Literatur sagt dezidiert, sie tun das nur bei Toten. Bei lebendigen Tieren komme das nicht vor. Von vorn zu attackieren, wäre viel zu gefährlich. Im Angriff kommen Raben immer von hinten. Schafhalter und Hirten erzählen mir aber, dass Kolkraben auch frische lebende Lämmer etwa auf Herbstweiden an den Augen attackieren.
In der nördlichen Hemisphäre spielen Rabenvögel eine große Rolle als Aasverwerter. In Europa, das so lange von Kriegen geprägt war, sind die Geschichte der Raben und unsere menschliche Geschichte eng verwoben. War eine jener blutigen Schlachten geschlagen, blieben unzählige Körper auf den Feldern zurück: jene der Rösser und jene der Soldaten. Raben tauchten als Schlachtvögel, Galgenvögel, als Götterboten in den Erzählungen auf.
Intelligenz und Neophobie
Thomas Bugnyar ist Professor und aktueller Leiter des Departements für Verhaltens- und Kognitionsbiologie an der Universität Wien. Mit seinem Team von Wissenschaftlern und Diplomanden forscht er seit Jahren an Kolkraben an der Forschungsstation Haidhof in Bad Vöslau und an der von Konrad Lorenz gegründeten Forschungsstelle Grünau im Almtal. In seinem neuen Buch „Raben. Das Geheimnis ihrer erstaunlichen Intelligenz und sozialen Fähigkeiten“ (Brandstätter-Verlag Wien 2022) stellt Bugnyar einige der inzwischen umfangreichen Forschungsergebnisse vor. Rabenvögel sind diejenige Tiergruppe, die mit den Papageien laut aktueller Literatur am ehesten an die kognitiven Leistungen der Primaten oder Menschenaffen herankommen.
Die Scheu der Raben erklärt Bugnyar mit ihrer evolutionär bedingten Skepsis bzw. „Angst“ vor Neuem. Dieses als „Neophobie“ bezeichnete Verhalten ist weniger die Angst als die Vorsicht des Aasfressers: Als Tier, das gut von den Nahrungsquellen anderer lebt, ist es sinnvoll, ständig auf der Hut zu sein, ob derjenige, potentiell Stärkere, der die Beute erlegt oder davon gefressen hat, nicht doch noch ein Interesse an den Resten der Mahlzeit zeigt. Und man als Rabe somit leicht zur Beute werden kann.
Teamwork
Kolkraben pirschen sich zur Verdrängung von größeren Beutekonkurrenten in der Gruppe und als Team an das Aas heran. Hat ein Rabe eine Beute erspäht, verständigt er durch Rufe die Mitglieder seiner Gruppe, die sich sofort zum Verdrängungsnörgeln am Aas einfinden und etwa den Fuchs vergrämen. Haben Raben aber erst einmal von der Beute Besitz genommen, hört ihr Altruismus zu ihren Artgenossen schlagartig auf. Sie hacken schnabel- und kehlsackgroße Fleischbissen heraus und fliegen damit in ein Versteck. Raben betreiben nämlich Vorratshaltung. Professor Bugnyar konnte mit seinen Diplomanden beweisen, dass Kolkraben dabei tricksen: Artgenossen, die sie beim Verstecken der Beute beobachten, tricksen sie z.B. aus, indem sie falsche Fährten legen.
FF Rabland - Mit einem dreifachen Fest hat die Freiwillige Feuerwehr Rabland ihre neue Feuerwehrkaserne am 10. Juni 2023 eingeweiht: die Einweihungsfeier selbst und die Jubiläen 100 Jahre FF Rabland und 50 Jahre Freundschaft mit dem Kreisfeuerwehrverband Frankfurt am Main.
Der große Einzug mit Beteiligung der befreundeten Feuerwehren aus Partschins, Töll, Plaus, Marling und Abordnungen aus dem Kreisfeuerwehrverband Frankfurt am Main und unter den musikalischen Klängen der Musikkapelle Partschins ging durch Rabland auf die Hauptstraße bis auf dem großzügigen Platz der neuen Feurwehrkaserne Rabland.
Pfarrer Josef Wieser sprach den Feuerwehren ein dreifaches Lob aus - Lob zu „sofortigem Einsatz“, Lob dafür, „das alle wissen, was zu tun ist“ und Lob für Verantwortung.
Der Kommandant der FF Rabland, Lukas Schnitzer, überreichte nach der Segnung an die Einweihung erinnernde Fahnenschleifen an die befreundeten Wehren mit anschließendem Fahnenkuss.
Viele Ehrengäste konnte Schnitzer willkommen heißen, darunter den Landesrat für Zivilschutz Arnold Schuler, den Landesfeuerwehrpräsidenten Wolfram Gapp, den Päsidenten des Feuerwehrbezirksverbandes Meran Erhard Zuegg, Patrick Söder und Dirk Rübesamen von den Wehren aus Frankfurt am Main, Die Rettungshundestaffel aus Frankfurt, den Vorsitzenden des Bergrettungsdienstes im AVS Meran Franz Haller und schließlich BM Luis Forcher, die Gemeindereferent:innen und Gemeinderät:innen.
Ein kurzes Gewitter mit Hagel zwang die Festgemeinde in den zum schön geschmückten Festsaal umgestalteten Fahrzeugraum.
Dort konnte Kommandant Lukas Schnitzer mit der Geschichte der FF Rabland und mit der Geschichte rund um den Neubau fortfahren. Es sei ein Freudentag und es sei gut, eine schlagkräftige Wehr im Dorf zu haben, sagte Schnitzer. Aus der 1877 gegründeten FF Partschins hat sich der zweite Zug in Rabland 1921 zu einer eigenständigen Feuerwehr herausgebildet. Die Gerätschaften waren damals beim Hanswirt in der Fuhrmannshütte untergebracht. Die Entwicklung blieb dann in den 20er, 30er und 40er Jahren so gut wie aus, bis man nach dem 2. Weltkrieg den Verein der Freiwilligen Feuerwehr Rabland offiziell eintragen konnte.
1963 konnte mit dem Bau des Wehrhauses die Gerätschaften, die teilweise in privaten Stadeln verstreut waren, zentralisieren und ein allmähliche Modernisierung konnte beginnen. Die letzte Adaptierung erfolgte im Jahr 1994 und mit 4 Fahrzeugen und modernstem Gerät platzte die FF Rabland im alten Wehrhaus aus allen Nähten. Die benachbarten Wehren in Partschins und auf der Töll hatten noch schlechtere räumliche Voraussetzungen und so waren die Neubauten in Partschins und auf der Töll priorisiert. Die Rablander Wehr nahm unter dem damaligen Kommandanten Walter Laimer 2010 Gespräche mit der Gemeinde Partschins auf. Diese sollten sich mit dem Ankauf der Hanswirt-Wiese im Jahr 2018 konkretisieren und mit absoluten Bedarf eines Neubaues, der durch die Landesplanungskommission festgestellt wurde, konnten konkretere Planungen angegangen werden.
Landesrat Arnold Schuler sagte Geld über den Art. 5 zu. Walter Laimer bedankte sich in seinem Rückblick beim Gemeindereferenten Hartmann Nischler, der für Schule und Kultur zuständig ist, und beim damaligen Gemeinderat. Denn im Gemeindeprogramm war ursprünglich zuerst der Bau einer neuen Turnhalle für die Rablander Grundschule vorgesehen. Damit aber die Gelder aus dem Art. 5 Fonds nicht perdú waren, wurde der FF Rabland der Vortritt gewährt.
So wurden in einer nur 20-monatigen Bauzeit zwischen dem Aushub 2021 und dem Einzug Ende 2022 mit einer Summe von 3 Millionen Euro 3.700 Kubikmeter mit einer Nutzfläche von knapp 700 Quadratmetern verbaut. Der Saal im Obergeschoss wird auch anderen Vereinen zur Verfügung gestellt, im Kellergeschoss hat sich die Gemeinde Partschins ein 100 m2 großes Lager reserviert.
„Der Bau ist gut gebaut, Klimahaus A, auf dem Dach eine 60 kW Photovoltaikanlage“, sagt Walter Laimer. „Der Lukas hat fast jeden Tag am Bau vorbeigeschaut.“
LR Arnold Schuler bezeichnete die Feuerwehren, deren Einsatzgebiete sich in den letzten Jahren stark erweitert und verändert hat, als „Schweizermesser des Zivilschutzes“. Die Unterbringung der Gerätschaften sei enorm wichtig, deshalb die Gerätehallenbauten der letzen Jahre. Man habe nun landesweit einen guten Stand erreicht. Im Übrigen bezeichnete Schuler die Bereitstellung der Gelder aus dem FF-Fonds (Art. 5) als „Geld aus der Gemeinschaftskasse“.
„Unser Jubiläum ist auch euer Jubiläum“, sagte Lukas Schnitzer mit Blick auf die 100 Jahre FF Rabland. Zum Anlass ist ein Buch erschienen, in welchem sich unter der Koordination von Katharina „Kitty“ Weiss die FF Rabland vorstellt.
Der dritte Feierlichkeitsgrund waren die 50 Jahre Freundschaft mit dem Kreisfeuerwehrverband Frankfurt am Main. Vor 50 Jahren haben Johann Abler und Karl Schnitzer mit dem damaligen Brandinspektor Helmuth Müller diese Freundschaft angebahnt und aufgebaut. Mit beinahe jährlichen Treffen werde diese Freundschaft gelebt.
Bei der Feier am 10. Juni wurde diese Freundschaft mit dem Austausch von Urkunden und mit der Verleihung von Abzeichen konsolidiert.
Mit der neuen Feuerwehrkaserne hat die FF Rabland nun ein modernes und den Anforderungen angepasstes Domizil, welches mit einheimischen Planern und Handwerkern zweckmäßig umgesetzt worden ist. Rabland kann stolz auf seine Wehr sein un die 3 Millionen Euro Planungs- und Baukosten sind gut investiertes Geld.
„25 Jahre des innovativen Denkens und Handels liegen hinter uns - ein Erfolgsweg, den Sie gemeinsam mit uns gestaltet haben. Deshalb laden wir Sie herzlich zu unserer Jubiläumsfeier in Müstair ein.“ Dieser Einladung - unterzeichnet von den drei Firmenchefs Edwin Lingg, Alfred Lingg und Paul Lingg - folgten am Samstag, den 3. Juni 2023, rund 600 Gäste aus 20 Nationen.
„Das Jubiläumsfest war ein Dank an unsere Mitarbeiterteams in Müstair, in Glurns, in unseren Niederlassungen und ein Dank an unsere Lieferanten sowie an die LICO-Kundinnen und Kunden in aller Welt“, sagt Edwin Lingg. Nach dem traditionellen Fußballturnier, den Betriebsbesichtigungen und dem Kulturprogramm tagsüber erwartete die Gäste am Abend ein Fest der Superlative. Alles war bis ins kleinste Detail durchdacht. Bunte Figuren auf Stelzen und Alphornbläser begrüßten die Gäste. Eine grazile Fee reichte den Begrüßungstrunk.
Der offizielle Festakt fand in einer großen, leergeräumten Werkshalle satt, die in einen geschmackvollen - in roten LICO-Farben getauchten - Festsaal verwandelt worden war. Das Eintreten der Gäste in diesen Saal war begleitet von den Klängen der typischen Schweizer Kuhglocken und von Intro Musik. Edwin Lingg begrüßte die Anwesenden. „Die vergangenen 25 Jahre waren immer mit Wachstum verbunden. Wenn es im Moment auch etwas ruhiger geworden ist, so sehen wir das als Chance“, erklärte er.
Zu den zahlreichen Gratulantinnen und Gratulanten zählte die Gemeindepräsidentin des Val Müstair, Gabriella Binkert. „LICO ist eine großartige Firma und ein bedeutender Teil unserer Wirtschaft“, betonte sie.
Gesorgt war für ein köstliches Festmenü und beste Unterhaltung mit Zauberereien und Musik. Jubiläumsgeschenke kamen aus aller Welt. Das wohl originellste Geschenk war eine Korkeiche für Edwin Lingg mit dem humorvollen Auftrag, diese in Schluderns zu pflanzen, um zu testen, ob der Baum dort gedeihen und als möglicher Rohstofflieferant der Zukunft eine Alternative zu den Apfelplantagen darstellen könnte.
LICO – eine Erfolgsgeschichte
Die Produktion von Korkböden in der Firma LICO startete 1998 in einer kleinen Halle. Ab 2003 folgten An- und Umbauten. 2009 wurde die große Produktionshalle errichtet. Dazu kam ein Heizraum, in dem Fernwärme produziert wird, der den Betrieb und mehrerer Nachbarbetriebe mit Energie versorgt. 2011 entstand das Verwaltungsgebäude mit Empfangshalle und Ausstellungsräumen. 2012 und 2015 kamen weitere Lager- und Produktionshallen dazu. 2017 wurde die 4.500 Quadratmeter große Lagerhalle um ein Stockwerk erhöht. Das Firmengelände umfasst derzeit 42.000 Quadratmeter, davon sind 26.000 Quadratmeter Produktionsfläche. Im Laufe der Jahre wurde automatisiert. Produziert und vertrieben wird heute ein großes Sortiment an Böden aus unterschiedlichsten Materialien und aus natürlichen Rohstoffen. Die Firma LICO ist ein attraktiver Arbeitgeber. Geboten werden Arbeitsplätze in den Bereichen Produktion, Fräs- und Verpackung, Digitaldruck, Grafik, Elektrotechnik, Mechatronik, in Verwaltung, Einkauf und Verkauf. Im Werk in Müstair sind 110 Mitarbeiter:innen beschäftigt, davon viele Grenzpendler aus dem Vinschgau. Weitere 100 Mitarbeiter:innen sind in den Tochter-Gesellschaften in Österreich, Belgien, USA, Indien und Italien tätig.
LICO-Böden werden in über 50 Länder der Welt geliefert. Die Bereitschaft zur Weiterentwicklung und der Innovationsdrang in der Firma LICO sind ungebremst.
LICO Müstair www.lico.ch
e-mail: info@lico.ch
Tel. +41 81 850 38 38
Das Grenzdorf zählt 954 Einwohner. Es umfasst den Hauptort auf 1.250 Metern, die Weiler Rifair und Puntweil sowie die Höfe Tella. Die Spuren des Ortes führen zum Anfang des 9. Jahrhunderts zurück. Im Reichenauer Verbrüderungsbuch findet sich der Vermerk „Nomina Fratrum de Monasterio qui vocatur Tuberis“.
Text: Magdalena Dietl Sapelza
Tuberis“ nennt sich auch das ****S Hotel, einst „Gasthof Lamm“, in der Mitte des Ortes - wohl eine Hommage der Familie Steiner an die geschichtsträchtige Vergangenheit des Ortes. Auch die St. Johannkirche am Dorfeingang hat ihre Ursprünge im 9. Jahrhundert.
Im Hauptort an der 1,5 Kilometer langgezogenen Straße befinden sich alle öffentlichen Einrichtungen wie Gemeindeamt, Kindergarten, Schule, Arztambulatorium, Pfarrkirche und das für die Nahversorgung wichtige Lebensmittelgeschäft Gol Market Fliri sowie vier Gasthäuser. Eine Standortausnahme bildet die in jüngster Zeit neu eröffneten Bar „Alte Dreschmaschine“. Sie befindet sich am Eingang des Avingatales, dort wo, wie der Name sagt, einst die Gemeinschafts-Dreschmaschine der Bauern stand, als in der Umgebung von Taufers und speziell auf den Feldern des Schuttkegels „Turnauna“ am Eingang des Tales noch vorwiegend Getreide angebaut worden ist.
Der Turnauna-Schuttkegel - vom Vinschgau kommend unmittelbar nach dem Calvenwald - ist der letzte bisher noch fast unberührte Schuttkegel des Vinschgaus. Mit seinen durch Trockenmauern, Steinhaufen, Hecken und unterschiedlichen Feldgehölzen eingehausten Feldern gibt er der Landschaft eine ganz besondere Note. Die kleingegliederten Felder lassen erahnen, wie hart die Bäuerinnen und Bauern von einst ihr Brot erwirtschaftet haben. Viele Tierarten wie Käfer, Falter, Hummeln, Eidechsen, Neuntöter und Kleinsäuger finden dort einen idealen Lebensraum.
Es wäre ein großer Verlust, wenn die Felder auf dem Turnauna Schuttkegel durch die moderne Landwirtschaft einförmig gemacht würden.
Die Gesamtfläche des Gemeindegebietes auf italienischem Staatsgebiet beträgt 4.603 Hektar. Davon werden zurzeit zirka 350 Hektar intensiv als Äcker und Wiesen genutzt. Die Gemeinde Taufers besitzt rund 42,5 Hektar Wald und Weideland jenseits der Staatsgrenze in der angrenzenden Gemeinde Müstair in der Schweiz.
Der Weiler Rifair (rätoromanisch Ravera) ist unterteilt in zwei Teile: Unterrifair (Rifair) und Oberrifair (Schlossoir). Der Weiler Puntweil liegt nahe der Staatsgrenze zur Schweiz. An der Grenze befinden sich Kasernen, die dem Grenzbetrieb dienen, zwei Gasthöfe und Verwaltungsgebäude, wie zum Beispiel jenes der Spedition Mayr, die seit Jahrzehnten den Handel mit dem Ausland organisiert.
Tella ist eine Höfegruppe, die auf südexponierter Lage über dem Talboden liegt. Dazu zählen der Baustadelhof (1370 m), der Schlosshof (1509 m), der Bachhof (1558 m), der Gandhof (1671 m) und der Egghof (1723 m). Der Sommhof, (1802 m) und der Kasparethof (1534 m) sind durch Brände zerstört worden.
Die Bevölkerung von Taufers i. M. stand jahrhundertelang unter dem Einfluss des Bistums Chur und war katholisch geprägt. Acht Kirchen/Kapellen unterstreichen das: St. Johann (9. Jh.), St Blasius Pfarrkirche des Ortes (12. Jh), St. Valentin Rifair (13. Jh), St. Rochus Puntweil (13. Jh. gestiftet nach der Pest Pandemie, St. Nikolaus (13. Jh. - oben rechts im Bild), St Martin (14. Jh.), St. Michael (14. Jh.), St. Antonius (18. Jh.). Einst gab es Geistliche genug, die in den Kirchen und Kapellen ihre Messen zelebrierten. Heute muss sich Taufers den Pfarrer mit Schluderns, Glurns und Matsch teilen. So ändern sich die Zeiten. Und verändert hat sich auch das Wirtschaftsleben des Ortes.
Während die Menschen früher von kleinstrukturierter Landwirtschaft gelebt haben, finden sie heute vielfältige Arbeitsmöglichkeiten, so im öffentlichen Dienst sowie in den Dienstleistungs- und Handwerksbetrieben des Ortes. Zu den renommiertesten ihres Faches zählt zum Beispiel die Tischlerei Fliri Valentin, der sich über Taufers hinaus einen Namen gemacht hat. Die Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch beschreibt Taufers als einen lebendigen Ort mit einem regen Vereinsleben. Sie wünscht sich für das Dorf, dass künftig mehr junge Menschen im Ort den Schritt in die Selbständigkeit wagen und Unternehmen gründen. Die Gemeindeverwaltung bemüht sich, ihnen ideale Rahmenbedingungen zu schaffen. Ein Hindernis für neue Initiativen auf diesem Gebiet stelle die Nähe zur Schweiz dar, die Arbeitskräfte mit höheren Löhnen anlockt, so die Bürgermeisterin. Das sei auch ein Grund für fehlende Arbeitskräfte im Vinschgau generell. Sie sieht das Ganze mit einem weinenden und einem lachenden Auge.
Die Menschen im Ort profitieren von ihrer Arbeit in der Schweiz und die Gemeinde erhält jährlich einen Steuerausgleich.
123 Taufererinnen und Tauferer pendeln täglich über die Grenze.
Am Hang stehen die aus dem Mittelalter stammenden Burgruinen „Rotund“ und „Reichenberg“ (links im Bild). Vom Turm „Helfmirgott“ der einstigen Ruine „Reichenstein“ sind nach dem Einsturz im 19. Jahrhundert nur noch Steine übriggeblieben. Derzeit treibt der Zustand der Ruine Rotund so manchem Betrachter Sorgenfalten ins Gesicht. Turm und Mauerreste scheinen recht unstabil. Vor dem Verfall gerettet ist die Ruine Reichenberg, die den Architekten Werner Tscholl als Gönner gefunden hat, der den Turm aufwändig restauriert hat.
Die St. Johann-Kirche in Taufers (oben im Bild) aus dem 9. Jahrhundert mit der zweigeschossigen Vorhalle zählt zu den ältesten Gebäuden des Münstertales. Sie steht in enger Verbindung mit dem Kloster St. Johann in Müstair - heute UNESCO Weltkulturerbe. Der Grundriss der Kirche folgt der Form eines griechischen Kreuzes. Später wurde die Kirche Teil eines Johanniterhospizes, in dem Wanderer und Pilger übernachten und sich stärken konnten. Denn Taufers stellte einst einen wichtigen Wegknotenpunkt dar. Handelswege führten über das Scarl Joch, über den Umbrailpass und über den Ofenpass. Bekannt ist die St. Johann Kirche für ihre romanischen Fresken im Presbyterium. Die gut erhaltene Gewölbedecke zeigt in Streifen und Feldern heilige Äbte, Ritter und Fürsten. Im Mittelpunkt trohnt Christus zwischen Maria und Johannes. In den vier Zwickeln sind Kirchenlehrer abgebildet.
Eine weitere Besonderheit der Kirche St. Johann in Taufers i. M. ist das gut erhaltene Fresco des hl. Christophorus an der nördlichen Außenseite. Diese Darstellung des Heiligen stammt aus der Zeit anfangs des 13. Jahrhunders. Es handelt sich um die älteste Christopherus Darstellung Tirols. Der Weg führte einst an diesem Bildnis vorbei.
Heute verläuft die Straße an der Südseite. Dort fahren mittlerweile regelmäßig öffentliche Busse, die für den Ort als gute Verbindung in die Schweiz und in den Vinschgau von großer Bedeutung sind.
Nahversorgung Im Ort
Gol Market Fliri - Taufers i. M.
Gol Market Fliri im Dorfzentrum ist unverzichtbar für die Nahversorgung von Taufers i. M. Es handelt sich um das einzige Lebensmittelgeschäft im Ort. Kunden:innen finden ein fein säuberlich präsentiertes Sortiment an Lebensmitteln und Gebrauchsartikeln für den täglichen Bedarf. Es gib frisches Brot, Obst und Gemüse, frische Fleisch- Wurst- und Käsewaren, Milchprodukte, Zeitungen, Tabakwaren, Sanitär- und Kosmetikprodukte und sogar Spielzeug für die Kleinen. Angeboten werden mehrere regionale Produkte. Vinzenz Fliri und Simone Sprenger führen das Geschäft seit 2008. Das Inhaberpaar und ihre Mitarbeiterinnen Michaela Ofner, Monika Gach und Kathrin Kobler beraten ihre Kunden:innen mit Einfühlugsvermögen. Mittlerweile ist Junior Ivan Fliri Teil des Teams. Dadurch ist die Nahversorgung auch in Zukunft gesichert. (mds)
Infos: Gol Market Fliri, St. Johannstraße Nr. 28,
39020 Taufers i. M., Telefon: 0473 832 176
Schnals - Bei der Jahresversammlung der Ortsgruppe Schnals des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Cafè „SanKathrein“ ging HGV-Ortsobmann Benjamin Raffeiner auf die Tätigkeiten, in welche die Ortsgruppe involviert war, ein. So beispielsweise beim Ötzi Alpin Marathon, bei dem einige Mitglieder die Verpflegung bei der Siegerehrung übernommen haben. Für den Zeitraum rund um die Transhumanz (Schafübertrieb) wurde wiederum die Spezialitätenwoche rund um das Schnalser Lamm und Schaf organisiert, welche diesmal unter das Motto „Schnalser Schaf goes International“ gestellt wurde. Auf einer Genussmeile in den geschichtsträchtigen Kreuzgängen in Karthaus wurde anlässlich eines Eröffnungsfestes das Fleisch der Schnalser Schafe in verschiedenen internationalen Kochvarianten präsentiert und verkostet. „Dafür ernteten wir sehr viel Lob und Anerkennung“, berichtete Raffeiner. Der Präsident des Tourismusvereines Walter Zerpelloni appellierte an die politischen Entscheidungsträger, sich dafür stark zu machen, dass vor allem kleineren Betriebe auch weiterhin ein gewisser Entwicklungsspielraum zugestanden wird.
In Vertretung der Schnalstaler Gletscherbahnen berichtete Marketingleiter Stefan Hütter über die laufenden Arbeiten zur qualitativen Erweiterung der Infrastrukturen, welche planmäßig im Spätherbst abgeschlossen sein dürften.
25 Jahre Seniorenwanderungen im AVS Vinschgau - Im Mai war die AVS Senioren Wandergruppe Vinschgau zur Jubiläumswanderung in das Passeiertal geladen. Es war ein aufregender Moment, dieses stolze Ereignis im Heimattal der ehrenamtlichen Wanderbegleiterin Regina Gardetto aus Martell begehen zu können. Zwei vollbesetzte Busse mit Teilnehmer:innen aus den meisten Ortschaften des Vinschgaus brachten die Gruppe bei bewölktem Himmel nach St. Leonhard, von wo aus nach einer kurzen Kaffeepause die Wanderung begann. Auf dem Andreas-Hofer-Weg und später auf dem Europäischen Wanderweg ging es auf der orographisch linken Talseite hinaus durch Wälder, Wiesen und Felder nach St. Martin. Unterwegs konnte man die Hänge mit den vielen Berghöfen bestaunen und die schwere Arbeit der Bergbauern auf diesem steilen Gelände erahnen. Die Sicht ins Tal offenbarte die wirtschaftliche Entwicklung in den Dörfern des Passeiertales. Das Mittagessen wurde im Restaurant“Haselstaude“ eingenommen. Anschließend spielte die Musikgruppe „Hou“ auf und manch ein Wanderer:in ließ sich zu einem Tanz hinreißen. Regina Gardetto wurde von Teilnehmern mit einem kleinen Anerkennungsgeschenk bedacht, denn sie organisiert fast seit Bestehen die Seniorenwanderungen und scheut keine Mühen, um den Senioren im 14-tägigen Jahres-Rhythmus erlebnisreiche Wandertage zu bescheren. In ihrer Bescheidenheit spricht sie die Hoffnung und Zuversicht aus, dass diese Wanderungen trotz immer schwierig werdender Bedingungen weiterhin durchgeführt werden können. Sie erwähnt auch, dass in all den Jahren kaum Unfälle und Unwohlseinsfälle aufgetreten sind, dafür sei zu danken.
Diese Initiative kann als Erfolgsgeschichte für die wanderfreudigen Senioren des Vinschgau bezeichnet werden. Dazu wird der Anfang im Jahre 1997 mit den Gründern der AVS-Sektion Prad, Bruno Wallnöfer, Herbert Reisigl und jenen aus Schlanders, Latsch, Laas in Erinnerung gerufen. Jede Sektion verpflichtete sich zwei Wanderungen im Jahr zu organisieren. Mit Privatauto, Kleinbussen wurden anfangs die Ziele angefahren. Der Anklang bei den Senioren war so groß, dass sich bereits ein Jahr darauf die AVS-Sektionen aus Martell mit Regina Gardetto und Mals dazu gesellten, später das Vinschgauer Oberland. Ab dem Jahre 2004 wurde zuerst das Busunternehmen Flora Thomas mit den Fahrten beauftragt, dann 3 Jahre zusätzlich Obervinschgau Reisen mit Robert Matzoll. Die Zahl ist bald auf 100 Personen je Wanderung angewachsen, sodass nun Martelltal Reisen den Mittel- und Untervinschgau bedient. Viele Täler und Berggebiete Südtirols, des Trentino und der benachtbarten Regionen im Ausland wurden/werden von März bis Oktober angefahren und erwandert. Dabei ist ein Kommen und Gehen festzustellen. Ältere Wanderer fallen wegen Ablebens, Krankheit aus, Jüngere kommen nach. Der Sinn dieser Wanderungen besteht darin, den Teilnehmern, gleich, in welchem Lebenszustand sie sich befinden, die Naturschönheiten zu zeigen und erleben lassen, Gemeinschaftssinn, Gedanken- und Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, Geselligkeit zu bieten und körperliche Kondition zu tanken.
So ergeht auch zu diesem Jubiläum der Dank vorallem an die ehrenamtliche Wanderbegleiterin Regina Gardetto, welche die meisten Seniorenwanderungen im AVS Vinschgau mit großer Leidenschaft, Entschlossenheit, Organisationsgeschick vorbereitet und durchführt. Den AVS-Sektionen Prad und Oberland für ihre Wandervorschläge und deren Organisation sei ebenso gedankt, wie auch den zahlreichen freiwilligen Begleiter:innen und Helfer:innen, deren Mithilfe bei der Durchführung der Wanderungen von unerlässlichem Wert ist. Die Wandergemeinschaft weiß das zu schätzen.
Roland Peer
Tanas/Paflur - Vom Gasthaus Paflur oberhalb von Tanas schweift der Blick von der Talsohle des Vinschgau auf die Laaser Berge. Der Ausblick ist überwältigend, die Ruhe ist dies auch, die Luft ist kühl und rein.
In den Gaststuben von Paflur ist derzeit eine besondere Ausstellung zu sehen. Duri Fasser, der Zeichner und Maler aus der Val Müstair, präsentiert Zeichnungen der alten Höfe rund um Tanas, in präziser Ausführung, in schönem Format. Fasser hat zum Gasthaus Paflur eine besondere Beziehung. Es ist die Ruhe, die Ungestörtheit, die Fasser für seine Zeichnungen braucht. Es ist auch die Herzlichkeit, mit der Paflur-Chefin Helene Wellenzohn und ihre Mitarbeiterin Veronika Hulmanova den sensiblen Zeichner umsorgen. „Duri ist unser gern gesehener Stammgast, mittlerweile sind wir gut befreundet, er gehört zu uns“, sagen Helene und Veronika. Das seit 1975 bestehende Gasthaus hat Helene Wellenzohn 1988 übernommen und ist seither als Köchin die gute Seele auf Paflur, kocht neben anderem Wildspezialitäten, Rinds- und Kalbsgerichte vom eigenen Hof. In acht Zimmern können Gäste auf 1520 Metern den prächtigen Ausblick, den Tanaser Sonnenberg, die feinen Wanderwege und die gutbürgerliche Küche genießen.
Duri Fasser tut das auch, bleibt ab und zu für mehrere Tage und er lässt sich in dieser Umgebung für seine Zeichnungen inspirieren. „Dass ich die Bilder mit den Inhalten aus der unmittelbaren Umgebung hier zeigen kann, ist mir wichtig“, sagt Fasser. Die Ausstellung, die Bilder haben bei vielen Besuchern, vor allem bei ehemaligen Tanasern, emotionale Reaktionen ausgelöst. Denn Duri Fasser gelingt es, in konzentrierter Kleinarbeit beim Zeichnen auf angenehm und ansprechend großen Formaten das Wesen der alten Höfe festzuhalten und vor allem die detailgetreue Darstellung ruft bei ehemaligen Bewohnern oder Nachbarn Erinnerungen aus Kindheitstagen wach. Also auf nach Paflur zu einer sehenswerten Ausstellung in sehenswerter Umgebung. (eb)
Schulsprengel Schlanders - Vor Schulende veranstalteten die Montessoriklassen an der Mittelschule Schlanders ein Abschlussfest, wobei die Schüler ihre Projekte präsentierten. Die Klassen mit musikalischer Ausrichtung luden zu einem Abschlusskonzert ins Kulturhaus und zu einer Matinee in den Plawennpark. Am 9. Juni konnte Direktor Lukas Trafojer neben den Schüler:innen auch die Eltern und Verwandten der Schüler begrüßen. Recht ausführlich berichteten die Schüler über ihre Arbeitsergebnisse der Projekttagen vom 26. bis 28. April. In fünf Arbeitsgruppen wurde das Thema „Wir – unsere Umwelt und Nachwelt“ bearbeitet. Es gab die Nachhaltigkeitsgruppe, Kreativgruppe, Bienengruppe, VLOG-Gruppe und die Waldgruppe. In den einzelnen Gruppen wurde geforscht, recherchiert, gebastelt, gefilmt und gedichtet. Interviews und Gespräche wurden geführt, Wald-Gedichte und ein Wald-Rap wurden geschrieben. Das Thema Müll, die Wiederverwertung, Plastik und Klima wurden behandelt. Ein Insektenhotel, Windspiele, Traumfänger und Naturmandalas wurden gebaut, Badekugeln und Spülmittel wurden hergestellt, mehrere Betriebe wurden besucht und Exkursionen wurden unternommen. Nach der Präsentation gab es einen „Weltmarkt“ und ein Grillfest. Den Reinerlös erhält die OEW Brixen, die in Bolivien das Hilfsprojekte für Kinder und Jugendliche „Porque tengo un corazòn – Weil ich ein Herz habe“ betreuen. Ruth Dietl berichtete über das Projekt in Südamerika. Am 10. Juni gab es um 11 Uhr ein Konzert der Klassen mit musikalischer Ausrichtung auf dem Plawennpark. Dabei wurde zur Freude der vielen Zuhörer:innen nicht nur in verschiedenen Ensembles gespielt, sondern auch gesungen. (hzg)
Göflan/Filmpremiere - Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Turnhalle in der Grundschule Göflan, als Kurt Tappeiner, der Präsident der Fraktionsverwaltung Göflan, die Bevölkerung zur Filmpremiere begrüßte. Im Auftrag des Bildungsausschusses Schlanders und der Fraktionsverwaltung Göflan wurden von der Historikerin Brigitte Pircher und dem Hobbyfilmer Alfred Habicher 13 Personen interviewt. Habicher hat das umfangreiche Filmmaterial zu einem 70 Minuten Film mit dem Titel „Erinnerungen an damals: Göflaner Zeitzeugen erzählen“ zusammengeschnitten. Entstanden ist ein wichtiges Zeitdokument mit lebendigen und lebensnahen Erzählungen über das Leben, Feiern und Arbeiten, über Kinderspiele, den Schulbesuch, Brände und einen Flugzeugabsturz, wie sie von den Göflaner:innen erlebt wurden. Interviewt wurden: Kurt Tappeiner (geboren 1953), Erhard Alber (1962), Owald Astfäller (1928), Magdalena Oberhofer Wwe. Hofer (1934), Martha Tappeiner Wwe. Kuntner (1938), Josef Gamper (1938), Arnold Stecher (1938), Vinzenz Alber (1945), Herbert Mair (1945), Monika Dietl Wwe. Pircher (1943), Annalies Alber verh. Steiner (1943), Elmar Dietl (1953) und Martin Oberdörfer (1962). Erzählt wurde über den Kampf um die Eigentumsrechte über den Göflaner Marmor, die schwierige Kindheit bei fremden Familien, das Kornschneiden und Göflaner Äpfel, die bis nach Russland verkauft wurden. In Göflan gab es den ersten Faschingsumzug mit der Altweibermühle. Auf der Straße wurde gespickert und Völkerball gespielt. Erzählt wurde vom Kirschen stehlen, einem schönen Plumsklo mit Bildern, vom Beichten und Tanzen, Ziegen hüten und vom Wäsche waschen ohne Waschmaschine. Der Pfeifenclub organisierte die erste Frühlingsfahrt. Die Rolle der Frau war ganz anders. Als Mädchen hatte man keinen Wert, es hieß nur: Vater und Mutter ehren, arbeiten und still sein. Berichtet wurde von Bettlern, dem alten Gasthaus Dietl, wo es nicht nur zu Martini hoch herging, vom Obst- und Holzhandel, von Schmieden, Gerbern, Radmachern, einem Windrad und dem Wantlbruch. (hzg)
Tschenglsburg - Mit den Worten „Kunst und Musik geben der Zeit Schönheit“ eröffnete Karl Perfler am 9. Juni 2023 um 20.00 Uhr die Ausstellung des Südtiroler Künstlers Bernhard Kerer in der Tschengelsburg. An die 60 Künstler arrangierten in den nun 12 Jahren, in denen Karl das Kulturgasthaus führt, unterschiedlichste Ausstellungen. Bernhard Kerer, der aus Brixen stammt, stellt bereits seit 40 Jahren im In- und Ausland erfolgreich aus. Alle seiner Geschwister haben eine kreative Ader die sie in Hobby oder Beruf ausüben. Stationen seiner Ausbildung waren Innsbruck und Stockholm wo er nebenbei im Nationalmuseum Restaurierungsarbeiten machte. Dort lernte er die Technik mit Darma Harz zu arbeiten. Dieses Naturharz verfestigt Farbe und Tinte. Sie verblassen nicht, sie behalten ihre Intensität. Kerer verwendet es in all seinen Acrylmalereien, Zeichnungen von Fantasie- und Körperlandschaften, Portraits, Schlösser und Burgen Südtirols. Er malt auf das von ihm präpariertem Papier. Weiters erarbeitet er Plastiken und Reliefs, Weinetiketten und animierte Werbeclips. Kerer drückt seine Gefühle vielfältiger Menschlichkeit auf eine karikaturhafte Art aus. Es ist ein Appell des Künstlers an die Bevölkerung nach mehr Menschlichkeit, Heiterkeit und Güte. Der menschliche Ausdruck fasziniert ihn seit je her. Er verleiht seinen Werken mit Farbe und Tusche Ausdruck und Vitalität. In den letzten Jahren kamen zu den Bildern des Künstlers lyrische Texte von seiner Lebensgefährtin Claudia Maria, die aus Hall in Tirol stammt dazu. Gernot Niederfiniger unterstrich die Vernissage mit stimmungsvollen Klängen auf seiner Harfe. Die Besucher:innen können die Bilder von Bernhard Kerer zu den Öffnungszeiten des Kulturgasthauses Tschenglsburg bis Ende August besichtigen. (chw)
Schlanders - Die Fachrichtung Metalltechnik mit Robotik gibt es an der Schlanderser Berufsschule seit drei Jahren. Die besonderen Projekte der insgesamt vier Klassen Metalltechnik wurden Ende Mai vorgestellt:
In der ersten Klasse haben die Schüler und die eine Schülerin durch Drehen und Fräsen, Bohren und Gewindeschneiden je einen kleinen „Stahl-Roboter“ geschaffen. Im Fach Robotik haben sie diese mit Microprozessoren, Servos und LED`s durch Löten und Programmieren zum Leben erweckt. Zuletzt folgte eine fachgerechte Oberflächenbehandlung.
Das Projekt „Nostalgie Truck“ der 2. Klasse baute auf Teamwork. Zwei Gruppen fertigten aufgrund von technischen Zeichnungen, unter Einhaltung der Toleranzangaben und mit der richtigen Technik je einen Truck. Diese wurden zuletzt per Hand „gesprayt“.
Die Schüler der 3. Klasse schufen Hebelscheren. Dabei konnten sie auf die neueste CNC-Technik zurückgreifen. Im Rahmen der individuellen Facharbeit entstanden zudem einzigartige Arbeiten, darunter Pelletpresse, Schweißtisch, Fleischwolf, Handbiege- und Schwenkbiegemaschine, Werkzeugspanngerät, Rundtisch fürs Schweißgerät, pneumatischer Motor, Hebewerkzeuge oder Balkenmäher. Für die Ausführung standen 50 Arbeitsstunden zur Verfügung.
Die Schüler der 4. Klasse, deren Absolventen seit heuer auch eine Matura führende fünfte Klasse in Schlanders absolvieren können, arbeiteten an Tischuhren aus Aluminium und an 2 Zylinder Druckluftmotoren. Zuerst zeichneten sie mit dem Programm Inventor, programmierten dann die Einzelteile mit dem Fräsprogramm ShoppMill und fertigten sie anschließend per CNC.
Müstair - Vom 16. bis 18. Juni stand Müstair ganz im Zeichen des Gesangs. 24 Chöre aus dem Bergell, Poschiavo, Ober- und Unterengadin sowie Gastchöre trafen sich im Val Müstair, um ihre Passion zu leben und ihr Können unter Beweis zu stellen.
Der Freitag gehörte mit dem Kidsday den Kindern. Aus der gesamten Region reisten die Schulkinder ins Val Müstair. Am Vormittag wurde in Gruppen geprobt, um am Nachmittag im grossen Festzelt gemeinsam das eigens dafür komponierte Lied «simplamaing da narr» vorzutragen. Rund 600 Kinder standen auf der Bühne, ein beeindruckender Auftritt, der für gute Laune sorgte.
Der Samstag war der Tag der Chöre. Die zahlreichen Besucher konnten sich am Gesang bei den Wettvorträgen in den Kirchen Son Jon und Ospiz sowie bei Auftritten verschiedener Gastchöre im Festzelt erfreuen.
Auch die beiden Abendunterhaltungen, bestritten von der einheimischen Band «Ils Diabolics» am Freitag und den «Pfundskerlen» am Samstag, fanden grossen Anklang beim Publikum.
Der krönende Abschluss bildete der Festumzug am Sonntagvormittag mit anschliessendem Gottesdienst im Festzelt, musikalisch umrahmt vom Gospelchor Dübendorf. Mit gemeinsamem Singen fanden drei schöne Tage voller Gesang und Musik einen fröhlichen Ausklang.
Veranstalter des Bezirksgesangsfestes 2023 war der Cor Viril Alpina Val Müstair. Ein grosses Lob und Dank gebührt dem Cor, dem Organisationskomitee unter der Leitung von OK-Präsident, Guido Mittner, und nicht zuletzt den zahlreichen Voluntaris, die alle zum einwandfreien Gelingen des Anlasses im Val Müstair beigetragen haben.
Annelise Albertin
Kortsch - Bodenständig bleiben und die Zeit nach dem Abschluss genießen: Das gab Pater Philip vom Kloster Marienberg den Abgängerinnen der 3. und 4. Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch bei der Diplomfeier mit auf den Weg. Am 17. Juni nahmen die Abgängerinnen der 3. Klasse der Fachrichtungen Ernährung und Agrotourismus und jene, die das 4. Spezialisierungsjahr Agrotourismus und Großhaushalte absolviert haben, ihr Diplom im Rahmen einer kleinen Feier entgegen. „Hut ab“, sagte Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner, die bei mehreren Prüfungen anwesend war, „ihr könnt euer Wissen ins Leben hinausnehmen.“ Eine besondere Anerkennung erhielt die Schülerin Greta Abler, die alle drei Jahre hindurch herausragende Leistungen erbracht hatte. Andreas Paulmichl: „Wir freuen uns, einige im Herbst wiederzusehen und jenen, für die der Schulweg hier endet, wünschen wir alles Gute für die Zukunft.“ Offiziell in den verdienten Ruhestand verabschiedet wurde Brigitte Wellenzohn, die jahrelang an der Fachschule mitgewirkt hat. (ap)
Freitag, 14. Juli
20.30 Uhr
Schloss Kastelbell
Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars
29.06.2023
um 21.30 Uhr
Kulturhausplatz Schlanders
Bildungsausschuss Schlanders
Buchvorstellung am Dienstag, 4. Juli 2023 um 20.00 Uhr in der Bibliothek in Mals
Bildungsausschuss Mals
Buchvorstellung am Dienstag, 4. Juli 2023 um 18.00 Uhr in der Bibliothek in St. Valentin
Bildungsausschuss Graun
Fürstenburg/Königsberg-Norwegen - Vom 31. Mai bis zum 3. Juni. Mai 2023 fand in Kongsberg, Norwegen, die 19. Auflage der Europameisterschaft der Waldarbeiten für Schüler und Studenten statt. Italien wurde von einem Team der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis vertreten. Die Mannschaft holte 3 Mal Gold in allen Teambewerben sowie den Gesamtsieg in der Einzelwertung durch Matthias Weger aus dem Sarntal. Noch nie seit Bestehen des Wettkampfes konnte eine Mannschaft alle vier Titel erzielen.
Austragungsort der Europameisterschaften war Kongsberg, eine Bergbaustadt (Silberminen) 80 km westlich von Oslo. Der forstliche Wettkampf bestand aus einem technischen (fünf Motorsägen-Disziplinen) und einem fachpraktischen Teil, dem sogenannten Forstparcours.
18 Mannschaften nahmen teil
Am Wettkampf nahmen forstliche Schulen aus 15 Nationen Europas mit jeweils 4 Wettkämpfern im Alter zwischen 16 und 25 Jahren teil. Vertreten waren die besten Mannschaften aus Estland, Belgien, Deutschland, Italien, Lettland, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien und Ungarn. Dazu kamen drei komplette Mädchenteams, eines aus Norwegen, eines aus Österreich und ein gemischtes Team mit Schülerinnen aus Slowenien, Lettland und Ungarn.
Team Italy 2023
Italien wurde von der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg mit den Schülern Max Canins aus Abtei im Gadertal, Moritz Eberhöfer aus Martell, Hannes Kofler aus Schenna und Matthias Weger aus dem Sarntal vertreten. Trainiert und betreut wurden die vier Wettkämpfer von den Praxislehrern Othmar Telfser und Klaus Niederholzer sowie der Fachlehrerin Simone Götsch.
Platz 1 im forstlichen Fachwissen
Am ersten Tag im Forstparcours waren 16 fachliche Aufgaben im Wald zu bewältigen. Dazu gehörten z.B. die Alters-, Höhen- und Volumenbestimmungen an Bäumen, Grundflächen-, Vorrats- und Flächenermittlungen, Kenntnisse zu Baum- und Holzarten, Wildtieren und Schädlingen, aber auch der Umgang mit Erste-Hilfe-Situationen bei der Waldarbeit. Dabei waren die Wettkämpfer als gut zusammenarbeitendes und harmonisierendes Team gefordert. Mit nur einfachsten Hilfsmitteln ausgestattet, wie einem 1- Meter langen Relaskopstab, Schreibpapier und Bleistift, mussten die Aufgaben gelöst werden. Durch perfekte Zusammenarbeit und gutes Fachwissen konnten die Jungs den Forstparcours als bestes Team bewältigen und holten Gold vor Deutschland und Slowenien.
Europameister an der Motorsäge
In den Motorsägen-Disziplinen (Kettenwechsel, Kombinations- und Präzisionsschnitt, Fällung und Entastung) ließ die Mannschaft der Fürstenburg bereits bei der Alpen- Adria Waldolympiade im März in Ossiach/Kärnten aufhorchen. Bei diesem Freundschaftswettkampf zwischen 25 Forstschulen erzielten die vier Wettkämpfer damals schon Bronze in der Gesamtwertung.
Weger Matthias holte sich in Kongsberg den Gesamtsieg aller technischen Disziplinen sowie die Goldmedaille im Kombinationsschnitt. Er ist somit der diesjährige Europameister. Die anderen drei Schüler konnten sich stets in den vorderen Rängen platzieren, verpassten die Medaillenränge oft nur knapp. In der Teamwertung der technischen Disziplinen holten sie Gold vor den Mannschaften aus Estland und Slowenien.
Sieg in der Gesamtwertung
Durch den Sieg im Forstparcours und Gold in den technischen Disziplinen war den Schülern der Fürstenburg auch der Sieg in der Gesamtwertung des Wettkampfes nicht mehr zu nehmen. Den zweiten Rang errang die Mannschaft aus Slowenien, der dritte Platz ging an Deutschland. Dem Team der Fürstenburg wird neben dem Wettkampf, vor allem das Kennenlernen vieler Teilnehmer*innen aus anderen Nationen dauerhaft in Erinnerung bleiben. Die begleitenden Lehrkräfte und Schüler schätzen die Vertiefung forstlicher Kontakte zu anderen europäischen Schulen. Im Rahmen solcher Veranstaltungen wächst Europa ein Stück weiter zusammen.
Simone Götsch, Fachschule Fürstenburg - Fachlehrerin für Forstwirtschaft
St. Sisinius in Laas ist eine der ältesten Kirchen des Vinschgau, gemeinsam mit der Stephanskirche bei der Abtei Marienberg, St. Stephan bei Morter, sowie St. Prokulus in Naturns. Wegen seiner harmonischen Einheit von Bauwerk und Landschaft gilt St. Sisinius heute als ein Wahrzeichen des Vinschgau.
Die Hügelkirche gehört zu den frühzeitlichen Kultorten der religiös-kirchlichen Entwicklung im Vinschgau. Die Christianisierung des Vinschgau aus dem Süden über die Via Claudia Augusta hat schon unter der Römerherrschaft, in der zweiten Hälfte des 4., Anfang des 5. Jahrhunderts eingesetzt.
Sisinius gehörte mit Martyrius und Alexander zu den drei Glaubensboten, die 397 am Nonsberg das Martyrium erlitten. Alle drei stammen aus Kappadokien, aus dem Osten der heutigen Türkei und wurden von Bischof Ambrosius von Mailand dem Bischof Vigilius von Trient als Missionare zur Verfügung gestellt. In Laas im Vinschgau wurden die drei Nonsberger Märtyrer besonders verehrt, dem Heiligen Sisinius wurde sogar eine Kirche geweiht.
Das Gründungsdatum von St. Sisinius lässt sich nicht genau datieren, da keine Gründungsurkunde vorhanden ist. Erstmals erwähnt wird die Kirche im Jahr 1290.
In einem Visitationsprotokoll von St. Sisinius aus dem Jahr 1638 steht: „St. Sisinius ist unter den kleinen Kapellen die Größte … Der gemalte Altar ist nicht schlecht... Auf der Seite der Wand sind Malereien, ganz einfach“.
1972 wurde St. Sisinius restauriert. Die marmorgerahmte Flachbogentür aus dem 16. Jahrhundert in der S-Wand wurde freigelegt und mit originalen Werkstücken wiederhergestellt. Bewusst wurde alles entfernt, was erst später dazukam. Nur mehr einige schlichte Bänke und ein steinerner Altar lassen erahnen, was das Wesentliche dieses alten Kulturdenkmales einmal war. Heute ist St. Sisinius ein Ruhepol, das Kirchlein am Fuße der „Laaser Leitn“ vermittelt ein Bild der Einkehr und Gelassenheit.
Genesis
„Genesis“ gehört in der Bibel zu den 5 Büchern Moses im Alten Testament. Es erzählt von Schöpfung, von Sünde und Bedrohung der Welt. Es gibt Antworten auf die Grundfragen des menschlichen Lebens: Woher kommen wir und unsere Welt?
1977 hatte der junge Jörg Hofer, damals Student an der Akademie der bildenden Künste bei Prof. Max Weiler in Wien, in den Sommerferien die Idee bzw. das Bedürfnis etwas Sakrales zu gestalten. „Es war damals eine wichtige Zeit“ erzählt er. „Die Fresken in den Kirchen und Klöstern haben mich schon immer fasziniert. Mir waren die alten Räume immer wichtig und die St. Sisiniuskirche war ein leerer, wunderbarer Raum“.
Das Werk war kein Auftrag. Hofer begann die Arbeit an dem Altarbild im kleinen Atelier auf dem Dachboden des ehemaligen elterlichen Gasthauses zum Hirschen in Laas und vollendete das Tryptichon dann draußen in der Hügelkirche, um den Geist des Raumes einzufangen und auf die Lichtverhältnisse einzugehen.
Jörg Hofer malte also das Triptychon „Genesis“ (200 x 300 cm), die drei Flügel nannte er „Kosmische Kräfte“, „Das Urpaar“ und „Die Erde“.
Zuerst malte er auf Papier, später hat er die Arbeit auf Leinwand und Keilrahmen aufgezogen. Genesis stellt die Urwelt dar. In der Mitte sind Adam und Eva, das Urpaar dargestellt, rechts der Urknall und links, die vom Menschen gestaltete, urbar gemachte Welt.
Es sind „junge Bilder“, malerisch/stilistisch ein „Abstrakter Expressionismus mit impressionistischen Farben“. Wenn auch die Einflüsse eines Max Weiler spürbar sind, Hofer malte schon aus seiner eigenen Perspektive.
Das Altarbild blieb ein Jahr in der Kapelle, dann sollte es entfernt werden. Bei einer Wanderung betrat Gabriele Heitfeld aus Bochum die kleine Kirche und war sofort angetan. In einem Brief schrieb sie an Jörg Hofer: „Es war damals ein besonderes Kirchenerlebnis. Ich wurde sogleich tief berührt von der Kraft des ins Sonnenlicht getauchten Genesisbildes über dem Altar. Seitdem habe ich immer wieder von diesem Erlebnis erzählt, die Berührung mit dem Licht aus dem Dunkel, dem unausweichlichen Hoffnungsschimmer, dem Entstehen der Genesis, von Hoffnung, Werden, Licht und Leben, dort, wo du es nicht erwartest, auf Leben und Ewigkeit hin geschenkt.
Danach habe ich auch andere Menschen dorthin geführt. Das Bild war leider aus der Kirche entfernt worden, die Kirche verschlossen. Erneut auf der Suche nach diesem Bild konnte ich im Sommer 2021, 44 Jahre später den Künstler des Genesiswerkes, Jörg Hofer in Laas finden, in seinem Atelier besuchen und anknüpfen an die Berührung dieses Künstlers durch sein Schaffen mit seiner Erfahrung des Lichts“.
Jörg Hofer ist ein Spürer und Fühler. Er verwendet seit jeher lichtechte, hochwertige Farbpigmente, die er durch unnachgiebiges Experimentieren – unter Verwendung verschiedenster Malgründe – inzwischen zu höchster Leuchtkraft verarbeitet. Sein großes Talent liegt im Erkennen und Wiedergeben geheimnisvoller Lichtstimmungen, für deren Vorkommen der Vinschgau bekannt ist. St. Sisinius hängt der Nachmittagssonne entgegen. Das Genesisbild bekommt seit langem kein Licht mehr, es steht gut verpackt in einer Ecke im Atelier.
Peter Tscholl
Des Johr 2023 isch mit viel Power im Treff gestartet, es wird olm recht guat besucht und mir hobns meistens recht flott. A Erste Hilfe Workshop mitn Toni Spieß von Weißen Kreuz hobmer ghob, und den Mädels hots richtig Spaß gmocht. Dafir mechatn mir ins no herzlich bon Toni bedanken!
Gardaland wor sicher es Highlight am 1. April - koan April Scherz ;-) Es wor a flippiger luschtiger Tog, mir hobns richtig fein ghob mit den Schludernser, Glurnser und in restlichen Vinschgau zom.
Mir sein dabei den Treff, so z.B. die olten Sofas im Treff wieder „aufzupeppn“ und frein ins dabei af jede Unterstützung, Ideen und onderes wos mir kriagn! A groaßes Dankeschön geat dafir in Gaiser Hans, die Sofas und Sessel hobn endlich ihren Plotz im Treff gfundn und sein voll gemialtich!
Mir worn firn Muttertagsgeschenkl a kreativ im Treff… leider kloppts non et gonz mit dem Mädelstreff, wos enkrer Wunsch war, ober wos net isch, konn io no werdn ;-)
Dafir wird der Treff olm mear a fir Partys noch der Treff-Öffnungzeit genutzt, wo sich der Ausschuss fest driber freit und unterstützt. Des hoaßt bitte meldets enk bon Alex, Max oder Anna folls es dron interessiert seids (mindestens 3 Tog frier!!!) nor schaugmer es meglich ze mochn und besprechn olles ondre... Aufsicht tat in Zukunft wer vom Ausschuss mochn. Des Ongebot isch a im Summer meglich ze nutzen, a wenn der Treff noch Schualende donn in Summerpause geat.
I frei mi no af an flotten Obschluss im Treff und winsch i enk ollen no an schianen Summer, enkre Anna
Das Jugendhaus Phönix hat zusammen mit der Laufgruppe des Sportvereins das Laufwunder der youngCaritas organisiert. Mit dem LaufWunder möchte youngCaritas Kinder und Jugendliche motivieren, sich für Gleichaltrige in anderen Teilen der Erde zu engagieren. Das LaufWunder ist ein Patenlauf, bei dem SchülerInnen auf einem Rundkurs von ca. einem Kilometer Länge in 60 Minuten möglichst viele Runden laufen. Vor der Veranstaltung sucht sich jede/r TeilnehmerIn eine/n oder mehrere SponsorInnen (Freunde, Verwandte, Firmen), die für jede gelaufene Runde einen von ihnen festgesetzten Betrag spenden.
Am 26.05. hat das Laufwunder im Schludernser Biotop stattgefunden. Dabei sind 25 Kinder, Jugendliche und Erwachsene 124 km gelaufen und haben damit über 1200 € gesammelt und an eine Kinderpatenschaft gespendet. Die Jugendlichen durften zwischen drei Patenschaften wählen und haben entschieden, dass das Geld an das Projekt „New Life“ in Kenia geht. Es handelt sich dabei um eine Schule welche 1000 Kindern Unterricht, drei Mahlzeiten am Tag und medizinische Versorgung bietet. Wir möchten uns herzlich bei den vielen Sponsoren bedanken, welche die Kinder und Jugendliche unterstützt haben. Auch bedanken möchten wir uns bei Stecher Ruth, Despar Pinggera und OVEG Eyrs, welche uns Getränke, Obst und Snacks für den Versorgungsstand gesponsert haben.
Schlanders - Die 1943 Geborenen von Schlanders und Fraktionen trafen sich am 7. Juni 2023 beim Schupferwirt zu einem Begrüßungsumtrunk. Gemeinsam zogen sie dann zur Kapuzinerkirche, wo sie mit Dekan P. Matthew die Jahrgangsmesse feierten. Dabei wurde auch jener 19 vom Jahrgang gedacht, die in den vergangenen 5 Jahren verstorben sind. Anschließend wurde ein gemeinsames Erinnerungsfoto gemacht. Ein Bus brachte die Gruppe dann zum Gasthof Lamm in Laatsch zum Mittagessen. Danach erfolgte die Weiterfahrt zum Kloster Marienberg, wo ein Benediktinermönch die freigelegten Fresken in der Krypta anhand von Bibelzitaten erklärte. Zum Abschluss gab es noch eine Führung durch das Klostermuseum. Auf der Heimfahrt wurde Monika Pircher, Gudrun Thomann, Klara Mair, Karl Fleischmann und Sieglinde Hanny für die hervorragende Organisation der Jahrgangsfeier gedankt.
Christian Werth
Eyrs - Am Samstag, den 10. Juni, fand in Eyrs ein Flohmarkt speziell für Frauen statt. Die Veranstaltung lockte zahlreiche Besucherinnen und einige Besucher an, die auf der Suche nach Mode, Dekoration, Accessoires, Bastelmaterial, Schmuck, Taschen, Hüten und vielem mehr waren. Mit über 30 angemeldeten Ständen bot der Flohmarkt eine große Auswahl an qualitativ hochwertigen und gut erhaltenen Artikeln.
Neben dem Angebot an Kleidung, Dekoration und Accessoires war auch für das leibliche Wohl mit Snacks und Getränken gesorgt. Die musikalische Umrahmung durch Ossi Kofler sorgte für eine ausgelassene Stimmung.
Die Organisatorinnen des Flohmarktes, Sarah Schönthaler sowie Theodora (in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss) freuten sich über die positive Resonanz auf ihre Veranstaltung. Aus ihrer Sicht sollte der Flohmarkt nicht nur Gelegenheit zum Stöbern und Einkaufen bieten, sondern auch einen Beitrag zu den internationalen Zielen für nachhaltige Entwicklung leisten. Insbesondere das Ziel 12 „Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion“ wird durch solche Veranstaltungen gefördert, da sie den Gedanken des Recyclings und der Wiederverwendung von Gegenständen unterstützen.
Die Organisatorinnen hoffen, dass der Flohmarkt auch im nächsten Jahr wieder stattfindet und noch mehr Frauen zu nachhaltigem Konsum anregt.
Schludernser Au - Das Springkraut ist ein Neophyt. Unter „Neophyten“ werden Pflanzen verstanden, die direkt oder indirekt vom Menschen und Tieren nach 1492 in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie natürlicherweise nicht vorkamen. Diese Neophyten verdrängen einheimische Pflanzen gnadenlos in ihrem Lebensraum und nehmen ihnen das Sonnenlicht, das sie zur Photosynthese benötigen. Wir, die Klasse 2a der Mittelschule Glurns, lernten beim 2. Projekttag in der Schludernser Au vieles über die Herkunft sowie über die Probleme dieses Unkrauts: Das Problem ist die viel zu schnelle Vermehrung des Springkrauts, welche durch die rasante Katapultierung ihrer etwa 2000 Samen geschieht, die bis zu sieben Meter weit geschleudert werden können. Wir rissen daher unter Anleitung von Frau Helga Seeber (Amt für Natur) und Frau Susanne Hellrigl (Pädagogisches Institut) das Springkraut aus und sammelten es in den dafür vorgesehenen Säcken der Forststation ein, die am Ende sehr voll und schwer waren. Mit Herrn Ulrich Ruepp (Forststation Mals) setzten wir Schwarzerlen-, Traubenkirschen- und Birkensetzlinge ein. Wir sammelten auch fleißig Müll ein, den Menschen achtlos in der Schludernser Au weggeworfen haben. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten (Arnild Cosima Tappeiner, Maria Stieger, Helga Seeber, Ulrich Ruepp und Susanne Hellrigl) für den gelungenen Projekttag und hoffen, dass ein solcher Projekttag bald wieder stattfinden wird.
Geschrieben von Hemma, Judith, Matthias, Tobias, 2A und Marcel Zischg
Tschengls - Das gerade abgelaufene Schuljahr stand für die zwanzig Schüler:innen der Grundschule Tschengls ganz im Zeichen der Musik. Neben den vielen anderen Aufgaben und Tätigkeiten fanden sie mit ihren Lehrpersonen an nahezu jedem Schultag ein bisschen Zeit, um sich musikalisch zu betätigen. Das war eine der Auflagen, die die musikfördernde Initiative „Singende Klasse/Singende Schule“ des Südtiroler Chorverbandes, der Musikschulen und der Landesschuldirektion vorgesehen hatte. Daran nahm man in Tschengls teil, worauf die fächerübergreifenden musikalischen Einheiten zur liebgewonnenen Routine wurden. Die Kinder sangen, musizierten, klatschten und tanzten mit Begeisterung, wie die Dorfbevölkerung bei verschiedenen Anlässen feststellen konnte. Sie umrahmten die Erstkommunion, erfreuten die Senioren bei einer Feier und steigerten ihre musikalische Sicherheit sowie das Merkvermögen, denn alle Lieder wurden auswendig dargeboten. Im Mai nahm die Grundschule Tschengls am Singfest im Meraner Kursaal teil und feierte den Abschluss der Förderaktion. Mit allen teilnehmenden Klassen aus den Bezirken Meran und Vinschgau trugen sie neun einstudierte Lieder vor, die 250 Kinderstimmen ergaben einen beeindruckenden Chor. Als zehnter Beitrag durfte je ein Lieblingslied erklingen, die Tschenglser:innen hatten sich für „Mit einem Freund an der Seite“ entschieden und ernteten für ihre Darbietung Lob von Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner.
Von der Singfreude und dem Rhythmusgefühl der Grundschüler:innen durften sich ihre Familien gleich zweimal überzeugen: Beim Abschlussgottesdienst in der Pfarrkirche, bei dem sich auch Pfarrseelsorger P. Jolly Chakkalakkal von der Musikalität und dem kräftigen Gesang beeindruckt zeigte, und beim Konzert am letzten Schultag im Kultursaal. Mit Tänzen und viel Musik, mitreißenden Kinderliedern und humorvollen Volksliedern, Instrumentaleinlagen auf Orff- und Blasinstrumenten und auflockernden Rollenspielen erheiterten die Kinder die vielen Zuhörenden und läuteten nach dem Abschied vom einzigen Fünftklässler den Ferienbeginn ein. Schulstellenleiterin Ilse Tschenett zog eine positive Bilanz über das Musikprojekt. Es habe allen gutgetan und dermaßen gefallen, dass eine erneute Teilnahme im kommenden Jahr überlegt werde.
Maria Raffeiner
Laatsch - Bei der Herz Jesu – Prozession in Laatsch kamen heuer zum 1. Mal die neu angeschafften Wägelchen für die Statuen der Jungfrau Maria und Mutter Anna zum Einsatz. Nachdem es immer schwieriger geworden war, Trägerinnen für die doch schweren Gestelle samt Statuen zu finden, hat der PGR sich rührig gemacht und Wagen zum Schieben angeschafft, mit finanzieller Unterstützung durch die KFB.
Zu den Statuen ein Auszug aus der Chronik von Pfarrer Gottfried Grissemann:
„1912 – Juni. Anfang des Monats bekam die Pfarre drei neue Statuen: Herz-Jesu (Spende von Johanna Grissemann) für den Herz-Jesu Altar, Schutzengel: Spende von Geschwister Stocker (vulgo Stöckerle 61 und Waler) und Mutter Anna. Alle drei Statuen gehören der Pfarrkirche – nicht etwa den betreffenden Standesbündnisse. Am Fronleichnamstag wurden die zwei letzteren bei der Prozession umgetragen. Den Schutzengel von dem Jünglingsbund, die Mutter Anna vom Weiberbund und zwar diese letzteren 4 Trägerinnen waren (bisher nicht dagewesen) in Nationaltracht (Spende der Theresia von Porta verehel. Sandbichler Nr. 73) Hemdärmel, blaue Schürze und lichtblau-seidenes Halstuch. Die gekleidete ganz unschöne Muttergottesfigur, bisher von Jünglingen getragen, wollte eine gewisse Clicke noch heuer getragen wissen. Es geschah aber nichts, da man weder 4 Jünglinge noch 4 Männer dazu aufbrachte.“ Isabella Erhard
Latsch - Am Dienstag 30.05.2023 fand die Jahreshauptversammlung der HGV - Ortsgruppe Latsch statt. Im Knofelkeller in Tarsch waren neben Mitgliedern der HGV – Ortsgruppe Latsch auch der Landtagsabgeordnete Helmut Tauber, der Bezirksvertreter Benjamin Raffeiner, der Bezirkssekretär Helmuth Rainer, Irmgard Gamper von der Gemeinde Latsch und der Präsident des Tourismusvereins Latsch-Martell Roman Schwienbacher anwesend.
Gesprochen wurde unter anderem über die Coronazeit und die daraus resultierenden aktuellen Teuerungen, Personalprobleme, Raumordnung, Bettenstopp und der Verkehr bei der Töll mit bevorstehendem Ausbau der Luegbrücke. Zur Sprache gebracht wurde auch die Schließung von Gastgewerblichen - und Handwerksbetrieben sowie Geschäften und damit zusammenhängend auch das Aussterben der Dorfkerne und des Dorflebens.
Positiv herausgehoben wurde die gute Zusammenarbeit besonders mit der Gemeinde Latsch, die immer ein offenes Ohr für die Anliegen des HGV und des Tourismusvereines hat, die Wichtigkeit eines zuverlässigen Vertreters im Landtag mit dem Landtagskandidaten Helmut Tauber und nicht zu vergessen unsere größte Kostbarkeit: die wunderschöne Natur und vielfältige Kulinarik.
Ein großes Danke geht an Getränke Schweizer für das Bereitstellen der Getränke und der Marende.
In den Monaten Juni, Juli und August werden heuer zum ersten Mal an sechs Terminen in Latsch und Martell die Sommernächte gefeiert. Ins Leben gerufen wurden diese vom Tourismusverein Latsch-Martell in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Latsch und Martell und verschiedenen Vereinen. Auch der HGV wird sich an dieser tollen Möglichkeit zur Belebung des Dorfgeschehens beteiligen.
Schluderns/Vinschgau - Junge Musizierende, darunter Musikstudentinnen an der Universität Innsbruck, verzauberten das Publikum kürzlich im Raiffeisensaal des Kulturhauses von Schluderns am Klavier, mit Fagott und Saxophon unter dem Motto „Tastenklänge“ mit ihren Darbietungen. Es war für sie eine gute Gelegenheit, ihre Fähigkeiten zu zeigen. Die jungen Musikerinnen und der Musiker sowie die Organisatorinnen und Organistoren waren sehr erstaunt, dass der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Begrüßt wurden die Gäste von Mirjam Tschenett Theiner, die kurz auf den Inhalt der einzenen Stücke einging. Auf der Bühne gaben dann abwechslungsweise Anna Rinner und Ruth Längerer, Anja Theiner, Flora Stecher Alonso Lillo, Sonja Wallnöfer und Alex Designori ihr Bestes. Die Musikerinnen verstärkt durch einen Musiker setzten sich abwechslungsweise als Solisten, in Zweier- und Dreiergruppen gekonnt in Szene und berührten die Herzen der Menschen im Saal. Gespielt wurden anspruchsvollen Musikwerken bekannter Meister. Zu hören waren: die „Tarantella“, von Valery Gavrilin, „Adagio cantabile“, „Allergro“ und „Allegro con brio“ von Ludwig van Beethoven, „Romanze“ von Carl Nielsen, „aus 6 Klavierstücke op. 118“ von Johannes Brahms, „Präludium und Allemande“ von Johann Sebastian Bach, „Der Zauberlehrling“ von György Ligeti, „Harfenetüde“ von Frederic Chopin und „Trio für Oboe, Fagott und Klavier“ von Francis Poulenc.
Das Publikum dankte den Akteurinnen und Akteuren auf der Bühne mit kräftigem Applaus. Beim anschließenden Imbiss wurden sie persönlich mit vielen Komplimenten bedacht. (mds)
Schlanders/Vinschgau - Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kam höchstes Lob für das fünfköpfige Team von BASIS Venosta. „Es ist Wahnsinn, was ihr hier macht. Eine solche Symbiose zwischen öffentlichem Interesse, Wirtschaft und Kultur hab ich noch nie erlebt“, resümierte einer der Coworkationer stellvertretend für die ca. 30 Teilnehmer aus dem Coworkation Alps Netzwerk. Als Verein hat sich dieses der Verbindung von Community, also Gemeinschaft, Work, sprich Arbeit und Vacation, übersetzt Urlaub, in den Alpen verschrieben. Konkret sind Coworkations organisierte Reisen, die durch die Kombination von außergewöhnlichen Orten, einer arbeitsfreundlichen Infrastruktur, Raum für Austausch und Gemeinschaft und Freizeit wie z.B. Wandern, Yoga, Kochen oder Workshops, jedem die Möglichkeit bieten, neue Kreativität zu tanken. Vier Länder, 27 Orte und 50 Mitglieder zählen zu Coworkation Alps.
Seit dem vergangenen 14. Juni sind zwei Mitglieder dazugekommen: BASIS Venosta ist zusammen mit dem Feldgärtenhof in Kortsch offiziell und frisch zertifizierter Coworkation Partner – samt Gütesiegel. Bevor dieses offiziell von Vorstandsvorsitzenden Veronika Engel überreicht wurde, hat die Gruppe in einer Exkursion Infos aus erster Hand von CEO Hannes Götsch erhalten – und war sichtlich beeindruckt. Götsch: „Der mittlere Vinschgau hat einen großen Bedarf im Bereich Forschung und Entwicklung. Viele Dynamikprozesse wurden nicht angestoßen.“ Der Rundgang führte ausgehend vom Salotto über den Coworking Space, zum Kasino und zu den verschiedenen Werk-, Produktions- und Verarbeitungsräumen. Götsch: „Wir schreiben Innovationsdienstleistungen, und geben Raum - für Veranstaltungen aber auch als Coworkingstätte.“ Wirtschaft, Bildung, Kultur und Soziales – in diesen Bereichen schafft BASIS Venosta Orte, die eine offene Wertehaltung zulassen. Ziel sei es, Schlanders zu diversifizieren und einen fruchtbaren Boden für die Aktivierung der Gesellschaft zu schaffen. (ap)
Rabland/Vinschgau - Großen Zuspruch erfährt unser Wind-Rätsel. Die Anzahl jener, die uns das Lösungswort zusenden, übertrifft jegliche Erwartungen. Das Kreuzworträtsel, welches in jeder Ausgabe von unserer Redaktion zusammengestellt wird, hat eine Art „Kennst du deine Heimat“-Charakter. Das bestätigen uns auch einige, die regelmäßig das Rätsel knacken. Dass dies nicht immer leicht ist, soll so sein. Lösungsworte sind oft so gewählt, dass sie nur durch das vollständige Ausfüllen des Rätsels gefunden werden können. „Oachkatzlschwoaf“ war so ein Lösungswort. Einen zusätzlichen Schub bekommt das Rätsel durch die zu gewinnenden Preise. Das renommierte Hotel „Rössl“ in Rabland stellt den Gewinnern ein Superfrühstück für zwei Personen zur Verfügung mit allem, was das Herz begehrt. Genuss wird hier zelebriert. Wir möchten uns bei der Familie Pircher ganz herzlich dafür bedanken! Kürzlich war die Familie Ratschiller aus Allitz, Gewinner des jüngsten Wind-Rätsels, zu Gastbeim „Rössl“ und hat das wunderbare Frühstück bei der Familie Pircher genossen.
Latsch - Jetzt können wir ein bisschen stolz sein“ sagt Thomas Oberhofer, der Obmann des Verbandes der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse (V.I.P.). Es ist wahrhaft eine Freude, heute den Waalweg am Latscher Sonnenberg entlang zu gehen. Es grünt, rot blüht der Wildmohn, gelb der Honig- und Hornklee, weiß die Schafgarbe und Margerite und blau der Wiesensalbei. Die Bienen summen und finden Nektar und Pollen. Auch Schmetterlinge, Käfer und Vögel finden Nahrung. Es ist nicht nur eine Bienenweide sondern auch eine Augenweide.
Vor drei Jahren wurde ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Autonomen Provinz Bozen, dem Forstinspektorat Schlanders, der V.I.P., der Eigenverwaltung Latsch sowie dem Latscher Imkerverein ins Leben gerufen. An den Böschungen der Schutzdämme wurden auf einem Hektar in den drei Jahren ca. 4000 Bäume und Sträucher von verschiedenen heimischen Arten gepflanzt. Auch eine von Prof. F. Florineth ausgearbeitete Samenmischung für derartige sonnige und trockene Lagen wurde ausgebracht. Auf der Bienenweide sollten die Bienen ausreichend Pollen und Nektar finden, um die Zeit zwischen Apfelblüte und der Übersiedelung der Völker in höhere Lagen, wie Almen, zu überbrücken.
Das Projekt ist heute abgeschlossen. Wenn auch aufgrund der Trockenheit und des Wildverbisses viele Pflanzen nicht überlebten, so sieht man heute definitiv die ersten Früchte und kann von einem gelungenen Projekt sprechen.
„Dieses gemeinsame Pilotprojekt wird nicht die letzte Initiative zwischen V.I.P. und den Imkern zur Förderung des Bienenwohls sein“, sagt Thomas Oberhofer. Die Bienen und andere Insekten wird es freuen. (pt)
Mals - Vor kurzem trafen sich Vertreter der Gemeinde Mals mit Funktionären des Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen geplante Bauvorhaben, die Vergabemöglichkeiten im Sinne der Kleinbetriebe und die Gründung einer neuer lvh-Ortsgruppe.
Die Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Mals als öffentlicher Auftraggeber und den lokalen Kleinbetrieben soll weiter ausgebaut werden. lvh-Bezirksobmann im Obervinschgau Günther Platter, lvh-Vizedirektor Walter Pöhl und Koordinatorin des lvh-Kompetenzzentrums Bau und Installation Zoia Reiterer trafen sich vor kurzem mit dem Bürgermeister von Mals Josef Thurner und dem Handwerksreferent Tobias Peer. Im Fokus des Gesprächs standen die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an heimische Unternehmen sowie verschiedene Bauprojekte, darunter die Erweiterung des Fernheizwerks Latsch und die Erneuerung der Trink- und Abwasserleitungen im Bereich Pardellesweg/Margun.
Bürgermeister Josef Thurner betonte während des Treffens die gute Zusammenarbeit mit den heimischen Betrieben und die Vergabe vieler direkter Aufträge an lokale Unternehmen. Ein wichtiges Anliegen des lvh ist es, Handwerksunternehmen rechtzeitig über Ausschreibungen zu informieren, um eine optimale Organisation und einen gerechten Wettbewerbsdialog zu ermöglichen. „Durch die gesetzlichen Anpassungen des Landesgesetzes sind die Spielräume gegeben, dass der direkte Zugang von KMUs zu den Ausschreibungen noch stärker gewährleistet werden soll“, betonte lvh-Vizedirektor Pöhl.
Wichtig im Rahmen der öffentlichen Ausschreibungen seien außerdem die Entbürokratisierung der Verfahren, die Anwendung der Richtpreisverzeichnisse sowie die Überarbeitung der Preisrevision und die Ausschreibungen/Abrechnungen nach Einheitspreisen. Die Problematik übertrieben niedriger Angebote wurde ebenfalls angesprochen, da diese die Qualität der Arbeiten gefährden und zu unfairem Wettbewerb führen.
Thema des Gesprächs war auch der Gemeindeentwicklungsplan von Mals. Mit drei Gewerbegebieten in der Gemeinde strebt der Bürgermeister die bestmögliche Entwicklung dieser Gebiete an. Leerständen und Betriebsschließungen soll entgegengewirkt werden, indem Anreize für neue Unternehmen geschaffen und bestehende Betriebe unterstützt werden.
Das Treffen zwischen dem lvh und der Gemeinde Mals war ein wichtiger Schritt, um die Zusammenarbeit weiter auszubauen und zu stärken und die lokale Wirtschaft zu fördern. Der lvh ist bestrebt, eine lvh-Ortsgruppe in Mals auf die Beine zu stellen, damit sich das Handwerk vor Ort bestmöglich einbringen kann. Durch eine starke Interessensvertretung erhofft man sich eine noch effiziente Einbindung der Handwerksunternehmen, wenn es um die Mitgestaltung der Zukunft im Dorf geht, vor allem auch in Hinblick auf den Gemeindeentwicklungsplan. In den nächsten Wochen wird der lvh gemeinsam mit dem Bezirksobmann Platter die Handwerksunternehmen von Mals kontaktieren. Interessierte Handwerksbetriebe können sich auch direkt bei Günther Platter unter info@garage-olympia.com oder 335 446670 melden.
Mit Klängen aus Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte, mit drei Tanzstücken von Alfred Uhl und mit der Serenade c-moll, KV 388 von Wolfgang Amadeus Mozart gastiert das Bläserensemble Stephan Britt aus Lü am Samstag, 8. Juli 2023 um 20.30 Uhr in der Katholische Kirche in Valchava und am Sonntag, 9. Juli 2023 um 20.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Ulrich in Stilfs.
Kolping im Vinschgau - Kolping hat sein Wirken in Köln im Jahre 1949 gerade als Domvikar begonnen, als die Domstadt von der Cholera/Pest heimgesucht wurde, der die Bürger scharenweise zum Opfer fielen. Kolping bot sich unverzüglich zur Seelsorge für die Kranken und Sterbenden im Bürgerspital an und setzte nicht nur das eigene Leben aufs Spiel, sondern auch dass gerade begonnene Werk. Da halfen gute Ratschläge und Ermahnungen der besorgten Freunde nicht, in diesem Moment sah Kolping in den Pestopfern seine Nächsten, die vorrangig der Zuwendung bedurften; und außerdem, so meinte er, würde der Herrgott das Werk schon nicht zugrunde gegen lassen, wenn es ihm wohlgefällig wäre.
„Worte und Empfindungen sind gut, aber sie wiegen die Taten nicht auf“, so Kolping. Solche Taten des praktischen Engagements für den Mitmenschen, finden sich im Leben Kolpings in reichem Maße. Auch hier klaffen Theorie und Praxis nicht auseinander. Die immer wieder geäußerte Meinung von der Notwendigkeit eines solchen Handelns, findet ihre Entsprechung im eigenen Handeln. Da wird der Nächste nicht sorgfältig ausgewählt - nach eigenem Geschmack - - da wird auch nicht, was ja heute mitunter recht modern ist, ein ganz entfernter Nächster zum Objekt der eigenen Sorge gemacht. Da wird gewissermaßen an Ort und Stelle zugepackt, dort wo es wirklich Not tut.
Im übrigen ist Kolpings Engagement für den Nächsten, dort wo es nicht um materille Hilfe geht, weit entfernt davon, in billige Trostesworte abzugleiten. Bei aller eigenen Sorge und Schwierigkeit vergisst Kolping nie, auf die Sorgen und Nöte der Anderen, der Nächsten, einzugehen.
Otto von Dellemann
Maksym Kozachuk ist 19 Jahre alt und flüchtete vor 15 Monaten aus der Ukraine nach Italien und später in den Vinschgau. Unterstützt wird er von Projekten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Das Projekt SAI, welches Flüchtlinge unterstützt, ermöglicht es ihm hier im Vinschgau zu wohnen, über die Beratungsstelle „MeWo – Mehr als Wohnen Vinschgau“ erhält er Unterstützung bei Ausbildung und Beruf.
von Angelika Ploner
Geboren ist Maksym am 25. September 2003. Heuer wird er 20 Jahre alt. „Ursprünglich komme ich aus der Region Chernivtci“, erklärt Maksym. Die Stadt befindet sich in Grenznähe zu Rumänien und Moldawien. Vor über 15 Monaten flüchtete Maks aus Chernivtci in der Ukraine. Alleine. Das Datum hat er noch genau im Kopf: Es war der 3. März 2022, als er aufbrach und sich auf den Weg zu seiner Oma nach Italien, die im Latium lebt, machte. Es war Tag sieben seit Kriegsbeginn. Genau am 24. Februar 2022 war Wladimir Putin in die Ukraine einmarschiert. Alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren in der Ukraine wurden in den Krieg gerufen, „außer die Männer mit einer Beeinträchtigung“, sagt Maksym. Maks ist Diabetiker. Ob auch er - trotz Krankheit - in den Krieg hätte gehen müssen, weiß er bis heute nicht. „Aber ich denke schon.“ Mit seiner Mutter hat er seit seiner Flucht zwei bis drei Mal in der Woche regelmäßigen telefonischen Kontakt. Sein Vater und zwei seiner Freunde wurden eingezogen. Mit ihnen unterhält er Kontakt – über SMS. „Sie schreiben, dass es ihnen oft nicht gut geh. Ich bin froh, dass ich nicht in dieser Lage und jetzt hier bin auch wenn ich fast alleine bin“, sagt Maks und schweigt betroffen. Wenig später fügt er hinzu: „Der Krieg hat aber nicht erst 2022 begonnen, er hat schon vor zehn Jahren begonnen, es gab immer wieder Konflikte.“
Dass Maksym schlussendlich in den Vinschgau gekommen ist, hat familiäre Gründe. Ein Onkel wohnt bereits seit vielen Jahren in Burgeis und hat dort seine neue Heimat gefunden. Maksym wohnt im Haus Marolles in Mals, mit weiteren ukrainischen Flüchtlingsfamilien. Die Mitarbeiterinnen des Projektes „MeWo – Mehr als Wohnen im Vinschgau“ haben versucht in intensiver Netzwerkarbeit eine Reihe an Praktika zu ermöglichen, um Maksym die Möglichkeit zu geben, die sozialen Berufe hier bei uns kennen zu lernen und seiner begonnenen Ausbildung zum Krankenpfleger nahe zu kommen. Mewo ist ein vom Europäischen Sozialfond finanziertes Projekt zur Inklusion von Menschen mit Migrationshintergrund, ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Bezirksgemeinschaft Vinschgau, der Caritas und dem GWR Sarntal. „MeWo“ geht aber über das Grundrecht Wohnen hinaus: Sprachkurse oder die Hilfe bei der Arbeitssuche sind weitere wesentliche Teile dieses Projekts. Die Arbeitssuche für Maksym gestaltet sich schwierig. Ein Jahr fehlt ihm noch bis zur Matura. Der Krieg kam dazwischen. Online versucht er den Abschluss nachzuholen und zu erlangen. Die Anerkennung in Italien steht noch in den Sternen.
Die erste Arbeit, die Maksym im Vinschgau angetreten hat, war Dank der Hilfe der Gemeinde Mals jene auf dem „Recyclinghof“ in Tartsch. „MeWo“ verhalf Maksym schließlich zu einem Praktikum im Tagespflegeheim in Prad wo er wertvolle Hilfe leisten konnte, anschließend war er im Hauspflegedienst in Mals und heute ist er im Altersheim Schluderns. „Der Hauspflegedienst hat mir am besten gefallen“, resümiert Maksym. Die Flexibilität, der Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen an verschiedenen Orten, kurzum die Mobilität haben ihn fasziniert. Genauso wie die Freundlichkeit und Dankbarkeit der Menschen. Oft habe er einen Kaffee angeboten bekommen, erinnert er sich und lacht. Jeden Montag leistet er zudem 13 Stunden Freiwilligendienst beim Weißen Kreuz in Mals. Und: Vier Mal in der Woche besucht er einen Sprachkurs. Hochdeutsch. „Dabei sprechen die Menschen hier alle Dialekt“, sagt er. Und schiebt einige Dialektsprüche nach: „Jo, jo, mensch.“ Es sind jene Floskeln, die er hier oft und oft von den Menschen hört.
Wenn der Krieg zu Ende, möchte Maksym für einen Monat zurück in die Ukraine gehen. Nur für einen Monat. Denn „in der Ukraine ist dann alles kaputt und es wird keine Arbeit geben.
„Aber ich denke der Krieg wird kein schnelles Ende haben“, sagt Maksym. Deshalb möchte er hier bleiben, sich eine Zukunft aufbauen und seinen Traum als Sozialbetreuer verwirklichen.
pr-info VEK
Das Vinschgauer Energiekonsortium VEK gewinnt mit seiner Strommarke VION und mit dem Ausbau des Glasfasernetzes als Provider immer mehr Vertrauen in der Bevölkerung des Vinschgau. Als Genossenschaft bietet VION, neben der Vorortberatung und dem raschen Service, noch einige andere Vorteile für Stromkunden, sei es im privaten wie im gewerblichen Bereich. Von Laas aufwärts ist VION bereits gut etabliert und verzeichnet laufend Kundenzuwächse. Erfreuliche Zuwächse werden seit einiger Zeit auch in den Gemeinden Schlanders, Latsch und Kastelbell-Tschars registriert. Viele Bürger:innen im Untervinschgau entscheiden sich zunehmend für die Strommarke VION auf dem freien Markt und auch für die Anbindung ans Glasfasernetz über VION als Provider.
Willkommenen Zuwachs gibt es auch beim VION-Personal. VION genießt auch als lokaler Arbeitgeber einen ausgezeichneten Ruf. Mit Philipp Wellenzohn (Bild) aus Schluderns hat das VEK sein Personal auf 23 Leute aufgestockt. Wellenzohn hat die Fachschule für Informatik in Bozen absolviert und sich auf Netzwerktechnik spezialisiert. Erfahrungen hat er sich im Raiffeisenverband angeeignet und ist vor Kurzem bei VION eingestiegen. Sein derzeitiger Arbeitskreis bei VION ist breit gefächert: Vom Einblasen der Glasfaserkabel über das Spleißen vor Ort zur Installation eines Glasfaseranschlusses, von der Beratung für Kunden bis zur fertigen Installation von Netzwerksoftware. „Es gibt jede Menge zu tun und die Arbeit ist spannend und interessant“, sagt Wellenzohn. Somit bekommt Wellenzohn Einblick in den gesamten Bereich der Glasfasertechnik.
Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter vor Ort und als solcher mit dem Markennamen VION in den Bereichen Strom und Glasfaser tätig. Sie erreichen uns während der Bürozeiten unter 0473 057 300 und jederzeit per E-Mail unter der Adresse info@vion.bz.it.
Aus dem Gerichtssaal - Diese Geschichte nimmt ihren Anfang in den 1930er Jahren, als unter der Federführung des Ettore Tolomei die Faschisten in Südtirol nicht nur die Ortsnamen, sondern auch die Familiennamen in ihre „ursprüngliche Form“ zurückführen wollten, da sie angeblich unter österreichischer Herrschaft verändert worden waren. So wurde aus Schneider Sartori, aus Hochgruber Fossalta, aus Platter Platino und in unserem Falle aus Winkler eben Cantone. Die „Rückübersetzung“ sollte auf freiwilliger Basis erfolgen, doch fehlte es den Faschisten nicht an Möglichkeiten, der Freiwilligkeit nachzuhelfen. Bis zum Jahre 1939 hatten jedenfalls insgesamt 12.000 Südtiroler Frauen, Männer und Kinder anstelle ihres deutschen einen italienischen Namen erhalten. So auch unser Schuljunge Winkler, dessen Vater sich für die „Reinigung seines Namens“ entschieden hatte. Und nachdem dem deutschen Winkel das italienische Cantone im Sinne von Ecke oder Vorsprung entsprach, wurde allen Familienmitgliedern dieser Name verpasst und auch in die Geburtsurkunde eingetragen. Der junge Cantone wuchs heran und wanderte in den 1960er Jahren nach Deutschland aus. Dort lernte er eine Frau kennen, die er heiratete und mit der er Kinder hatte, die natürlich alle auf den Namen Cantone hörten. In den 1970er Jahren trat dann eine Paketmaßnahme in Kraft, welche die Möglichkeit vorsah, während der Faschistenzeit italianisierte Familiennamen wieder „einzudeutschen“. Von dieser Möglichkeit hatte unser Cantone gehört, weshalb er sich bei mir anwaltlichen Rat holte. Er kam in Begleitung seiner „reichsdeutschen“ Frau in die Kanzlei. Als ich diese über die Folgen der Namensrückführung aufklärte und sie realisierte, dass sie und ihre Kinder fortan auf den melodischen Namen Cantone verzichten und auf den trockenen, gewöhnlichen und eckigen Namen Winkler würden hören müssen, meinte sie ganz entrüstet und entschieden: „Dieser Unfug kommt mir nicht in die Tüte!“ Sprach’s und verließ die Kanzlei, gefolgt von ihrem etwas verdatterten Mann. Der hatte es offenbar versäumt, seine bessere deutsche Hälfte an seinen patriotischen Bindungen an die alte Heimat teilhaben zu lassen, weshalb diese eben der Meinung war, Südtirol gehöre zu Italien, ihr Name wäre Cantone und damit basta!
Peter Tappeiner
Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Verwendete Literatur: „Das 20. Jahrhundert in Südtirol“, Edition Raetia 1999, Band 2, Seite 64
Val Müstair - Die Aufenthaltesorte der Herdenschutzhunde um den Lai da Rims im Val Müstair sind mit Tafeln markiert und die Verhaltensregeln klar und verständlich zu lesen. Es ist nicht ratsam, mitten durch die Herde hindurchzulaufen. Wanderer mit Hund sollen den Hund anleinen und Biker vom Bike heruntersteigen. Wenn möglich soll die Herde großräumig umgangen werden, um keine Konfrontation herbeizuführen.
Stilfs/Sulden - Kürzlich fand die Jahresversammlung der Ortsgruppe Stilfs des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Hotel „Zebru“ in Sulden statt. Lukas Wallnöfer vom Hotel „Paradies“ in Sulden wurde zum neuen Obmann gewählt. Er wird bis 2025 die Geschicke der Wirtinnen und Wirte der Gemeinde Stilfs leiten. Der frischgebackene Ortsobmann folgt auf Patrizia Reinstadler, welche über drei Amtsperioden die Ortsgruppe führte und ihre Funktion zurücklegte. Dem neuen Ortsausschuss gehören neben dem Ortsobmann auch Paul Hofer vom Hotel „Sonne“ & Hotel Madatsch in Stilfs/Trafoi, Fabian Wieser vom Hotel „Mignon“ in Sulden, Carolin Knoll vom Hotel „Cornelia“ in Sulden, Martina Reinstadler vom Hotel „Julius Payer“ in Sulden sowie Simon Klotz von der Pension „Panorama“ in Sulden an.
Der neue Ortsobmann möchte eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und dem Tourismusverein pflegen. Großen Wert legt Wallnöfer auch auf eine gute Harmonie und Zusammenarbeit unter den Mitgliedern. Enttäuscht zeigte sich Wallnöfer über die vorläufige Ablehnung zum Ausbau des Liftprojektes „Ortler Ronda“, welches für die Ferienregion Ortler ein wichtiger Meilenstein in seiner Entwicklung zu einem attraktiven Wintersportgebiet gewesen wäre.
Franz Tumler-Literaturpreis - Vor Kurzem hat die fünfköpfige Jury des Franz-Tumler-Literaturpreises die Nominierungen für das Finale bekannt gegeben, das am 21. und 22. September 2023 in Laas stattfindet. Robert Huez nominierte Arad Dabiri aus Wien mit seinem Erstlingsroman „DRAMA“ (Septime Verlag). Dabiri ist der jüngste Finalist im Kampf um den Tumlerpreis. Die in Wien lebende Autorin Cornelia Hülmbauer überzeugte Juror Gerhard Ruiss mit ihrem Debütroman „Oft manchmal nie“ (Residenz Verlag). Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl schlug die gebürtige Ukrainerin Irina Kilimnik mit „Sommer in Odessa“ (Kein&Aber) für den Literaturpreis vor. Tine Melzer reist auf Vorschlag von Juror Manfred Papst an, mit ihrem Roman „Alpha Bravo Charlie“ (Jung und Jung). „Was ihr nicht seht“ ist das literarische Debüt von Magdalena Saiger (Edition Nautilus). Saiger wurde von der Journalistin Jutta Person nominiert.
Die Jury entscheidet am 22. September 2023 nach den Lesungen, wer den Franz-Tumler-Literaturpreis und somit das Preisgeld in Höhe von 8.000 Euro zugesprochen bekommt. Beim Publikumspreis ist hingegen Ihre wertvolle Mithilfe gefragt: Saalpublikum und die Leserinnen und Leser wählen den/die Publikumspreisträger/in. Die Stimmzettel für die Wahl liegen in den Südtiroler Bibliotheken auf. Die fünf Debütromane und ihre Autoren werden ausführlich in den nächsten Ausgaben vorgestellt.
Vinschgau - Nach Bozen, dem Burggrafenamt, dem Eisack- und Pustertal haben sich die bäuerlichen Kandidaten Franz Locher, Maria Hochgruber Kuenzer, Sepp Noggler und Luis Walcher zum Abschluss mit den erweiterten Bezirksbauernräten des Unterlandes und des Vinschgaus getroffen. Die Themen sind in beiden Bezirken ähnlich.
In Burgeis haben die bäuerlichen Landtagskandidaten, die als Meistgewählte aus den SBB-Basiswahlen hervorgegangen sind, die Aussprachen mit den erweiterten Bezirksbauernräten abgeschlossen. Ziel war es, dringende Anliegen mitzunehmen und in das Arbeitsprogramm für die nächsten fünf Jahre zu schreiben.
Ein in beiden Bezirken stark gefühltes Thema ist die Raumordnung. „Das neue Landesgesetz für Raum und Landschaft sollte besser verständlich und leichter umsetzbar sein. Leider sind Regeln unklar oder sie werden unterschiedlich ausgelegt. Zudem sind Sachbereiche noch immer nicht gut geregelt“, hieß es im Unterland. Auch erschwere das neue Gesetz das Zusammenleben mehrerer Generationen am Hof. Viele Bezirksbauernratsmitglieder wünschten sich darüber hinaus mehr Respekt vor bäuerlichem Eigentum.
Kritik gab es auch an der Bürokratie. „Viele Bäuerinnen und Bauern haben das Gefühl, dass die Auflagen und damit der bürokratische Aufwand zu- anstatt abnehmen. Hier müssen wir Vereinfachungen erreichen, damit die Bäuerinnen und Bauern nicht eines Tages mehr Zeit vor dem Computer statt auf dem Feld oder im Stall verbringen“, sagte Raimund Prugger, der Bezirksobmann des Vinschgaus. Zudem ließen Antworten der Ämter auf Anfragen oft lange auf sich warten.
Zur Sprache kam auch die Mobilität. Während der Vinschger Bezirksbauernrat den zunehmenden Verkehr auf der Vinschger Straße kritisierte und Verbesserungen forderte, ging es im Unterland um den Brenner-Basistunnel.
Ein Thema der Zukunft, auch das wurde in Neumarkt und Burgeis klar, ist die Sicherung der Wasserversorgung. „Die Landwirtschaft braucht in Zukunft mehr Speicherbecken. Dafür müssen aber die Vorschriften vereinfacht werden, die aktuell sehr komplex und aufwändig sind“, sagte Reinhard Dissertori im Namen des Bezirksbauernrates. Im Vinschgau forderten einige Anwesende, bei Trockenheit auf die Wasserspeicher des Energieunternehmens Alperia zugreifen zu dürfen. „Zudem sollten die Wasserkonzessionen eine Entnahme von Wasser aus dem Netz bereits ab März ermöglichen. Aufgrund des immer früheren Vegetationsbeginns wird das Wasser auch früher gebraucht“, so Raimund Prugger. Angesprochen wurde auch die Gebühr für die Wasserkonzession, die vielen als zu hoch erscheint.
Ein klares Nein kam zur geplanten Reduzierung der Pflanzenschutzmittel. Immer neue Schädlinge und gleichzeitig immer weniger Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung, das könne auf Dauer nicht gutgehen, warnte Dissertori.
Einig war man sich in beiden Bezirken auch, dass der Zu- und Nebenerwerb immer wichtiger wird, um Bauernhöfe zu erhalten. „Neben den bereits bestehenden Möglichkeiten, wie etwa dem Urlaub auf dem Bauernhof oder der Direktvermarktung, soll auch das Agri-Camping zukünftig möglich sein“, sagte Dissertori. Großes Potential böten auch die erneuerbaren Energien. „Hier müssen Politik und Verwaltung offener sein und neue Formen der Energiegewinnung zulassen“, unterstrich Prugger. Zugleich brauche es einen gerechten – sprich höheren – Preis für bäuerliche Lebensmittel. Das sei eine wichtige Motivation, damit junge Menschen in die Landwirtschaft einsteigen und die Höfe der Eltern übernehmen.
Ein im Vinschgau immer wiederkehrendes Thema ist der Nationalpark. „Die Einschränkungen bei der Bewirtschaftung schrecken viele Jungbauern ab. Seit der Park auf das Land übergegangen ist, hat sich die Verwaltung verkompliziert“, fasste Prugger die Rückmeldungen der Bäuerinnen und Bauern zusammen.
Sorgen bereitet den Betrieben das Großraubwild. Hier müsse die Politik in Bozen, Rom und Brüssel endlich die Weichen für ein Wolfsmanagement stellen.
In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Politiker drücken sich
Wenn ich die letzten 5 Jahre zurückblicke und unseren Politikern und der Landesregierung ein ZEUGNIS ausstellen müsste, dann kann und muss ich allen eine 3- geben. Vieles ist mit Scheinheiligkeit nicht zu übertreffen. Was mich am meisten ärgert, ist wenn sich die LANDES- RÄTE von ihrer Arbeit drücken, sprich die Hausaufgaben nicht im Sinne der braven, arbeitsamen Bürger machen, die ja Steuern zahlen, um deren Lohn zu finanzieren. Und dann noch die scheinheiligen Sprüche wie gut es uns geht. Müssen brave Steuerzahler für den ganzen Mist immer und immer büßen?? Anstatt die Politiker zur Rechenschaft ziehen, die seit Jahren den einen und anderen Karren in den Dreck ziehen z. B. Pandemie: 20-25 Millionen an Drecksmaterial aus China, das man später für viel Geld entsorgen musste. STEUER VOR AUSZAHLUNG oder der SAD- SKANDAL..oder 600 Euro Bauern.. die Spesen-Abrechnungen, oder die Partei -Rauswürfe verdienter Genossen.
Bitte in Zukunft still sein und nicht den ehrlichen Leuten einen HAUFEN versprechen, wenn man es nicht halten kann. Fragt euch mal, warum 1000 junge und gut qualifizierte Südtiroler jedes Jahr das Land verlassen? Wenns ihr nicht wissen wollt, ich bringe euch einige Details auf den Tisch. Wollt ihr nicht. Oder könnt ihr nicht? Himmel-Trauriger Verein. Wenn ihr nicht im Stande seids, unsere gut ausgebildeten Kinder zurückzuholen, ist das ein Armutszeugnis. (Mein Sohn hat nie ein Stipendium bekommen, aber so mancher Sohn - Tochter von Obst- und Weinbauern hat man die Euro haufenweise zugeschanzt). Ich habe einen Sohn (auf den ich und meine Familie sehr stolz sind) der nach seiner Master- Arbeit sofort in den USA anfangen kann. Wenns ihr nicht endlich den Finger vom A..nehmt, dann werden noch etliche dasselbe tun.. mit freundlichen Grüßen.
Herbert Marseiler Prad/Zürich
JG-Latsch: Neuer Ortsjugendausschuss bringt frischen Schwung in die Gemeindepolitik
In der Gemeinde Latsch wurde am 6. Juni ein neuer Ortsausschuss der Jungen SVP gewählt. Der junge Ausschuss wird sich in den nächsten Monaten und Jahren aktiv in die Gemeindepolitik einbringen, um der Latscher Jugend eine starke Stimme geben zu können.
Die Junge Generation in der Gemeinde Latsch gründete eine neue Ortsgruppe – große Freude darüber herrschte sowohl bei Bezirksobmann Matthias Tappeier und dem JG-Landtagskandidaten David Frank als auch bei Bürgermeister Mauro dalla Barba, die bei der Wahl dabei waren.
Der frisch gewählte Ausschuss um Paul Prantner, Johannes Martin, Manuel Platzer, Jonas Pegger und Manuel Platzgummer hat einiges vor. Paul Prantner: „Ich freue mich sehr über die große Unterstützung seitens der Gemeindepartei und unserer Mitglieder! Gemeinsam werden wir in den nächsten Monaten und Jahren viele tolle Projekte und Veranstaltungen für die Jugend in unserer Gemeinde organisieren.“
„Jugendliches Engagement für die Allgemeinheit kann immer begrüßt werden - egal ob das in einem Verein, in jeglicher politischen Jugendorganisation oder durch sonstige ehrenamtliche Projekte ist. Ihr könnt auf unsere Unterstützung bei all euren Vorhaben zählen!”, so Bezirksobmann Matthias Tappeiner und JG-Landtagskandidat David Frank.
Vernetzt – verstrahlt – ahnungslos
Mensch und Natur sind durch verschiedene belastende Einflüsse gefährdet. Die Auswirkungen müssen dabei nicht immer sofort spürbar und erkennbar sein. Wie man weiß, können auch andauernde geringe Belastungen ihre negativen Auswirkungen haben. Eine dieser Belastungen ist jene über die hochfrequenten elektromagnetischen Wellen. Dieser Strahlung sind wir in besiedelten Gebieten rund um die Uhr ausgesetzt. Der Umweltschutzgruppe Vinschgau ist es ein Anliegen zu dieser Thematik zu informieren und zu sensibilisieren.
Erst im März diesen Jahres ist eine Europäische Bürgerinitiative zum Thema 5G, der letzten Generation der Funktechnologie zur Kommunikation über das Smartphone, ohne die nötige Unterschriftenzahl zu erreichen zu Ende gegangen. Mit der Initiative sollte die zuständige EU-Kommission Regelungen zum besseren Schutz der Bevölkerung erlassen. In Italien konnten nur rund sechs Prozent der notwendigen Unterschriften gesammelt werden. Haben wir uns alle bereits damit abgefunden, dass wir mit dieser Technologie leben müssen? Ist uns die Technologie mehr wert als die eigene Gesundheit? Ohne großes Aufsehen verbreitet sich die Technologie mit der hochfrequenten und magnetischen Strahlung, die von Funkantennen, Telefonumsetzern, Mobiltelefonen, WLAN-Netzen, Tablets, Spielekonsolen, kabellosen Telefonen und Bluetooth-Verbindungen ausgeht. Es gibt genügend wissenschaftliche Studien zu den gesundheitlichen Auswirkungen. Da erlebt man Kleinkinder, die ein Smartphone als Spielgerät erhalten, Jugendliche, die über Stunden ihr Handy in der Hosentasche mittragen oder schwangere Frauen, die bedenkenlos nahe zum Ungeborenen das Handy benutzen. So untersuchte eine Studie der WHO (Divan et al. 2008, 2010) das Risiko von Verhaltensauffälligkeiten von Kindern. Diese ergab, dass das Risiko, dass Kinder hyperaktiv werden, Verhaltensauffälligkeiten oder Beziehungsstörungen zu Gleichaltrigen zeigen, um 54% erhöht ist, wenn sie solchen Strahlungen ausgesetzt sind. Um 80% steigt das Risiko, wenn diese Kinder vor dem 7. Lebensjahr auch noch mit dem Handy telefonieren. Schaut man sich die Karte zur Abdeckung allein mit den Mobilfunknetzen 2G, 3G, 4G, 4G+ und 5G im Vinschgau an, dann ist das gesamte Tal großflächig mehrfach abgedeckt. Dazu kommen noch die Radio,- Fernseh- und Zivilschutzfrequenzen. Die 5G-Technologie hat sich bereits ohne große Bedenken unserer politischen Vertreter und der Gesundheitsbehörden, die für die Genehmigung zuständig sind, entlang der Hauptverkehrsadern etabliert. Wo bleibt das Vorsorgeprinzip? Wo bleibt die Verantwortung unserer politischen VertreterInnen für die Gesundheit? Mit den höheren Frequenzen und Bandbreiten, die bei der 5G-Technologie eingesetzt werden, soll der Datendurchsatz erhöht werden. Doch höherfrequente Mikrowellen haben nur eine geringe Reichweite und durchdringen Baumasse nur schlecht. Deshalb werden gerade in dicht besiedelten Gebieten solche Sendeanlagen wohnungsnah an Straßenlaternen und Schaltkästen installiert. Wollen wir diese wirklich in Kauf nehmen? Nur damit wir überall das Internet nutzen können, unser Smarthome (über Internet gesteuerte Haushaltsgeräte) verkabeln und aus der Ferne steuern können oder davon träumen können, dass uns bald ein autonom fahrendes Auto von A nach B bringt. Ist es uns wirklich all dies wert, um die großen gesundheitlichen Nachteile in Kauf zu nehmen? Ganz wesentlich liegt es an jedem Einzelnen wie verantwortungsvoll, gezielt und bewusst die Technologie eingesetzt wird.
USG Vinschgau/Karl Zerzer
Val Müstair - Ab diesem Sommer werden die Schafherden im Val Müstair von zwei Herdenschutzhunden bewacht und vor Angriffen von Wolf und Bär geschützt.
Joachim Steiner (43) aus Taufers und wohnhaft in Müstair ist Schafhirte aus Passion. Seine Leidenschaft gehört aber nicht nur Schafen und insbesondere auch Ziegen, er interessiert und beschäftigt sich seit Jahren mit Herdenschutzhunden. Selber Besitzer von mehreren Hütehunden, die eine ganz andere Aufgabe als die Herdenschutzhunde haben, betreut er diesen Sommer die zwei neuen Zuzüger.
Elmo und Freya sind einjährige Herdenschutzhunde. Elmo ist ein Kaukase und Freya, nach der nordischen Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit benannt, ein Pyrenäen-Hund. Es sind lebhafte und zugängliche Tiere, solange man ihre Schafe nicht bedrängt. Herdenschutzhunde haben die Aufgabe, die ihnen anvertraute Herde gegen Mensch und Tier zu schützen. Dazu werden sie gezüchtet und sind keineswegs vergleichbar mit einem herkömmlichen Hütehund. Der Herdenschutzhund ist gross und kräftig und legt ein ausgeprägtes Schutz- und Territorialverhalten an den Tag. Er wächst bei der Herde auf, ist Sommer und Winter, Tag und Nacht und bei jedem Wetter bei der Herde und stets wachsam. Besonders in der Dämmerung und in der Nacht ist ihr Schutzverhalten äusserst ausgeprägt. Auch Elmo und Freya sind dementsprechend ausgebildet und arbeiten weitgehend selbständig, weil der Hirte nicht ständig bei der Herde sein kann. Elmo und Freya sind nicht aggressive Hunde, wie Joachim Steiner bestätigt. Aber er sagt, dass sie bei mangelnden Ruhe- und Schlafpausen durchaus auch angriffig sein können: „Es ist wie beim Menschen. Wenn wir zuwenig Schlaf bekommen, sinkt unsere Stimmung und Toleranz auch auf den Nullpunkt. Hält sich beispielsweise ein Wolf in der Umgebung der Herde auf, haben die Hunde keine Minute Ruhe. Dann sind sie auf dem Posten, oft die ganze Nacht und auch bei Tag.“
Elmo und Freya halten sich mit ihrer Herde ab Juli am Lai da Rims und später auf Döss Radond im Val Mora auf. Die Aufenthaltesorte sind mit Tafeln markiert und die Verhaltensregeln klar und verständlich zu lesen. Es ist nicht ratsam, mitten durch die Herde hindurchzulaufen. Wanderer mit Hund sollen den Hund anleinen und Biker vom Bike heruntersteigen. Wenn möglich soll die Herde grossräumig umgangen werden, um keine Konfrontation herbeizuführen.
Annelise Albertin
Standorte der Herdenschutzhunde:
https://www.val-muestair.ch/de/herdenschutzhunde-mutterkuhherden
Burgeis - Bei Musik, Gesang und mit vielen Gästen in bunten Trachten feierte Hans Moriggl kürzlich im Kulturhaus von Burgeis seinen 80sten Geburtstag. Zum Empfang und später zur Unterhaltung im Saal spielte die Obervinschger Bömische. Die Musikantinnen und Musikanten der Musikkapelle Burgeis mit Kapellmeister Luis Kuntner überraschten den Jubilar mit musikalischen Ständchen. Und der Kirchenchor Burgeis unter der Leitung von Karl Josef Moriggl gratulierte mit stimmungsvollen Liedern. Hans ist bis heute aktives Mitglied aller drei Gruppierungen. „Es ist außergewöhnlich, dass jemand im Alter von 80 Jahren noch überall mit Einstatzfreude dabei ist“, das wurde von Geburtstagsgästen immer wieder hervorgehoben. Unter ihnen befanden die Familienmitglieder und mehrere Weggefährten aus Wirtschaftkreisen, aus Vereinen und Verbänden in denen Hans einiges bewegt hat. Gerührt nahm er die anerkennenden Gratulationen entgegen. Und er dankte allen recht herzlich, speziell aber seiner Frau Emma, die immer hinter ihm gestanden ist. Er überreichte ihr einen Blumenstrauß. (mds)
Tartsch - Der 15. Juni gehört St. Veith, dem Veithsmarkt in Tartsch. Den St. Veithsmarkt muss man mindestens einmal besucht haben. Denn der traditionelle Markt zum Sommerbeginn, zum Beginn der Heumahd im oberen Vinschgau ist von besonderem Flair und von besonderem Charme. Dazu zählt die Örtlichkeit an der Flanke des Tartscher Bichls, dazu zählt die Gemächlichkeit (wer in das Marktgeschehen eintritt, verlangsamt automatisch die Schritte), dazu zählen traditionelle Stände und die Bauernstände und vor allem zählt dazu, dass sich die Tartscher Vereine mit großer Umsicht und mit charmanter Ehrlichkeit um die Verpflegung der vielen Besucher:innen aus dem Obervinschger Umfeld, aus der benachbarten Schweiz und aus Nordtirol bemühen.
Die Feuerwehr Tartsch, der Sportverein, die Bäuerinnen und der Kirchenchor Tartsch: Nach dem Flanieren durch die Marktstände werden die Bänke der Verpflegungsstände gut und gerne gefüllt und bei Plausch und Diskussionen die angebotenen Speisen mit Getränken genossen. Die Tartscher Grundschulkinder haben „ihren Markt“ mit liebevollen Bildern gesäumt und für die kleinen Besucher stand zu Füßen der St. Veithskirche in der bezaubernden Mulde beim Spielplatz eine Spielwelt mit Luftballons, mit Schminken und mit Holzspielen zur Verfügung.
Die Organisation des Marktes ist in Gemeinschaftsarbeit zwischen Gemeinde Mals und Tourismusverein Obervinschgau bewältigt worden und so konnten rund 40 konzessionierte Stände und 35 Stände vom Bauernmarkt ihre Waren feil bieten. Die Ortweinmusi mit Bernadette und Gernot Niederfriniger, die Musikanten Valentin Moriggl und Manuela Wallnöfer sorgten für dezenten musikalischen Hintergrund. (eb)
Schlanders - Am 25. Mai tagte der Begleitausschuss des Kooperationsprogramms Interreg Italien-Österreich in der BASIS Vinschgau Venosta. Für die diesjährige Tagung nahmen über 40 Personen aus Brüssel, Tirol, Kärnten, Salzburg, Wien, Venetien und Friaul-Julisch-Venetien und Südtirol teil. Die Arbeiten des Begleitausschusses des grenzüberschreitenden Kooperationsprogramms Interreg Italien-Österreich hat Landeshauptmann Arno Kompatscher, per Video aus Brüssel eröffnet, wo er mit dem EU-Kommissar für Haushalt und Verwaltung, Johannes Hahn, zusammengetroffen ist. „Es sind vor allem starke lokale Gemeinschaften, die Verantwortung für die territoriale Entwicklung übernehmen und engagierte Bürgerinnen und Bürger, die Europa spürbar und erfolgreich machen“, sagte Kompatscher in seiner Eröffnungsrede.
Als Vertreterin der Verwaltungsbehörde erteilte die Direktorin der Abteilung Europa, Martha Gärber, einen Überblick über den Stand der Arbeiten. Für die Finanzierung von grenzüberschreitenden Projekten stehen im Zeitraum 2021-2027 insgesamt 91,4 Millionen Euro an Finanzmitteln zur Verfügung, von denen 80 Prozent von der EU und 20 Prozent über staatliche Kofinanzierungen aus Italien und Österreich kommen. Im Rahmen des ersten Aufrufs 2023 wurden insgesamt 54 Kooperationsprojekte aus den Bereichen Innovation und Unternehmen, Klimawandel und Biodiversität, nachhaltiger Tourismus und Kulturtourismus, sowie zum Abbau von grenzüberschreitenden Hindernissen eingereicht, die zurzeit begutachtet werden.
Infos: www.interreg.net
Schlanders/Graun - Eine Großbaustelle wie die am Reschensee gibt es selten. Die Gelegenheit, diese zu besuchen, nutzte die erste Klasse Tiefbau der Landesberufsschule Schlanders Mitte Mai. Die zwanzig angehenden Tiefbauer zeigten sich bei ihrer Lehrfahrt begeistert vom Zusammenspiel der sechs Tiefbaufirmen und drei Unterfirmen im trockenen Grund des Stausees.
Begleitet von den zwei Fachlehrern Norbert Linser und Elmar Marx holten sich die eine weibliche und 19 männlichen Auszubildenden am 15. Mai aus erster Hand Informationen zur Großbaustelle. Die Führung oblag Klaus Patscheider von der Firma Mair Josef. Er erhielt Unterstützung von Michael Hofer (Hofer Tiefbau) und dem Baustellenleiter Armin Tempeler der Firma Brunner & Leiter.
Den Lehrlingen wurden zunächst der Zweck und die Pläne der Verlegung der Straße in das Bett des Sees erklärt. Dann erhielten sie Einblicke in den technischen Ablauf der Arbeiten: So müsse beispielsweise die Menge von 3,3 Millionen Kubikmeter gelockertem Material entnommen, auf der süd-östlichen Seite des Sees abgekippt und bis zur Höhe der alten Straße angewalzt werden. Dafür transportierten 30 bis 35 Dumper täglich circa 30.000 Kubikmeter Material. Der Kraftstoffverbrauch beläuft sich dabei auf 20.000 Liter Diesel bei einer Arbeitsschicht von elf Stunden. Der Weg der eingesetzten Maschine wird per GPS optimiert.
Die Lehrlinge zeigten sich begeistert, insbesondere da sie die Baustelle nicht nur vom Boden, sondern auch von einem Fahrzeug aus erleben und weil sie während der Besichtigung und des Essens auch mit den Arbeitern sprechen konnten.
18. nationale Rieslingtage - Für die heurige Auflage der nationalen Rieslingtage hat man einiges geändert: man hat die Weine etwas länger reifen lassen und man hat als Prämierungsbühne das Musikpavillon von Kastelbell gewählt.
von Erwin Bernhart
Gold für den Vinschger Riesling Renano des Weinguts Lehengut aus Galsaun von Thomas Plack, Bronze für den Südtirol Vinschgau Riesling DOC des Weinguts Unterortl – Castel Juval von Gisela und Martin Aurich: Den Vinschger Winzern und deren Rieslingen 2021 ist heuer großer Erfolg und große Ehre zuteil geworden. Der zweite Platz ging an den Südtirol Eisacktal Riesling DOC des Weinguts Strasserhof in Neustiftt. Gleich vier Weine teilen sich den dritten Platz. Es sind dies der Südtirol Riesling DOC Pitzon der Kellerei Nals Margreid, der Südtirol Riesling DOC Vigna Castel Ringberg von Elena Walch, der Südtirol Vinschgau Riesling DOC des Weinguts Unterortl – Castel Juval sowie – als einziger Nicht-Südtiroler Vertreter unter den Top-Weinen – der Langhe DOC Riesling Campofranco der Tenuta Carretta aus dem Piemont.
Bei den 18. nationalen Rieslingtagen in Naturns, die in Kastelbell stattgefunden haben und am 17. Juni die Prämierungen vorgenommen worden sind, standen in diesem Jahr 51 Weine des Jahrgangs 2021 im Wettbewerb, die von Kellereien und Weingütern aus vier Weinbauregionen Italiens eingereicht und von einer Expertenjury bewertet worden waren. Prämiert wurden dabei nicht nur die Gesamtsieger, sondern auch die besten Weine aus den teilnehmenden Weinbauregionen. Während für Südtirol selbstverständlich der Riesling Renano und für Piemont der Riesling Campofranco das Rennen gemacht haben, setzte sich von den eingereichten Trentiner Weinen der Trentino Riesling DOC der Cantina Endrizzi durch. Als bester Vertreter aus der Lombardei wurde der Riesling Bergamasca IGT der Azienda Agricola Tosca prämiert.
Dem OK-Team um Präsidentin Magdalena Pratzner, Martin Aurich, Magdalena Schuster und Martin Pollinger ist es wiederum gelungen, namhafte und auftrebende Winzer zum Wettbewerb mit einer Standortbestimmung zu gewinnen. Die Südtiroler haben hervorragend abgeschnitten und der Vinschgau hat gewonnen.
Es war BM Gustav Tappeiner, der darauf hinweis, dass von den 88 Hektar Weinbaufläche im Vinschgau 40 Hektar vor allem für den Blauburgunder und die 48 Hektar für Weißweine rund 17 Hektar für den Anbau von Riesling und 13 für Weißburgunder dienen.
Das Touriseum verlässt zu seinem 20-Jahr-Jubiläum Schloss Trauttmansdorff, um an museumsfernen Orten in Südtirol regionale Tourismusgeschichte zu vermitteln. Mit dem Bahnhof in Spondinig und mit Trafoi finden sich zwei Standorte im Vinschgau. Über QR-Codes kann man mit Theodor Christomannos und mit Hermine Tauscher-Geduly in Kontakt treten.
Leifers/Vinschgau - Nach einem umfassenden Audit hat VOG Products in Zusammenarbeit mit Erzeugerorganisationen, Genossenschaften und Produzenten der Apfel-Lieferkette erneut den höchsten Status für nachhaltige Landwirtschaft erreicht: die FSA-Gold-Stufe.
Die Plattform SAI (Sustainable Agriculture Initiative) prüft weltweit die Nachhaltigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben mit dem Basis-Instrument FSA (Farm Sustainability Assessment). In den zugrunde liegenden Prüfungskriterien werden soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeitsaspekte für die Produktion von Äpfeln bewertet: Bodenbearbeitung, Düngung, Pflanzenschutz und Betriebsführung werden genauso erfasst wie die Einhaltung von Menschenrechten, Arbeitsbedingungen oder sozialen Standards.
Obwohl die Anforderungen zuletzt gestiegen sind, konnte VOG Products in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Lieferkette das ausgezeichnete Ergebnis aus dem Jahr 2020 bestätigen und den Höchststatus Gold in der Beschaffung der Rohware erhalten.
„Die Nachhaltigkeit in der Lieferkette gewinnt vor dem Hintergrund des EU-Lieferkettengesetzes zunehmend an Bedeutung. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern sind wir in der Lage, Umwelt- und Sozialstandards laufend zu verbessern. Der FSA-Gold-Status bedeutet jedoch nicht nur Nachhaltigkeit in der Lieferkette, sondern auch Sicherheit für unsere Kunden aus der Getränke- und Lebensmittel-Industrie weltweit. Mit dem Gold-Status positionieren wir uns an der Spitze industriellen Veredelung von Äpfeln“, sagte Christoph Tappeiner, Direktor von VOG Products.
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