Vinschgau/Südtirol - Vor 225 Jahren sind die Tiroler Landstände erstmals eine Verbindung in Form eines Gelöbnisses mit dem Herzen Jesu eingegangen. Die Franzosen standen damals, 1796, mit Truppen vor den Toren Tirols - und die Tiroler waren auf einen Krieg nicht vorbereitet. „Feuernacht“, die Anschläge auf die Strommasten vor 60 Jahren. Zwei denkwürdige Jahrtage.
von Erwin Bernhart
Wenn am kommenden Herz-Jesu-Sonntag am Abend die Berge in Flammen stehen, dann ist das weit mehr als eine Touristenattraktion. Jährlich wird mit den weithin sichtbaren Feuern auf Bergrücken und Bergflanken am 3. Sonntag nach Pfingsten Geschichte sichtbar. Die Tiroler Landstände nahmen am 1. Juni 1796 den Vorschlag, man möge das Land Tirol dem Herzen Jesu weihen, an. Die Tiroler hatten Knieschlottern, denn die Franzosen standen vor den Toren des Landes. „Trotz der schnell und weitgehend improvisiert getroffenen Verteidigungsmaßnahmen wusste der engere Ausschuss über seine schlechten Erfolgschancen Bescheid. Da auf weltlicher Ebene die Tiroler verloren schienen, flüchteten sie in die Religiösität“, schreibt David Atzwanger in seiner Diplomarbeit „Die Entwicklung des Herz-Jesu-Festes“. Auszüge davon sind in der „Tiroler Schützenzeitung“ Nr. 3 vom Juni 2021 erschienen. Am 3. Juni 1796 wurde das Versprechen zum ersten Mal im Bozner Dom feierlich eingelöst, Innsbruck folgte am 24. September.
Dieses Gelöbnis, diese Weihe ist heuer 225 Jahre her. Damals „Volk in Not“. Bei Spinges siegten die Tiroler 1787 gegen die Franzosen völlig unerwartet. In Tirol wurde daraufhin das Gelöbnis als „von Gott akzeptiert und angenommen“ interpretiert. Die Weihe eines Landes an eine Heiligenfigur oder allgemein in Richtung Religion ist zwar kein Tiroler Privileg. Denn im 17. Jahrhundert wurden in Europa ganze Königreiche der Mutter Gottes geweiht, auch die Habsburger stellten ihr Reich unter dem Schutz Mariens - eine marianisch geprägte Pietas Austriaca ging daraus hervor. Die Tiroler waren in jenen Zeiten auch auf der Maria-Welle, schwenkten aber um 1796 auf das Herz-Jesu um. Das ist geblieben.
Atzwanger schreibt: „Das Herz-Jesu-Fest gehört in Tirol seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert zu den zentralen öffentlich-politischen Manifestationen, deren Anspruch weit über den religiösen Rahmen hinausreicht.“ Das Gelöbnis an das Herz Jesu ist im Laufe der Jahrzehnte, der Jahrhunderte geblieben, die Ausgestaltung hat sich allerdings - je nach Ereignis - gewandelt. Die Herz-Jesu-Feuer sind wohl eine Umdeutung von älteren Bräuchen zur Sonnwende.
Andreas Hofer etwa hat das Bündnis vor der Bergiselschlacht 1809 erstmals erneuert. „In den darauffolgenden Jahrzehnten kam es in Tirol immer wieder in Verbindung mit Kriegsgefahren zu Erneuerungen des Herz-Jesu-Gelöbnisses. Dabei setzte sich ein Prozess in Bewegung, durch den das Herz-Jesu-Gelöbnis zum Herz-Jesu-Bund und zum „Exklusivvertrag“ zwischen dem Tiroler Volk und Gott gedeutet wurde“, schreibt Atzwanger in seiner Diplomarbeit.
1896, also zum 100-Jährigen des Gelöbnisses, verfasste Josef Seeber den Text des Herz-Jesu-Bundesliedes „Auf zum Schwur, Tiroler Land“ - der Dirigent des Brixner Domchores Ignaz Mitterer komponierte die Melodie dazu.
Die Ausgestaltung dieses Gelöbnisses, die Neudeutung, die Re-Kontextualisierung zeiht sich wie ein roter Faden durch die Jahrzehnte - bis heute. Nach der Bundeserneuerung 1909 folgte angesichts des ausgebrochenen Krieges auf Vorschlag des Brixner Fürstbischofes im September 1914 eine weitere Bundeserneuerung, samt knappem Hirtenbrief. Nach dem Krieg und nach der Annexion Südtirols durch Italien wurde 1920 das Herz-Jesu-Fest in Südtirol verboten. Man ließ sich aber nicht abbringen und die Bergfeuer liefen unter dem heimlichen Motto „von Kufstein bis Salurn mögen die Flammen lodern“.
Wechselnde Deutungen und Instrumentalisierungen des Herz-Jesu-Bündnisses durchzogen das 20. Jahrhundert, von denen die „Feuernacht“ 1961 wohl den größten Impact auf die heutige Zeit hat und deren Vorbereitungen, deren Ergebnis und deren Wirkung zu hitzigen Diskussionen führen kann. Zur Erinnerung: Als „Feuernacht“ wird die Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 bezeichnet, in der in Südtirol 37 Strommasten gesprengt wurden. Die Feuernacht bildete den Höhepunkt der Anschläge des Befreiungsausschusses Südtirol.
Die Wahl des Herz-Jesu-Sonntags für die Anschläge auf die Strommasten war kein Zufall, sondern eine bewusste Wahl. Dieses in der Bevölkerung äußerst kontrovers diskutierte Ereignis vor 60 Jahren wird in diesen Tagen „Nachdenkgegenstand“.
Am Samstag, den 11. Juni wird eine „Gedenkwoche“ gestartet. Eine Arbeitsgruppe IATZ im Südtiroler Schützenbund hat Aktionen geplant. Im ganzen Land werden am Samstag Strommasten rot angeleuchtet. Im Vinschgau werden es zwischen 20 und 25 Masten sein - zwischen Tschars und Reschen. Friendly fire - also freundliches Feuer kurz vor den Herz-Jesu-Feuern?
Der vor kurzem neu gewählte Bezirksmajor der Schützen im Vinschgau Hansjörg Eberhöfer liest dem Vinschgerwind eine Erklärung vor: „Wir wollen bei dieser Erinnerung und Mahnung nicht stehen bleiben, sondern vor allem unseren Blick in die Zukunft lenken. Deshalb auch diese stille Beleuchtung. Sie steht für die demokratische Diskussion und die gewaltfreie Umsetzung unseres Strebens nach mehr Freiheit und Unabhängigkeit.“
Eberhöfer ist Oberleutnant in der Schützenkompanie Tartsch und war bis zur Wahl Arno Rainers Bezirksmajor-Stellvertreter. Weil sich Rainer nicht mehr der Wahl gestellt hat, wurde Eberhöfer beim Bezirkstag der Schützenkompanien Vinschgau am 15. Mai 2021 in Kortsch zum Bezirksmajor gewählt und steht nun als ranghöchster Offizier den zwei Vinschger Schützen-Batallionen für drei Jahre vor. Zu seinem Stellvertreter ist Gottfried Lechthaler (SK Mals) gewählt worden. Zur Seite stehen die zwei Batallionskommandanten Andreas Thoma (SK Tartsch) - Batallion „Josef Stecher“ und Peter Raffeiner (SK Göflan) - Batallion „Martin Theimer“. Schriftführer ist Daniel Moriggl (SK Burgeis), Kassier Siegfried Renner (SK Laas) und Bezirksfähnrich ist Martin Prieth (SK Glurns).
Wie die Herz-Jesu-Feuer heuer gestaltet werden, ist Sache jeder einzelnen Kompanie, sagt Eberhöfer. Voriges Jahr loderte etwa oberhalb des Klosters Marienberg der Schriftzug „Freiheit“.
Die Schützen machen nach dem Herzjesusonntag keine Pause. Eine „Freiheitswoche“ soll mit Aktionen folgen, am 14. Juni etwa mit Grußvideos der Landeskommandanten von Nord-, Süd- und Welschtirol. Am 15. Juni werden in den sozialen Medien Videobotschaften zu „Freiheit bedeutet für mich...“ von bekannten Persönlichkeiten gepostet. Am 16. und 17. Juni werden, so ist es geplant, in allen Postkästen des Landes Flyer eingeworfen, zum Thema „Freiheitsgedanken“. 4 verschiedene Flyer sind vorgesehen, so dass nicht alle denselben erhalten werden. „Wir wollen Diskussionen in der Bevölkerung anregen“, sagt Eberhöfer. Am 18. Juni wird ein Ideenwettbewerb für Kinder lanciert. Lufballons mit Kärtchen „Freiheit ist für mich...“ werden steigen und die Kinder sollen ihre Ideen an den Schützenbund retournieren. „Es gibt tolle Preise“, sagt Eberhöfer.
Die Re-Kontextualisierung des Herz-Jesu-Gelöbnisses kommt in neuem Gewand daher. Die Moderne instrumentalisiert das Gelöbnis von 1796, auch die 60 Jahre zurückliegende „Feuernacht“.
„Auf zum Schwur“ - Herz-Jesu-Lied
Text: Pfarrer Josef Seeber 1896. Melodie: Ignaz Mitterer 1896.
1) Auf zum Schwur, Tiroler Land,
heb zum Himmel Herz und Hand!
Was die Väter einst gelobt,
da der Kriegssturm sie umtobt,
das geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!
Das geloben wir aufs neue,
Jesu Herz dir ewge Treue.
2) Wundermächtig immerfort,
warst du deines Volkes Hort,
stets in Not und Kriegsgefahr,
schirmtest du den roten Aar.
Drum geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!
3) Fest und stark zu unsrem Gott
stehen wir trotz Hohn und Spott,
fest am Glauben halten wir,
unsres Landes schönster Zier.
Drum geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!
4) Auf dem weiten Erdenrund,
gibt es keinen schönern Bund.
Lästern uns die Feinde auch,
Treue ist Tiroler Brauch.
Drum geloben wir aufs neue,
Jesu Herz, dir ewge Treue!
Vom wind gefunden
05.05.2021:
200. Todestag von Napoleon, General und Kaiser der Franzosen
„Man kann keinen Eierkuchen backen, ohne ein paar Eier zu
zerschlagen“
06.05.2021:
100. Todestag von Erich Fried, Dichter
„Wer sagt: hier herrscht Freiheit, der lügt, denn Freiheit herrscht nicht“
09.05.2021:
100. Geburtstag von Sophie Scholl, Widerstandskämpferin
„ Steh zu den Dingen, an die du glaubst. Auch wenn du alleine dort stehst“
11.05.2021:
40. Todestag von Bob Marley, Musiker
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20.05.2021:
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„Im Krieg sind alle Väter Soldat“
24.05.2021:
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„Manche Menschen spüren den Regen. Andere werden einfach nur nass“ (hzg)
Reschen/Bozen - Ein Konvolut an Bauleit- und Landschaftsplanänderungen hat die Gemeinde Graun zur Genhemigung in die Landesregierung geschickt. Teilweise hat die Landesregierung den Wünschen der Gemeinde entsprochen. Der Beschluss der Landesregierung war zu Redaktionsschluss aufgrund der Menge noch nicht einsehbar. Aber das geplante Hotel in Richtung Piz von Lukas Gerstl (Bild), das bereits seit langem im Genehmigungsweg ist, ist mit Abstrichen genehmigt worden. Die Genehmigung wurde Gerstl vorerst mündlich mitgeteilt. Gerstl kann demnach rund 16.000 Kubikmeter verbauen. Das sei ok, sagt Gerstl. Denn diese Kubatur ermöglicht das Umsetzen eines neuen und für die Gemeinde Graun wünschenswerten Familienhotel-Konzeptes auf wirtschaftlicher Basis. Nun kann mit dem Durchführungsplan und mit dem Ausführungsplan begonnen werden, und zwar so, dass der Hotelkomplex gut in die Landschaft eingepasst werden kann. Denn das war und ist ein großes Anliegen der Kommission für Landschaftsschutz Die weiteren Genehmigungsschritte sind dann Sache der Gemeinde Graun. (eb)
Trafoi - Die Gemeinde Stilfs hat noch keinen Gefahrenzonenplan. So etwas wie roten Zonen gibt es deshalb nicht. Trotzdem ist man vorsichtig, wenn jemand etwas bauen oder erweitern möchte. In Trafoi möchte das Hotel Bella Vista von Gustav Thöni schon seit Längerem erweitern. Das Hotel Bella Vista, und einige Häuser mehr, liegt in der Schneise der Steintallawine. Weil Gefahrenzonenpläne Sache der Gemeinden ist, hat man sich mit der Gemiende Stilfs darauf geeinigt, einen Teilgefahrenzonenplan erstellen zu lassen. Dei Gemeindeverwalter haben den Techiker Matthias Platzer beauftragt, die Steintallawine zu untersuchen und geeignete Schutzmaßnahmen vorzuschlagen. Platzer hat in Absprache mit dem ehemlaigen Amtsdirektor für Zivilschutz Rudolf Pollinger und Peter Egger, dem Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West, ein Einreicheprojekt erstellt, welches zwei Schutzdämme oberhalb der Stilfserjochstraße vorsieht. Das Projekt wurde den Gemeindeverwaltern und dann den Bürger:innen von Trafoi vorgestellt und Peter Egger sagt dem Vinschgewind, dass es sich um die zweckmäßigste und sinnvollste Lösung handle. Allerdings läuft in Trafoi die Gemeindereferentin Manuela Angerer Sturm gegen dieses Einreicheprojekt und sie hat Unterschriften gegen dieses Projekt gesammelt. Trafoi ist irritiert. Damit dieses Sicherheits-Projekt nicht versandet und in Einzelwünsche aufgerieben wird, hat sich der Gemeinderat kürzlich mehrheitlich für dieses Vorhaben per Beschluss ausgesprochen. Nun kann, so Egger, wiederum nach Finanzierungen des rund 3 Millionen Euro-Projektes gesucht werden. Wiederum desahlb, weil man schon voriges Jahr eine Teilfinanzierung gehabt hätte, die aber dann anderweitig verwendet worden ist.
Aufgrund der Bedenken in Trafoi werden noch weiterführende geologische Gutachten durchgeführt. Überlegung, im Ausführungsprojekt die Schutzwälle rund 20 Meter nach oben zu verschieben, werden untersucht. Das hätte wahrscheinlich minimale Auswirkungen. Die Dämme werden bepflanzt und sind daher in einigen Jahren so gut wie unsichtbar.
Dem Wunsch aus Teilen von Trafoi, Sicherungsmaßnahmen ganz oben an den Abbruchstellen anzubringen, kann Egger nichts abgewinnen. Zu groß die Steinschlaggefahr bei den auszuführenden Arbeiten.
Aufgrund des Gemeinderatsbeschlusses werde man das Projekt nun einreichen und, sollte die Finanzierung stehen, vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung ausführen lassen. Sicherheit ist eben nicht verhandelbar und die rote Zone in Trafoi wäre mit den Sicherheitsdämmen gebannt. (eb)
Die Aussagen von Sepp Noggler im letzten Vinschgerwind haben in den Bürgermeisterkreisen hohe Wellen geschlagen. Bezirkspräsident Dieter Pinggera verteidigt die Bürgermeister und weist die Kritik „Die Bürgermeister rühren sich nicht“ weit von sich.
Vinschgerwind: „Die Bürgermeister rühren sich nicht“ hat Sepp Noggler im Wind-Interview gesagt. Das hat für Aufregung in der Bürgermeisterrunde geführt.
Dieter Pinggera: Das stimmt. Das Interview vom Sepp Noggler aber auch die Aufmachung vom Vinschgerwind haben in Bürgermeisterkreisen die Wogen hoch gehen lassen. Die Reaktionen waren unterschiedlich. Manche waren erzürnt, manche haben gesagt, dass sie das gar nicht lesen. Teile der Aussagen Nogglers sind sowohl bezirkspolitisch als auch parteipolitisch inakzeptabel und können so nicht stehen gelassen werden.
Vinschgerwind: Zum Beispiel?
Dieter Pinggera: Diese Vorgehensweise Nogglers schadet uns als Bezirk und hat nichts mit begründeter Kritik zu tun. Beispiel Trockenzonen: Das ist ein Riesenthema im Vinschgau. Ich komme gerade von einer diesbezüglichen Videokonferenz mit dem Landeshauptmann, mit Landesrat Schuler und mit Landesrat Vettorato. Dieses Thema hat heute im Vinschgau dieselbe Sprengkraft, wie sie etwa die Gesundheitsreform in der letzten Legislatur hatte. Mit dieser Klarheit haben wir Bürgermeister das Anliegen bei den zuständigen Landesräten deponiert. Wir haben eine Arbeitsgruppe eingesetzt und alles umgesetzt, was vereinbart war. Wenn ich dann lesen muss, dass wir nichts tun, dann ist das eine Frechheit! Wir müssen zusammenarbeiten. Wir hatten 4 Aussprachen, und Sepp Noggler war nur bei einer einzigen dabei. Stichwort Schülerheim Mals: Ich hatte verschiedene Aussprachen mit Direktor Werner Oberthaler, mit Gustav Tschenett, mit der Sozialgenossenschaft VISO, und wir waren einige Male bei Landesrat Achammer, bei dem wir immer wieder dieses wichtige Projekt beworben haben. Es wurden verschiedene Lösungsansätze besprochen, wie die Finanzierung über den Recovery Fund oder auch andere Investorenlösungen.
Vinschgerwind: Woran hakt’s dann?
Dieter Pinggera: Gehakt hat es wie immer am Geld. Über die ordentliche Haushaltsfinanzierung war das Heim nicht finanzierbar. Das angestrebte PPP-Projekt hat inhaltlich nie ganz überzeugt und auch rechtliche Hürden vorgefunden. Derzeit keimen wiederum bestimmte Hoffnungen über den Recovery Fund auf, aber es gibt auch einen sehr interessanten Plan B.
Vinschgerwind: Was wäre Wunsch und Ziel, wann das Heim verwirklicht werden soll?
Dieter Pinggera: Der Bau muss so schnell wie möglich angegangen werden. Die bestehende Struktur ist völlig am Ende, sowohl unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit als auch der Instandhaltung. Die Situation ist für den Betreiber nicht mehr zumutbar!
Vinschgerwind: Welche Themen stehen noch im Fokus?
Dieter Pinggera: Es gibt noch viele Themen.
Vinschgerwind: Vom Vinschgerwind kam der Vorwurf, dass die Bürgermeister in der Zuggeschichte, also bei möglichen Zugverbindungen von Mals aus, untätig sind.
Dieter Pinggera: Auch das ist völlig bei den Haaren herbeigezogen. Die Bürgermeisterrunde hat gemeinsam mit den Landeshauptleuten Durnwalder und Kompatscher sowie mit Landesrat Theiner seit der Wiederinbetriebnahme 2005 an dieser Vision gearbeitet. Bis vor kurzem gab es weder in der Schweiz noch in Nordtirol eine Resonanz. Es freut uns sehr, wenn es nun auch im benachbarten Ausland Interessen und Initiativen gibt. Ich teile hier die Vorgehensweise des Landeshauptmanns. Die eingesetzte technische Arbeitsgruppe muss eine technisch-wirtschaftliche Machbarkeit erstellen, was derzeit erfolgt. Mit allem anderen zerfleischen wir uns nur selbst.
Vinschgerwind: Wird es in der SVP-Bezirksleitung ein Donnerwetter für Sepp Noggler geben?
Dieter Pinggera: Mah, Donnerwetter. Albrecht Plangger ist von verschiedenen Bürgermeisterkollegen kontaktiert worden. Wir haben demnächst SVP-Bezirksleitung und Nogglers Aussagen werden dort sicherlich Thema sein. Mir als Bezirkspräsident geht es darum, dass wir alle zusammenarbeiten und gemeinsam an einem Strang ziehen. Ansonsten werden wir in Bozen nichts erreichen!
Interview: Erwin Bernhart
Zwei Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg wurden in einem Schludernser Privatgarten gefunden. BM Heiko Hauer hat sofort die Fundstelle Absperren lassen, die örtlichen Carabinieri informiert. Zwei Experten aus Trient haben bereits einen Lokalaugenschein gemacht und die Entschärfung dürfte in dieser Woche über die Bühne gehen. Möglicherweise war es der Militärflugplatz in der Nähe, sagt BM Hauser, der als Angriffsziel in Frage gekommen ist. Fliegerbomben sind in Schluderns ansonsten geschichtlich nicht bekannt.
Weil in den Bike-trails am Sonnenberg gefallene Bäume von den Schlanderser nicht fachgerecht geschnitten wordensind, haben beherzte Latscher mit der Motorsäge nachgeholfen.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Hab’ gelesen, dass die Bevölkerung im Vinschgau stagniert, also dass kein Bevölkerungswachstum stattfindet. Das hat mit Abwanderung nichts zu tun. In allen anderen Landesteilen Südtirols gibt es - wenn auch geringe - Zuwächse. Zu wenig Kinder kommen nach im Vinschgau. Auch China hat Nachwuchsprobleme. Also geben die Chinesen ihre Ein-Zwei-Kind-Politik auf und lassen ab sofort auch drei Kinder zu. Allerdings haben die Chinesen damit zu kämpfen, dass Kinder teuer sind. Drei Kinder können sich nur wohlhabende Chinesen leisten. Und wohlhabende Chinesen gibt es nicht sonderlich viele. Und Wohlhabende wollen gar nicht drei Kinder. Es gibt durchaus Parallelen zum Vinschgau. Kinder sind - teuer. Also das Wohnen ist teuer, das Bauen auch, die Einkünfte nicht sonderlich hoch, die Karriereplanung geht vor... Also Bevölkerungsstillstand. Da nutzt es wohl nicht viel, eine Drei-Kind Politik zu fordern. Auf der anderen Seite werden Wachstumsraten erwartet, in der Wirtschaft, im Tourismus. Volkswirtschaftlich haben wir dann ein Problem. Die Nachfrage an Arbeitskräften steigt und die Bevölkerung sinkt. Wenn wir nicht imstande sind, mit Innovationskraft die Lebenshaltungskosten zu senken und eine familienfreundliche Gesellschaft zu schaffen, bleibt wohl nur das Fördern von Einwanderung. Sind wir in den deutschen 50er und 60er Jahren angelangt? Damals hat Deutschland Arbeitskräfte importiert, aus der Türkei, aus dem Mittelmeerraum. Für den Import heute werden wohl andere Länder in Frage kommen müssen.
pr-info DIE MARTELLER ERDBEERTAGE - Das Martelltal steht wieder ganz im Zeichen der Erdbeere. Im Rahmen der „Marteller Erdbeertage“ vom 19. Juni bis zum 3. Juli 2021 können in verschiedenen Betrieben des Tales kulinarische Köstlichkeiten rund um die Erdbeere genossen werden. Während der gesamten Erdbeertage erwartet die Besucher und Besucherinnen ein interessantes Programm, bei dem sich alles um die kleine, rote Frucht dreht. So findet beispielsweise am Sonntag, 20. Juni ein Workshop für Familien im Freizeitzentrum Trattla statt, bei dem mit Naturmaterialien aus dem Nationalpark Stilfserjoch ein Insektenhotel gebaut wird. In der darauffolgenden Woche kann man an einer geführten E-Bike-Tour durchs Beerental teilnehmen, beim Zubereiten einer Erdbeermarmelade dabei sein, auf einer geführten Wanderung auf dem Südtiroler Erdbeerweg die Natur entdecken oder den Weg der Erdbeere bis in das Geschäft miterleben. Am Sonntag, 27. Juni findet ein Markt mit regionalen Produkten im Freizeitzentrum Trattla statt. Dort wird auch der neue Gemeinschaftsstand der lokalen Produzenten aus dem Nationalpark Stilfserjoch vorgestellt.
Glurns - Nach den Pandemie-Einschränkungen der vergangenen Monate sehen die Verantwortlichen im Amateursportverein Glurns um den Präsidenten Stefan Sagmeister wieder optimistisch in die Zukunft. Zusammen mit dem FC-Südtirol organisieren sie vom 27. 31. Juli 2021 das Alperia Juniorcamp für Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 16 Jahren. Glurns zählt zu den acht „Day Camps“ im Land mit dem Südtiroler Vorzeige-Club. Die Kicker werden täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr von qualifizierten Trainern des FC-Südtirol trainiert. Angeboten wir heuer auch ein spezialles Tormanntraining. Für Verpflegung und beste Betreuung bei anderen Freizeit-Aktivitäten sorgen viele Ehrennamtliche des Glurnser Sportvereins. „Nach dem Erfolg mit dem Milan-Camp im vergangenen Jahr haben wir entschieden, den Vinschger Kindern und Jugendlichen auch heuer wieder ein Camp anzubieten“, so Sagmeister. (mds)
Die Anmeldung erfolgt online unter fc.suedtirol.com/camp.
Informationen erteilt auch ASV-Präsident Sagmeister unter der Telefonnummer 0039 340 412 19 85
Prad - Oft scheinen Rekorde wie in Stein gemeißelt, so wie jene der Ausnahmespringerin Monika Müller aus Schlanders. Fünfzehn Jahre lang konnte niemand ernsthaft an ihren fünf Vinschger Bestmarken im Weit – Hoch- Dreisprung, 100 m Hürden und Siebenkampf rütteln. Nun wurde innerhalb einer Woche gleich zwei davon der Garaus gemacht. Und wäre der Ausnahmekönnerin Lorena Lingg aus Prad nicht auf der letzten Hürde ein Strauchler passiert so wäre auch noch Monikas Laufrekord Gesichte. 1,62 m hoch sprang die 16-jährige Oberschülerin gleich im ersten Versuch mit einem astreinen Sprung und überbot damit um 1 cm den alten Rekord von Monika Müller und um 2 cm jenen von Heike Staffler aus Goldrain, der vor fast 40 Jahren aufgestellt wurde. Lorena geht für den Lac Vinschgau an den Start und wird von ihrer Familie sehr unterstützt. Der Name Lingg ist im Vinschger Sportgeschehen weiterhin ein bestimmendes Attribut. In Reischach gelang es ihr sogar 1,66 m zu überqueren. (mt)
Mals - Badminton Turnier SuperSeries - Mehr als 160 Badmintonspieler:innen fanden sich zum 2. SuperSeries Turnier Italiens in Mals ein.
Am Wochenende - 29. und 30. Mai - fand in Mals das zweite SuperSeries Turnier Italiens des Jahres 2021 statt. Über 160 BadmintonSpieler/innen gaben sich ein Stelldichein und spielten um Qualifikationspunkte für die Italienmeisterschaft. Aus ganz Italien (von Sizilien, Sardinien bis Norditalien) kamen die besten Athleten und spielten spannende Spiele. Nach einem intensiven Wochenende standen dann die Sieger/innen aller Altersklassen fest. In der Senior-Klasse konnte die Lokalmatadorin Judith Mair (ASV Mals) den Heimvorteil nutzen und das Dameneinzel gewinnen. Im Halbfinale bezwang sie Hamza Yasmine in zwei Sätzen (21:19 25:23) und schlug im Finale die Dauerrivalin Fink Katharina in spannenden drei Sätzen (21:15 17:21 21:18). Abgerundet wurde der Erfolg in der SeniorKategorie überraschend durch den Sieg im Mixed von der erst 16-jährigen Anna Sofie De March mit Partner Tonni Zhou (beide ASV Mals) gegen Punter/Strobl (21:16 21:19). Das Damendoppel konnte die Paarung des SSV Bozen Fink/Hamza gewinnen.
Ein herausragendes Ergebnis erzielte Matthias Frank (ASV Mals) als Triple-Sieger in der Kategorie Junior. Gleiches gelang auch Sebastian Tataru (ASV Mals) in der Kategorie Under 13 (Sieger in allen drei Disziplinen).
Stefan De March
Hier die Sieger:innen in den einzelnen Kategorien aus südtiroler Sicht:
Seniorklasse
DE: Mair Judith (ASV Mals)
MX: Anna Sofie De March mit Tonni Zhou (beide ASV Mals)
DD: Fink Katharina mit Hamza Yasmine (beide SSV Bozen)
Junior
HE: Matthias Frank (ASV Mals)
HD: Matthias Frank mit Jacopo Bernardi (beide ASV Mals)
MX: Matthias Frank mit Lena Gander (beide ASV Mals)
DD: Anna Sofie De March (ASV Mals) mit Linda Bernasconi
Under 17
MX: Carolin Rauner (ASV Mals) mit Simone Piccinin
Under 15
DE: Sofia Galimberti (ASV Überetsch)
HD: Ruben Fellin mit Manuel Pircher (Sport Promotion und ASV Überetsch)
DD: Sofia Galimberti mit Anna Hell (beide ASV Überetsch)
Under 13
HE: Sebastian Tataru (ASV Mals)
DE: Julia Kostner (ASV Überetsch)
HD: Sebastian Tataru mit Francesco De Stefani (beide ASV Mals)
DD: Pia Kopania (ASV Mals)
MX: Sebastian Tataru (ASV Mals) mit Julia Kostner (ASV Überetsch)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Medardus, 8. Juni 2021
Die Landwirtschaft beeinflusst die natürlichen Ressourcen Landschaft, Boden, Wasser, Luft, Klima und Artenvielfalt. 37 % der Landflächen unseres Planeten werden landwirtschaftlich bearbeitet. In Südtirol beträgt die landwirtschaftliche Gesamtfläche 455.840 Hektar. Das entspricht fast 62 % der Landesfläche. Wegen der Steilheit des Geländes können nur 209.322 ha als Anbauflächen, Wiesen und Weideland genutzt werden.
Intensivierung verringert Biodiversität
Die rasche Mechanisierung, die Intensivierung und die Spezialisierung in der Landwirtschaft haben sich tiefgreifend auf die Landschaft ausgewirkt. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Art und Intensität der Landnutzung stark auf die Biodiversität auswirken. Als Faustregel gilt, dass die Biodiversität mit zunehmender agrarischer Nutzung abnimmt.
Große Teile Südtirols sind eine Kulturlandschaft unterschiedlichen Natürlichkeitsgrades. Die Grünlandbewirtschaftung ist flächenmäßig die wichtigste Kulturform Südtirols und hat somit großen Einfluss auf die Biodiversität, besonders in den Höhenlagen von der submontanen bis zur subalpinen Vegetationsstufe (von etwa 800 bis 2.300 m MH). In Abhängigkeit von der Bewirtschaftungsintensität und den naturräumlichen Voraussetzungen gibt es eine Vielzahl an Wiesen- und Weidetypen. Auch für diese Bodennutzung gibt es eine Faustregel: Je extensiver die Bewirtschaftung, umso größer der naturkundliche Wert. Die durchschnittliche Anzahl an Arten von Gefäßpflanzen je 100 m² Fläche schwanken: In einer Fettwiese kommen 20 – 40 Pflanzenarten vor. Seltene oder gefährdete Arten sind darunter rar. Magerwiesen sind mit über 50 Arten von Gefäßpflanzen schon deutlich artenreicher. Und Magerwiesen auf kalkhaltigem Ausgangsgestein können sogar bis zu 80 Arten von Gefäßpflanzen aufweisen.
Futterbilanz in der Grünlandwirtschaft
Durch Mechanisierung und Intensivierung in der Grünlandwirtschaft wurden im letzten Jahrhundert traditionelle Wiesenformen mit höchstens drei Futterschnitten großflächig zu Intensivwiesen auch mit bis zu 5 Schnitten umgewandelt. Entsprechend stieg der Ertrag auf der bewirtschaften Fläche. Landesweit wurden aber auch in Südtirol zahlreiche Flächen brachgelegt, sodass insgesamt landesweit die Produktion an Futtergrundlage für die Viehhaltung nur leicht zunahm. Der Futterverbrauch hingegen hat sich deutlich erhöht. Auch kam es im Laufe der Jahre zu deutlichen Verschiebungen zwischen den verschiedenen Nutztierarten mit mehr Rindern und weniger Schafen und Ziegen. Züchterische Verbesserungen brachten bei den Rindern in den vergangenen 200 Jahren eine Gewichtszunahme des Durchschnittsgewichtes von 250 kg im Jahr 1850 auf heute 650 – 750 kg. Die Milchleistung einer Kuh stieg von 2050 kg im Jahr 1850 auf heute durchschnittlich 7.300 kg. Und entsprechend stieg der Energiebedarf dieser Hochleistungsrinder von 16.585 Mega Joule Netto Energie Laktation (MJ NEL) im Jahr 1850 auf aktuell 34.879 MJ. In Südtirol wird heute 47 % mehr Futterenergie verbraucht als produziert. Die viehhaltende Landwirtschaft kann ihren Futterbedarf nur durch Zukäufe decken. In der EU kommen zugekaufte Futtermittel im Falle von Getreide weitgehend aus Deutschland, Frankreich und Spanien. Rapsprodukte kommen aus Kanada, Australien, Kasachstan und der Ukraine. Soja hingegen wird vorwiegend aus Brasilien, Argentinien, den USA und Paraguay importiert. Wegen der Emissionen auf den Transportwegen ist die zukaufende Landwirtschaft damit auch an der Produktion von Treibhausgasen und an der Erderwärmung beteiligt.
Monitoring der Biodiversität in Südtirol
Die Südtiroler Landesregierung hat im Jahr 2019 ein langfristiges und systematisches Monitoring der Biodiversität in unserem Lande veranlasst. Die Datenlage zur Kenntnis und Charakterisierung der Artenvielfalt fehlt nämlich für verschiedene Bioindikatoren oder ist mangelhaft. Die Erhebung soll zeigen, wie rasch sich die Arten- und Ökosystemvielfalt ändert und wo die Änderungen besonders schwerwiegend sind. Das Langzeitprojekt umfasst alle Lebensraumtypen und wird von eurac research in Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol, dem Amt für Natur und der Abteilung Landwirtschaft der Autonomen Provinz Bozen durchgeführt. Dabei werden Feuchtgebiete, Fließgewässer, Wälder und subalpine Standorte beispielsweise als naturnahe Lebensräume untersucht, Siedlungsgebiete oder landwirtschaftliche Flächen (Wiesen, Weiden, Dauerkulturen im Obst- und Weinbau) hingegen als stark vom Menschen beeinflusste Lebensräume. Als aussagekräftige Indikatoren wurden für alle Lebensräume die fünf Organismengruppen der Gefäßpflanzen, Vögel, Fledermäuse, Heuschrecken und Tagfalter ausgewählt. Daneben werden Moose und Flechten, verschiedene Bodenorganismen und Bodenparameter wie pH-Wert und Phosphatgehalt erhoben. Auch die Landschaft rund um das jeweilige Untersuchungsgebiet wird kartiert. Die Düngung und die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln werden als Bewirtschaftungseinflüsse erhoben, ebenso die forstwirtschaftlichen Maßnahmen, um langfristig ein besseres Verständnis zu erlangen, wie sich diese auf die Diversität von Tier- und Pflanzengruppen und die Ökosysteme auswirken. Die Ergebnisse des Monitorings dienen der Grundlagenforschung. Sie sollen zukünftig auch Basis für politische Entscheidungen zu Landwirtschaft, Naturschutz und Raumordnung sein. Detaillierte und laufend aktualisierte Informationen zum Biodiversitätsmonitoring Südtirol finden sich auf der Webseite
https://biodiversity.eurac.edu
Val Müstair - Neuauflage und Vernissage der Broschüre «A la riva dal Rom - ein Fluss schreibt Geschichte» Die Neuauflage der Broschüre «A la riva da / Rom - ein Fluss schreibt Geschichte» macht die abwechslungsreiche Wanderung 801 von Tschierv nach Müstair zum Themenweg. An der Vernissage vom 29.5.2021 stellten die Biosfera Val Müstair und die Pro Natura Val Müstair die Broschüre vor. Anschliessend nahmen die Referenten das Publikum mit auf eine Reise zum Wasser im Val Müstair, in Graubünden und in der Welt.
Ein Fluss schreibt Geschichte
Bereits 2008 machte die erste Auflage der Broschüre «A la riva dal Rom» die bewegte Geschichte, die besonderen Lebensräume und die Sagen rund um den Rombach bekannt. Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum des Naturparks kommt nun die mittlerweile vergriffene, deutsche Auflage als Neufassung und in frischem Gewand heraus.
Die Pro Natura Val Müstair erkannte schon früh neben dem ökologischen auch das touristische Potential des Rombachs. Sie setzte sich für die Realisierung des Themenwegs 801 «A la riva dal Rom» ein. Heute genießen Einheimische und Gäste die Schönheit des Bachs auf der beliebten und abwechslungsreichen Wanderung von Tschierv nach Müstair. Mit der Broschüre «A la riva dal Rom - ein Fluss schreibt Geschichte» erfahren sie dabei, wie ein Moor entsteht und weshalb sich Auenlandschaften verändern, wer der Sage nach einst im einsamen Haus an der Abzweigung nach Lü lebte oder wer der Mann von l’Aqua war und wie sich die Stromgeschichte im Val Müstair entwickelte.
Die 40-seitige Broschüre ist kostenlos in der Gäste-Information (in Tschierv oder Müstair) und im Naturpark-Büro erhältlich oder digital abrufbar unter www.val-muestair.ch
Vernissage zum Thema Wasser
Die Vernissage am Samstag 29.5.2021 stieß auf großes Interesse. Rund 50 Gäste konnte die Biosfera Val Müstair und die Pro Natura Val Müstair in der Turnhalle in Sta. Maria zur Vernissage der Broschüre empfangen. Begrüßt wurden sie bereits im Foyer durch das Rauschen vom Rombach, Teil der Videoinstallation S±ROM von der Quelle bis zur Grenze und optisch darüber hinweg 2021, von Pascal Lampert. Ebenfalls ausgestellt war eine Collage der 3&4.Klasse mit Beschreibungen und Zeichnung der Lieblingsplätze der Schülerlnnen am Rom, sowie Gedichte zum Rom der 6. Klasse. Eröffnet wurde der Nachmittag mit kurzweiligen Darbietungen der 8. & 9. Klasse der Schule Val Müstair. Danach präsentierten Grettina Weber (Pro Natura Val Müstair) und Franziska Peter (Biosfera Val Müstair) die neue Broschüre. Diese baut auf die Vorarbeit der mittlerweile vergriffenen Erstausgabe, ist jedoch kürzer und in neuem Layout, hat eine detaillierte Wanderkarte integriert und berücksichtigt die Entwicklungen der letzten zehn Jahre.
Drei Perspektiven, eine Botschaft
Nun nahmen die Referenten das Publikum mit auf eine Reise vom Rom zum Kanton Graubünden und in die Welt. Pio Pitsch, Mitinitiant und ökologischer Projektleiter der Rom-Revitalisierung zeigte auf, dass der Kanton Graubünden schweizweit Vorreiter in Sachen Revitalisierung ist, gleichzeitig aber auch noch einiges zu tun bleibt. Der Wasserbotschafter Ernst Bromeis plädierte für mehr Wertschätzung des Wassers als «blaues Wunder», als Quelle des Lebens. Denn nicht immer sei es möglich, wie bei den Revitalisierungen vergangene Fehler wieder gut zu machen. Schließlich lenkte Christoph Lüthi, Leiter der Abteilung Wasser und Siedlungshygiene für Entwicklung am Wasserforschungsinstitut Eawag, den Blick auf Regionen mit Wasserknappheit, welche sich auf Grund von Übernutzung und wegen des Klimawandels weiter zuspitzen wird. Auch hier wurden neben den Problematiken Lösungsansätze aufgezeigt. Alle Referenten einte ihr Plädoyer für einen sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser. Sie dient uns als Lebensgrundlage, ob im Rombach oder in fernen Regionen der Welt.
Paul Warger erzählt - Der Vortrag einer Dame und ihres Sohnes aus Mals im Schludernser Museum zum Thema hat mir eine schlaflose Nacht eingebracht. Ich habe mich und die Gedanken hin und her gewälzt und habe mir Fragen gestellt: Was waren das für Leute und warum haben so viele deutsch gewählt?
Die Wähler im Herbst 1939 waren vor 20 Jahren Österreicher. Südtirol wurde an Italien verschenkt. Das faschistische Italien wollte aus unserem Lande eine total italienische Provinz machen. Jedes Mittel war recht: alle Beamten, Lehrer und öffentlich Angestellten wurden entlassen, oder mussten sich ganz italienisieren und wurden durch Italiener ersetzt. Diese bekamen ein ordentliches Handgeld, wenn sie wenigstens drei Jahre hierblieben. Zudem wurde ihre Karriere verkürzt: drei Jahre zählten wie vier. In Graun gab es einen Briefträger Plangger. Damit er Briefträger bleiben durfte musste er den Namen italianisieren und hieß nun Bianchi. Der Kaminkehrer hieß Patscheider und wurde in Pacelli umgetauft. Es gab nur entweder – oder. Bei ODER bist du entlassen und arbeitslos (kein Brot auf dem Tisch). Für alle Ortsnamen galt nur der italienische. Alle Berge und Täler, soweit möglich, bekamen italienische Namen, manchmal ganz absonderliche, oft wurden die deutschen Namen einfach übersetzt, wenn sie sonst keine Ideen hatten. Die deutschen Lehrer wurden durch italienische ausgetauscht, die haben uns nicht verstanden, wir sie nicht. Es durfte nur italienisch gesprochen werden. Es wurde viel italienisch gesungen, aber kein Wort davon verstanden. Solche Lieder kann ich heute noch, verstehe aber noch nicht alles, obwohl ich einmal sehr gut italienisch konnte. Vereine, Genossenschaften, Musikkapellen, Chöre, usw. wurden verboten. Der Grauner Lehrer Marth wurde in die Toscana verbannt, der Rescher Lehrer Patscheider hat sich nach Tösens im Inntal abgesetzt.
Bei verschiedenen Gelegenheiten mussten wir das
Balillagwandtl anziehen. Einmal sollte der Duce kommen. Wir Schulkinder mussten in Reih und Glied in die Militärkaserne marschieren. Wir haben da zwei Stunden gewartet, gesungen, mussten aufs Klo, aber nein, dableiben. Gekommen ist niemand. Natürlich ging es manchem/er in die Hose. Da haben wir das Lied einfach umgemodelt und gesungen: giovinezza – Housafezza….Wie habe ich mir daheim das
Balillagwandtl vom Leib gerissen und in den Ofen geworfen. Hat einer in der Schule etwas auf Deutsch gesagt oder sich danebenbenommen, (denn wir haben die Lehrerin manchmal zur Weißglut getrieben), war bald die Polizei im Haus und ist nicht gegangen, bis sie einen Grund für einen Strafzettel gefunden haben. In dieser Zeit wurden in den Dörfern heimlich deutsche Schulen organisiert, die Katakombenschulen. Ich hatte da eine feine Lehrerin, die auch dann meine Lehrerin war, als im Jahr 43 die deutsche Schule wieder erlaubt war. Aber Wehe, wenn die Geheimschule entdeckt wurde, da gab es Strafen für alle, die Lehrerin wurde zudem nach Italien verbannt.
Früher war beinahe in jedem Dorf eine Raiffeisenkasse. Diese wurden von den Faschisten solange mit Vorschriften geplagt und kontrolliert, bis sie in die roten Zahlen rutschten. Dann kam aus Rom oder Bozen der Befehl „chiudere“! Das war das Aus für viele. Manche (Graun, Taufers, u. a.) konnten sich dadurch retten, dass die Zahlmeister ohne Entgelt weitergearbeitet haben, die Bilanz durfte nicht rot werden!
Die Neugeborenen durften nur italienische Namen bekommen. Ich hieß bis zum Jahr 73 Paolo. Bei Post, Bank und in Ämtern hat es geheißen: einen Paul gibt es nicht. Also ging ich hinaus und sagte zu mir: Paolo, du musst hinein, denn mich gibt es nicht. Alle Dokumente, Ausweis, Führerschein waren nur italienisch. Sogar die Toten mussten auf dem Grabstein mit italienischem Namen genannt werden.
Ein schwerer Schlag war der Zuzug von zigtausenden Italienern. Alle Städte, ja das ganze Land, sollten mehrheitlich italienisch werden. Dafür wurden Wohnungen und Fabriken gebaut. Ein deutschsprachiger hatte darin nichts verloren. Es kamen Arbeiter, Beamte, Militär in Mengen. In Taufers waren zeitweise an die hundert Italiener: Finanzer, Polizisten, Carabinieri, eine Lehrerin, Beamte bei Zoll, Post und Gemeinde mit dem podesta (vgl. potestas). Ich habe Italiener gekannt, die 50 Jahre im Dorf waren, auch als Pensionisten, aber nie ein deutsches Wort über die Lippen brachten. Unser Land sollte zielstrebig komplett verwalscht werden. Man könnte noch vieles aufzählen, auch absurde Geschichten.
Im Herbst 39 kam die Option. Man darf sich nicht wundern, dass so viele deutsch gestimmt haben, nachdem die Bevölkerung 20 Jahre lang schikaniert, ja terrorisiert worden ist. Die große Frage war: wähle ich italienisch, muss ich in kurzer Zeit ein hundertprozentiger Italiener werden, dafür darf ich dableiben, oder ich werde irgendwohin nach Italien verbannt. Wähle ich deutsch, verliere ich alles, Haus und Hof, die Heimat, aber mir bleibt die Sprache, die Kultur, usw., auch wurde eine neue Heimat versprochen, wo es einem nur bessergehen kann. Die Leute erstickten fast in der Propaganda fürs Gehen oder Dableiben, aber das meiste waren Lügen, die Wahrheit hat niemand zu hören bekommen. Mein Vater hat dann deutsch gestimmt, aber, hat er gesagt, ich gehe nicht bis sie mich mit Gewalt hinauswerfen. So haben wohl auch andere gedacht, denn viele hatten deutsch gewählt, sind aber nicht weggezogen. Der Krieg hat das Problem beiseitegeschoben, und der Einmarsch der Deutschen hat es versenkt.
Was wäre wenn? Wenn Italien Südtirol übernommen hätte wie es war, ohne darin alles umkrempeln zu wollen? Wir hätten wahrscheinlich die beste Autonomie, fast wie einen Freistaat, wie schön!
Paul Warger, Taufers i.M.
pr-info Schlanders Marketing - Am Samstag, 12. Juni 2021 findet nun zum zweiten Mal der Eventmarkt SelberGMOCHT im Herzen von Schlanders statt. Von 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr stellen vom Dammlplatz über die Fußgängerzone bis zum Sparkassen- und Plawennplatz über 70 Südtiroler Aussteller ihre Waren aus und bieten diese zum Verkauf an. Schmuck, Näharbeiten, Keramik, Zeichnungen Holzhandwerk, Kräuterprodukte, lokal produzierte Lebensmittel und allerhand Entdeckenswertes stehen für Liebhaber regionaler Produkte bereit. Für Speis und Trank sorgt die lokale Gastronomie.
Einziger Wehmutstropfen: Aufgrund der momentanen Covid-Gesetzeslage kann die St. Pauls Tschäss Band leider nicht wie geplant spielen. Wir freuen uns trotzdem auf einen unbeschwerten Markttag in Schlanders und bitten die Besucher, die geltenden Hygieneregeln (Maske, Abstand) zu beachten.
Schlandersburg/Buchvorstellung - Im Rahmen einer feierlichen Ehrung in der Südtirol Lounge der Messe Bozen konnte diese wichtige Ehrung und Auszeichnung der besten Kochlehrlinge, durch Landeshauptmann Arno Kompatscher und den SKV - in der nun 27.sten Auflage seit 1994 - in einem besonders schönen Rahmen im Beisein der Eltern und engsten Freunde erfolgen. SKV Präsident Reinhard Steger hob hervor, dass der Südtiroler Köcheverband-SKV mit der Auszeichnung der besten Kochlehrlinge einmal mehr, ganz besondere Leistungen von jungen Menschen und stellvertretend die Qualität und Bedeutung der Lehrlingsausbildung in Südtirol hervorheben und der breiten Öffentlichkeit sichtbar machen möchte. Denn um im Beruf wirklich Fuß zu fassen, ist es entscheidend, dass das Metier fundiert und mit hoher Qualität erlernt wird. Ein besonderer Dank geht hierbei an die Küchenchefs und Lehrkräfte an den Schulen und die gastgewerblichen Unternehmer:innen die Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und junge Menschen in dieser so wichtigen Phase des Berufslebens gemeinsam mit den Eltern begleiten. LH Arno Kompatscher bedankte sich beim SKV für diese so vorbildhafte Initiative, den jahrzehntelangen Einsatz für eine vorzügliche Ausbildung in den gastgewerblichen Schulen und Betrieben und gratulierte den Preisträgern zu ihren vorzüglichen Prüfungsergebnissen. Er sprach den Eltern, den Ausbildnern und den Betrieben stellvertretend ein Kompliment für ihren Einsatz und die Unterstützung der jungen Menschen aus. Der Landeshauptmann sprach den Wunsch aus, dass die Preisträger mit ihrem Können viele Einheimische und Feriengäste beim Essen und Genießen glücklich machen, ja begeistern. Und so einen ganz wichtigen Beitrag zum Erfolg von Südtirol Landes beisteuern.
Unter den Preisträgern 2020 sind auch zwei junge Vinschger vertreten:
Theiner Manuel aus Mals
Lehrbetrieb Das Gerstl.
Abschlussnote der praktischen Kochprüfung 8,7
Wellenzohn Simon aus Laas
Lehrbetrieb Hotel Sonnbichl in Dorf Tirol.
Abschlussnote der praktischen Kochprüfung 9 mit Auszeichnung
Schlandersburg/Buchvorstellung - Die 80er Jahre im letzten Jahrhundert waren geprägt vom Rüstungswettlauf zwischen den Atommächten USA und der ehemaligen UdSSR. Durch den NATO-Doppelbeschluss vom 12.12.1979 kam es zu einer gefährlichen Zuspitzung. Einerseits gab es die Aufforderung zur Reduktion der Nuklearwaffen, andernfalls die Drohung Mittelstreckenraketen in Europa zu stationieren. Nach dem Scheitern der Abrüstungsverhandlungen wurden die Raketen stationiert. Die Angst vor einem Atomkrieg einerseits und der Glaube an die Allmacht der Technik andererseits, prägten diese Zeit. In ganz Europa entstand als Reaktion darauf eine vielfältige Friedensbewegung. Viele Frauengruppen waren ein wichtiger Teil davon, genauso wie Jugendgruppen, Wehrdienstverweigerer, Gewerkschaften und religiöse Gruppen wie Pax Christi. In Südtirol waren die „Frauen für Frieden“ die treibenden Kräfte, die besonders von 1980 bis 1986 aktiv waren, eine Friedenszeitung, Flugblätter, Rundbriefe und Offene Briefe herausgaben, Friedenstage, Friedensmärsche, Menschenketten, Schweigestunden und Friedensfeste organisierten. Nun hat die Historikerin Martha Verdorfer die Geschichte dieser Frauenbewegung in Südtirol aufgearbeitet und ein Buch mit dem Titel „Die Frauen für den Frieden – Gegen Aufrüstung und Krieg. Südtirol 1980 – 1986“ im Verlag Alphabeta herausgegeben und bei einer Buchvorstellung im Innenraum der Schlandersburg vorgestellt. Dieses Buch ist ein Beitrag zur Südtiroler Frauengeschichte und ein Teil der Landesgeschichte, meinte Verdorfer. Die Kerngruppe bestand nur aus 4 – 10 Frauen um die Boznerinnen Irmtraud Mair und Isolde Doldi. Sie organisierten ein zweitägiges Friedensfest in Brixen, von 1980 bis 1984 gab es die Friedensmärsche mit Musik und Ansprachen auf Kohlern. Am Ostermontag 1983 fand eine Friedenswanderung von 1.000 Personen zur NATO-Basis in Natz-Schatz statt. Die Frauen für Frieden waren international vernetzt und beteiligten sich auch an Friedensdemonstrationen in Wien und Rom. 1985 kam es durch die Machtübernahme von Michail Gorbatschow zu einer Entspannung und zum Ende des Wettrüstens. (hzg)
Matsch - Am Samstag, den 22. Mai fand nach zwei Jahren in Matsch wieder die gemeinsame Müllsammelaktion statt. Ausgehend von der AVS Ortstelle Matsch in Zusammenarbeit mit dem Bergsteigerdorf und der FF Matsch kamen Jung und Alt zum gemeinsamen Müll sammeln im Dorf zusammen. Kindergartenkinder, Schüler, Jugendliche und Erwachsene- alle halfen mit. Gesäubert wurden die Wege, Straßen und Plätze im Dorf, der Sport- und Spielplatz und die Pausenplätze von Schule und Kindergarten. Ebenfalls abgegangen wurden die Wege um das Dorf und zu den Höfen.
Am späten Nachmittag gab es für alle Helfer und Helferlein Eis und a „Kracharle“.
Heuer fanden die Kinder nicht so viel Müll, wie vor zwei Jahren. Trotzdem war der Anhänger bis zum Abend gerammelt voll: Flaschen, Zigarettenkippen, Alteisen, Reifen, Plastikplanen, Möbel, eine verrostete Vespa und vieles mehr.
Auch heuer übernahm die Firma Windegger aus Glurns dankenswerterweise wieder gratis die Entsorgung der Großmüllteile. Ein großes Vergelt`s Gott allen dafür.
Eine sinnvolle Aktion, die hoffentlich nicht nur die Kinder, sondern vor allem die Erwachsenen sensibilisieren soll. (klf)
Wer Christian Stecher kennt, weiss, dass er nicht viel erzählt, weder über sich noch über seine Kunst. Wer aber seine Bilder sieht, spürt, dass er viel zu sagen hat, sowohl über sich als auch über seine Kunst.
Geboren wurde Christian Stecher 1958 in Mals, aufgewachsen ist er in St. Valentin auf der Heide. Als 22jähriger ging er nach Florenz an die Accademia delle Belle Arti und studierte dort Malerei.
1998 kam Christian das erste Mal nach Mexiko und fühlte sich dort sofort wohl. „Mexiko ist sowohl von den Menschen als auch von der Kunst und Kultur her ein faszinierendes Land. Mexiko Stadt mit über 20 Millionen Einwohner und der enormen Ausdehnung und Dichte ist für einen Vinschger schon der Hammer. Das sind Dimensionen, die schon sehr beeindrucken.“
Seit 2008 hat Christian ein Haus mit Atelier in Merida, der Hauptstadt des Bundesstaates Yucatan. Das Land hat ein reiches Mayaerbe. In der Region (Zentralamerika) leben etwa 6 Millionen Mayas, mit eigener Sprache und Kultur. Yucatan ist zweisprachig, man spricht Maya und Spanisch.
„Die Gegensätze zwischen Mexiko und dem Vinschgau sind schon enorm, sowohl sprachlich, kulturell, klimatisch, wirtschaftlich als auch von der Einstellung der Menschen her. Unfertiges, Improvisiertes ist hierzulande kaum präsent, in Mexiko spielt das jedoch eine grosse Rolle. Menschen müssen durch ihre Lebenssituation viel mehr improvisieren und auf Veränderungen schnell reagieren.“
„Mexiko ist ein Land mit starken Farben, vieles in der Farbgebung ( z. B. in der Architektur) geschieht zufällig und entzieht sich jeglicher Kontrolle“ sagt Christian.
In der Arunda Nr. 100/2020 „Brache“, herausgegeben von Christian Stecher und Ulrich Wielander, wird dieses Thema behandelt: „Die Stadt frisst sich in die Landschaft. Brachland wird besetzt und bebaut, unkontrolliert, wild. Planung und Infrastruktur hinken immer und überall hinterher. Neben der Anarchie am Bau herrscht auch eine Anarchie der Farbe. Dem farbigen Zufall sind keine Grenzen gesetzt. Jeder, der es sich leisten kann, streicht sein Haus in der Farbe, die besonders gefällt“. Diese Situation hat Christan Stecher beeindruckt und war „farbtechnisch“ für ihn eine Bereicherung. Sie hat seinen Umgang mit Farbe beeinflusst.
Christian arbeitet schnell und impulsiv. Sein unverkennbarer Malstil ist schwer einzuordnen. Er arbeitet gerne themenbezogen, bearbeitet Texte zur griechischen Mythologie, Texte von Trakl, Kafka und Felix Mitterer. Die Malerei ist dann einmal mehr figurativ, einmal mehr abstrakt.
Bevorzugte Technik ist die Eitempera: Eiweiss mit Mohnöl als Emulsion mit Wasser als Bindemittel werden mit den verschiedenen Pigmenten vermischt. Damit sind alle malerischen Möglichkeiten von lasierend bis deckend gegeben. Der Auftrag erfolgt in Schichten. Die Farbgebung wird damit komplex und reichhaltig.
Für seine Bilder erstellt Christian Stecher zuerst meistens einen Farbplan.
„Der Umgang mit Farbe ist dem Klavierspiel ähnlich. Eine Klaviersonate spielt sich innerhalb der 88 Tasten ab. In der Malerei gibt es eine begrenzte Auswahl von Pigmenten und in diesem Rahmen spielt sich die ganze Malerei ab“.
Die Wirkung der Farbe auf den Menschen hängt von vielen Faktoren ab und ist ein weites Feld. Gleiche Farben können auf Personen ganz verschieden wirken. Rot kann einmal als belebend, einmal auch als aggressiv wahrgenommen werden, Blau einmal als sehr kalte Farbe, einmal als die reine Farbe des Geistes.
„Warum leben wir hier vorwiegend in weissen Räumen?“ fragt sich Christian. „In Mexiko hat man keine Scheu, Räume sehr farbintensiv zu streichen. Der berühmte Architekt Luis Barragan liess Innenräume knallrosa als Kontrast zu einem schwarzen Lavaboden ausmalen“.
Vorstufen zu Stechers grossformatigen Bildern sind seine Skizzenbücher. Sie sind der persönlichste Teil seiner Arbeit. Die Skizzentagebücher sind tägliche Aufzeichnungen mit kurzen Texten, Collagen, Aquarellen, Zeitungsausschnitten usw. Sie sind Ideenträger und immer findet er darin Anregungen für seine Arbeit.
„Zeichnung und Malerei bleiben unter den vielen zeitgenössischen Ausdrucksformen der Kunst wohl die unmittelbarste und wenig abhängig von technischen Hilfsmitteln....und jedes neue Bild nicht nur farblich ein neues Abenteuer“.
Peter Tscholl
BBQ-Rinds-Burger mit Ei und Rucola
Zutaten für 6 Personen:
1 kg Faschiertes vom Rind
Pfeffer aus der Mühle
1 TL Paprikapulver, mild
6 EL BBQ-Sauce
4 EL Pflanzenöl
Röstzwiebeln
Fleur de Sel
Rucola
Salatblätter nach Belieben oder Tomaten oder Jalapenos
weitere Zutaten nach Geschmack
Bauernbrot
oder Vinschger Paarl
Zubereitung
1. Faschiertes in eine Schüssel geben. Pfeffer, Paprikapulver und 2 EL der BBQ-Sauce zugeben. Mit einer Gabel locker vermengen. Nicht kneten. Mindestens 30 Minuten abgedeckt kalt stellen.
2. Faschiertes in sechs gleich große Portionen teilen, lockere Bällchen formen und zu runden Krapfeln von 1–2 cm Höhe und 10 cm Durchmesser flach drücken. Eventuell leicht kneten. Auf dem vorbereiteten Grill bei direkter Hitze ca. 6–8 Minuten saftig grillieren. Dabei einmal wenden. Fleischkrapfeln bei indirekter Hitze kurz ziehen lassen und mit Fleur de Sel würzen.
3. Brot halbieren und die Schnittflächen kurz bei indirekter Hitze goldgelb rösten.
Röstzwiebel unterlegen, mit Fleischkrapfel belegen und nach Belieben mit Salatblättern, der restlichen BBQ-Sauce, Rucola, dem in einer Pfanne vorbereiteten Ei, eventuell Tomaten oder Jalapenos und allem, was schmeckt, belegen.
Mals - Übungsfirmen haben in Wirtschaftsoberschulen Tradition, so auch im Oberschulzentrum „Claudia von Medici“ in Mals. Die Schüler/innen übernehmen dabei unterschiedliche Rollen, so wie sie in einem wirklichen Betrieb üblich sind. Sie lernen die Abwicklung von Geschäften, üben die Teamarbeit, organisieren und übernehmen Verantwortung. „Alles läuft wie in einer realen Firma, virtuell sind nur das Geld und die Waren“, erklärte der Schul-Koordinator der Übungsfirmen Mirko Stocker bei der Zertifikatsübergabe am 27. Mai 2021. Die Arbeiten zur „All can you OHG“ der beiden IV. Klassen der Fachoberschule Wirtschaft FOWI hatten das Qualitätsaudit geschafft. Die Arbeiten drehten sich unter anderem um den Kauf und Verkauf von regionalen Getränken und Speisen. Und wie in wirklichen Betrieben werden auch die Übungsfirmen einer Qualitätsprüfung von Externen unterzogen. Die Corona Einschränkungen im vergangenen Schuljahr stellten die Teams vor große Herausforderungen. Auch die Bewertung konnte nicht mehr wie bisher in Österreich erfolgen, sondern musste hierzulande getätigt werden. Lehrer anderer Schulen nahmen die Bewertungen vor. „Bei den Arbeiten in der Übungsfirma galt es heuer in die neue Realität mit Fernunterricht hineinzuwachsen, um die Aufgaben bewältigen zu können“, betonte Schulinspektorin Barbara Pobitzer. Entgegen kam den Schülerinnen und Schülern, dass die Oberschule in Mals in Sachen Digitalisierung bestens gerüstet war. „Mals ist Vorreiter bei der Digitalisierung. Es konnte so gearbeitet werden, wie es sich gehört“, unterstrich der Landeskoordinator der Übungsfirmen, Wolfgang Lanz. „In der Übungsfirma darf man auch Fehler machen, mit dem Ziel daraus zu lernen und es besser zu machen“. SchülerInnen und ließen mit einem Video in die ÜFA Arbeitsfelder blicken. Lanz und Pobitzer übergaben ihnen abschließend das Zertifikat. Direktor Werner Oberthaler dankte für den Einsatz in einem schwierigen Schuljahr. „Alle haben aus der Krise das Beste gemacht“, so Oberthaler. Und er dankte auch den realen Firmen, die den virtuellen Übungsfirmen immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen. (mds)
Die Badehose eingepackt und ab ins Schwimmbad ist das Motto der „Green Turtle Schwimmwoche“. Um der Hitze zu entkommen geht es vom 06. bis zum 10. Juli an jedem Tag zu einem anderen Schwimmbad im Vinschgau. Im Laufe der Woche werden die Schwimmbäder Latsch, Laas, Schlanders, Kastelbell und Naturns besucht. Begleitet werden die Jugendlichen von Christian und Simon, Jugendarbeiter des Jugendzentrums in Latsch. Action, Spaß und ganz viel Nass ist für Jugendliche, die an der „Green Turtle Schwimmwoche“ teilnehmen, garantiert.
Alle interessierten Jugendlichen können sich bis 18. Juni bei Christian und Simon im Jugendzentrum Latsch anmelden und erhalten dort alle Infos zur Schwimmwoche. Wir freuen uns auf euch.
Jugendtreff “Revoluzer” Taufers - Am Pfingstwochenende vom 22. - 23. Mai organisierte unsere Jugendarbeiterin Anna einen Graffiti-Workshop im Jugendraum Taufers. Ein Dank geht an unsere Gemeinde Taufers und Raiffeisenkasse Taufers, die uns dieses Erlebnis gesponsert haben. Unser Workshop begann mit einer Einführung ins Graffiti-Leben, wie alles entstand und wie es sich im Laufe der Zeit entwickelt bzw. verändert hat.
Paul Löwe aus Ritten erklärte und zeichnete uns verschiedene Graffiti Styles. Wir durften an Holzplatten unsere Ideen verwirklichen und später auch an den Wänden des Jugendraumes unserer Kreativität freien Lauf lassen. Unsere liebe Anna bekochte uns immer mit köstlichen Mahlzeiten und schaute, dass es uns an nichts fehlte. Unsere Werke auf Holzleinwänden durften wir nach Hause mitnehmen und die Graffiti an den Wänden bestaunen wir immer, wenn wir vorbeikommen.
Jugendtreff „All In“ – Kastelbell/Tschars - Letzte Woche war es soweit, der erste Abend für Oberschüler*innen wurde organisiert. Der Wunsch: selbst Sushi machen. Gemeinsam wurden Gurke, Avocado, Mango, Lachs „geschnibbelt“ und Thunfisch, Philadelphia, Mayonnaise und ganz viel Sesam durften natürlich nicht fehlen... Mit Reis und Nori-Blättern wurde alles eingerollt und anschließend gemeinsam gegessen. Ein gelungener Abend mit viel Spaß und vollen Bäuchen :)
Schluderns - Das Amt für Weiterbildung koordiniert und forciert seit einigen Jahren die Aktionstage Politische Bildung. Heuer ging es um das Thema Demokratie. Sicher ist, dass Demokratie kein Naturgesetz ist. Demokratie ist eine politische Gesellschaftsform, die in ständiger Bewegung ist und die von der Mitgestaltung ihrer Bürger:innen lebt. Daher hat der Bildungsausschuss Schluderns auch dieses Thema aufgegriffen und einen Workshop zum Thema „Demokratie – wir regieren die Welt“ mit Tanya Daporta organisiert. Aufgezeigt wurde, wie wir mit unserem Konsumverhalten politische und wirtschaftliche Entscheidungen beeinflussen können. Ein bewusster Konsum kann daher einen wertvollen Beitrag zu einer stärkeren Öffentlichkeit umweltpolitischer und sozialer Probleme sein. Der angeregte Austausch zeigte, wie aktuell das Thema ist. Denn die Corona-Krise haben Grenzen und Gefahren der Demokratie aufgezeigt. Von der Einschränkung sicher geglaubter Bürgerrechte, über den Rückgang der Wahlbeteiligung und den Rückzug der Bürger in das Private bis hin zur Frage, wer politische Entscheidungen tatsächlich beeinflusst, gibt es Situationen und Entwicklungen, die eine Beschäftigung mit Demokratie als grundlegendem Thema der politischen Bildung erfordern. (lu)
Schlanders - Viele der acht Schülerinnen und Schüler bearbeiteten im Schulhof des Realgymnasiums von Schlanders unter Anleitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Integration eifrig Töpfe mit Pappmaschee. Andere beobachteten zuerst das Geschehen, ehe sie dann selbst mitmachten. Einmal in der Woche ist die Schülergruppe mehrere Stunden lang mit unterschiedlichen kreativen Tätigkeiten beschäftigt. Es wird gebastelt, geformt, gegärtnert und vieles mehr. Es handelt sich um das Projekt „Lebenspraktische Tätigkeiten“ für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen, das heißt für jene, die in den Schulklassen integriert sind und dort individuell betreut werden. Das Projekt hatte die Direktorin Verena Rinner an ihrer Schule ins Leben gerufen. Koordiniert wird es von Veronika Polin. Die Schüler erleben in einem langsamen Gewöhnungsprozess ein Gemeinschaftsgefühl. Sie entwickeln Gruppenfähigkeit, werden gestärkt und mutiger. „Bei einigen dauert es oft einige Zeit, bis sie Vertrauen gewinnen und aus sich herausgehen“, so Polin. Die SchülerInnen genießen Erfolgserlebnisse, wenn ihnen etwas besonders gut gelingt, lernen aber auch mit Misserfolgen umzugehen, wenn eine Arbeit nicht gelingt. Das Üben von lebenspraktischen Fertigkeiten fördert das motorische Können im Alltag, das den gesunden Menschen keinen aufwändigen Lernprozess abverlangt. Menschen mit Beeinträchtigungen werden durch solche Projekte spezifisch geschult und entwickeln mehr Selbstbewusstsein. Ziel ist es, den besonderen Menschen Hilfestellungen zu geben und ihre Eigenständigkeit zu fördern.
Wichtig in diesem Covid-Schuljahr war für die SchülerInnen die Kontinuität. Durch den Notdienst an der Schule konnten sie den Kontakt zueinander aufrechterhalten. Denn die Kontaktaufnahmen über soziale Medien sind größtenteils nicht möglich. Deshalb war die Schule für die acht SchülerInnen auch während des Lockdowns im Notdienst offen. (mds)
Graun - Unterwegs in Graun“ nennt sich der neue Familienwanderführer des Brixner Verlags Narrativ. Ein Jahr lang waren Kathrin Gschleier und Martina Thanei in Graun und Umgebung unterwegs, um familiengerechte Wanderungen entlang des Wassers zu finden. Entstanden sind daraus fünf Themenwege, und zwar der Weißkugelweg, Quellenweg, Sinnesweg, Saligenweg und Höhenweg. Mit Geschichten, Sinnesübungen, Spielen, Rätseln und Basteltipps können nun Gäste und Einheimische diese fünf Orte erlebnisreich und spielerisch erwandern. Organisiert von der Ferienregion Reschenpass, dem Bildungsausschuss Graun, dem ELKI-Obervinschgau und der KFS-Zweigstelle Reschen wurde kürzlich der Familienwanderführer mit einer Wanderung entlang des Vinschger Höhenweges von Graun zur Etschquelle vorgestellt. An vier Stationen erzählten Anna Wielander, Martina Thanei und Kathrin Gschleier interessante Geschichten, während Martina Wienchol mit Trommeln und Gesang für „Saligen-Stimmung“ sorgte. An der Etschquelle erhielten alle Teilnehmer:innen eine Trinkflasche, in die sie das Quellwasser füllen konnten. Neben Leseproben aus dem druckfrischen Büchlein wurde auch eine Bunkerführung organisiert. (lu)
Schlanders/Kulturhaus - Bereits in den letzten zwei Jahren organisierte der junge Musikverein „Venusta Musica EO“ in den Sommermonaten Workshops für junge, talentierte Musiker und Musikerinnen in Schlanders. Am 19. Oktober 2020 wurde der Verein offiziell in Schlanders gegründet und am 29. Mai lud die Präsidentin Sabina Mair zur ersten Mitgliederversammlung in den Theatersaal des Kulturhauses von Schlanders. Das Ziel des Vereins ist es, Alt und Jung für die klassische Musik, aber auch für Kunst und Literatur durch neue Projekte und Workshops zu begeistern und im Vinschgau junge Talente zu fördern. Im Mittelpunkt stehen die musikalische Früherziehung für Kleinkinder ab zwei Jahren und ein Kammermusikworkshop für Streicher, Bläser und Sänger vom 26. bis 28. August 2021. Kursleiter sind wiederum die drei Musikdozenten und Musikpädagogen Marcello Defant (Violine), Sebastiano Severi (Violoncello) und Giacomo Battarino (Klavier). Alena Savina, eine Geigerin aus Weißrussland, die seit 2005 in Meran lebt, zeigte Bilder von der musikalischen Früherziehung und erläuterte ihr Programm. Auf sehr spielerische und kreative Weise wird mit den Kindern gespielt, gesungen und musiziert. Um die Zusammenarbeit zwischen den drei künstlerischen Bereichen Musik, Kunst und Literatur zu vertiefen, wurde ein künstlerischer Beirat eingerichtet. Diesem Beirat gehören drei Personen an: Marcello Defant (Musik), Alessio Nalesini (Kunst) und Toni Bernhart (Literatur). Im November ist bereits ein Projekt mit Toni Bernhart und dem Akkordeonspieler Helmut Neerfeld geplant. Zur Auflockerung wurden gegen Ende der Versammlung alle aufgefordert zusammen mit der Geigerin Alena Savina mit den verschiedenen „Instrumenten“ Musik zu machen. Zum Abschluss präsentierte Sabina Mair der Mitgliederversammlung ein Video über den letzten Workshop. (hzg)
Graun/Reschen/St. Valentin/Langtaufers - In der Gemeinde Graun ist der HGV-Ortsausschuss neu gewählt und mit Thomas Strobl vom Seehotel ein neuer HGV-Obmann bestellt. Bisher war Sepp Thöni vom Langtaufererhof an der Spitze des Grauner HGV und Thöni hat bei der Kampfabstimmung am 19. Mai 2021 den Kürzeren ziehen müssen. Bei der Vollversammlung der Ferienregion Reschenpass hat sich der junge HGV-Obmann Strobl erstmals öffentlich äußern können. Der Tourismus, so sagte es Strobl in der Schönebenhütte, gehe „uns alle an“ und meinte damit die Ferienregion, die Skiliftgesellschaft, die Tourismusbetriebe, die Angestellten und all jene, die an der Wertschöpfungskette im Tourismus beteiligt sind. Den Focus wolle der neue HGV-Ausschuss auf den Gemeindentwicklungsplan legen. Es brauche die Möglichkeit der qualitativen Erweiterung in den Tourismusbetrieben. Aber, so Strobl wörtlich, „wir dürfen uns die quantitative Erweiterung nicht verbauen.“ Zum einen müsse auch den Jungen Entwicklungsperspektiven geboten werden und zum anderen ist es im Grenzgebiet unabdingbar, mit attraktiven Tourismusbetrieben auch attraktive Arbeitsplätze erhalten und schaffen zu können, was in einem Grenzgebeiet mit großem Einkommensgefälle von großer Bedeutung ist. Unter anderem durch die guten Zusammenarbeit zwischen den Akteuren in Politik und Tourismus auf der einen Seite und dem Aufschwung, die der Zusammenschluss der Skigebiete mit sich gebracht habe, zudem mit den Seen und dem Grauner Kirchturm habe das Oberland noch großes Potenzial. Mit Maß und Ziel wolle man sich auf politischer Ebene für die Belange der HGV-Mitglieder in der Gemeinde Graun einsetzen. Strobl hat damit angedeutet, dass man mit dem Gedanken eines Bettenstopps, wie ihn Agrar- und Tourismuslandesrat Arnold Schuler vor einigen Wochen grundsätzlich geäußert hat, für die Peripherie nicht einverstanden ist. Damit ist Strobl im Einklang mit den Aussagen von BM Franz Prieth, der kürzlich im Wind-Interview gesagt hat, dass der Obervinschgau, der Westen aus diesem Bettenstopp ausgenommen werden müsse. (eb)
St. Martin im Kofel - Am Samstag, den 26. Juni 2021 findet heuer die traditionelle Wallfahrt von St. Martin im Kofel nach Unser Frau in Schnals statt. Im Namen der Bürger von St. Martin wird dieser Termin bekannt gegeben, damit sich jeder und jede Interessierte diesen Termin vormerken kann. Eingeladen sind all jene, die Andacht, einen Rosenkranz, gutes Schuhwerk und Grundkondition mitbringen. Heuer kommt hinzu, dass man sich an die gesetzlichen Bestimmung halten muss.
Die Wallfahrt, Start 8.30 Uhr, führt von St. Martin im Kofel (mit der Bahn erreichbar) über das Niederjöchl zur Penauder Alm (kleine Stärkung) bis nach Unser Frau (Ankunft ca. 19.00 Uhr), wo die Wallfahrt mit einer Abendmesse abgeschlossen wird. Für die Rückkehr steht ein Bus bereit.
Bei unseren Vätern diente die Wallfahrt zur Abwendung vor allem von Naturkatastrophen. Heute dient die Wallfahrt unter anderem auch zur Danksagung an den eigenen Schutzengel und gleichzeitig als Bitte um weiteren Beistand vor allem bei der harten und gefährlichen Arbeit am Berg. Darüber hinaus kann jeder in das Rosenkranzgebet seine Anliegen einschließen. Sollten die Witterungsbedingungen die Wallfahrt am 26. Juni nicht zulassen, wird die Wallfahrt verschoben. Aktuelle Informationen finden Sie auf der facebook-Seite von Werner Perkmann.
Schluderns - Der Churburg Hang oberhalb der Finstergasse in Schluderns war brüchig geworden und drohte samt dem Stück Quairwaal abzurutschen. „Es war uns ein wichtiges Anliegen Hang und Waalweg zu sichern, der ein beliebter Wanderweg ist“, erklärt BM Heiko Hauser. Der Hang wurde kürzlich im Auftrag der Gemeindeverwaltung von den Gemeindearbeitern fachgerecht mit Holzpflöcken gesichert.
Die Bepflanzung des Hanges übernahmen die Imker. In einer Gemeinschaftsaktion legten sie kürzlich Hand an. Sie setzten Sträucher, die einerseits mit ihrem tiefen Wurzelwerk für künftige Stabilität sorgen und andererseits wertvolle Nahrungsquellen für Insekten und Bienen darstellen. Die Sträucher und Bäume hatten die Verantwortlichen des Forst-Pflanzgartens in Prad bereit gestellt, darunter Vogelbeere, Liguster, Felsenbirne, Schneebeere, Berberitze, Winterlinde, Vogelkirsche und andere. Viele der Sträucher bieten den Insekten nach der allgemeinen Blüte als spätblühende Pflanzen Nahrung. Nach getaner Arbeit stand für die Gärtner am Hang eine Marende bereit. Dazu servierte der Gemeindearbeiter Elmar Luggin exklusive Tropfen aus seinem Schludernser Weingut „Engelberg“.
Unabhängig von dieser Pflanz-Aktion am Churburg-Hang hatten Vertreter des Imkerbezirkes Obervinschgau um Bezirksobmann Othmar Patscheider bereits Wochen zuvor an interessierte Imker spät blühende Pflanzen verteilt.
Es ist erfreulich, dass zunehmend immer öfter Renaturierungsprojekte starten und das Bewusstsein erwacht ist, dass Kleinlebewesen und Insekten wichtig für das Ökosystem und letztendlich auch für die Menschen sind. (mds)
Laas/Vinschgau - Die fünfwöchige Pause ist wie im Flug vergangen: Der auf dem Hoppe-Gelände in Laas im Vinschgau stationierte, saisonale Notarzthubschrauber Pelikan 3 hat seinen Betrieb wieder aufgenommen. Er wird bis einschließlich 3. Oktober täglich von 8 bis 20 Uhr bzw. entsprechend der Jahreszeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang der Landesnotrufzentrale zur Verfügung stehen.
In der Wintersaison, die bis Ende April lief, hob der Notarzthubschrauber Pelikan 3 zu insgesamt 141 Einsätzen ab. In der Nähe des Pelikan 3 liegen gleich mehrere Skigebiete: Watles, Schöneben/Haideralm, Sulden, Trafoi, Schnals und Langtaufers. „Mit dem Pelikan 3 hat sich eine Lücke in der Südtiroler Rettungskette geschlossen“, ergänzt HELI-Direktor Ivo Bonamico. „Vor allem die Bevölkerung im Vinschgau ist sehr dankbar für diesen professionellen Dienst.“
Laatsch/Mals-Glurns-Eyrs-Schlanders-Naturns - Auch dieses Jahr öffneten am Freitag, 28. Mai 2021 Südtirols Kirchen und Kapellen wieder zu ungewohnter Stunden ihre Türen und Tore zur Langen Nacht der Kirchen. Es geht darum, die Schätze der Kirchen - spirituelle, soziale, musikalische, kulturelle, künstlerische und kreative - erlebbar und auch für kirchenferne Menschen zugänglich zu machen. Diese Veranstaltungsreihe gibt es in Österreich, Tschechien, Estland und in der Slowakei und seit 2014 auch in Südtirol. Rund 100 verschiedene Programme in 50 Kirchen, Kapellen und Klöstern gab es dieses Jahr in Südtirol. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stand die Orgel mit Orgelführungen und Orgelkonzerten. Im Vinschgau wurden in Laatsch, Glurns, Eyrs, Schlanders und Naturns mehrere Veranstaltungen angeboten. In der St. Luzius Kirche in Laatsch gab es Orgelführungen vom Organisten und Chorleiter Franz Josef Paulmichl. Auch in Glurns, Eyrs und Schlanders stand die Orgel im Mittelpunkt. In der Pfarrkirche zum Hl. Pankratius in Glurns gab es einen feierlichen Gottesdienst mit Orgelmusik und anschließend eine Orgelführung mit musikalischen Kostproben. In Eyrs wurde die St. Remigius Kirche vorgestellt und bei einer Vesper spielte Pasquale Bonfitto Orgelmusik. Auch in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Schlanders spielt Pasquale Bonfitto auf der Orgel. Neben Werken von F. Schmidt, J. S. Bach, F. Schubert, C. Franck, M. Reger und A. Rénaud, spielte Bonfitto auch „Litanies“ von J. Alain. Zwischen den einzelnen Musikstücken gab es anregende Fragen und geistliche Impulse von Dekan P. Mathew Kozhuppakalam. In Naturns stand die Besichtigung der Fresken in der St. Prokulus Kirche auf dem Programm. Außerdem hielt Prof. Martin M. Lintner in der Pfarrkirche St. Zeno einen Vortrag zum Thema „Die Tier-Mensch-Beziehung in den verschiedenen Religionen“. (hzg)
Vinschgau Schlanders - Das Treffen der Mitglieder des „Circolo Culturale Val Venosta“ mit Vertretern des Teatro Stabile am 25. Mai im Gemeindehaus von Schlanders war geprägt von Dankbarkeit und Zuversicht. Es sei ein Tag der Dankbarkeit und ein Tag der Erinnerungen, sagte der Präsident des Circolo Leonardo Pellissetti. Der Dank gin an die Gemeindereferentin Dunja Tassiello, die die kulturellen Initiativen tatkräftig unterstützt und Dank ging auch an den Direktor des Teatro Stabile Walter Zambaldi. Die Beziehungen des im Jahr 1977 gegründeten Circolo Culturale Val Venosta zum Teatro Stabile, so führte Pellissetti aus, reichen bis zum Januar 1981 zurück. Und genau seit 1981 ist Leonardo Pellissetti Präsident des Circolo. Heute sei er noch de jure Präsident, de facto sei es Piero Zanolin. Ziel des Circolo war und ist es, den Italienern im Tal eine kulturelle Heimat zu geben. Nach der Schließung der Kasernen habe man die Tätigkeiten auf die deutsche Bevölkerung ausgedehnt. Bei den Fahrten nach Meran oder nach Bozen zu Aufführungen des Teatro Stabile, so Pellissetti, hätten sich dann auch „Südtiroler von Qualtität“ beteiligt, etwa die ehemaligen Direktoren Wilfried Stimpfl,Herbert Raffeiner und Hubert Folie. Die Busspesen habe das Teatro Stabile übernommen, was eine große Rolle gespielt habe. Im vergangenen Jahr und derzeit habe die Covid-Pandemie auch den Circolo zu einer kontaktlosen Pause gezwungen. Zanolin ergänzte, dass in den letzten Jahren der Bus von Graun aus gestartet sei und die Theaterbesucher in Ortschaften des ganzen Tales aufgelesen. Es habe sich eine unglaubliche Gemeinschaft gebildet. Über die Tätigkeiten des Teatro Stabile, über die Zukunftspläne berichtete Walter Zambaldi mit Begeisterung und man wolle sich im September für eine vertiefte Vorschau und mit genauerem Spielplan wiederum treffen. Irene Vittulo betonte, dass man Theateraufführungen seit 30 Jahren am italienischen Kindergarten und an der Grundschule in Schlanders anbiete. Tassiello überreichte Zambaldi ein Buchgeschenk und dieser revanchierte sich mit einem Buch über die Geschichte des Teatro Stabile. Mit positiven Erwartungen sehe man dem Herbst entgegen. (eb)
Mals
…welche politische Entscheidung in Brüssel/Straßburg verbuchen Sie als persönliche Genugtuung?
Sarah Wiener: Es geht manchmal nicht darum, etwas zu erreichen, sondern das Schlimmste zu verhindern. Oder etwas aufzuklären, um eine andere Gesetzeslage zu ermöglichen. Es gäbe natürlich eine Latte von Wünschen, das fängt an mit Mindeststandards auf EU-Ebene für Puten, die es nicht gibt. Auch nicht für Fische und Kaninchen. Oder eine bodengebundene Tierhaltung. Ich möchte, dass das Richtige subventioniert wird, nicht immer das Schlechte, das unsere Vielfalt noch mehr zerstört. Ich würde mir auch wünschen, dass wir Gift- und Zusatzstoffe auf die Wirkung auf unser Mikrobiom untersuchen. Wenn unsere eigene Bakterienvielfalt beeinträchtigt und minimiert wird, sollten wir diese Dinge auch nicht zulassen, sondern verbieten.
… welche Zutat darf derzeit in Ihrer Küche nicht fehlen?
Bevor ich hergekommen bin, hab‘ ich den ersten Rhabarber gemacht, jetzt geht es mit den Erdbeeren los, die Felsenbirnen sind gerade reif! Ich mag sehr gerne Obst, arbeite aber auch viel mit Kräutern. Von Brennnessel über Franzosenkraut hin zur Melde, Vogelmiere, natürlich auch Schnittlauch, Petersilie oder Koriander: Das sind lauter Kräuter, die ich händeweise benutze und in fast jede Speise gebe, ob Eierspeisen, Kartoffelpüree, Suppen oder auf ein weichgekochtes Ei.
… wenn Sie den Blick über den Vinschgau schweifen lassen, was wünschen Sie denn diesem Tal?
Ich würde mir wünschen, dass es eine größere ökologische Vielfalt hat. Dass es nicht nur Monokulturen von Äpfeln und Wein gibt, sondern tatsächlich wieder Gemüse- und Obstbauern. Kleine Produzenten, Käsemeister, Fleischmacher, die die Ausgangsprodukte kennen. So können sie dem Nachbarn Köstliches servieren und ihn stärken, auch finanziell, und somit auch sich selber.
Interview: Maria Raffeiner
Mals - Eigentlich war die bekannte Köchin, Autorin und Politikerin Sarah Wiener als Prozessbeobachterin in der Causa Schiebel in Südtirol. Spontan konnte sie für ein Gespräch im Hof vom Bistro vinterra in Mals gewonnen werden. Martina Hellrigl, die Vorsitzende der Sozialgenossenschaft, hieß Wiener willkommen und kündigte eine Reihe von Veranstaltungen im vinterra an. Den Austausch mit Sarah Wiener trug auch die Bürgergenossenschaft Obervinschgau mit. Harmonikaklänge von David Frank machten es dem Publikum leicht, sich wieder an Abendterminen zu erfreuen.
von Maria Raffeiner
Tapfer seid ihr!“, rief Wiener durchs Mikrophon, der Vinschgerwind zeigte sich an jenem Maiabend von seiner ungemütlichen Seite. Während sie das Thema „Gesunde Lebensmittel“ vertiefte und ihre unzähligen Berührungspunkte erklärte, wurde die Liebe zur frischen Nahrung deutlich. Sie war mit ein Grund, sich als Abgeordnete der politischen Arbeit im Europaparlament zu stellen. In der Fraktion der Grünen setzt sich Sarah Wiener für die Vielfalt ein, weshalb sie die Linie der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in der EU scharf verurteilte. Die Subventionen seien komplex, jedenfalls ergebe sich durch die geförderte Fläche ein irriges Bild von Landwirtschaft. Es mache die Großen immer größer, die Kleinbauern fielen durch den Rost. Im Landwirtschafts- sowie im Umweltausschuss verteidigt Wiener die Individualität. Diese sei durch das Gleichmaß der EU arg geschrumpft, sichtbar am Saatgutangebot. Im Vinschgau sind die alten Sorten hingegen noch nicht verschwunden, wie Peter Luis Thaler, ein passionierter Tomatenzüchter aus Schlanders, demonstrierte. Er saß im Publikum und nannte aus dem Stegreif eine beeindruckende Reihe von alten Tomatensorten. In Rage geriet die Österreicherin, die in Deutschland lebt, bei der Intransparenz von Inhaltsstoffen in verarbeiteten Lebensmitteln. Geschnittenes Brot, das in Plastik eingeschweißt im Supermarkt auf die Konsument:innen wartet, sei mit Mitteln wie Antischimmelpilz oder Krustenverstärker behandelt. „Das ist doch so ekelhaft!“, wetterte sie. Wenn unser Körper zum Endlager dieser Stoffe werde, weil wir Tricks und Manipulation auf den Leim gegangen seien, leide unser Mikrobiom. Ein Begriff, den Sarah Wiener ausführlich erklärte – gemeint sind die vielen nützlichen Mikroorganismen in unserem Darm. Werden diese durch schwerst verarbeitete Nahrungsmittel und andere Belastungen dauerhaft gestört, stellt der Körper seine Quittung aus. Mit frischer, gesunder, ökologischer Ernährung würden wir uns und die Umwelt schützen, schloss Wiener ihr energisches Plädoyer. Wir stünden am Scheideweg: Entweder es rückt die Regionalität mehr in den Vordergrund, oder die Künstlichkeit nimmt weiter zu.
„Josefitag“, so heißt das neueste Theaterstück, welches bald in Mals aufgeführt werden wird,
nachdem es letzten Frühling der Coronapandemie zum Opfer gefallen war.
von Cornelia Knoll
Ein Gesangs-Freilichttheaterstück aus der Feder von Musiker, Regisseur, Komponist und Malser Kirchenmusiker Thoma Ernst.
Allzuviel von der spannenden, besinnlichen, humorvollen Handlung will mir der Malser Chorleiter noch nicht verraten. „Nur soviel“, sagt Ernst Thoma mit breitem Grinsen: “Es ist ein Stück über die „3 Josef“: den hl. Josef, den Josef Freinademetz und den Josef Mair Nusser. Diese treffen sich im Himmel, beschließen miteinander kurz auf die Erde zurückzukehren und stellen dort mit Schrecken fest, wie unheilig doch unser Landl Tirol geworden ist. Junge, begeisterte Menschen spielen in dem Stück mit. Darunter junge Sängerinnen, welche in einem Rapp-Song das Josefilied neu interpretieren und so dem Stück einen besonderen Rahmen geben.“
Ernst Thoma, geboren 1955 in Stilfserbrücke, war bereits als Kind begeistert von all den Kunsteindrücken, welche man in der Stilfser Kirche geboten bekam. Damals noch ohne Fernsehen, ohne Radio, waren die kirchlichen Rituale mit Kostüm, Rauch und Gesang ein faszinierendes Geschehen für den kleinen Ernst. Eindrücke welche seinen weiteren künstlerischen Lebensweg prägen sollten.
Doch zuerst einmal musste der Bub auf die Valatscher Alm, um Kälber zu hüten. Und auch dort gab es Musik. Gesangsbegeisterte Hirten, die mit ihm Lieder wie „Herrliche Berge, sonnige Fenster“ anstimmten und dazu die Maulorgel spielten. In seinem Zuhause war es die Mutter, die mit ihren Kindern sang, der Vater der brummend Weihnachtslieder summte, sowie die großen Brüder die von „draußen“ die neuesten Heimatschnulzen mitbrachten.
Später in der Mittelschule war es dann der Lichtenberger Pfarrer, der seinen musikalischen Weg weiterebnete. Dieser begeisterte Musiker animierte die Kinder auf seiner Gitarre, das Spielen zu erlernen und ließ sie die damals neuesten Popsongs hören. Für Ernst ein großes Geschenk und bald begleitete er mit der Gitarre Weihnachtsgesänge, spielte Radiolieder nach, war sogar Mitglied einer kleinen Band.
Doch gab es in der damaligen Zeit im Vinschgau keinen Ort, um ein Musikstudium zu erhalten; er wusste noch nicht einmal, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt.
So erlernte Ernst Thoma zuerst einmal einen “gscheiden Beruf“ und wurde für 3 Jahre ein fleißiger Koch im Meraner Land. Auch dort begegnete ihm die Musik. Er lernte den Orgel und Kirchenmusiker Dieter Oberdörfer kennen, welcher ihn irgendwann mal ins Konservatorium nach Bozen mitnahm. Dort erklang aus allen Räumen und Ecken, Musik, Musik, Musik und Ernst wusste….“Dort muss ich hin!“
Gesagt, getan. Er verkündete Zuhause, dass er nun Musik in Bozen studieren wolle und startete mit allergrößtem Selbstvertrauen Richtung Süden zu seiner Musik.
Dort angekommen, musste der junge Mann erst mal bei einer strengen Wiener Gesangslehrerin vorsingen, die natürlich wenig begeistert von Pop-Schlagern war. Und so sang Ernst ein Lied aus der Mittelschule “Am Brunnen vor dem Tore“ und gewann mit seiner wunderschönen Tenorstimme das Herz der Dame und den Eintritt ins Konservatorium.
Ein Jahr später rief leider das Militär. Ernst wurde eingezogen und Richtung Neapel gebracht. 4 Monate darauf heiratete er seine langjährige Partnerin, wurde wieder nach Südtirol versetzt und konnte so nebenbei seine Gesangsstunden im Konservatorium absolvieren.
Nach der „Naia“ überzeugte Ernst den Prader Mittelschuldirektor, dass es einen echten Musiklehrer an der Schule bräuchte und erhielt so promt den Job, der ihn ein Leben lang mit Freude erfüllte. „Mit Kindern arbeiten zu dürfen ist pures Glück“, sagt er lächelnd, „sie geben dir so viel Energie und Freude für deinen Einsatz zurück.“
„Korrnrliadrtexte“ von Luis -Stefan Stecher bekam Thoma 1978 von seinem Vater in Form eines kleinen Büchlein geschenkt. Dort standen sie, all die spannenden, von Rhythmus, überfließenden Texte über das Leben der Karrner. Begeistert davon verwandelte Ernst diese Texte später in berühmte, bekannte und überall gespielte „Korrnrliadr“. Zuerst einfach nur so, auswendig, ohne Noten, nach Gehör mit Gitarre und Gesang von Ernst und einer Sängerin bei heimischen Konzerten vorgetragen. Später von der Rai entdeckt, professionell aufgenommen und von Ernst, Martha Rauner und Hannes Ortler auf CD produziert.Später von Ernst auf Papier gebannt und mit vielen selbst komponierten kirchlichen und weltlichen Liedern in einem Buch zusammengefasst. Dazu noch viele Messen welche der Leiter von Gesangsseminaren im Auftrag von Chören und Kirchen geschrieben hat, sowie Musicals und Theaterstücke aus eigener Feder.
Partschins - Der Durchführungsplan des kommenden Campingplatzes vis a vis der Sportzone zwischen Rabland und Partschins war unter anderem Diskussionsgegenstand im Partschinser Gemeinderat. BM Alois Forcher hatte zu einer online-Dringlichkeitssitzung am 27. Mai 2021. Der am 19. März 2021 vom Grundbesitzer Josef Schiefer vorgelegte Durchführungsplan habe mittlerweile von der Baukommission ein positives Gutachten, ebenso habe der Gemeindeausschuss den Durchführungsplan genehmigt, berichtete BM Forcher. Nun sei es am Gemeinderat, den Durchführungplan zu genehmigen. Weil es sich um ein großes Projekt mit verschiedenen Wirkrichtungen handelt, blieb eine eingehende Diskussion nicht aus.
In der Diskussion herrschte Konsens über die Sinnhaftigkeit eines Campingplatzes und auch Konsens über den Standort. Allerdings tauchten Fragen über den Verkehr auf. Jutta Pedri von der neuen Bürgerliste Partschins Rabland Töll eröffnete die Diskussion mit der Frage nach einer Einfädelungsspur bei der Einfahrt zum Campingplatz. Es sei sinnvoll, vorhersehbare Probleme im Vorfeld zu beseitigen. Zustimmung kam vom Listen-Kollegen Max Sparber. Sabine Zoderer von den Freiheitlichen ergänzte, dass das einzige Bedenken der Verkehr sei. Die Anbindung an die SS 38 sei dringend anzugehen. Christian Leiter von den Freiheitlichen sagte, er würde den Feldweg lieber vor Baubeginn des Campinplatzes machen. Wenn die Baustelle eröffnet sei, werden Laster und Bagger durch Rabland auffahren. Sogar Christian Oberperfler von der SVP konnte einer Problemlösung im Vorfeld einiges abgewinnen. Adolf Erlacher wies darauf hin, dass in der Baukommission über eine Einfädelungsspur gespochen worden sei und der Bauwerber eine solche zugesichert habe. Eine Einfädelungsspur sei im Durchführungsplan nicht vorgesehen, sagte BM Forcher. Der Planer sagt, dass im Innenhof vor der Rezeption 6 Camper Platz hätten. Wenn es zu Verkehrsbehinderungen kommen werde, werde die Ortspolizei einschreiten müssen, sagte der BM. Und der Ausbau des Feldweges sei noch in weiter Ferne. Aber der Feldweg sei eine der Prioritäten. Gemeinsam mit Walter Laimer werde er mit den Grundeigentümern verhandeln und mit dem Straßendienst Vinschgau eine Einfädelungsspur an der Hauptstraße besprechen. Wirtschaftsreferent Ulrich Schweitzer ersuchte um Zustimmung zum Durchführungsplan, auch mit dem Hinweis, dass die Projekterstellung mit Landschaftsplanern gut gelungen sei. Das Verkehrsproblem sehe er nicht so groß, könne das aber nicht beurteilen. Rechtlich brauche der Bauwerber keine Einfädelungsspur.
Mit 10 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen wurde der Durchführungsplan genehmigt.
Zuvor wurde ein Beschlussantrag von Sabine Zoderer und Christian Leiter von den Freiheitlichen einstimmig angenommen. Konkret angeregt wurde eine Schafwoll-Methode zur Bekämpfung des Prozessionsspinners. Der Beschluss heißt: „Es werden sämtliche verwaltungstechnische Schritte in die Wege geleitet, um sämtliche Bäume auf öffentlichen Grünflächen im Gemeindegebiet Partschins, die von Prozessionsspinnern befallen werden können, mit einer Schafwollbarriere (Bild) und einer dazugehörigen Falle für die Raupen zu versehen.“ (eb)
Graun/Schöneben - Einen besseren Ort hätten sich die Mitglieder der Ferienregion Reschenpass für ihre heurige Vollversammlung nicht aussuchen können: Die neue Schönebenhütte war am 26. Mai Schauplatz von Optimismus und Zukunftsgedanken.
von Erwin Bernhart
Die Präsidentin der Ferienregion Reschenpass Deborah Zanzotti bündelte in ihrem Grußwort gleich zu Beginn Stimmung und Zukunft: Es stehe ein attraktives Sommerprogramm bereit, über die Gemeindegrenzen, über die Staatsgrenzen hinaus. Details dazu lieferte der Direktor der Ferienregion. 2020 habe das attraktive Sommerangebot bereits gut funktioniert, mit der special edition des Reschenseelaufes, dem Panoramamarsch nach Melag, mit dem Saligenmarsch, mit dem Lauf Reschen-Rosolina Reley. Mit der Enduro-Bike-Woche, mit dem 3-Länder-Enduro-Race. Burger, ansonsten bescheiden aber mit der Gewissheit des Erfolgs auftretend, sparte auch nicht mit Maximen: Beim Reschenseelauf habe man der ganzen Welt gezeigt, dass es geht. Die Vorschau auf 2021, auf den kommenden Sommer war ebenso von Optimismus geprägt: Beim Flow-Trail in Schöneben wolle man weiterbauen, eine Briefmarkenausstellung organisieren, die Kultur mit Bunker, Museum und Plamort sei eingeplant und die sportlichen Events (Green days, das Woman Bike Camp, die Junior Enduro Bike Woche und das 3-Länder-Enduro-Race) stehen auf dem Programm.
Beim Kassabericht 2020 erklärte Ignaz Bernhart den Überschuss von 210.000 Euro damit, dass man im Laufe 2020 200.000 Euro weniger eingenommen und auf der anderen Seite aber 400.000 Euro weniger Ausgaben getätigt habe. Es sei das Kunststück geglückt, ohne Kredite und Darlehen über die Runden zu kommen.
Andreas Lechthaler, der Präsident der Schöneben AG, streute Lob: „Durch eure Arbeit ist die Sichtbarkeit der Ferienregion gegeben.“ Manuel Baldauf vom TBV Nauders sprach von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit auf TV-Ebene und auf Ebene der Bergbahnen und verwies auf das Bike-Angebot am Reschenpass: „Wir zählen zu den 15 Top-Destinationen in Europa.“ Das Bike-Thema sei auch für die Ferienregion Obervinschgau wichtig, betonte deren Präsident Lukas Gerstl. Er wünschte sich eine Ausdehnung des 360-Grad-Wanderweges auf den Reschenpass bis nach Nauders. Gerstl sagte auch, dass die Zusammenarbeit in Form von gemeinsamen Kartenmaterial zwischem Martell über das Val Müstair bis zum Reschenpass bestens funktioniere. Der Raika Direktor Markus Moriggl, der der Ferienregion ein Top-Management attestierte, gab den Impuls, die Ferienregion in eine Genossenschaft umzuwandeln, allein um den Zugang zu Fördermitteln leichter bewerkstelligen zu können. Grußworte kamen von IDM-Mitarbeiter Kurt Sagmeister, vom neuen HGV-Obmann Thomas Strobl und die VizeBM Hannah Waldner, in Vertretung des trotz zweimaliger Impfung an Corona-erkrankten BM Franz Prieth, wies darauf hin, dass es wichtig sei, nachhaltige Strategien zu implementieren, etwa den Gästen zu sagen, woher die Produkte auf den Tellern kommen. Den Ball nahm Burger auf und rief die anwesenden Touristiker dazu auf, die bäuerlichen Betriebe vermehrt zu unterstützen.
Das neue Büchlein „Unterwegs in Graun mit der Saligen Anna“ stellten die Autorinnen Anna Thanei und Kathrin Gurschler vor. Mit allen Sinnen und bei jedem Wetter mit Kindern wandern ist Inhalt des Büchleins.
Bevor sich Gerald Burger bei seinen Mitarbeiter:innen mit Geschenkskörben bedankte, bedankte er sich bei den Werbeträgern der Ferienregion, bei den Snowboardern Edwin und Jasmin Coratti und bei der Mountainbikerin Luise Daubermann, die ihren Zweitwohnsitz in Graun hat.
Kolping im Vinschgau - Der Verbandsgründer Kolping bleibt gegenwärtig mit seinen Ideen und Visionen, mit seinem Wort und Werk. Das alles findet Niederschlag in seinen Schriften. Was aus seiner Feder hervorgeht, ist wie eine Fundgrube, in der es sich zu stöbern lohnt. Nicht umsonst gibt es so viele Kolpingzitate. Dabei ist es nicht seine Absicht, sich durch das Schreiben ein Denkmal zu setzen, unsterblich zu werden oder gar als Bestseller in seinem oder späteren Jahrhunderten zu glänzen. Als Publizist und Volksschriftsteller steht Kolping im direkten Zusammenhang mit seiner Arbeit als Priester und Verbandsgründer, als Gesellenvater.
Er beschreitet einen ganz neuen Weg der kirchlichen Pastoral in seiner Zeit. Er versteht und nutzt die Presse als Instrument zeitgemäßer Seelsorge. Er erkennt, dass katholische Interessen und Positionen in den Medien unterrepräsentiert sind. Deshalb schreibt er gute Presseartikel in klarer und in verständlicher Sprache. Wie ist es heute? Damals rückte Kolping dieser Marktlücke engagiert zu Leibe.
Ist Kolping ein Naturtalent, wenn er zum Stift greift? Er schreibt gerne und viel und ist sich seiner sprachlichen Fähigkeit bewusst, dies gilt auch für seine Auftritte als Redner bei den Katholikentagen.
Der Umfang von Kolpings Schriftwerk insgesamt ist beträchtlich: mehr als 5.000 Buchseiten, hunderte von Artikeln in den Rheinischen Volksblättern und den Kalendern. So erhält man eine Vorstellung davon, welche Arbeitsleistung hinter seinem Schriftwerk liegt. Adolph Kolping ist also leidenschaftlich, ja revolutionär -auch im Schreiben.
Otto von Dellemann
Liebe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, liebe demokratisch legitimierte Amtsträger, liebe Leserinnen und Leser!
Am 23. Mai passierte ich die Grenze in Taufers im Münstertal. Dem jungen Beamten der GdF teilte ich mit, dass ich geimpft sei. Er meinte, das reiche nicht, es bräuchte noch einen negativen Test. Ich schlug ihm vor, diesen direkt unter seiner Aufsicht an Ort und Stelle zu machen, ein Set zum Testen habe ich nämlich immer mit. Daraufhin winkte er mich durch und wünschte eine gute Reise. Andere Reisende hatten dieses Glück an diesem Tag nicht. Trotz vollständiger Impfung wurden diese zum (kostspieligen) Test nach Sta. Maria geschickt. Glück ist hier wohl das richtige Wort. Man braucht es derzeit, um nach Italien und damit auch nach Südtirol einzureisen. Ein Höhepunkt des demokratischen Rechtsstaates: Rechtssicherheit weicht, an dessen Stelle tritt das Glück, das man entweder hat oder nicht. Und zwar ganz beiläufig und klammheimlich. Wo bitte sind wir hier angelangt? Damit aber nicht genug: Seit neuestem gibt es ein auszufüllendes Formular, welches vor der Einreise nach Italien online auszufüllen ist. Ein Formular, das unzureichend und voller Fehler ist, wie der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann am 23. Mai scharf und völlig zu Recht kritisierte.
Ich fasse zusammen: Neben einer vollständigen Impfung (die uns bislang ja als problemloser Freipass verkauft wurde) braucht es für die Einreise zusätzlich noch 1. einen negativen Test, 2. das Ausfüllen eines horrend fehlerhaften Formulars und 3. eine Meldung bei der Sanität. Erstens frage ich mich, wozu es überhaupt noch eine Impfung braucht und zweitens, wer unter diesen Bedingungen dann noch ins Land kommen will. Der Verdacht liegt mehr als nahe, dass hier etwas mehr als faul ist. Die Corona-Diktatur ist unterdessen zum Corona-Faschismus mutiert. Behördenwillkür, gepaart mit einer katastrophalen Bürokratie und eine völlig aus dem Ruder gelaufene und nicht nachvollziehbare Gesetzgebung sind tödlich für jedwede Demokratie. Eigenartigerweise fehlt derzeit der hörbare Ruck, der eigentlich sofort durch das ganze Land gehen müsste. Leider bleibt es noch relativ still. Aus diesem Grunde habe ich unsere demokratisch legitimierten Kräfte direkt adressiert: Ihr müsst jetzt handeln, sonst ist es definitiv zu spät. Die Wiederherstellung von Rechtssicherheit und Berechenbarkeit haben oberste Priorität!
Don Mario Pinggera
Steinreich. Im Gemeindegebiet von Schlanders liegt ein großer Schatz. Es sind die dutzenden kilometerlangen Trockensteinmauern, die die vertikale Landschaft prägen. Ein Lob an diejenigen, die diese Kulturlandschaft weiter pflegen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
WOLF UND MENSCH
Wer war vorher da, der Wolf oder der Mensch? Egal, heute sind beide da. Und es stellt sich die Frage, ob sie auch in besiedelten Gebieten gemeinsam leben können. Viele Menschen sind der Meinung: „Nein“.
Andere wiederum möchten dieser Gemeinschaft eine Chance geben. Wer bestimmt nun? Natürlich der Mensch. Mir scheint allerdings, dass sich das Verhalten von Mensch und Wolf häufig gar nicht so sehr unterscheidet.
Der Wolf befriedigt seinen Jagdtrieb, aber auch seinen Hunger. Der Mensch tut dies genauso. Er geht auf die Jagd, obwohl sein Überleben - im Gegensatz zum Wolf - davon nicht abhängig ist. Die Frage ist nun, wer wohl aus der Sicht des großen Ganzen ein größeres Recht hat, dies zu tun?
Meine Meinung ist, dass das Recht auf Leben sowohl für uns Menschen, als auch für Tiere gilt. Ein großes Maß an Wertschätzung und Liebe für das Leben aller Spezies sind daher die Voraussetzungen um zu erkennen, wie wichtig und wertvoll wir alle sind.
Diese Fähigkeiten sind dem Menschen vorbehalten. Vielleicht gelingt es uns, ein friedliches Miteinander zu finden. Lasst es uns zumindest versuchen!
Christina Angerer
Nachruf - Karl Laterner (1938 – 2021)
Vergangenen Donnerstag ist Karl Laterner im Alter von 82 Jahren verstorben. Zur Zeit der Entdeckung von Ötzi war Laterner Präsident des Kulturvereins Schnals, als solcher engagierte er sich für die Gründung des heutigen archeoParc Schnalstal. Mit Karl Laterner ist am 20. Mai 2021 einer der Promotoren des archeoParc Schnalstal verstorben. Als Gründungs- und langjähriger Präsident des Schnalser Kulturvereins, Jagdrevierleiter und Präsident des Tourismusvereins gestaltete er über lange Zeit die Geschicke des Schnalstales an vorderster Stelle mit.
An Laterners unermüdliches Bemühen um die Realisierung des heutigen archeoParc erinnert sich am besten ein langjähriger Wegbegleiter und Mitstreiter: „Der Kulturverein mit Karl als Präsident hatte die Idee und die lokalen und internationalen Kontakte im Kulturbereich.“ erzählt Richard
Spechtenhauser, der als damaliger Schnalser Vizebürgermeister und Kulturassessor vom Gemeinderat mit der Betreuung des Projekts beauftragt war und sich zusammen mit den Partnern in der der
Landesregierung und im Interreg-Rat um die Finanzierung des Projekts kümmerte.
„Karl Laterner und seine Weggefährten haben seinerzeit erkannt, welcher Glücksfall der Ötzifund ist.“ sagt der heutige Schnalser Bürgermeister, Karl Josef Rainer. „Folgerichtig hat sich die Promotorengruppe zusammen mit der damaligen Gemeindeverwaltung, die Frage gestellt, was es
bedeute, ‚Fundort-Gemeinde‘ eines kulturhistorisch dermaßen wichtigen archäologischen Fundes zu sein.“ so Rainer weiter .„Man hat sich damals für die Umsetzung eines jungen, innovativen Museumskonzepts entschieden.“ ergänzt die archeoParc-Leiterin Johanna Niederkofler.
„Der Museumstyp des archäologischen Freilichtmuseums ist bis heute oft das Mittel der Wahl, wenn die an einem bedeutsamen archäologischen Fundort dessen Geschichte erzählt werden soll, ohne dass dort die Fundstücke selbst konserviert und/oder ausgestellt werden können.“ erklärt Niederkofler.
Der archeoParc Schnalstal besteht nunmehr seit zwanzig Jahren. Laterner war bis zuletzt Mitglied im heutigen Trägerverein des Museums.
Dr. Johanna Niederkofler
Vorhersehbares Problem
Als letzter TOP der letzten Ratssitzung in Partschins stand die „Genehmigung des Durchführungsplanes für die Zone für touristische Einrichtungen- Campingplatz- II Maßnahme“ auf dem Programm. Nach der Vorstellung des gelungenen und ansprechenden Projektes, kam es erneut zur Diskussion, die eventuell zu erwartende Beeinträchtigung des Verkehrsflusses zwischen Texelbahn und Rabland betreffend. Der Vorschlag zur Vertagung, eingebracht durch Jutta Pedri, um Zeit für ein Gespräch mit Bauherr und Projektant zu gewinnen, wurde nicht angenommen und so blieb für ein Drittel der anwesenden Gemeinderäte lediglich das demokratiepolitisch legale Mittel, ihre Bedenken durch Stimmenthaltung zu äußern. Zu betonen bleibt, dass gegen die Errichtung des Campingplatzes an sich, als Ergänzung zum bestehenden Angebot touristischer Anlagen, nichts einzuwenden ist, durch das fast vorhersehbare Problem an der Zufahrt jedoch kein Nachteil für die Bürger entstehen soll.
Die neue Bürgerliste Partschins Rabland Töll
Zuerst beklatscht, nun entlassen
Die Süd-Tiroler Freiheit Schlanders zeigt sich solidarisch mit den Mitarbeitern des Bürgerheimes von Schlanders, welche sich nicht impfen lassen wollen, sei es aus gesundheitlichen Bedenken oder aus anderen Gründen. Die Vertreter der STF reagieren mit Unverständnis auf die Suspendierung der Mitarbeiter. Die Leidtragenden dieser römischen Politik sind die Heimbewohner, denen nun weniger Personal zur Unterstützung zur Verfügung steht. Leidtragend sind aber auch die Mitarbeiter! Jene Mitarbeiter, die seit Beginn der Pandemie ihre Arbeit stets vorbildlich erledigt haben und denen man vor kurzem noch vom Balkon aus zu klatschte, bekommen nun die volle Härte der italienischen Chaos-Politik zu spüren. Zuerst wurden sie als Helden bejubelt, jetzt werden sie entlassen! (...)
Die Gemeinderäte der STF in Schlanders, Peter Raffeiner, Esther Tappeiner, Christian Tappeiner
Am 25. Mai 2021 wurde das Gesetzesdekret „Sostegni-bis“ DL 73/2021 im Amtsblatt der Republik veröffentlicht. Nachfolgend einige der wichtigsten Neuerungen:
Verlustbeitrag (Art.1). Der Verlustbeitrag von der letzten Unterstützungsverordnung „Sostegni“ wird automatisch in gleicher Höhe neuerlich ausbezahlt. Hierzu muss kein neuer Antrag gestellt werden. Zusätzlich sind folgende zwei Alternativen vorgesehen:
1. Unternehmen und Freiberufler mit Erlösen im Geschäftsjahr 2019 bis zu Euro 10 Mio., die den alten Verlustbeitrag erhalten haben, können einen zusätzlichen Antrag für den neuen Bezugszeitraum 1. April 2020 – 31. März 2021 stellen. Da es sich um einen Zusatzbetrag handelt, wird der eingangs erwähnte automatische Beitrag davon in Abzug gebracht. Erforderlich ist ein durchschn. monatlicher Umsatzrückgang in Höhe von 30% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, wobei die bereits bekannten gestaffelten Beihilfesätze (20% - 60%, je nach Erlöse im Geschäftsjahr 2019) zu verwenden sind. Sollte der automatische Verlustbeitrag höher sein als dieser zusätzliche Beitrag (mit neuem Berechnungszeitraum), wird der entsprechende Antrag von Amtswegen archiviert. Der automatisch ausgezahlte Beitrag bleibt dabei erhalten und muss auch nicht erstattet werden.
2. Für Unternehmen und Freiberufler, welche den alten Verlustbeitrag nicht erhalten haben, sieht das Dekret einen höheren Beihilfesatz zwischen 30% bis 90% des durchschn. Monatsumsatzrückganges vor, immer unter der Voraussetzung, dass letzterer mehr als 30% beträgt.
Mietbonus (Art.4) Für Unternehmen und Freiberufler mit Erlösen im Geschäftsjahr 2019 von bis zu Euro 15 Mio. wird ein Mietbonus in Höhe von 60% (30% bei Pachtverträgen) für den Zeitraum Januar 2021 - Mai 2021 auf die gezahlten Mieten für die gewerblichen Mietverträge gewährt. Grundvoraussetzung ist ein durchschnittlicher monatlicher Umsatzrückgang von 30% im Zeitraum 1. April 2020 – 31. März 2021 gegenüber dem Vorjahr. Für Beherbergungsbetriebe wird der Mietbonus bis 31. Juli 2021 verlängert (auch wenn kein Umsatzrückgang vorliegt).
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Herrn Alexander Telser (Geschäftsführer)
Kasernenstraße 1, 39020 Glurns, Tel. 0473 05 73 00, E-Mail: info@vek.bz.it
Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter vor Ort und als solcher mit dem Markennamen VION in den Bereichen Strom und Glasfaser tätig. Sie erreichen uns während der Bürozeiten unter 0473 057 300 und jederzeit per E-Mail unter der Adresse info@vion.bz.it.
Im Mittelpunkt des 9. digitalen Stammtisches, organisiert von BASIS Vinschgau am 11. Mai, stand das Thema „Welfare aziendale - Unternehmenswohlfahrt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Es gab Kurzreferate von SOVI Präsident Manuel Rammlmair und der Geschäftsführerin Silvia Valentino, vom Vorsitzenden der Gewerkschaft ASGB Tony Tschenett und vom Arbeitsrechtsberater Dr. Andrea Mirandola, dem Filialleiter von ELAS Schlanders und der Personalsachbearbeiterin Dr. Karolina Silvestri von ELAS Meran. Mit Herrn Andrea Mirandola haben wir nach diesem Stammtisch das nachfolgende Gespräch geführt.
Vinschgerwind: Was versteht man unter „Welfare aziendale“, der Unternehmenswohlfahrt?
Andrea Mirandola: Unter Welfare versteht man sogenannte „Benefits-Leistungen“, welche vom Arbeitgeber, zusätzlich zur normalen Entlohnung, allen oder einer bestimmten Kategorien von Mitarbeitern, welche eine homogene Gruppe darstellt, zur Verfügung gestellt werden. Der Mitarbeiter kommt somit nie direkt mit dem Geld in Kontakt, sondern erhält „lediglich“ die ausgewählten Leistungen.
Vinschgerwind: Es gibt also nicht Geld, sondern Prämien oder Welfare-Pakete für Arbeitnehmer:innen. Für welche ausgewählten Leistungen können diese eingesetzt werden?
Andrea Mirandola: Welfare kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Entsprechend den Bedürfnissen der Mitarbeiter kann die Firma entscheiden in welchen Bereichen sie Welfare-Leistungen den Mitarbeitern zur Verfügung stellen möchte. Die zurzeit meistgenutzten Welfare-Leistungen werden für folgende Bereiche angeboten:
• Erziehung: schulische und außerschulische Weiterbildung, z. B. Kindertagesstätte, Babysitterdienste, Einschreibegebühren, Schulbücher, außerberufliche Kurse;
• Freizeitgestaltung und Erholung: z. B. Reisen, Skikarten für Skigebiete, Abonnements für Kino, Theater, Fitnesscenter;
• soziale Dienstleistungen und Gesundheitsbetreuung: z. B. Haushaltshilfen, Pflegedienste, ärztliche Kontrollen und Visiten;
• Güter und Sachleistungen: z. B. Einkaufsgutscheine, Benzingutscheine, Handywertkarten.
Vinschgerwind: Welche Vorteile haben die Arbeitnehmer:innen, welche Vorteile haben die Arbeitgeber bzw. Unternehmen durch solche Prämien oder Welfare-Pakete?
Andrea Mirandola: Vorteile gibt es sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Arbeitgeber. Die Vorteile sind finanzieller, steuerlicher, beitragsmäßiger und sozialer Natur. Die Vorteile für Arbeitgeber: geringere Kosten allgemein, keine Sozialabgaben, keine INAIL-Prämien, keine Anreifung der Abfertigung, gänzliche Absetzbarkeit IRES im Falle von Betriebsabkommen oder Kollektivvertrag, reduzierte Absetzbarkeit IRES bei freiwilliger Bereitstellung oder über Betriebsregelung, besseres Arbeitsklima und erhöhte Attraktivität des Betriebes. Die Vorteile für Mitarbeiter: stellt kein steuerliches Einkommen dar, deshalb keine Besteuerung, keine Sozialabgaben, Brutto entspricht Netto, generelles Wohlbefinden und erhöhte Kaufkraft.
Vinschgerwind: Um in den Genuss dieser steuerfreien Prämien bzw. Welfare-Pakete zu kommen, braucht es einen Kollektivvertrag bzw. ein Gebiets- oder Betriebsabkommen. Gibt es das bereits für alle Angestellten im Bereich des Handels, des Handwerks, des Tourismus und im Dienstleistungsbereich?
Andrea Mirandola: Nein. Aktuell gibt es noch nicht für jeden Sektor diese Abkommen. Bekannt ist das Abkommen im CCNL Metall Industrie, wo ein solches Welfare vorgesehen ist. Weitere Abkommen in anderen Sektoren werden sicher noch folgen. Wenn ein Unternehmen interessiert ist, ein solches Welfare Paket in die Wege zu leiten, dann sollte der entsprechende Arbeitsrechtsberater kontaktiert werden, um zu klären welche Schritte vorgenommen werden müssen. Meistens wird ein maßgeschneidertes Betriebsabkommen verfasst.
Vinschgerwind: Angestellte erhalten eine Prämie bis zu 3.000 Euro nicht als Geld überwiesen, sondern über eine Plattform oder über eine „Monni Card“. Wie funktioniert das?
Andrea Mirandola: Man muss unterscheiden: Will man eine Prämie auszahlen, die ersatzbesteuert wird (pauschal 10 %) dann ist die Höchstgrenze 3.000 Euro. Auch dafür muss aber ein Betriebsabkommen abgeschlossen werden. Will der Betrieb anstatt einer Prämie eine Welfare Leistung zur Verfügung stellen, dann gelten keine bzw. nur sehr wenige Grenzen und es muss keine Ersatzbesteuerung gezahlt werden. Hat sich der Betrieb entschlossen, den Mitarbeitern ein Welfare Paket zur Verfügung zu stellen, so muss vorab analysiert werden, welche Leistungen im Betrieb interessant sein könnten. Wenn der Betrieb dann die Organisation und die Abwicklung nicht selbst übernehmen möchte, dann können die Dienstleistungen einer Plattform in Anspruch genommen werden. Der Mitarbeiter kann die gewünschte Leistung auf der Plattform auswählen und die gesamte Abwicklung wird dann über diese abgewickelt. Alternativ kann der Arbeitgeber sich für die Monni Card entscheiden. Diese wird beim HDS (Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol) angefordert und kann in verschiedenen Geschäften eingelöst werden. Vor einigen Tagen wurde die Bestimmung veröffentlicht und die steuerfreie Höchstgrenze für das Jahr 2021 von 258,23 Euro auf 516,46 Euro erhöht.
Vinschgerwind: Wer weniger Steuern und Sozialabgaben bezahlt, der zahlt auch weniger in seinen Rentenfond ein und erhält am Ende seines Arbeitslebens weniger Rente. Gibt es auch die Möglichkeit einen Teil dieser Prämien in den Zusatzrentenfond einzuzahlen?
Andrea Mirandola: Ja richtig. Eine Möglichkeit besteht auch darin, die Welfare Leistung in die eigene Rente zu „investieren“, indem die erhaltene Welfare-Prämie in den Zusatzrentenfond eingezahlt wird.
Vinschgerwind: Was können Arbeitnehmer:innen oder auch Unternehmen tun und an wen können sie sich wenden, wenn sie diese Prämien und Welfare-Plakete nicht erhalten bzw. nicht an ihre Mitarbeiter:innen vergeben?
Andrea Mirandola: Man muss verstehen, dass die Welfareleistung kein automatisches Recht des Mitarbeiters ist (außer der Kollektivvertrag sieht es vor). Dies bedeutet, dass der Arbeitgeber in erster Linie freiwillig entscheiden muss, ob er eine zusätzliche Leistung dem Mitarbeiter (zusätzlich zu seiner normalen Entlohnung) zur Verfügung stellen will. Hat sich der Arbeitgeber dafür entschieden z.B. anstatt einer typischen Lohnerhöhung oder Prämie eine Welfareleistung dem Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen, so müssen die Rahmenbedingungen mit dem entsprechenden Berater besprochen werden. Gerne stehen auch wir als Elas Team Ihnen zur Seite.
Interview: Heinrich Zoderer
Info:
ELAS GZFR GmbH ist ein Personalbüro für Lohn- und Gehaltsabrechnungen. ELAS bietet außerdem umfassende Beratung im individuellen und kollektiven Arbeitsrecht. Der Hauptsitz ist in Meran. ELAS hat sechs Standorte: Meran, Bozen, Lana, St. Martin in Passeier, Schlanders und Mals. Elas wird in Zusammenarbeit mit dem Studio legale Menichetti (Anwaltskanzlei) in naher Zukunft ein neues Projekt starten und zwar eine Reihe von Video Podcasts zu verschiedenen Fachthemen. Diese Video Podcasts können alle Interessierten unter www.elas.it anschauen. Eines der ersten Themen wird unter anderem die betriebliche Wohlfahrt (Welfare) sein.
Bozen/Vinschgau - Neuwahlen beim Südtiroler Imkerbund - Am Samstag, 29. Mai 2021 lud der Südtiroler Imkerbund (SIB) zur Ordentlichen Generalversammlung ein. Auf der Tagesordnung standen Neuwahlen. Bundesobmann, drei Stellvertreter und die Vertreter der 14 Wahlbezirke sollten neu gewählt werden.
Von den 133 Wahlberechtigten erschienen etwa nur die Hälfte. Heinrich Gufler, ehemaliger Fachberater für Imkerei wurde als Wahlpräsident vorgeschlagen.
Zur Eröffnung der Versammlung begrüßte der noch amtierende Bundesobmann Engelbert Pohl die Anwesenden. Es folgte ein Kurzbericht zum Thema Biene und Pflanzenschutz. „Ich denke es wäre wichtig heute eine Resolution zum Schutz der Bienen und Bienenprodukte zu verabschieden. Nachweisbare Schäden an den Bienenvölkern und an den Bienenprodukten sollten in Zukunft entschädigt werden“ meinte Pohl. Auch Andreas Platzer, der jetzige Fachberater für Imkerei schloss sich seiner Meinung an. Klaus Egger, Obmannstellvertreter meinte dazu: „Wir waren in dieser Legislaturperiode schon auf einem guten Weg. Im Herbst letzten Jahres ist uns ein großer Schritt gelungen. Landesrat Arnold Schuler hat uns zu diesem Thema einen Vorschlag unterbreitet, welcher uns allerdings noch nicht ganz überzeugt.“
Bei der Abstimmung zum Vorschlag des Bundesobmannes, eine Resolution zu verfassen, war die Mehrheit der Delegiertenversammlung dafür.
Für die Neuwahl zum Bundesobmann hatte sich als einziger Kandidat Erich Larcher auf die Kandidatenliste stellen lassen. Nach mehreren Diskussionen wurde schließlich dieser Kandidat zum neuen Bundesobmann gewählt. Nach der Bestätigung der Wahlbezirksobmänner für den Bundesausschuss des SIB kam es zur Wahl der Bundesobmann-Stellvertreter: Es wurden drei Kandidaten vorgeschlagen: Patscheider Othmar, Bezirksobmann von Obervinschgau, Stefan Haspinger, Bezirksobmann von Meran und Christian Goller aus Kastelruth. Albert Clementi, der schon in der vergangenen Legislaturperiode Bundesobmann-Stellvertreter war ließ sich auch noch auf die Kandidatenliste setzen. Somit standen 4 Kandidaten zur Auswahl, aber nur drei konnten gewählt werden. Haspinger erhielt 52 Stimmen, Clementi 43 Stimmen, Patscheider und Goller jeweils 42 Stimmen. Da Patscheider Othmar aber drei Jahre älter war wurde er zum dritten Bundesobmann- Stellvertreter ernannt. (pt)
Latsch - Die SVP-Kontaktgruppe Vinschgau hat sich kürzlich mit Landesrat Alfreider getroffen. Unter anderem waren die Steinschlaggalerie in der Latschander, Kriechspuren auf der Laaser Gerade und die Aufschüttung am Reschensee Themen.
Alles, was der Vinschgau politisch anzubieten hat, vom Bezirkspräsidenten Dieter Pinggera zum Landtagspräsidenten Sepp Noggler, Parlamentarier und SVP Bezirksobmann Albrecht Plangger und einigen Bürgermeistern und Wirtschaftsvertretern hat sich jüngst in Latsch mit Infrastruktur- und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider getroffen, um vinschgauspezifische Themen zu erörtern. Dazu gehörten die präventiven Lawinensprengungen an der Stilfserjoch Straße zur Erhöhung der Sicherheit der Straßenarbeiter, der Stand der Projektierung der Steinschlaggalerie „Latschander“, das Projekt der Sanierung der Galerien zwischen Graun und St. Valentin samt teilweiser Aufschüttung einer Straße im Stausee, das Pilotprojekt zu den sogenannten „Kriechspuren Laaser Gerade“ oder auch das Thema Handynetz in den Vinschger Tunnels.
„Zahlreiche Straßenbau- und Mobilitätsprojekte im Vinschgau dienen vor allem der Erhöhung der Verkehrssicherheit, weshalb wir mit Nachdruck auf deren Realisierung drängen“, betonte SVP Bezirksobmann Albrecht Plangger. Er zeigte sich erfreut, dass sich der Landesrat bereits mehrfach die Situation auch vor Ort angeschaut hatte. Nur dadurch können man sich ein exaktes Bild der Situation machen.
Übermittelt wurde dem Landesrat stellvertretend ein großer Dank für die gute und professionelle Schneeräumung durch die Mitarbeiter des Landesstraßendienstes im vergangenen Winter, der für außerordentliche Verhältnisse sorgte. Verbunden wurde damit der Wunsch für eine weitere maschinelle Aufrüstung des Fuhrparks. Landesrat Alfreider konnte diesbezüglich mitteilen, dass neue Geräte aus einem Sonderprogramm bald zur Verfügung stünden.
Als besonderes kurzfristig realisierbares Projekt wurde dem Landesrat von den Vertretern der Jungen Generation Vinschgau – in Erwartung eines Schnellbusses Mals-Landeck ab dem Frühjahr 2022 – nahegelegt, die Verbindungszeiten studentenfreundlich zu gestalten. Damit könne die Euregio-Politik sichtbare Zeichen in die grenzüberschreitenden Mobilität setzen, so die JG-Vertreter.
Bei der Jahresversammlung der Ortsgruppe Schnals des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), standen kürzlich die Neuwahlen der Ortsgremien im Mittelpunkt. Benjamin Raffeiner vom Hotel „Oberraindlhof“ in Unserfrau wurde in seinem Amt als HGV-Ortobmann bestätigt. Im Ortsausschuss werden ihm Matthias Gamper, Hotel „Adlernest“, Andreas Götsch, Hotel-Restaurant „Tonzhaus“, Caroline Gurschler, Piccolo Hotel „Gurschler“, Lisa Platzgummer, Top Residence „Kurz“, und Dietmar Weithaler, „Tyrol“, zur Seite stehen.
MMM Juval öffnet am 20. Juni und wird erstmals durchgängig erlebbar sein. Neu ist, dass man Messners Privatburg alleine begehen kann und wer möchte, kann sich vom Schlossherrn in drei Sprachen führen lassen – mit eine Museums-Guide-App.
von Albrecht Plangger - Alles dreht sich um den sogenannten Recovery Fund. Er wird konkret !! Im Juli sollen schon die ersten Gelder aus Europa fliessen. Auch die sogenannte “cabina di regia“ nimmt Gestalt an. In ihr werden auch die Regionen und Provinzen eine gewichtige Rolle spielen. Dafür mussten sie echt kämpfen. Man wollte sie den Umweltverbänden gleichstellen und sie nur anhören. Die überbürokratisierten Verfahren werden „flurbereinigt“ und zeitlich gekürzt. Der Vergabekodex soll vereinfacht und effizienter gestaltet werden. All diese Reformen sollen bis zur Sommerpause umgesetzt werden. Uns Parlamentarier wird es freuen, wenn wir weniger ratifizieren müssen, sondern wieder mehr mitentscheiden dürfen. Mit Spannung wird von uns auch der neuerliche Besuch des österreichischen Bundespräsidenten Van der Bellen in Rom erwartet. Beim ersten Besuch - kurz nach seiner Wahl- wurde er in der Abgeordnetenkammer sogar mit einem „Standing Ovation“ begrüsst. Eine solche Begrüssung habe ich danach nie mehr beobachtet. Das Treffen wird auch für Südtirol sicherlich etwas bringen. Die Regierung schuldet in einigen Autonomiefragen schon lange eine Antwort. Darüber wird der Bundespräsident sicher mit Staatspräsident Mattarella reden. Auch wir Parlamentarier werden den Präsidenten treffen und werden ihm unsere Prioritäten nennen dürfen. Darauf freue ich mich.
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