Ausgabe 4/2024

Ausgabe 4/2024 (56)

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Vinschgau - Vinschgau Marketing soll wiedererstrahlen. Als Bindeglied zwischen IDM und den Ferienregionen und als Bewerbungsknoten aller Tourismusvereine im Tal. Sogar Schnals soll zu den bisher 7 Tourismusvereinen wieder dazukommen. Aber es gibt Diskussionsbedarf über die finanzielle Ausstattung und über die inhaltliche Ausrichtung.

von Erwin Bernhart

Die Vinschger Touristiker wollen Vinschgau Marketing wieder auf solide Beine stellen. Jenes Vinschgau Marketing mit Sitz in Glurns, welches unter der Regie vom damaligen Direktor Kurt Sagmeister die Tourismus-Kirchtürme abgebaut, ein einheitlicheres Design im Internet und auf Drucksorten und vor Dorfeinfahrten durchgesetzt und gemeindeübergreifende Produkte wie etwa mit „Venosta Nordic“ das Langlaufen ins Leben gerufen hat. Vieles wäre noch zu nennen, von welchem Touristen und Touristiker zehren.
Dann kam die IDM und in ihrer auch von LH Arno Kompatscher gewollten Regulierungs- und Zentralisierungswut wurde auch Vinschgau Marketing wenn auch nicht ganz verräumt, so doch schlafend gestellt. Sagmeister wurde abbeordert, ein „DME West“ zu übernehmen, ein „Destinationsmangement West“ von Nals bis zum Reschen. Ein Ungetüm mit zentrifugalen Mitgliedern, ein Unding. Das hat nicht funktioniert. Auch die DME West gibt es nicht mehr. Die lokalen Tätigkeiten von IDM haben auch nicht ansatzweise an Vinschgau Marketing herangereicht, schon länger ist ein im Vinschgau spürbares Vakuum entstanden.
Das hat dazu geführt, dass vor zwei Jahren Vinschgau Marketing mit der IDM-Mitarbeiterin Verena Niederegger wieder leichte Tätigkeiten aufgenommen hat, auf Sparflamme. Niederegger hat mittlerweile IDM und Vinschgau Marketing verlassen. Derzeit teilen sich Eva Feichter und Silvia Tumler 1,5 Stellen in Vinschgau Marketing, finanziert von den Anteilseignern, den sieben Vinschger Tourismusvereinen, die dafür 15 Cent pro Nächtigung zur Verfügung stellen.

Langjähriger Präsident von Vinschgau Marketing ist Matthias Tschenett vom Sporthotel Vetzan, der in der Sommersaison auch die Latscher Alm bewirtschaftet. Tschenett ist ein ruhiger Gastwirt. Er sagt: „Der Wunsch von allen Touristikern ist, dass Vinschgau Marketing wieder als kleiner Apparat anläuft. Wir suchen dazu auch einen Geschäftsführer. Die IDM hat verstanden, dass es eine Struktur wie Vinschgau Marketing braucht, die das Augenmerk auf den Vinschgau legen soll. Seien es Bewerbungskampagnen für Winter, Frühling und Herbst oder einheitliche Auftritte im Internet.“ Wunsch sei es, für die Finanzierung rund eine Million Euro auf die Beine zu stellen.
Tatsächlich hat Vinschgau Marketing bereits für 2024 budgetiert, und zwar auf der Basis von einigen Abmachungen in den Tourismusvereinen. Monetär haben sich die Tourismusvereine so gerüstet, dass die Ortstaxe um je einen Euro erhöht werden sollte. Nicht alle haben sich daran gehalten, denn es hat unterschiedliche Erhöhungen gegeben. Sei’s drum. Von dieser Erhöhung gegenüber dem gesetzlich fixierten Basisbetrag, so ist es ausgemacht, sollen 25 Cent pro Nächtigung für Vinschgau Marketing bereitgestellt werden. Damit kommt bei Nächtigungszahlen von rund 2 Millionen im Vinschgau eine Summe von rund einer halben Million Euro heraus. Diesen Betrag haben die Tourismusvereine anteilsmäßig mehr oder weniger in ihren Haushaltsvoranschlägen für 2024 verbucht.
Dann haben sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Herbst 2023 auf mehreren Ebenen geändert. Und damit kam lebhafte Diskussion in die Bude.
Denn die Landesregierung hat einige Eier gelegt und beschlossen, dass von der Ortstaxe 30 % in Richtung IDM fließen muss, 60 % können die Tourismusvereine behalten und 10 % müssen für gemeindeübergreifende Projekte vorgesehen werden. Vinschgau Marketing ist so ein „gemeindeübergreifendes Projekt“ und man ist in Tourismuskreisen mehrheitlich der Meinung, dass auch diese 10 % in Richtung Vinschgau Marketing fließen solle. In Euro machen diese 10 % für den Vinschgau knapp 300.000 Euro aus. Mit der vorhin genannten halben Million kommt ein Budget von rund 800.000 Euro zusammen. Und die Schnalser, die bisher touristisch burggräflerisch waren, tendieren in Richtung Vinschgau und so kann die erwünschte und erhoffte Million Euro für Vinschgau Marketing zustande kommen.

Aber nicht alle sind damit einverstanden. Etwa der Grauner BM Franz Prieth. Der hat in seinem Tourismusverein „Reschenpass“ eine von der Mehrheit abweichende Meinung vertreten und damit einen Durchmarsch blockiert. Vinschgau Marketing wurde damit zum Politikum. Bei der Bürgermeisterrunde mit Beteiligung von Tourismuspräsidenten am 25. Jänner wollte man die Wogen glätten und den Franz „in’t Furch“ bringen. Franz Prieth hingegen nutzte die Gelegenheit vor versammelter Mannschaft, um seine Überzeugungen vorzubringen. „Ich bin gegenüber Vinschgau Marketing skeptisch“, sagt Prieth dem Vinschgerwind. Aber primär sei das Sache der Tourismusvereine. Aber das verbiete ja das Denken trotzdem nicht. Was solle denn von Vinschgau Marketing gepusht werden? Projekte vor Ort? Marketing vor Ort? „Ich bin der Meinung, dass wir unsere Marken wie Graun oder Mals oder Sulden oder Latsch mit Martell selber pushen müssen, wie wir es auch bisher getan haben.“ Prieth vertritt die Meinung, dass es durchaus verträglich und besser sei, unter der gut funktionierenden „Dachmarke Südtirol“ mehrere starke Marken zu positionieren und so die einzelnen Ferienregionen sichtbar zu machen. Die Ferienregion Reschenpass sei dabei, mit Fachberatungen eine eigene Marke zu etablieren. „Wir müssen dem Gast klare Botschaften und gute Ideen senden“, sagt Prieth. Nauders, einer der logischen Partner für die Ferienregion Reschenpass, mache das bereits sehr erfolgreich. Kleine Ferienregionen, so fordert Prieth, sollen sich zusammenschließen. Prieth sieht nicht ein, dass für die Abgaben an IDM und künftig auch an Vinschgau Marketing rund 400.000 Euro von der Ferienregion Reschenpass abgezogen werden. Prieth gibt zu, dass es innerhalb seines Tourismusvereines durchaus kontroverse Diskussionen gibt.

Das Selbstbewusstsein aus dem Oberland kommt nicht von ungefähr. Die Ferienregion Reschenpass und die Ferienregion Obervinschgau haben in den letzten Jahren bei den Nächtigungen ordentlich zugelegt und generieren zusammen mehr als 900.000 Nächtigungen im Jahr - fast die Hälfte der Nächtigungen im Vinschgau. „Es wird wohl einen anderen Schlüssel für die Finanzierung von Vinschgau Marketing brauchen“, sagt der Präsident der Ferienregion Obervinschgau Lukas Gerstl. Denn auch in der Ferienregion Obervinschgau, die sich über die vier Gemeinden Mals, Schluderns, Glurns und Taufers erstreckt, brauche man das Geld aus der Ortstaxe dringend. 250.000 Euro fließen davon jährlich in den Watles. Die Darlehenstilgung für den Watles-Ankauf werde über die Mitgliederbeiträge bestritten. Allerdings hat der Tourismusverein Obervinschgau einen Bock geschossen. Denn 2022 hat der Gemeinderat von Mals auf Antrag der Ferienregion eine Ortstaxenerhöhung von 1,5 Euro beschlossen und 2023 hat derselbe Gemeinderat die Erhöhung auf 1,2 Euro gesenkt. Man habe sich in den Tourismusvereinen des Vinschgau, so rechtfertigt es Lukas Gerstl, geeinigt, gemeinsam die Erhöhung um einen Euro durchzuführen. Deshalb habe man sich angepasst. Aber nicht alle hätten sich an die Vereinbarung gehalten.

Der Malser BM Josef Thurner ist wegen dieses Herumlavierens mehr als verwundert. Er hätte das so nicht gemacht und das habe er auch den Touristikern gesagt. Er sagt, dass er die Teile der Ortstaxe, so wie sie der Tourismusverein beschließt, natürlich weiterleiten werde. Aber - es stehe die Diskussion im Raum, dass für Landesbeiträge bei Schwimmbädern oder Sportstätten ein Teil des Geldes (ein Drittel) aus der Ortstaxe hergenommen werden müsse. Und spätestens da wird die Ortstaxe plötzlich höchst politisch. Vor allem auch, weil die Gemeinden künftig nicht mehr verpflichtet sind, 10 Cent pro Nächtigung als Beitrag für die Tourismusvereine zu geben.
Von einer heiklen Situation spricht denn auch ein Touristiker, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
„Noch ist die Diskussion nicht beendet“, sagt Georg Altstätter. Altstätter ist in der Bezirksgemeinschaft für den Tourismus zuständig, als ausgleichender Ansprechparnter. Vinschgau Marketing sei wichtig. Es gehe nicht an, dass jeder Tourismusverein eine eigene Agentur beauftrage. „Ich bin aber der Meinung, dass IDM für Vinschgau Marketing einen Beitrag leisten muss. IDM soll mitzahlen. Weil IDM damals die DME wollte, was zur Folge hatte, dass Vinschgau Marketing nicht mehr gewollt war, hat die IDM eine Bringschuld.“
Der Verwaltungsrat von Vinschgau Marketing, also die sieben Tourismuspräsidenten, werden sich am 26. Februar für eine neuerliche Abstimmung treffen. Man werde über einen alternativen Finanzierungsvorschlag diskutieren. Die Aufgaben von Vinschgau Marketing und die mögliche Aufteilung von Marketinggelder sollen da auch genauer verteilt werden, sagt Matthias Tschenett. Tschenett ist optimistisch: „Oft muss man sich halt zusammenraufen.“

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Vinschgau - Der SVP-Bezriksobmann Albrecht Plangger hat die Funktionäre harsch zur Ordnung gerufen. Vor allem die mediale Polemik, vom Zaun gebrochen vom Schlanderser BM Dieter Pinggera, ist Plangger und der Bezirks-SVP sauer aufgestoßen. Obwohl viele Pinggera recht geben.

von Erwin Bernhart

So etwas will ich nicht und ich möchte, dass das nicht mehr vorkommt.“ Mit solchen oder so ähnlichen Worten hat Albrecht Plangger am vergangenen Freitag in der SVP-Bezirksleitung seinem Unmut freien Lauf gelassen. Plangger bezog sich auf die mediale Polemik, die der Schlanderser BM Dieter Pinggera gegenüber dem Vinschger Landtagsabgeordneten Sepp Noggler aufgefahren hatte. Es war die überzogene Reaktion auf Nogglers Aussage, er sei nun freier Abgeordneter und niemanden etwas schuldig. Noggler hatte damit seinem Frust zum Ausdruck gebracht, nachdem feststand, dass Arnold Schuler an seiner Stelle zum Landtagspräsidenten gewählt werden solle. Nogglers Aussage war eher gegen den Ukas von LH Arno Kompatscher gerichtet, der Schuler intern einen lukrativen Posten zugedacht hat, nachdem er als Landesrat nicht mehr in Frage gekommen ist. Dieses SVP-Postengeschacher ist zu Lasten von Sepp Noggler gegangen, dem man als Landtagspräsident auch von Seiten der Opposition gute Arbeit attestiert hatte. Noggler sah im landeshauptmännischen Befehl, seinen Posten zu Gunsten von Schuler zu räumen, eine Herabwürdigung seiner bisherigen Arbeit als Landtagspräsident.
Nogglers Aussage, er sei niemanden etwas schuldig, hat Dieter Pinggera veranlasst, in der Neuen Südtiroler Tageszeitung Noggler daran zu erinnern, dass man im Vinschgau für ihn gerannt sei und ihn auch gewählt habe. Er sei also, so Pinggera, den Vinschger Wähler:innen sehr wohl etwas schuldig. Pinggera hat also die Bozner Polemik für eine hausinterne Polemik genutzt, was in Teilen von Vinschger Parteikreisen gar nicht gut angekommen ist.
In Schlanders hat man offensichtlich nicht verstanden, dass Nogglers Pfeil nicht gegen den Bezirk gerichtet war, sondern in Bozen bleiben sollte.
Das sagt auch Albrecht Plangger. „Die Probleme in Bozen kommen abgefärbt in die Peripherie.“ Das könne es nicht sein. Bei talinternen Zwistigkeiten genüge eine kurze Sitzung, um diese aus der Welt zu schaffen. Wenn man in Bozen blöd tue, dann bleibe die Schuld in Bozen. „Wir haben Probleme genug im Tal“, sagt Plangger. Jeder habe in der Bezirksleitung eingesehen, dass das talinterne Angiften über die Presse ein Blödsinn war. Einig war man sich innerhalb der Bezirksleitung, dass das Wahlverhalten der SVP Mandatare im Landtag und in der Region der SVP einen Bärendienst erwiesen hat. „Das ist schlicht parteischädigend, was in Bozen vor sich gegangen ist und vor sich geht“, schiebt Pinggera nach.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Taufers i. M. - Was sind das für Menschen, der Giftköder auslegen und dafür verantwortlich sind, dass Tiere qualvoll sterben? Das fragt sich Karin Plangger in Taufers i. M. Ihre zwei Katzen kamen am 18. Jänner 2024 von einem Freigang im Ortsteil Pradatsch mit Vergiftungssymptomen zurück. Sie waren appetitlos, apathisch, sie erbrachen, hatten Speichelfluss, zeigten Zuckungen, und Lähmungserscheinungen. Trotz schneller Behandlung mit Infusionen gegen Vergiftung musste eine der zwei Katzen nach vierzehntägigem Überlebenskampf eingeschläfert werden. Die zweite Katze überlebte, hat aber bis heute gesundheitliche Probleme. Um die Frage nach dem Täter oder der Täterin beantworten zu können, hat Plangger mit dem tierärztlichen Attest als Beweis am 13. Februar 2024 bei den Carabinieri in Taufers i. M. die Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Jenen, die Giftköder auslegen, muss das Handwerk gelegt werden“, betont Plangger. Sie weist auch darauf hin, dass sich in der Zwischenzeit mehrere andere Bewohner bei ihr gemeldet haben, deren Katzen an denselben Symptomen verendet sind. Das Auslegen von Giftködern ist strafbar. Nun ermitteln die Ordnungshüter. Denn vergiftete Köder können nicht nur Katzen töten, sondern auch andere Haus- und Wildtiere. In großer Gefahr könnten auch Kleinkinder sein. „Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ein Kind den vergifteten Köder in den Mund genommen hätte“, sagt Plangger. „Auch deshalb habe ich die Anzeige gemacht.“ Wer zur Aufklärung etwas beitragen kann, ist gebeten, sich bei den Carabinieri in Taufers i. M. zu melden. Dabei kann auch die Anonymität gewahrt werden. Plangger setzt eine Belohnung von 1.000 Euro für jene aus, die Hinweise geben, um den Täter oder die Täterin zu überführen. (mds)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Mals/Obervinschgau - Wer im Obervinschgau Ansuchen für Rente, Dienstzusammlegungen, Neuberechnungen usw. machen möchte, muss seit Beginn des Jahres 2024 mindestens bis nach Schlanders fahren. Denn das nicht nur für Arbeitnehmer:innen wichtige KVW-Patronat in Mals ist seit 1. Jänner geschlossen. Der vor allem in der Peripherie, für die sich ja die hohe Politik mit großen Lippenbekenntnissen einsetzt, wichtige Dienst ist derzeit nicht mehr vorhanden. Der KVW-Service hingegen, der unter anderem Steuererklärungen und Vermögenserklärungen betreut, bleibt in Mals aufrecht. Der Bezirksvorsitzende des KVW Heinrich Fliri (Bild) sagt, dass der Mangel an spezialisiertem Personal für die Schließung verantwortlich sei. Aber man sei auf allen Ebenen bemüht, dass in Mals das Patronat wieder für mehrere Tage besetzt werden kann. Fachleute seien in Ausbildung. Die Rentenbetreuung sei eine sehr verantwortungsvolle Arbeit, die ausgebildetes und spezialisiertes Personal erfordere, welches auch bereit sei, entsprechend Verantwortung zu übernehmen. (eb)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Schlanders - Gemessen an der Zuschaueranzahl und gemessen an der ausgelassenen Stimmung war der Faschingsumzug in Schlanders ein Bombenerfolg. Weniger bombig war die Organisationsstufe bei der Einrichtung von Toiletten, es gab nämlich keine öffentlichen, keine Dixieklos. Feiernde und Zuschauer waren auf die Gasthäuser angewiesen und da bildeten sich lange Schlangen vor Klos und Pissoires. Deshalb wurden auch Seitengassen für die kleine Notdurft benutzt, beschreiben Anwesende. Für Schlanders peinlich und unwürdig. Das Vermeiden von öffentlichen Toiletten sei, so sagen es Insider, auf Betreiben und Wunsch von zentral gelegenen Gastbetrieben erfolgt, die als Sponsor für die Veranstaltung fungiert haben. Die Veranstalter dürften also eher dem Sponsorwunsch gefolgt sein, als der Bereitstellung von Anlagen für Harndrang und Stuhlgang. Wird’s in zwei Jahren anders? (eb)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Vom Wind gefunden - Die weltweite Ungleichheit wird immer größer. Während die fünf reichsten Männer der Welt ihr Vermögen seit 2020 mehr als verdoppelt haben, haben laut Oxfam-Studie die ärmsten fünf Milliarden Menschen mehrere Milliarden verloren. Der wichtigste Grund für die große Ungleichheit sind Erbschaften. Über die Hälfte aller privaten Vermögen in Deutschland heute wurde nicht durch eigene Leistungen, sondern durch Erbschaften und Schenkungen erzielt. Dies widerspricht dem Leistungsprinzip. Dabei erbt nur jeder Dritte ein Vermögen. Hier entstehen zwei Probleme. Betriebsvermögen werden bei Erbschaften zu einem großen Teil nicht besteuert. Viele Menschen mit geringem Einkommen und wenig Bildung, die nicht das Glück einer Erbschaft haben, sind auf die staatlichen Sozialsysteme angewiesen. Wenn Erbschaften so wichtig sind, wieso soll nicht jeder Mensch das Glück haben, ein Erbe zu erhalten? Ein Grunderbe von rund 20.000 Euro für alle, die nichts erben als Startkapital, schlug das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin im Dezember 2023 vor. Das würde etwa 15 Milliarden Euro jährlich kosten. Die Finanzierung sollte über höhere Steuern vor allem auf Erbschaften und Immobilien erfolgen. Das Grunderbe kann der Ausbildung dienen oder für ein Startup genutzt werden, für Wohnungskauf oder Hausbau, als Kapitalanlage oder private Altersvorsorge. Der Zweck des Grunderbes ist es, die wirtschaftlichen Startchancen der jungen Erwachsenen etwas anzugleichen und die Kluft zwischen Reichen und Armen zu verringern. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Schlanders - Es gibt viele E-Werksbetreiber, die entsetzt sind. Denn sie sollen der Provinz einen Haufen Strom-Geld zahlen und das, obwohl sie viel weniger von diesem Strom eingenommen haben. Es gibt deshalb viele Rekurse gegen eine Landesberechnung im Dekret des LH 5349/2023, die an der Realität vorbeischrammt. Die Grundlage dafür ist, dass mittlere und große E-Werke per Gesetz Gratisstrom ans Land liefern müssen. Bisher ist dieser Gratisstrom nicht abgerufen worden, so dass die E-Werke bezahlen mussten und zwar den Gegenwert von 220 Kilowattstunden pro KW konzessionierter Leistung. Nun sind die Berechnungen teilweise so ausgefallen, dass E-Werke das Fünffache von dem bezahlen sollen was sie eingenommen haben. Beispiel: Das E-Werk am Rambach soll für das erste Halbjahr 2023 ganze 33 Cent pro Kilowattstunde bezahlen, obwohl die Einnahmen über einen Fixpreis bei 6 Cent/kWh gelegen haben. Gegen eine solche Taxierung des Preises vom Amt für nachhaltige Gewässernutzung hat nicht nur das Rambach-E-Werk, sondern auch die Gemeindeausschüsse von Schluderns und von Schlanders rekurriert. Michael Wunderer (Bild) vom E-Werk Prad mit gutem Energie-Draht zu LH Arno Kompatscher sagt, dass man in Bozen noch einmal über den Berechnungsschlüssel drüberschauen wolle. Denn es sei ein Unterschied, ob E-Werke ihren Strom im besagten Zeitraum zu Fixpreisen verkaufen oder einen variablen Preis vereinbart haben. (eb) 

Publiziert in Ausgabe 4/2024

s4 1862Der Andreas Leiter Reber ist - völlig überraschend - aus der Freiheitlichen Partei ausgetreten und hat somit auch die Regierungskoalition verlassen. Der Landesparteivorstand der Freiheitlichen fordert Leiter Reber auf, sein Landtagsmandat zurückzulegen. Leiter Reber beharrt allerdings auf ein „freies“ Mandat. Sollte Leiter Reber aus dem Landtag ausscheiden, rückt die Partschinserin Sabine Zoderer, nach den Landtgswahlen als F-Obfrau kalt gestellt und aus der F-Partei ausgetreten, in den Landtag nach.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Naturidylle und Hüttenromantik in Langtaufers

Winterwanderer, die auf der Suche nach Naturidylle und Hüttenromantik sind, finden ihr besonderes Wintererlebnis in Maseben in Langtaufers. Umgeben von einer traumhaften Berglandschaft kann die stille Seite des Winters genossen werden.
Die Vielzahl an Möglichkeiten und lohnende Berggipfel machen Maseben und das Langtauferertal zum idealen Urlaubsgebiet nicht nur für Genusswanderer sondern auch für Skitourengeher, Schneeschuhwanderer und Rodel Begeisterte.
Die Wanderung zur Berghütte Maseben beginnt in Kappl, bei der Talstation des stillgelegten Sesselliftes. Taleinwärts führt der gespurte Wanderweg in Richtung Maseben, immer entlang dem Forstweg, vorbei an der Maseben Alm. Sportliche Winterfreunde können dem etwas steilen Verlauf der ehemaligen Talabfahrt folgen.
Oben angekommen kann man die Aussicht auf 2.267 m Höhe genießen und dem hektischen Alltag entfliehen. Zudem steht den Gästen ein eigener Schlepplift zur Verfügung.
Nicht nur die gute Bergluft, sondern auch die vielen Aktivitäten rund um die Berghütte Maseben machen Appetit. Die Küche zaubert nicht nur typische Klassiker, wie Speckknödel oder Kaiserschmarren, sondern auch verschiedene Tagesgerichte.
Seit Sommer 2019 können sich die Besucher der Berghütte zudem über die erste und einzige Sternwarte im Westen Südtirols freuen. Die Abgeschiedenheit fernab von Lichtverschmutzung bietet einen idealen Standort für die Beobachtung der Sterne. Wöchentlich werden Sternenführungen angeboten.

 

Maseben

T. +39 0473 633106

info@maseben.it

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Kunstturnen - Anfang Februar stand für die Latscher Kunstturnerinnen der erste Wettkampf des Jahres auf dem Programm. Die Athletinnen von Carla Wieser nahmen in Lana an der VSS/Raiffeisen-Einzel-Landesmeisterschaft teil. Maria Alber kürte sich zur Vizelandesmeisterin der Unterstufe des Jahrgangs 2014, Alessia Paone sicherte sich bei den 1. Klasse Mittelschülerinnen Platz 3. Vanessa Mombello und Josefine Rinner holten sich punktgleich die Silbermedaille bei den Mittelschülerinnen der Jahrgänge 2010/2011. Wieser zeigte sich mit dem Abschneiden all ihrer Turnerinnen sehr zufrieden. Weiter geht es mit einem Mannschaftswettkampf in Lana, der am 17. März ausgetragen wird. (sam)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Martell - Jubel und Applaus für Süd-tirols Nachwuchsbiathleten
Hubert Leitgeb Cup powered by Raiffeisen fand im verschneiten Beerental statt
Am 11. Februar, fanden spannende Biathlonwettkämpfe um den Hubert Leitgeb Cup powered by Raiffeisen statt, ausgerichtet vom ASV Martell Raiffeisen. Als Gastgeber des vierten von insgesamt fünf Stopps der renommierten Rennserie sorgte der ASV Martell Raiffeisen für eine beeindruckende s47 dritterWinterkulisse und spannende Wettkämpfe. Die vielversprechenden Nachwuchsbiathleten aus Südtirol begeisterten mit herausragenden Leistungen, trotz erschwerender Wetterverhältnisse bei durchgehendem Schneefall.
Der Hubert Leitgeb Cup powered by Raiffeisen brachte nicht nur sportliche Höchstleistungen nach Martell, sondern auch Jubel und Anerkennung für die aufstrebenden Talente hervor. Das heutige Einzelrennen bot spektakuläre Duelle und zeigte das beeindruckende Potenzial der jungen Biathletinnen und Biathleten in den Kategorien U9 (Baby), U11 (Cuccioli), U13 (Ragazzi) und U15 (Allievi) auf der Strecke und am Schießstand.
Die erste Kategorie, die am Vormittag in Martell startete, war die Kategorie „U9 Baby“, bei der Anna Lena Staffler (SC Ulten) und Aaron Gufler (ASC Passeier) triumphierten.
Franziska Staffler (SC Ulten) und Karl Weiss (ASV Martell) setzten sich in der Kategorie „U11 Cuccioli“ durch, bei den „U13 Ragazzi“ sind Lea Hochrainer (ASV Ridnaun) und Elia Steinkasserer (ASV Antholz) die Sieger des Tages. Bei den Ältesten am Start, der Kategorie „U15 Allievi“ siegten Teresa Seeber (ASV Antholz) und Felix Wolf (ASV Antholz).
Der Marteller Georg Altstätter, Verantwortlicher für Biathlon im Landeswintersportverband FISI Südtirol, unterstrich die Bedeutung des Nachwuchssports im Biathlon: „Dieses Event zeigt einmal mehr, dass Südtirol eine vielversprechende Generation von Biathlontalenten hervorbringt. Der Weg zu sportlichen Höchstleistungen beginnt hier“. In dieselbe Kerbe schlug auch Martin Stricker, Präsident des ASV Martell Raiffeisen: „Es ist schön zu sehen, dass mit knapp 140 Starterinnen und Startern das Interesse am Biathlon so groß ist. Ganz besonders freut mich natürlich, dass in der Kategorie U11 alle drei Podiumsplätze mit unseren Athleten des ASV Martell besetzt waren und auch unser dritter Platz in der Kategorie U13“.
Ein großer Dank geht auch an die freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie die Sponsoren, heißt es abschließend in der Presseaussendung. 

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Die Naturbahnrodlerin Jenny Castiglioni ist zurzeit nicht zu bremsen. Das Rodel-Nachwuchstalent aus Partschins machte innerhalb nur einer Woche gleich zwei Mal bei Großevents auf sich aufmerksam: So sicherte sich die 18-Jährige die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften der Elite im Jaufental sowie Bronze bei der Junioren-WM in Winterleiten.

Von Sarah Mitterer

Jenny Castiglioni gehört zweifelsohne zu den großen Nachwuchshoffnungen der Naturbahnrodlerinnen des Landes. Die 18-Jährige zeigt in dieser Saison nicht nur bei den Juniorinnen, dass sie sich aktuell in einer bestechenden Form befindet, sondern kann mittlerweile auch in der Allgemeinen Klasse ein Wörtchen um Top-Platzierungen mitreden, wie sie vor kurzem bewies.
Anfang Februar fanden im Jaufental die Europameisterschaften der allgemeinen Klasse statt. Castiglioni nahm erstmals an einer EM der Elite teil. Die Rodlerin belegte nach dem ersten Lauf den sechsten Platz, doch das Podest lag in Greifweite, denn auf Platz 3 fehlten ihr lediglich 18/100 Sekunden. Im zweiten Durchgang gelang Castiglioni ein Fabellauf: Sie erzielte die zweitschnellste Zeit – lediglich Seriensiegerin Evelin Lanthaler war schneller- überholte noch einige Konkurrentinnen und sicherte sich die Bronzemedaille. Unter anderem verdrängte sie die Laaserin Nadine Staffler auf den vierten Platz. Der Sieg ging an Lanthaler, Platz 2 sicherte sich die Österreicherin Riccarda Ruetz.
s46 Stuffer Ruetz CastiglioniNur eine Woche später stand für Castiglioni das zweite Großereignis auf dem Programm: die Weltmeisterschaften der Juniorinnen in Winterleiten. Dort gehörte Castiglioni, die sich bei ihrem Heimrennen auf der Gumpfrei in Tarsch Anfang Januar den ersten Junioren-Weltcup-Sieg sicherte, zu den Favoritinnen. Bei der Junioren-WM wurden drei Wertungsläufe ausgetragen. Nach dem ersten Lauf lag Castiglioni fast eine halbe Sekunde hinter der Österreicherin Riccarda Ruetz auf Platz 2. Im zweiten Durchgang schob sich Castiglionis Teamkollegin Tina Stuffer knapp vor sie. Der Kampf um Silber wurde somit erst im dritten Lauf entschieden. Stuffer blieb vor der Partschinserin, doch Castiglioni konnte sich über die zweite Bronzemedaille – es war ihre erste Medaille bei einer Junioren-WM- binnen einer Woche freuen.
Für Castiglioni geht nun eine erfolgreiche Saison zu Ende. Während das letzte Weltcuprennen der Junioren bereits Ende Januar ausgetragen wurde und Castiglioni sich über Platz 2 in der Gesamtwertung freuen konnte, endete die Weltcup-Saison der Allgemeinen Klasse am vergangenen Wochenende in Winterleiten.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Naturbahnrodeln
Alex Oberhofer sicherte sich bei den Junioren den Sieg im Gesamtweltcup. Der Laaser feierte zwei Saisonsiege und belegte in den beiden weiteren Rennen stets einen Platz unter den Top 3. (sam)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Naturbahnrodeln
Knapp am EM-Podium vorbei schrammten Daniel Gruber und Nadine Staffler. Beide belegten im Jaufental den vierten Platz. Während Gruber um 89/100 Sekunden eine Medaille verpasste, fehlten Staffler 33/100 Sekunden auf Bronze. (sam)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Valentin, 14. Februar 2024

Bis zum Oktober des abgelaufenen Jahres 2023 konnten ambitionierte Naturfotografen ihre Fotos zur 17. Auflage des Fotowettbewerbes „Den Nationalpark fotografieren“ einreichen. Der Wettbewerb war wieder von den vier Nationalparken Stilfserjoch, Abruzzen-Latium-Molise, Gran Paradiso und La Vanoise (in Frankreich) ausgelobt worden. Es waren wieder Fotos in den Kategorien Landschaften, 138 b2 3 PWildtiere, Makro und Pflanzenwelt zugelassen. Erstmals wurde auch je ein Sonderpreis für die beiden Themenkreise „Ökologische Krisen“ und „Interaktionen zwischen dem Menschen und der Natur“ ausgelobt. Bis zum Einsendeschluss wurden insgesamt 2.771 Fotos eingereicht und zwar 720 in der Kategorie Landschaft, 1.103 zu den Wildtieren, 466 Makrofotos und 482 Fotos zur Pflanzenwelt.
Die Mitglieder der neunköpfigen Jury zur Bewertung der Fotos unter dem Vorsitz des Mailänder Universitätsprofessors Elio Piazza haben in einem ersten Durchgang, unabhängig voneinander und jede und jeder für sich, eine Vorauswahl der besten Fotos vorgenommen. Dabei konnte jeder Juror null, einen oder drei Punkte für jedes Bild vergeben. Die besten 20 Bilder jeder Kategorie kamen dann in die Endausscheidung. Die kollegiale Endsitzung zur Bewertung dieser besten Bilder und zur Kürung der Sieger hat am Dienstag, 30. Jänner stattgefunden. In den Kategorien Tiere, Makro und Pflanzen wurde jeweils ein erster, zweiter und dritter Preis vergeben. In der Kategorie Landschaften gibt es ein Siegerbild für jeden der vier beteiligten Nationalparke. Außer Siegerbildern gibt es in jeder Kategorie noch s45 fotosBelobigungen für herausragende Bilder. Die Abteilung „Entwicklung in der Land- und Forstwirtschaft“ (ERSAF) der Region Lombardei hat Geldpreise im Gesamtbetrag von 5.700 Euro zur Verfügung gestellt, die Nationalparke stellen Sachpreise und Wochenendaufenthalte zur Verfügung. Der Medienpartner Edinat publiziert die Siegerbilder in der nächsten Nummer der Zeitschrift „La rivista della natura“.
Im heutigen Beitrag stelle ich einige Siegerbilder der 17. Auflage vom Fotowettbewerb der vier Nationalparke vor. Aus Platzgründen musste ich eine Auswahl treffen.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Beitrag: Südtiroler Landwirt, Ausgabe Nr. 1 vom 19.1.2024

Über das PNRR-Förderprogramm „Innovazione Macchine“ kann ab 1. Februar um eine Förderung für die Modernisierung des Maschinenparks im SIAN-Portal angesucht werden.
Neben der Landesförderung für die Innenund Außenmechanisierung (siehe S. 27) stehen den in der Primärproduktion tätigen landwirtschaftlichen Unternehmen (KMU), Genossenschaften und Verbänden und landwirtschaftlichen Dienstleistern in der Provinz Bozen 7,78 Millionen Euro zur Modernisierung landwirtschaftlicher Maschinen zur Verfügung. Nicht gefördert werden Investitionen in die Forstwirtschaft sowie in die Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Der Förderantrag kann zwischen 1. Februar und 31. März 2024 eingereicht werden.

Drei Kategorien
Die förderbaren Investitionen sind in drei Kategorien unterteilt. In die erste Kategorie fallen Investitionen in landwirtschaftlich genutzte Maschinen, Anbau- und Hilfsgeräte, die innovative Ausstattungsmerkmale aufweisen, wie ISOBUS-Kompatibilität, Fernwartungssysteme oder automatische Leitsysteme (Lenksysteme). Dazu gehören auch Präzisionsmaschinen zur Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und die Optimierung des Düngemitteleinsatzes sowie innovative Technologien im Tierhaltungssektor. In diese erste Kategorie fallen z.B. Hebebühnen, Erntemaschinen, Mähmaschinen, Sprühgeräte, Düngerstreuer, Ladewägen, Ballenpressen, Heukräne, Güllefässer mit Schleppschlauch, Feldspritzen und -roboter, Futtermischwagen sowie Melkanlagen, sofern sie – falls motorisiert – elektrisch oder mit Biomethan betrieben werden, die obgenannten innovativen Merkmale aufweisen (ausgenommen Sprühgeräte und Düngerstreuer) und nachweislich zu einer Verbesserung der Energieeffizienz und Verringerung der Schadstoffemissionen führen.
Die zweite Investitionskategorie enthält den Ersatz von Traktoren durch elektrisch oder mit Biomethan angetriebene Modelle, bei gleichzeitiger Verschrottung eines alten Traktors.
Die dritte und letzte Kategorie zugelassener Investitionen umfasst innovative Bewässerungs- und Wassermanagementsysteme, also unter anderem Investitionen in materielle Güter wie elektrische Wasserpumpen mit den Voraussetzungen „Industrie 4.0“ oder immaterielle Güter wie Remote Sensing und Proximal Sensing zur präzisen Steuerung der Bewässerung neuer, aber auch bestehender Anlagen. Nicht gefördert werden Leitungen und dergleichen.

Investitionshöhe
Die Mindestinvestitionssumme in allen Kategorien beträgt 5000 Euro. Die maximal anerkannten Kosten für die Anschaffung eines elektrischen oder mit Biomethan betriebenen Traktors liegen bei 70.000 Euro und für die restlichen Investitionskategorien gelten maximal anerkannte Kosten von 35.000 Euro, wobei die Investition ohne MwSt. maximal 70.000 Euro betragen darf. Für Junglandwirte, die ihren Betrieb vor nicht mehr als fünf Jahren gegründet oder übernommen haben und über die notwendige Ausbildung verfügen, gilt ein Fördersatz von 80 Prozent. Für alle anderen Beitragsberechtigten liegt dieser bei 65 Prozent berechnet auf die anerkannten Kosten. Jeder Antragsteller darf nur ein einziges Gesuch stellen, wobei in diesem innerhalb der oben angeführten anerkannten Kosten auch um mehrere Güter angesucht werden kann. Dabei muss jedes Gut eigenständig die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen.

Antragsunterlagen und Bewertung
Für die Antragstellung sind u. a. drei vergleichbare Angebote von unabhängigen Lieferanten/Technikern erforderlich. Diese Angebote müssen per PEC-Mail vom Lieferanten/Techniker an den Antragsteller gesendet werden. Falls vergleichbare Angebote nicht vorliegen, ist dies durch einen technischen Bericht zu erklären. Außerdem ist eine DNSH-(Do Not Significant Harm)-Dokumentation zur Bewertung der positiven Umweltauswirkungen bzw. zum Nachweis der Vermeidung von Umweltschäden notwendig. Dazu gibt es spezifische Anforderungen je nach Investitionskategorie. Für nicht motorisierte Maschinen/Geräte ist eine Erklärung eines qualifizierten Technikers notwendig. Die Bewertung der Anträge erfolgt im Rahmen eines Rangfolgeverfahrens unter Anwendung vordefinierter Auswahlkriterien. Es handelt sich somit nicht um einen sog. „Click-Day“.
Im Zuge der Endabrechnung sind neben Eigenerklärungen, Rechnungen und Zahlungsbelegen u. a. auch ein Abschlussbericht, eine georeferenzierte Fotodokumentation und ein eidesstattliches Gutachten eines unabhängigen qualifizierten Technikers notwendig.
Als Nachweis für die Zahlung werden ausschließlich Banküberweisungen oder Bankquittungen (Ri.ba.) akzeptiert, die über ein eigens dafür eingerichtetes Kontokorrent oder Unterkonto abgewickelt werden müssen.

Weitere Informationen
Nachdem der bürokratische Aufwand für die Abwicklung des Ansuchens und der nachfolgenden Abrechnungen recht groß ist (z. B. bei nicht motorisierten Maschinen zwei technische Gutachten), sollte die Investition einen angemessenen Betrag erreichen, um die anerkannten Kosten so gut wie möglich ausschöpfen zu können. Detaillierte Informationen und die genauen Anforderungen und Fristen sind in der öffentlichen Bekanntmachung des Landes Südtirol sowie im betreffenden Infoblatt des Südtiroler Bauernbundes auf „mein SBB“ zu finden.

Der Südtiroler Bauernbund ist bei der Erstellung der Dokumentation und bei der Gesucheinreichung behilflich. Auskünfte bekommt man beim zuständigen Amt für Landmaschinen und biologische Produktion in der Brennerstraße 6 in Bozen (Tel. 0471 415120, E-Mail: lamagr.bio@provinz.bz.it) und in der SBB-Abteilung Betriebsberatung (Tel. 0471 999439 oder pnrr@sbb.it).

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Die Imker im Bezirk Obervinschgau trafen sich am Samstag, 10. Februar 2024, im Vereinshaus von Tartsch zur traditionellen Jahreshauptversammlung.

von Magdalena Dietl Sapelza

Der Imkerbezirk Obervinschgau (Prad bis Reschen) zählt rund 250 Mitglieder in 10 Ortsgruppen. Bezirksobmann Othmar Patscheider sprach von einem guten Honigjahr 2023. Der wetterbedingte Einbruch im Monat Mai konnte danach kompensiert werden. Der Austausch mit den Obstbauern, sprich mit den Verantwortlichen der Erzeugergenossenschaft VI.P, sei konstruktiv. Man bespreche sich regelmäßig. Die meisten Obstbauern hätten mittlerweile verstanden, dass es Bienen zur Bestäubung braucht, um ernten zu können, so Patscheider. „Wer nachts spritzt, schont die Bienen.“ Es gibt aber immer noch schwarze Schafe. Im vergangenen Jahr wurden drei Fälle von Vergiftungen gemeldet. Es könnte allerdings eine höhere Dunkelziffer geben, vermutet Patscheider, weil Imker oft s23 1855keine Meldungen machen. Viele sind der Meinung sind, dass sich eh nichts ändert. Patscheider rief zur Meldung auf, um Argumente zu sammeln, dass sich etwas ändert. Erfreut zeigte er sich über die vielen Jungimker im Bezirk. Ein Grund dafür sei, dass diese die Imker Strukturen nutzen können. Im Erlebnisbienenstand in Schluderns können sie z. B. Honig schleudern und in St. Valentin Wachs verarbeiten. Gut genutzt wird die Belegstelle für Bienenköniginnen der Carnica Rasse in Trafoi, die Hubert Stillebacher vorbildlich betreut. Rund 800 Königinnen wurden begattet. Die Imker im Vinschgau setzte auf diese Bienenrasse. Ziel ist es den Schutzradius in Trafoi für die Carnica Zucht von fünf auf zehn Kilometer zu erweitern. Ein großes Problem für die Imkerei ist die Varroamilbe. Jüngst ist in Taufers auch ein Fall von Faulbrut bekannt geworden. Über deren Sanierung informierte Christian Hörtnagl in seinem Referat. Kopfzerbrechen s41 1817bereitet den Imkern die Bürokratie. Künftig muss ein digitales Register geführt werden. Es geht darum, dass der tierärztliche Dienst die Anzahl der Bienenvölker und deren Standorte kennt, auch um bei Seuchengefahr schnell einschreiten zu können. „Die Bienendatenbank hat jedoch nichts mit der Steuer zu tun“, bekräftigt Patscheider. Für die kommenden Jahre strebt er einen grenzüberschreitenden Austausch mit den Imkern im Kaunertal an. Vom Imkerbezirk Obervinschgau unterstützt wird auch die geplante Honigbewertung im Herbst, die die Ortsgruppe Prad zur ihrer 75-Jahrfeier organisiert. Ein Höhepunkt der Versammlung war die Ehrung langjähriger Imkerinnen und Imker.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Im Vinschgau haben unsere Äpfel ihre Wurzeln und wachsen unter der Pflege der 1.500 Obstbauern in hoher Qualität heran. Doch wohin geht dann die Reise für die Vinschger Äpfel, die VIP vermarktet?

Von der Blüte bis zur Ernte sind die Äpfel im Vinschgau beheimatet. 223.400 Tonnen an Tafeläpfeln verschiedener Sorten haben die Vinschger Obstbauern im Jahr 2022 geerntet, die für den direkten vip SpanienVerzehr bestimmt sind. Die restlichen Früchte werden für die Weiterverarbeitung verkauft. Aus ihnen entstehen verschiedene Produkte wie Apfelsaft, Apfelkonzentrat und -püree oder Dunst- und Tiefkühläpfel. Um die Vermarktung der Vinschger Äpfel kümmert sich VIP, der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse, der sich als verlässlicher Lieferant von hochwertigen Äpfeln einen Namen gemacht hat.

Hauptmarkt Italien
Ein Großteil der Vinschger Äpfel, rund 127.000 Tonnen und damit 57 % der Tafeläpfel in der Verkaufssaison 2022/23, verblieb in Italien, dem Hauptmarkt von VIP. Die Vinschger Äpfel gelangten über den Lebensmitteleinzelhandel (Supermärkte und Discounter) sowie über Großmärkte zu den Apfelliebhabern in allen Regionen von Italien. Statistisch gesehen genoss somit jeder Einwohner Italiens über zwei Kilogramm Vinschger Äpfel im Jahr.

Apfelliebhaber in der EU
Die restlichen 43 % der Vinschger Äpfel von der Ernte 2022 exportierte VIP über Importeure und den Lebensmitteleinzelhandel ins Ausland. Fast 90 % dieser Exportäpfel blieben dabei in Europa. Mit 21.700 Tonnen Äpfel in der Verkaufssaison 2022/23 ging der größte Anteil nach Deutschland. Auch die spanische Bevölkerung griff gerne zu den Vinschger Äpfeln: Die Spanier genossen 2022/23 rund vip Dubai15.600 Tonnen davon. Im hohen Norden sind die Äpfel aus dem Vinschgau ebenso beliebt. VIP lieferte sie in der vergangenen Verkaufssaison auch nach Dänemark, Finnland und Schweden, wenn auch in kleineren Mengen als nach Deutschland oder Spanien (siehe Grafik Seite 40).

Auf Weltreise
Bei einer Fernreise hast du Vinschger Äpfel im Regal entdeckt? Kein Wunder, denn auch exotische Länder zählen zu den Kunden von VIP. So zum Beispiel die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Libanon und Indien.

Oder Guatemala in Zentralamerika, die karibische Insel Martinique und Thailand. Alles in allem sind es fast 60 verschiedene Länder, in denen VIP die Vinschger Äpfel vermarktet.

Die Menschen dahinter
Mehr Apfelsorten und mehr Märkte bedeuten auch mehr Arbeit für VIP. Mit dem Verkauf allein ist es nämlich nicht getan. Nach der Ernte werden die Äpfel in den Vinschger Genossenschaften sortiert, vip Beirutgelagert und verpackt. Die Handelskunden werden von VIP professionell betreut und verkaufsfördernde Aktionen vor Ort durchgeführt. Dadurch hat sich auch die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei VIP und in den Genossenschaften kontinuierlich erhöht. 850 Menschen arbeiten aktuell in den verschiedensten Bereichen, von der Sortierung, Verpackung übers Marketing und Vertrieb bis hin zur Verwaltung und der Qualitätssicherung. VIP ist dabei stets auf der Suche nach erfahrenen oder jungen Talenten, die Lust auf einen Job mit Zukunft haben: lokal im Vinschgau verankert und doch in einem internationalen Umfeld. Falls auch du Lust hast, die Vinschger Äpfel auf ihrer Reise vom Baum zum Apfelliebhaber zu bringen: Schau auf der Webseite von VIP nach, vielleicht ist ja der passende Job für dich dabei!

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Publiziert in Ausgabe 4/2024

Joachim Weiss ist der neue Bauernbund-Obmann des Bezirkes Vinschgau.
Er beerbt Raimund Prugger. Der Vinschgerwind hat mit dem Neuen ein Antrittsgespräch
über Visionen, über Bauern-Proteste und über Herausforderungen im Vinschgau geführt.

Interview und Foto: Angelika Ploner

 

Vinschgerwind: Sie sind seit kurzem der neue Bauernbund-Obmann des Bezirkes Vinschgau. Wer ist der Neue? Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Joachim Weiss: Der neue Obmann ist der Joachim Weiss aus Latsch, Bio-Obstbauer und Familienvater von vier Kindern. Ich hab Erfahrungen gesammelt, einmal weil ich zwei Perioden Bezirksobmann der Bauernjugend war, ein bisschen politische Erfahrung hab ich auch in die Wiege gelegt bekommen von meinem Vater aus und vor allem durfte ich eine Periode an der Seite von Raimund Prugger Stellvertreter sein und habe mit ihm einen flotten Lehrmeister gehabt. Beschreiben würde ich mich als ruhigen Typ, der durchwegs versucht den Ausgleich und die Mitte zu finden. Ich tendiere sicher nicht zu extremen Positionen oder Seiten.

Vinschgerwind: Demnach führen Sie die Linie von Raimund Prugger, dem ehemaligen Vinschger Bauernbund-Obmann weiter?
Joachim Weiss: Ja, Raimund Prugger war immer ausgleichend unterwegs und bedacht Lösungen zu finden. Das möchte ich versuchen weiterzuführen.

Vinschgerwind: Was erwarten Sie sich vom neuen Landwirtschafts-Landesrat Walcher?
Joachim Weiss: Die Erwartungen sind hoch. Es brennt überall. Das Thema Großraubwild, dass da etwas weitergeht. Da muss aber sicher etwas auf Europa-Ebene gelöst werden und dann kann man hier in Südtirol weiterschauen. Vor allem erwarte ich mir eine gute Zusammenarbeit. Der Rest wird sich zeigen.

Vinschgerwind: Was sind die Herausforderungen in der Landwirtschaft im Vinschgau?
Joachim Weiss: Es sind einige Themen, die wir weiterführen müssen, zum Beispiel Thema Nationalpark Stilfserjoch.

Vinschgerwind: Was sind die konkreten Anliegen der Landwirtschaft beim Nationalpark Stilfserjoch?
Joachim Weiss: Ein Punkt ist sicher, dass das Führungsgremium momentan nur beratende Funktion hat, dass man dieses aufwertet. Was die Urbanistik anbelangt hat sich einiges getan. Verbesserungen braucht es sicher was die Auflagen bezüglich der Almen betrifft. Dann ist ein wichtiges Thema sicher das Thema Wasser, die Verfügbarkeit und die Wassersicherheit.

Vinschgerwind: Das hat sich vor allem im vergangenen Jahr als wichtiges Thema für die Landwirtschaft herauskristallisiert.
Joachim Weiss: Ja, aber solche Jahre werden wieder kommen. Da ist die Zusammenarbeit mit dem Bonifizierungskonsortium wichtig. Es sind auch Konzessionen, die 2029 und 2030 verfallen und da müssen wir mit dem neuen Landesrat schauen. Wichtig ist auch mit den Landesämtern bei Projekten weiterzukommen. Das beste Beispiel ist Schlanders, wo ein Speicherbecken geplant war und man 5 Jahre auf die Genehmigung warten musste. Auf der einen Seite werden Speicherbecken gefordert und auf der anderen Seite wird blockiert. Solche Dinge sind einfach mühsam.

Vinschgerwind: Die weiteren Themen?
Joachim Weiss: Pflanzenschutz ist immer ein Thema.

Vinschgerwind: Bauernproteste – Was halten Sie davon?
Joachim Weiss: Ich durfte bei der grünen Woche in Berlin mit einigen Landwirten reden. Der Agrardiesel und die Kfz-Steuer haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Auf der anderen Seite haben die deutschen Bauern ihren Unmut über die Ampel-Regierung zum Ausdruck gebracht. Das ist in Italien sicher nicht der Fall. Die Regierung Meloni ist sicher wirtschaftlich orientiert und vernachlässigt die Bauern nicht. Es sind natürlich EU-Richtlinien, die uns das Leben schwer machen. Auf die Preisentwicklung hat die Politik zudem wenig Einfluss. Vor diesem Hintergrund haben wir auch im Landesbauernrat gesagt, dass wir von Protesten zu diesem Zeitpunkt Abstand nehmen.

Vinschgerwind: Was sagen sie dem Jürgen Wirth Anderlan?
Joachim Weiss: Ich sehe momentan darin keinen Sinn. Was wir aber gesagt haben im Landesbauernrat, dass wir, sollten Proteste in Brüssel geplant sein, mobil machen und uns beteiligen werden. Dass Jürgen Wirth Anderlan seine Show weiterführt ist sein gutes Recht. Ansonsten ist Zurückhaltung momentan gescheiter.

Vinschgerwind: Visionen für den Vinschgau. Wo soll sich die Landwirtschaft hinentwickeln?
Joachim Weiss: Gute Frage. Ich hoffe dass sich die Landwirtschaft in Zukunft dahin entwickelt, dass wir weiterhin ein Auskommen haben, dass die Familienbetriebe weiterhin von der Landwirtschaft leben können. Ich möchte nicht, dass die Familienbetriebe und die Kleinstrukturiertheit verloren gehen. Und ich hoffe, dass wir auch weiterhin ein gutes Miteinander zwischen Tal- und Bergbauern haben.

Vinschgerwind: Das wäre die nächste Frage: Sie sind Obstbauer. Wie wollen Sie die Bergbauern vertreten?
Joachim Weiss: Ich bin in der Tat Obstbauer. Aber als ich mich dazu entschlossen habe, dieses Amt anzutreten, dann war mir durchaus bewusst, dass der Vinschgau einer der wenigen Bezirke im Land ist, wo mehrere Richtungen vertreten sind. Wir haben Weinbau, wir haben Obstbau, wir haben Grünlandwirtschaft, wir haben Gemüsebau, wir haben Sonderkulturen. Wir sind eigentlich bunt gemischt. Das ist in den anderen Bezirken so nicht vorhanden. Das macht dieses Amt auf der einen Seite spannend, auf der anderen Seite natürlich schwierig, da einen gemeinsamen Nenner zu finden, oder zumindestens jedem das Gefühl zu geben, gleich gut vertreten zu sein. Aber ich glaube wir sind im Bezirksausschuss mit verschiedenen Vertretern breit aufgestellt und sie informieren mich über die Anliegen und dass man eine Kuh nicht bei den Hörnern melkt, soweit bin ich auch.

Vinschgerwind: Landwirtschaft und Tourismus: Wie kann eine Zusammenarbeit gelingen?
Joachim Weiss: Ich glaube da ist noch Luft nach oben. Tatsache ist, dass wir in der Landwirtschaft eine Obergrenze erreicht haben, wo wir aus den Hauptzweigen nicht viel mehr generieren werden können. Der Apfelpreis hat eine Grenze erreicht, die Produktion ebenso, in der Milchwirtschaft ist es ähnlich. Das heißt, wenn wir kleinstrukturierte Betriebe haben wollen, was ich als positiv empfinde, dann werden wir auf Nebenerwerbszweige ausweichen müssen. Zuerwerb heißt Urlaub auf dem Bauernhof, Selbstvermarktung, aber auch Camping. Speziell wir im Vinschgau hier. Das muss nichts Großes sein, 2 bis 3 Stellplätze, da ist die Investition überschaubar. Natürlich muss auf der anderen Seite die Landwirtschaft liefern, zum Beispiel beim Fleisch.

s37 tabVinschgerwind: Dass ein Vinschger Apfelsaft auf jeder Restaurant-Karte steht, sollte zum Selbstverständnis zählen....
Joachim Weiss: Ja, eigentlich wie ein Südtiroler Wein. Aber auch, warum muss es das Angus-Rind aus Argentinien sein und nicht das Grauvieh oder ein Blaubelgier aus Südtirol zum Beispiel? Einheimischen Produkten den Vorzug geben: Da ist schon noch einiges möglich.

Vinschgerwind: Der Staatsrat hat dem Malser Weg ein Ende gesetzt. Welches ist ihr Resümee aus Eingaben, Prozessen usw.?
Joachim Weiss: Ich muss sagen, bei diesem Thema war der Raimund voll eingebunden. Zum Glück musste ich diesen Weg nicht gehen. Er war der richtige Mann am richtigen Ort. Auf der einen Seite ist diskutiert worden über Pflanzenschutz und hat sich einiges diesbezüglich getan, auf der anderen Seite war einiges unglücklich, soweit, dass sich zwei Fronten gebildet haben. Man ist sich oft, wie der größte Umweltverschmutzer vorgekommen, das war kein angenehmes Gefühl. Aber wir haben halt keinen Betrieb, wo wir die Tür schließen können, wir sind halt offen. In Summe glaube ich, dass es wichtig ist, dass für alle Beteiligten ein Friede und ein Ende ist.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Schlanders/Vetzan - Im Rahmen der lvh-Ortsversammlung in Schlanders wurde die Bronzemedaillengewinnern, Elisabeth Schöpf beglückwünscht. Außerdem standen die Themen Wirtschaft, Netzwerken und Zusammenarbeit im Fokus des Treffens.
Die kürzlich stattgefunden Ortsversammlung begann mit einem Festakt. Elisabeth Schöpf (Gärtnerei Schöpf, Vetzan) wurde für ihren hervorragenden dritten Platz, bei den WorldSkills Italy, den Landesmeisterschaften, die letztes Jahr in Bozen stattfanden, beglückwünscht.
„Es war eine tolle Erfahrung, die ich allen nur empfehlen kann“, erklärte die Gewinnerin der Bronzemedaille. Dem stimmten auch Norbert Ratschiller (Ratschiller Norbert KG), lvh-Ortsobmann von Schlanders, sowie Hermann Raffeiner Kerschbaumer (Kerschbaumer & Raffeiner KG), lvh-Bezirksobmann des Untervinschgau zu.
Anschließend hielt Danja Sachsalber von der Raika Schlanders ein vielbeachtetes Referat zum Thema: Private Absicherung: Wie mache ich es richtig?
Ortsobmann Ratschiller fasste die verschiedenen Aktivitäten der Ortsgruppe zusammen.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Stilfs - Alle zwei Jahre gibt es seit 1992 im alten Knappendorf Stilfs wieder das traditionelle Pfluagziachn. Es ist ein 4-stündiges Straßentheater auf den Plätzen und in den Gassen von Stilfs. Das Bauernvolk streitet mit den Wanderhändlern, den Handwerkern und dem „Gesindel“. Konflikte gibt es auch zwischen den Alten und Jungen, zwischen Männern und Frauen, zwischen Fremden und Einheimischen. Außerdem wird gehandelt, gebettelt, repariert, operiert und geheilt und das Publikum voll einbezogen. Um 12 Uhr beginnt alles mit dem Angelusgebet und einem kurzen Moment der Stille. Dann zieht der Zug von rund 40 Personen los und das ganze Publikum mit. Der Pflug, Symbol der Fruchtbarkeit, wird vom Schimmel und den sechs „Öchslen“ gezogen. Der Bauer führt den Pflug. Neben dem Bauer geht die Bäuerin, dahinter der Altbauer und die Altbäuerin, dann Knecht und Dirne und die verschiedenen Händler, Handwerker, die Doktoren, die Totengräber mit dem Sarg und das Gesindel. Alles wird umgepflügt, der Sämann säht, damit es gedeihen kann. Nach einer Stunde gibt es Halbmittag und nach rund drei Stunden kommen der Zug und die Zuschauer am Kirchplatz an. Es kommt zum großen Knödelstehlen und dem gemeinsamen Knödelessen. Insgesamt gab es heuer 700 Knödel, dazu Kraut und verschiedene Getränke. (hzg) 

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Goldrain - Im Rahmen der 33. Goldrainer Dorftage 2024 organisierte der Bildungsausschuss Goldrain /Morter, in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Bäuerinnenorganisation den Vortrag zum Thema „Kinder im Umgang mit Tod und Trauer“. Es referierte dazu die Malser Psychologin Dr. Ruth Warger. Warger sammelte bis vor kurzem Erfahrung im Krankenhaus Schlanders und Meran als Psychologin im Bereich Onkologie mit Tumorpatienten. Jetzt ist sie in Meran bei der Familienberatung tätig.
„Wenn etwas Schlimme passiert, wenn jemand stirbt oder sonst einen schweren Verlust erleidet, dann ist das wie ein Blitz, der alles andere in den Hintergrund drängt“, so Warger. Wir Erwachsene scheuen uns davor, Kinder in familiäre Trauer oder Todessituationen mit einzubeziehen. Wir versuchen alles, was mit Tod und Sterben zu tun hat, von ihnen fernzuhalten. Wir glauben, sie so vor Leid bewahren und möglichst lange im Zustand glücklichen Unwissens belassen zu können. Dabei ist es wichtig, dass Kinder in solchen Fällen Gelegenheit bekommen, über Tod und Trauer in ihrem Umfeld zu sprechen.
Kinder reagieren ganz unterschiedlich auf traurige Ereignisse. Potentielle Reaktionen wie pötzliche Gefühlsschwankungen, Regression, Vermeiden von Orten, Konzentrationsschwierigkeiten, Schreckhaftigkeit, Aggression und Trotzverhalten sind ganz normal. Diese typischen Verhaltensweisen dienen entweder der Ablenkung oder der Konfrontation. Beides ist richtig. Falsch wäre es zu meinen, man müsse Kinder unbedingt zur Konfrontation drängen, wenn sie nicht bereit dazu sind. Falsch ist auch zu meinen, Kinder verstehen das noch nicht und man müsse sie deshalb schonen. Kinder fühlen und verstehen sehr wohl, nur können sie starke Emotionen nur für kurze Zeit aushalten. Irgendwann werden sie Fragen stellen. Je kleiner sie sind desto öfters stellen sie die gleichen Fragen. Dann liegt es an uns, richtig darauf zu reagieren und ihnen mit Geduld, offen und ehrlich, Rede und Antwort zu geben. Kinder nehmen uns beim Wort!!
Kinder haben je nach Alter, in jeder Entwicklungsstufe, ein unterschiedliches Verständnis, eine unterschiedliche Wahrnehmung. Das sollte uns bewußt sein. Unsere Aufgabe als Bezugsperson ist es nicht, das schlimme Ereigniss ungeschehen zu machen, das können wir auch nicht. Wir können jedoch Kinder in Trauer und Tod begleiten, damit sie so bald wie möglich wieder ins „normale“ Leben zurückkehren können.
Trauerarbeit ist ein Prozess. Trauer und Tod müssen immer wieder neu „bearbeitet“ werden. Das Problem für uns Erwachsene liegt vielfach darin, dass wir nicht darüber sprechen wollen, aus Angst etwas Falsches zu sagen. Nicht darüber zu sprechen ist kontraproduktiv. Es wird mit Reden nicht leichter, aber es wird anders, und Kinder können anders durch den Trauer- und Sterbeprozess hindurchgehen. (pt)

 

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Schlanders/Theater im Kulturhaus - Was passiert wenn zwei unterschiedliche Menschen aus ganz unterschiedlichen Welten aufeinandertreffen? Im zweisprachigen Theaterstück „Vacche magre – Eine Südtiroler Geschichte“ trifft Aureleo, der junge, italienische Beamte zur Zeit des Faschismus am Abend bei einem Unwetter auf einem Bergbauernhof auf Georg, den deutschsprachigen, verwitweten Bergbauer, der dort alleine mit seinen Ziegen und ein paar Kühen wohnt. Seine Frau Maria hätte dem jungen Italiener sofort ein Essen zubereitet. Doch Georg ist anders. Er will nichts zu tun haben mit den Faschisten, er will seine Kühe und seine Sprache behalten. Aber draußen regnet es, deshalb lässt der Bauer den Beamten in sein Haus. Im breiten Südtiroler Dialekt redet Georg mit Aureleo, der nur wenige Worte deutsch spricht. Aurelio redet viel, aber sie reden aneinander vorbei, jeder in seiner Sprache, jeder über seine Welt. Es ist ein tiefsinniges und vielschichtiges Theaterstück über die Alltagssituation im Jahre 1926, ein Theaterstück über den Schmerz der Verluste. Georg hat seine Frau verloren, im Ersten Weltkrieg starb sein Sohn und Südtirol hat sein Vaterland verloren. Die Faschisten spielen sich als die Sieger auf und nehmen den Besiegten alles, was denen wichtig ist. Im Gespräch muss Georg seine Vorurteile gegenüber dem italienischen Beamten langsam ablegen. Und er beginnt auch italienisch zu reden, das er im Tal bei der Arbeit gelernt hat. Das Stück ist voll von humorvollen und komischen Verwechslungen sprachlicher und kultureller Art. Im Gespräch kommen sie sich immer näher und finden viele Gemeinsamkeiten. Aurelio ist kein Faschist, sein Bruder ist im Krieg gestorben und auch in seinem Dorf in den Apenninen gibt es magere Zeiten und wird Kraut gegessen. Vielleicht geht Georg einmal ins Dorf und lernt Aurelio das Watten. Aurelio will Georg das Fluchen lernen und vielleicht bietet Georg das nächste Mal dem Beamten etwas zu essen an, wenn ihn Aurelio wieder auf seinen Hof besucht. (hzg)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Heimatbühne Schnals

Theateraufführung der Heimatbühne Schnals.
Mit dem Bauernhof des Kreithofers steht es nicht zum Besten. Obendrein ist da auch noch die auf dem Hof lebende Großmutter, die permanent für Chaos sorgt. Da scheint es dem Kreithofer ganz recht, als ihm der reiche Haslinger die „lustige Alte“ abkaufen will. Angeblich zur Unterhaltung seiner grantigen Frau. Doch in Wirklichkeit geht es dem hinterlistigen Viehhändler um ganz etwas anderes. Ob ihm das „neue Familienmitglied“ den Wunsch erfüllt, wird sich zeigen. Erstmal gilt es die Provokationen der gewieften Großmutter zu „überstehen“, die ihre neue Bleibe auf den Kopf stellt und dabei auch noch ihren Spaß hat. „Die verkaufte Großmutter“ ist die „Schnalser Variante“ dieses Komödienklassikers und verspricht heiter-turbulente Theaterstunden.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Schlanders - Yes, we can“ nennt sich die Wanderausstellung, die derzeit im Bürgerheim Schlanders gezeigt wird. 64 zweiteilige Zeichnungen mit Rahmen, bei denen sich durch Bewegung das Bild verändert, bilden das Herzstück der Wanderausstellung, die von den beiden Künstlern Rainer Kainrath und Jul Bruno Laner gestaltet wurde. Die Zeichnungen stammen von Kainrath und werden durch einen jeweils passenden, pointiert formulierten Text aus der Feder des Theaterschreibers, Buchautors und Poet Jul Bruno Laner ergänzt. Die Kunstwerke beleuchten aus der Sicht der „reiferen Jugend“ die Möglichkeiten, eine schönere Welt zu erreichen. Dabei kommen die Künstler zu überraschenden Ergebnissen. Jul Bruno Laner beschreibt es so: „Mit spitzer Feder und hartem Bleistift sorgen wir für gute Unterhaltung und fragen uns: Was packt die reifere Jugend noch?“
Wie der Name verrät, wird die Wanderausstellung in den nächsten Jahren von Seniorenwohnheim zu Seniorenwohnheim wandern und dort der Öffentlichkeit und den Heimbewohner:innen zugänglich gemacht. Der Hintergrund: Die Seniorenwohnheime sollen wieder verstärkt zu Orten der Begegnung und der Gemeinschaft werden. Mit Hilfe der Südtiroler Sparkasse wurde diese für Südtirols Seniorenwohnheime angekauft.
Die Wanderausstellung im Eingangsbereich des Bürgerheims ist für alle zugänglich und lädt ein, besucht und angesehen zu werden. (ap)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Theaterbühne Matsch

Die Theaterbühne Matsch bringt heuer die beliebte und auch in anderen Sprachen vielgespielte Komödie „Liebe tiefgekühlt“ von Ridi Walfried auf die Bretter.
Gundl und Quirin- vor vielen Jahren ein Liebespaar - treffen durch Zufall wieder zusammen. Quirin fängt sofort wieder Feuer für seine alte Flamme, doch Gundl ist alles andere als begeistert, da sie sich damals von Quirin im Dorf blamiert sah.
Während er sich schwer bemüht, ihr nur Gutes zu tun, versucht sie alles in Bewegung zu setzen, um ihn zu ärgern.
Doch jeder ihrer Streiche schlägt ins Gegenteil um. Was sie ihm auch antut, verschafft Ihm im Grunde nur Vorteile.
Wann und wie wird es Quirin nun gelingen, ihre „tiefgekühlte“ Liebe wieder aufzutauen?
Die Heimatbühne Matsch heißt alle Komödienliebhaber willkommen und wünscht gute Unterhaltung.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Eyrs - Am Samstag, 20. Jänner 2023 fand im Kultursaal von Eyrs zum zweiten Mal in Folge das Modul 1 für die Ausbildung zum:r Kinder- und Jugendtanzleiter:in statt. Organisiert und koordiniert wurde die Veranstaltung auch in diesem Jahr von Frau Elisabeth Menghin, der Bezirkstanzleiterin der ARGE Volkstanz. Pünktlich um 09:00 Uhr morgens trafen sich 17 tanzfreudige Teilnehmer:innen im Kultursaal in Eyrs, um den Worten und Inputs der Kursleiterin Frau Luisa Jaeger aus Niederdorf zu folgen und vor allem, um den Tag im beschwingten Tanzschritt anzugehen. Die Kursleiterin zeigte großes Geschick, ihre theoretischen Inputs mit sehr viel Praxis zu verknüpfen und so wurde vor allem viel getanzt und auch gesungen. Insgesamt erlernte und übte die Gruppe stolze 26 Tänze, davon viele mit dazu passenden Liedern. Die erlernten Tänze, welche hauptsächlich vereinfachte Varianten von klassischen Volkstänzen waren, sind Großteils adaptierbar, und somit für
kleinere und größere Kinder und Jugendliche geeignet. Die Kursteilnehmer:innen hatten auch das große Glück während der Fortbildung von Life Musik begleitet zu sein. Christoph Amenitsch begleitete die Gruppe den ganzen Tag auf seiner Harmonika und spielte zum Tanz auf. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es am Nachmittag genauso flott weiter wie am Vormittag, bevor der Kurs um 17:00 Uhr endete. Allen Teilnehmern wurde anschließend noch eine Teilnahmebestätigung ausgehändigt. Bis zum Schluss herrschte eine beschwingte und positive Stimmung welche die Teilnehmer*innen zusammen mit ihrer Bestätigung und einigen Unterlagen mit nachhause nehmen konnten. Ein großer Dank dafür, dass die Veranstaltung so erfolgreich verlaufen ist, geht an die Kursleiterin Frau Luisa Jäger, die Organisatorin Elisabeth Menghin und den Musikanten Christoph Amenitsch. „Flott ischs Gwesn!“

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Prad/Fasching - Prad gehört sicher neben Stilfs und Laatsch zu den traditionellen Faschingshochburgen im Vinschgau. Einmalig im Alpenraum gibt es in Prad sogar zwei Faschingstraditionen: das Zusslrennen am Unsinnigen Donnerstag im Dorfzentrum und die Proder Maschger, welche am Faschingssonntag und Faschingsdienstag von Gasthaus zu Gasthaus ziehen und ihre Tänze vorführen. Am 11. Februar trafen die Maschger um 14 Uhr im Gasthof St. Georg in Agums ein, weiter ging es in die Gumser Bar und um 15:30 wurden sie im Seniorenwohnheim St. Antonius erwartet. Der KVW Seniorenclub Prad und die Seniorenstruktur St. Antonius haben die Heimbewohner und Senioren von Prad zum Senioren-Fasching eingeladen. Bereits ab 14 Uhr gab es Kaffee und Faschingskrapfen, Tanz, Gesang und Unterhaltung. Die Seniorentanzgruppe führte dabei unter der Leitung von Rosa Stecher ihre eingeübten Gruppentänze vor. Mit großer Freude empfingen die Senioren die Maschger und verfolgten aufmerksam, wie die einzelnen Paare ihre unterschiedlichen Tänze vorführten, auch wenn sie das schon seit ihrer Kindheit immer wieder gesehen und miterlebt haben. Der Bajaz eröffnet zur Musik des Akkordeonspielers den Tanzreigen der acht Tanzpaare, darunter nicht nur Herr und Frau im Hochzeitskleid, sondern auch Zoch und Pfott. Jedes Jahr wird darüber diskutiert ob die Tanzpaare einen Hochzeitszug darstellen oder einem archaischen Totentanz aufführen. Vielleicht ist es auch beides. Jedenfalls geht es um Tänze, Fruchtbarkeit im Haus und auf den Feldern. Die Maschger sind nach den Tänzen zum nächsten Gasthaus weitergezogen und auch die Senioren haben weiter gefeiert, getanzt und gesungen. (hzg) 

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Goldrain - An drei aufeinanderfolgenden Tagen ging es ab dem Unsinnigen im frisch sanierten Goldrainer Vereinshaus lustig zu. Die „11. Golderner Fosnocht“ ließ die Sänger des Männerchores „Vierklang“ zur Höchstform auflaufen. Während sie die Revue „Bisch narrisch, des a nu?“ spielten und sangen, war je ein Verein aus dem Dorf für die Verköstigung des Publikums zuständig: Feuerwehr, Schützenkompanie sowie die Musikkapelle Goldrain-Morter. Es kamen allerlei Themen aufs Tapet, wobei es für die Latscher Gemeindepolitiker:innen glimpflich ausging. Ärger sei nicht angebracht und Lachen erwünscht, stellte Obmann Josef Tscholl eingangs klar. Die vielen Anwesenden, unter ihnen Vertreter:innen aus der Gemeinde, nahmen ihn beim Wort. Musikalisch und in kurzen Sketchen berichteten die Männer von Haifischen im Goldrainer See, vom blanko Benko oder von der Gelatifabrik im Latscher Eisstadion. Im Faschingswalzer kamen die lokalen Vereine zum Handkuss, die Schützen in ihren engen Trachten, die trinkfeste Musi und die Feuerwehr, die den Einsatzort verfehlt. Etwas deftiger durch den Kakao gezogen wurden die Landespolitiker:innen. Schuler und Noggler würden jetzt Waaler für die UNESCO auf der Malser Haide, denn das „Außiwassern“ sei ihnen bekannt. „Geah Philipp, pock dein Pinggl zomm, fohr huam ins Pustertol“, empfahl der Männerchor mehrstimmig. Die „Tagesschlau“ hatte die Lacher auf ihrer Seite, in der u.a. Astrologin Gerda Rouge auftrat. Zum Schluss wurde es noch einmal vergnüglich politisch, als der Männerchor die SVP zu Grabe trug oder „Ach Himmel, es ist verspielt, die Wahl, die ging daneben“ anstimmte. Chorleiter Gerhard Kühnel hatte die Gesangseinlagen mit „Vierklang“ einstudiert. Das Publikum bedachte das amüsante Faschingsprogramm mit langem Applaus.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Am Anfang war das Geld. Oder besser gesagt, die Geldnot der Musikkapelle Kortsch. Im Jahr 1923 gegründet, brauchte die junge Kapelle dringend finanzielle Mittel, um Instrumente anzuschaffen sowie den Bau des Probelokals, des „Musitempels“, durchführen zu können. Der rührige und kunstsinnige Kooperator und Religionslehrer Rudolf Prinoth hatte schließlich die Idee, mit Theaterspielen die mageren Finanzen der Musikkapelle aufzufrischen.
In einem Protokoll der Musikkapelle vom Februar 1924 wird die Gründung einer Theatergruppe besprochen und damit die Geburt der Musikvereinsbühne Kortsch eingeleitet. Im Dezember 1924 wurde dann das ernste Volksstück „Des Vaters Fluch“ von Wilhelm Lenze im „Musitempel“ aufgeführt und, wie die Tageszeitung „Der Landsmann“ am 7. Jänner 1925 schrieb, „über Erwarten gut gegeben“.
Rührselige Volksstücke, herzzerreißende Adelsdramen und temperamentvolle Bauernschwänke standen regelmäßig auf dem Spielplan der Kortscher Musikvereinsbühne. Gespielt wurde gerne und viel: Allein 1925 wurden vier Theaterstücke aufgeführt, 1926 drei, 1927 zwei, 1928 und 1929 jeweils vier. In den ersten Jahren mussten die Frauenrollen – aus moralischen Gründen – übrigens noch von Männern gespielt werden. Selbst später, als auch Frauen auf der Bühne standen, wurden Kussszenen regelmäßig gestrichen oder durch harmlose Umarmungen und Liebesbezeugungen ersetzt.
Die Faschisten und ihre Italianisierungspolitik setzten 1932 dann der Spielfreude und dem Spielerfolg der Kortscher Bühne ein Ende. Deutschsprachiges Theaterspiel war genauso verboten wie der Deutschunterricht, der Gebrauch der deutschen Sprache oder die Pflege des Tiroler Brauchtums.
Erst 1946, nach Weltkrieg, Faschismus und Natio-nalsozialismus, wurde das Theaterspiel in Kortsch wiederbelebt. Die Stücke der Nachkriegszeit glichen in Form und Inhalt denen der Anfangszeit aufs Haar – erfreuten aber nach wie vor das Publikum. Der damalige Spielleiter Johann Pöhli wusste genau, was und wen das Publikum sehen wollte. Johann Lechthaler, Marianna Thomann oder Peter Trafoier brauchten nur auf der Bühne zu erscheinen, und schon lachte das Publikum. Auch Luise Mair, Johanna Lechthaler Rechenmacher und Luise Alber waren Kortscher Theaterikonen der 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
Die 70er Jahre brachten neuen Wind und einige Veränderungen. 1975 übernahm Konrad Lechthaler die Spielleitung. Er brachte neue Stücke und neue, realitätsnahe Themen auf die Bühne. Die Probenzeiten wurden länger, intensiver, das Improvisieren auf der Bühne verschwand, sichere Textkenntnisse und überzeugende Rolleninterpretationen wurden ein Muss für die Kortscher Theaterspieler.
Mit „Der schwarze Reiter“, einem düsteren Stück, das die Bauernkriege und Pest heraufbeschwor, mit den „Sieben Todsünden“ von Franz Kranewitter, aber vor allem mit der Uraufführung von Josef Feichtingers „Grummetzeit“ (1982) wurde nicht nur die Südtiroler Theaterwelt auf die kleine Kortscher Bühne und auf
Theatertalente wie Renate Rechenmacher oder Karl Fleischmann aufmerksam. Letzterer ist seit 1983 auch Obmann der Theatergruppe.
1985/86 löste sich die Musikvereinsbühne einvernehmlich und freundschaftlich von der Musikkapelle und heißt seitdem Theatergruppe Kortsch. 1987 übersiedelte die Bühne von der liebgewonnenen Spielstätte im Musitempel, der für Theateraufführungen nicht mehr kollaudiert worden war, ins Haus der Dorfgemeinschaft, welches mit der Uraufführung von Feichtingers „Kirchturmpolitik“ eingeweiht wurde.
Insgesamt acht Stücke hat Pepi Feichtinger zwischen 1982 und 2016 für „seine“ Theatergruppe verfasst. Die erfolgreichsten waren das Optionsstück „St. Valentin – Szenen aus dem Südtiroler Exil“ (1989), „Tod eines Verräters“ (2009), ein Stück über den Tiroler Freiheitskämpfer Josef Daney, sowie „Hauptmann Spadone marschiert“ (2016), ein Stück, das im 1. Weltkrieg spielt und die Not, die Wut und die Wirkung der Kriegspropaganda in den Tiroler Dörfern zeigt.
Große Beachtung gefunden haben auch die Inszenierungen von Federico Garcia Lorcas Frauenstück „Bernarda Albas Haus“ (1988), „Erde“ von Karl Schönherr, mit dem das neue Kulturhaus „Karl Schönherr“ in Schlanders 1998 eingeweiht wurde, oder „Via Mala“ (2007). Neben ernsten Volksstücken haben die Kortscher Theaterleute es immer auch verstanden, das Publikum zum Lachen zu bringen. In „Chaos in der Selchkuch“ (1995) ist der gewichtige Martin Schuster durch den Kamin hochgefahren, beim „Streichquartett“ (2007) haben vier völlig untalentierte Männer ein Privatkonzert bei einem feinen Schnösel „gespielt“, und im „Sparschwein“ hat ein Dorfchor einen turbulenten Ausflug ins vornehme Paris unternommen.
Konrad Lechthaler hat die Theatergruppe Kortsch auch für Spieler aus anderen Dörfern geöffnet (und bei anderen Bühnen „gewildert“): Otto Donner aus Schluderns, Hans Peter Plagg aus Mals oder Wolfgang Meister und Franz Steiner aus Schlanders haben oft und erfolgreich beim Kortscher Theater mitgespielt. Die bekannte Autorin Selma Mahlknecht wurde eingeladen, ein Stück für die Kortscher Bühne zu schreiben; in „Xuntheit“ (2010) hat sie dann Quacksalberei und Gesundheitswahnsinn aufs Korn genommen.
Auch bekannte Regisseure haben mit der Theatergruppe Kortsch gearbeitet: Klaus Rainer hat
„St. Valentin“ inszeniert, Heide Capovilla „Erde“ und Rolf Parton „Via Mala“. Christoph Brück, der langjährige Schauspieldirektor des Münchner Volkstheaters, hat den Kortschern Tipps fürs Theaterspiel gegeben und mit der Vinschger Spielgemeinschaft „Der Kreis“ u. a. „Don Quijote“ oder „Wie im Himmel“ im Schlanderser Kulturhaus inszeniert.
In den letzten Jahren hat die Theatergruppe Kortsch öfters mit dem Theaterverein Schlanders zusammengearbeietet, z. B. bei den großartigen Theaterproduktionen von Rudi Mair. Letztes Highlight dieser Zusammenarbeit: „Das größte Geschenk“ (2023).
Wie alle Bühnen bemüht sich auch die Theatergruppe Kortsch um Nachwuchs. Seit Jahren führen Konrad Lechthaler und Eva Maria Tscholl abwechselnd Regie. Die junge Regisseurin hat inzwischen mehrere Stücke erfolgreich inszeniert, darunter „Echte Südtiroler“ (2017) oder „Der perfekte Mann“ (2023).
Die Feiern zum 100. Geburtstag wurden mit „Putzfrauen unter sich“ und sieben anderen Einaktern vor wenigen Wochen eröffnet – begleitet von Musik der Geschwister Haller aus dem Passeiertal und einem Festmahl, zubereitet von Ferdinand Garber, Markus
Reinstadler und ihrem Team.
Im Sommer wird in der Matscher Au die Freilichtaufführung „Ladies Night“ (Regie: Daniel Clemente) zu sehen sein, im November wird eine Festschrift erscheinen und das Stück „Der verreckte Hof – Eine Stubenoper“ (Regie: Konrad Lechthaler) im Kulturhaus in Schlanders aufgeführt. Eine Geburtstagsfeier für die Theatermitglieder im Frühjahr und eine Theaterwerkstatt für Kinder mit Ruth Kofler im August runden die Jubiläumsaktivitäten ab.
Martin Trafoier

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Mir, di Samia und di Lorena aus Glurns, kemmen ollm in Deansta noch dr Numitogschual um 4e in Citytreff. Mittas kemmer a monchmol und Freitas isch sowieso schun ollm geplant.
Zuerst geamr inni und sogn dr Mariana (insrer Jugendarbeiterin): „HOI“. Nochher kimp die wichtigste Frog des Tages: „Wer isch olls do?“ Wia aus dr Pistole gschossn kimp:“ Jo di Buabn sein oubm in Zockerraum.“ Olm isch jemand in Klo.
Meistens ratschn miar a bissl mitnond, bis jemand Hunger kriag. Af oan mol hobm olle Hunger und es isch a durchanond in insrer Kuch. Nr isch di Frog: Wos kochmr? Leider hobmr obr nit olls do wos mr brauchn, also rennmr schnell in Ladele ouni und kafn eps. Nochn Essn gibs a wichtige Regel: Wer isst, hilft! (ban aufraumen)
Auf insrer Bühne isch di Freitas olm a HipHop- oder TikToktanzeinlage. Sunscht teamr viel backen oder Popcorn mochn.Monchmol weart a Hausaufgob gmocht odr a mol mitnond glearnt, obr manche Tog a oanfoch lei chillt und nix toun.
Di Lorena und di Samia sein a in „Mini- Vourstond“. Miar hobn viele wichtige Aufgobn in Treff z.B. Einkäufe erledigen, dekorieren, Artikel fir dr Zeitung schreiben,…
Und zun Schluss nu a kloane Soch in eigener Sache:
Miar sein olm af dr Suche und Donkbor fir a poor gschenkte Spiele (Brettspiele, fir insre olte Wii, PS2, PS4 und a PS5). Miar tatn ins freien wenns ins mol bsuachn kamats.
Enke Samia & Lorena vom Citytreff Glurns

Publiziert in Ausgabe 4/2024

In der Remise am Bahnhof Goldrain befindet sich der Jugendtreff „Check In“. Beim eintreten findet man direkt rechts eine kleine gemütliche Küche. Die man für Kochabende super nutzen kann. Bei der direkt gegenüberliegenden Tür ist die Toilette. Und geradeaus kommt man ins Herzstück des Treffs. Dort findet man bequeme Sitzmöglichkeiten, einen Tisch zum beisammensitzen, tolle Brettspiele und einen Fernseher mit Ps4 + Spiele. Der Treff bietet viele Möglichkeiten den Nachmittag zu gestalten. Natürlich besteht auch die Möglichkeit Ausflüge zu machen. Auf Wunsch von Euch Jugendlichen können wir gemeinsam einen Ausflug planen und realisieren. Ob Kino, Schlittschuhlaufen oder was Euch sonst noch einfällt.
Die vorläufigen Öffnungszeiten sind mittwochs, von 15:00 – 17:00 Uhr. Kommt gerne vorbei. Bei Ideen und Wünsche könnt ihr Euch auch gerne telefonisch oder bei WhatsApp bei mir melden. Ich freue mich auf euren Besuch und/oder von Euch zu hören!
Einen lieben Gruß
Magda - Tel. +39 380 182 8380

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Bildervortrag und Film
„Hoffnung auf einen besseren Morgen“

Referentin: Petra Theiner
Freitag, 1. März 2024; 19.00 Uhr; Tarsch-Vereinshaus
Veranstalter: Suppnsunnta-Komitee und Bildungsausschuss Tarsch

Traditioneller „Suppnsunnta“
Sonntag, 03. März 2024; 10.00 bis 14.00 Uhr; Tarsch-Vereinshaus
Veranstalter: Suppnsunnta-Komitee und Bildungsausschuss Tarsch

Gemmotherapie - Die Heilkraft der Pflanzen
Phytotherapie für deine natürliche Hausapotheke

Referentin: Irene Hechenberger
Samstag, 09. März 2024; 14.30 bis 17.30 Uhr; Tarsch-Jugendraum
Veranstalter Bildungsausschuss Tarsch

 

Bildungsausschuss Tarsch

Publiziert in Ausgabe 4/2024

im CulturForum Latsch Fraktionssaal
Veranstalter: Südtiroler Bäuerinnenorganisation - Latsch, BA

Atmung - Gesundheit stärken
Der Einfluss der Atmung auf die Gesundheit

Freitag, 23. Februar 2024, 19.30 Uhr
Das rapide Tempo der modernen Lebensweise wirkt sich auch auf das Atmen aus. Viele Menschen atmen zu flach und zu schnell, ohne dass ihnen das bewusst ist. Eine bewusste Atmung ist nicht nur ein gutes Entspannungsmittel, sondern hat viele positive Auswirkungen auf unseren Körper. Patrik Holzknecht (RB® Master Breathwork Coach, Personal- und
Mentaltrainer)

Schilddrüsengesundheit – Kleines Organ mit großer Wirkung
Schilddrüsenerkrankungen und Funktionsstörungen als neue Volkskrankheit

Freitag, 15. März 2024, 19.30 Uhr
Der Einfluss der Schilddrüse auf unsere Gesundheit ist immens. Kaum ein anderes Organ wirkt so vielfältig auf uns ein.
Thomas Stricker, MEd sciences, Master in clinical PNI
Gesundheitswissenschaftler für integrative, komplementäre und
psychosoziale Gesundheitswissenschaften und Therapeut für klinische Psychoneuroimmunologie

 

 

Bildungsausschuss Latsch

Publiziert in Ausgabe 4/2024

2. + 3. März 2024

Samstag, 9.00 – 18.00 Uhr

Sonntag, 9.00 – 18.00 Uhr

Kulturhaus Schlanders

 

Bildungsausschuss Schlanders

Publiziert in Ausgabe 4/2024

am 09.03.2024 um 19.30 Uhr
im Kulturhaus Burgeis

 

Bildungsausschuss Mals

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Kortsch/Vinschgau - Zum Hoangart am 3. Februar 2024 im „Gasthof Sonne“ in Kortsch hatten der dortige Bildungsausschuss unter Präsident Heinrich Lechthaler, die Arbeitsgemeinschaft Volkstanz und der Südtiroler Volksmusikverein - Bezirk Vinschgau geladen. Viele Interessierte genossen den beschwingten Abend in der Gaststube. Gernot Niederfriniger führte durch den Abend. Er stellte die Musikantinnen und Musikanten vor und stimmte zwischendurch einige Lieder zum Mitsingen an.
Die Kortscher Grundschüler sangen drei lustige Lieder. Sie wurden von der Lehrerin Simone Greis und der Schulleiterin Verena Marseiler begleitet. Die steirische Harmonika spielten Miriam Rechenmacher, Benedikt Amenitsch und Hanspeter Pixner, der zusammen mit Hans Obertegger an der Bassgeige auch im Duett spielte. Die Harfe ließen Christina Amenitsch und Lea Niederfriniger erklingen.
Elisabeth Menghin führte einige Volkstänze für Kinder und Erwachsene vor. Zum Tanz spielte die „Klarinettenmusi“ mit dem Kapellmeister der MK Kortsch Benjamin Blaas und Myriam Tschenett sowie die „Goldegg Musi“ - benannt nach dem Malser Ansitz Goldegg,- heute die Musikschule Mals. Der „Goldegg Musi“ gehören Lehrer der dortigen Musikschule an. Neben Myriam Tschenett (Klarinette) spielen Evi Sanol (Flügelhorn), Christof Amenitsch (Steirische Harmonika), Martin Eschgfäller (Bass) und Gernot Niederfriniger (Harfe). Das Publikum genoss Musik und Tanz und dankte den Mitwirkenden mit einem kräftigen Applaus. (mds)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Prad - Lorenz Kuntner, charmanter und eigensinniger „Indianer“ mit Sitz in der Prader Schmelz und mit Vorliebe für Stein- und Knochensammlungen, hat mit „Jenseits der Zeit“ ein neues Buch im Eigenverlag (Druck von Fliridruck, Marling) herausgebracht. Enthalten ist ein Sammelsurium von Gedichten, Gedanken und Gefühlen. Es ist das 13. Buch vom Vielschreiber Kuntner, der seit 2006 fast jährlich ein 400-seitiges Kompendium herausgibt.
Erhältlich ist das Buch bei Lorenz Kuntner, Haupttraße 245 in Prad.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Eyrs/Prad - Mitten im Fasching bot die Musikkapelle Eyrs eine Alternative, indem sie ins „aquaprad“ zu ihrem Festkonzert lud. Ihr kurzweiliges Programm fand Anklang beim Publikum. In gepflegtem Zusammenspiel präsentierten die Musikant:innen neun Werke, wobei gefällige Melodien den Stellenwert der Musik hervorhoben. „From Cradle to Grave“ (Von der Wiege bis zur Bahre), „Vita pro musica“ und „Ein Leben lang“ betonten die vielen Möglichkeiten, mit Musik in Verbindung zur treten. Kapellmeister Sebastian Kurz dirigierte zum 22. Mal ein Festkonzert der MK Eyrs. Gleich fünf junge Musikantinnen beglückwünschte Obmann Andreas Kobler zu ihrem ersten großen Auftritt. Sowohl im ersten als auch im zweiten Konzertteil gelangte ein Solostück zur Aufführung. Zunächst begeisterte Lukas Kurz mit lateinamerikanischen Melodien an der Tuba, er meisterte die schnellen und schwierigen Passagen mit Bravour. Dann bot Solist Luis Parth strahlende Trompetentöne. Seine Improvisationen zu einer bekannten Popballade verblüfften die vielen Zuhörenden. Das Publikum konnte die Ausflüge in die verschiedenen Stilrichtungen genießen, die die MK Eyrs mit ihm unternahm. Konzertsprecherin Katharina Kurz führte gekonnt durch Werke und Genres.
Wer Lust auf Blasmusik verspürt, findet im Frühjahr einige passende Angebote. Die Kapellen des VSM-Bezirkes Schlanders halten ihre Konzerte ab und freuen sich nach intensiver Vorbereitung auf Publikum und Applaus.
Maria Raffeiner

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Laas - Da „FIX isch, dass af Låås mit FIX nou nix fix isch“ schrieb sich Laas am Unsinnigen Donnerstag „Miar sein FIX“ auf die Fahnen. 15 Gastbetriebe und Geschäfte zu wurden an diesem Tag zu Discotheken umfunktioniert und eine große Lücke im Freizeitangebot des Vinschgaus geschlossen. Bei der OPEN Disco der Musikkapelle Laas am Dorfplatz konnte am OPEN Central DANCEFLOOR ganz offen- und herzig getanzt werden. „va zmorgets bis krumpefuffzene wurde gfeschtlt“, es herrschte Partystimmung in (fast) allen Betrieben. Zusammen mit Kunden und Gästen wurde ein gemeinsames Foto am Dorfplatz gemacht, um sich danach beim Mittagessen im Gasthof zur Sonne für den närrischen Nachmittag bei „geschwungenen Tanzbeinen“ (Giggerlehaxen), Tangokartoffeln und Salsalat zu stärken. Weiter ging es zum Café Greta mit Kaffee und Faschingskrapfen. Die unsinnige Gesellschaft hatte die Qual der Wahl und tingelte zwischen den verschiedenen Discos hin und her. Die junge und ältere Jugend kehrten im Gasthof Krone ein und in der Lottobar wurde ausgiebig gefeiert und das Tanzbein geschwungen. Bis spät in den Abend konnte man sich in der Zone Bar feierlich und kulinarisch bei heißen(Weinberg-)Schneggelen ausleben. Pink war die dominierende Farbe, von der Perücke, über die Krawatte oder Fliege, Minirock bis hin zu den High Heels und Schnürsenkel, alles war erlaubt, nichts ein Muss. Auch ohne Faschingsumzug war es „a Hetz“ bis in die Nachtstunden hinein. Der Umzug findet alle zwei Jahre am Faschingsdienstag statt, nächstes Jahr ist es wieder soweit. (chw)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Bunt, ausgefallen, schrill und besucherstark – der Schlonderser Foschingsumzug am Faschingssamstag war ein Mega-Event. Besucherandrang und Faschingsgruppen übertrafen alle Erwartungen. Mühen wurden keine gescheut, der Spaß stand im Vordergrund und bis spät in die Nacht wurde ausgelassen gefeiert. Kompliment den Organisatoren: Nach Corona war dies zweifelsohne ein wohltuendes Event. (ap)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Buchtipp - Mir geriet zufällig ein Text von Heidrun Harteck in die Hände mit dem Titel „Bauernsilber - Ein Südtiroler Märchen aus Franken“ von 1994. Viele unserer wunderbaren Berge und Landschaften, (meist his-torisch wertvolle) Einkehrmöglichkeiten - inzwischen große Hotels, Sehenswürdigkeiten aus Kultur und (auch sakraler) Kunst, Weine, Kulinarik und eine wirklich enorme Vielzahl an Orten in ganz Südtirol werden darin erwähnt*. Diese Fülle ist – gemessen am eher schmalen Volumen - ganz erstaun-lich“, sagt die Herausgeberin Sabine Schmid aus Tschars. Schmid hat den Text von Heidrun Harteck in einem neuen Büchlein herausgebracht: „Jedenfalls war es mir ein Herzensanliegen, dieses kostbare Manuskript mit seiner ganz besonderen Magie für Südtirol zu bewahren und zu erhalten. Für Einheimische als schönes Zeit-Dokument, das man gern mit einem Schmunzeln und Wiedererkennen liest, für die Gäste und Freunde unseres Lan-des als attraktive Einladung und Visitenkarte.“ Freuen Sie sich auf diese charmante, herzenswarme Ode an Südtirol wie es in den 80-90ern war, auf eine zauberhafte, lebensvolle Synthese aus Reisereportage, einem Frauenschicksal zwischen Wunsch und Wirklichkeit und viel Lokalkolorit.

 

Bauernsilber - ein Südtiroler Märchen aus Franken
(Neuauflage mit Fotos, Glossar und Nachwort zur Recherchearbeit der Herausgeberin)
www.buchschmiede.at

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Vinschgau/Mexiko - Dass Farben eine psychologische Wirkung auf uns Menschen haben, ist unbestritten. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Veränderungen von Licht und Farbe sich auf die vegetativen Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Atmung, Blutdruck oder Muskeltonus auswirken. Auch Gefühle verändern sich und weil Gefühle die stärkste Antriebskraft eines Menschen sind, haben Farben die Macht, unser Denken und Handeln zu prägen.
Die erste Frage ist: Welche Wirkung hat die Farbe auf uns? Das ist so ein „zweischneidiges Schwert“, man muss immer wenigstens in zwei Richtungen denken. So steht das “Sonnenblumen-Gelb” von van Gogh einerseits für die Sonne, das helle Licht, Wärme, Heiterkeit und Optimismus. Andererseits gibt es aber auch Theorien, welche diese Farbe mit einer Psychose in Verbindung bringen, besonders bei van Gogh. Blau sagt man, ist die geistige Farbe. Blau hat die Bedeutung der Ferne und Weite, der Unerreichbarkeit und Unendlichkeit. Gleichzeitig wirkt die blaue Farbe beruhigend und drückt Vertrauen aus.
Farben können auf uns Menschen unterschiedlich wirken. Sie können uns traurig, aber auch fröhlich stimmen. Fröhliche Farben, wie z. B. Gelb, Orange oder Rot führen nachweislich zu einer Ausschüttung des Hormons Dopamin, welches auch als Glückshormon bezeichnet wird. Kräftige, hell leuchtende Farben wirken positiv auf uns. Sie steigern Lebensfreude und Motivation. Gleichzeitig sind Farben oft eben auch Signalfarben, wie z. B. ein starkes Rot. Es gibt sicher Menschen, die lieber weniger kräftige Farben bevorzugen. Farben sind immer individuell zu betrachten. Und wie immer ist es auch eine Frage der „Verwandtschaften“ zwischen den Farben. Gemeint ist damit das Verhältnis der Farben zu den Nachbarfarben. (pt)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Vinschgau - Zum Auftakt in die neue Saison treffen sich die Fischer des Fischereivereins Meran traditionell zu einem geselligen Beisammensein im Fischerheim auf der Töll. Im Mittelpunkt stand heuer der Fischereiaufseher Hans Werth aus Schluderns.

von Magdalena Dietl Sapelza

Heuer fand das Auftaktfest am Samstag, 10. Februar 2024 statt. Dabei stand der Fischereiaufseher Hans Werth aus Schluderns im Mittelpunkt. Er wurde von Thomas Aichner mit einer Laudatio bedacht. Denn Hans wacht seit 40 Jahren über die Vinschger Gewässer (Etsch und Nebenflüsse wie Puni, Saldurbach, Suldenbach, Schlandraunbach, Schnalserbach), die der Meraner Verein seit 43 Jahren bewirtschaftet. Doch der Reihe nach: Nachdem der Fischereiverein Meran 1991 die Fischereirechte vom Graf Johannes Trapp erworben hatte, wurde ein Fischereiaufseher für das Vinschger Oberland von Laas bis Reschen gesucht. Das war nicht ganz einfach. Viele Mitglieder der dortigen Fischereivereine waren verschnupft, weil sie beim Verkauf das Nachsehen gehabt hatten. Als Hans - er war damals Fischer in der Puni - vier Jahre später, und zwar am 29. Juli 1994, schließlich für die Aufgabe verpflichtet werden konnte, war die Erleichterung groß. Der damalige Obmann Walter Mayer-Wildner stellte ihm sogar einen Fotoapparat zur Verfügung, damit er alles für seine neue Aufgabe Wichtige festhalten konnte. Hans entpuppte sich schon bald als fleißiger, gewissenhafter und bedächtiger Heger und Pfleger, der auch anzupacken wusste. Er war dabei, als vom Amt für Jagd und Fischerei die Gräben zwischen Glurns und Laas erhoben und teilweise ausgebaggert wurden. Dabei rettete Hans unzählige Kleinfische wie Mühlkoppen, Bachneunaugen und Schmerlen und setzte sie an sicherer Stelle wieder im Wasser aus. Ohne seinen Einsatz gäbe es wohl nur mehr wenige der geschützten kleinen Fischarten in diesen für die Jungfischaufzucht wichtigen Kleingewässern. Hans war mit wachem Auge unermüdlich auf seinem Scooter unterwegs. Es gibt wohl keinen Fischer, den er nicht kontrolliert hatte. Selbst vom Amtsdirektor Heinrich Erhard ließ er sich den Berechtigungsschein zeigen. Hellhörig wurde Hans, wenn Pferde durch das Flussbett der Puni trabten. Sofort schritt er ein. Manche Kontrollfahrten mit dem Scooter verliefen problematisch. Einmal verfolgte er zwei Schwarzfischer, die dann plötzlich ihr Auto querstellten, um ihn zu Sturz zu bringen. Er hatte Glück. Er streifte den Wagen zwar, konnte den Sturz jedoch verhindern. Die Übeltäter landeten vor Gericht und Hans musste als Zeuge aussagen. Ein anderes Mal fand er seinen Scooter mit zerstochenen Reifen vor, und wieder ein anders Mal fehlte sein Helm. Kurz darauf wurde er beim Fischen mit Helm gesehen - wohl nach dem Motto: sicher ist sicher.
Hans erlebte auch viele schöne Momente auf seinen Kontrollgängen, so bei einem „Hoangort“ mit Fischerkollegen. Wenn Probleme auftauchten, suchte Hans nach Lösungen. Nachdem der Puni bei Mals wegen der Bewässerung im Frühjahr regelmäßig das Restwasser ausging und die Fische verendeten, gelang es ihm, gemeinsam mit den Bauern und der Forstbehörde eine Regelung zu finden. Dafür und für seinen unermüdlichen Einsatz als Fischereiaufseher zollten ihm die Mitglieder im Fischereiverein Meran um Obmann Kurt Tappeiner dankend Anerkennung mit einem kräftigen Applaus und einem „Petri Heil“.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

s18 kolpingKolping im Vinschgau - Am 6. Jänner d.J. fand der Beginn der Feierlichkeiten zum 170jährigen Bestehen von Kolping Meran statt.
Im Rahmen dieser Feier hielt Generalpäses Christoph Huber aus Köln - der 10. Nachfolger Adolph Kolpings – die Festrede. Er erzählte von seinen zahlreichen Auslandsreisen und den Versuchen der dortigen Kolpingsfamilien, den Herausforderungen vor Ort im Geiste Adolph Kolpings zu begegnen. In einer beeindruckenden und unter die Haut gehenden Zusammenschau vermittelte er einen Überblick über die Initiativen osteuropäischer, afrikanischer und asiatischer Kolpingsfamilien, die dazu angelegt sind, Menschen in Not zu unterstützen.
Mehrere Kolpingsfamilien in Osteuropa sehen die Nöte ihrer Zeit vor allem in gesellschaftlich besonders fragilen Gruppen verkörpert. So gibt es Hilfen durch Pflegevereine, Betreuung und Ausbildung von sogenannten Europawaisen – in Rumänien - und durch Hospizbewegungen.
In Asien - in Myanmar - hatte Generalpäses Huber eine Begegnung mit einer Kolpingschwester, die schwangere Frauen in den zahlreichen und großen Binnenflüchtlingslagern betreut und bei ihrer Tätigkeit Bedrohungen und Einschüchterungsversuchen ausgesetzt ist, sehr eingeprägt. Die Gewissheit, einer internationalen Wertegemeinschaft anzugehören, habe diese Frau so stark gemacht, dass sie einem Soldaten – Myanmar steht unter einer strengen Militärdiktatur – der sie mit einem Gewehr bedrohte, entgegnet habe: Ich bleibe. Ich habe keine Angst, denn ich gehöre zu Kolping.
Teil 4 folgt.
Otto von Dellemann

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Der 94-jährige Stefan Folie, genannt Steffl, liebt die Geselligkeit und hat oft einen humorvollen
Spruch auf Lager. Am Vormittag besucht er den Friedhof und die Gasthäuser im Ortskern, am Nachmittag die Bar an der Tankstelle. „Wenn ma nimmr geat, konn ma nimmr gean“, meint er.

von Magdalena Dietl Sapelza

Die Begegnungen mit Menschen lassen ihn für kurze Zeit den Schmerz vergessen, der ihn seit dem Tod seiner Frau Anna im vergangenen Juni belastet. 52 Jahre lang hatte er mit ihr Freud und Leid geteilt. Oft betrachtet er ihr Bild. „Iatz gibsi miar koa Ontwort mea“, meint er. Steffl wuchs als Zweitgeborener mit neun Geschwistern in Mals auf. Sein Vater betrieb ein Sägewerk und führte eine kleine Landwirtschaft. Steffl besuchte den Kindergarten bei den Klosterfrauen. Nach der Machtübernahme der Faschisten waren diese aufgefordert, mit den Kindern italienisch zu sprechen, was sie allerdings nicht immer befolgten. Die italienischen Lehrerinnen in der Schule setzten diese Forderung dann um. Während sich viele Schüler auf Geheiß von daheim weigerten, Italienisch zu lernen, forderte Steffls Vater ihn auf, die Sprache zu lernen. Steffl war schon bald als Übersetzer für seinen Onkel gefragt, der italienischen Bauherren Material für den Bunkerbau anlieferte. Steffl war ein guter Fuhrmann mit dem Ochsengespann seines Onkels. So „fuarwerchte“ er die acht Meter langen Baumstämme von „Orgles“ aus dem Malser Wald um die 90 Grad-Kurve beim „Rösslwirt“- eine wahre Herausforderung, die andere nicht schafften. Die Baumstämme wurden am Bahnhof auf den Zug geladen und waren für den Brückenbau als Kriegsvorbereitung vorgesehen. In der Zeit der Option öffnete sich eine Kluft zwischen den Optanten und den Dableibern. Zu letzteren zählte auch Steffls Familie. Diese Kluft tat sich auch im Klassenzimmer auf. „Miar Dobleiberkinder sain di walsche Fockn gwesn“, erinnert er sich. Nach dem bejubelten Einmarsch der deutschen Soldaten 1943 wurde Steffl zur Kampfausbildung für Hitlers sogenanntes „Letztes Aufgebot“ auf Schloss Annaberg gezwungen. Vinschger SS-Invaliden brachten den Jugendlichen das Schießen bei. „Monche hobm inz wild schikaniert“, erinnert er sich. Die Verpflegung war dürftig. Ihr Hunger war einmal so groß, dass sie nachts die Tür zur Küche aufbrachen und sich Brot holten. Nach dem Einmarsch der Amerikaner im Frühjahr 1945 wurden sie heimgeschickt. In Mals hatte die US-Soldaten mit rund 30 Fahrzeugen den Marktplatz in Besitz genommen. Sie verteilten regelmäßig Süßigkeiten an die Kinder, was für Begeisterung sorgte. Steffl erinnert sich an das Nikolausaufwecken 1944, bei dem die Amerikaner vom Balkon des Gasthofes am Hauptplatz aus Bonbons auf die wartenden Kinder warfen. „Selm isch afn Bodn nor a Geraf gwesn“, lacht er. „Unt der Brauch lebt heint nou.“ Steffl half tatkräftig im Sägewerk mit, das er dann später übernahm. Seine Frau Anna Zoderer (Jg. 1937) aus Prad lernte Steffl im Gasthof Greif kennen, wo sie arbeitete. 1971 heiratete er sie in der Wallfahrtskirche in Riffian. Die Wohnung im Obergeschoss seines Elternhauses wurde gemeinsam mit ihren drei Kindern ihr Zuhause. Im Sägewerk stellte Steffl seinen Mann und meisterte selbst die riskantesten Arbeiten. Gelegentlich unterstützte ihn ein Gehilfe. Die Aufträge gingen nie aus. Von überallher kamen die Traktoren mit Baumstämmen, die es zu schneiden galt. Nebenbei führte er unterstützt von Frau und Kindern auch die Landwirtschaft. Mit Bitternis erzählt Steffl vom Verlust der Wasserkonzession für das Sägewerk Ende der 1940er Jahre und von der Enteignung eines 6.000 Quadratmeter großen Feldes bei Glurns durch den Montecatini Konzern. „Selm hobm si inz drounkriag“, betont er „Miar hobm grod amol seffl Geld für a Poor Schua kriag.“ Steffl war immer auch ein rühriger Vereinsmensch. Jahrzehntelang spielte er den Bass in der Musikkapelle Mals und bestritt mit den Musikkollegen unzählige Auftritte im In- und Ausland. „An liabschtn bin i mit dr Musi noch Italien gfohrn, weil ma selm an beschtn gessn hot“, verrät er. Er spielte Theater im Kinosaal, war Obmann der Sennerei und Feuerwehrmann. Steffl war geschätzt, weil er bei FF-Einsätzen sofort wusste, was zu tun ist. Er nahm auch viele Neulingen unter seine Fittiche und bildete sie aus. „Afn Boudn muaß ma löschn, nit in Fuir innispritzn“, erklärt er. Als in der Nacht des 24. Juli 2014 die Flammen sein Haus umzingelten, half er trotz des Schocks selbst beim Löschen mit. Die Nachbarhäuser konnten geschützt werden. Sein Haus war ein Raub der Flammen geworden. Unterkunft erhielt seine Familie bei Nachbarn, und sie erfuhr von der Bevölkerung große Solidarität. Heute lebt Steffl im neuen Haus, das sein Sohn nach dem Brand in unmittelbarer Nähe zum alten errichtet hatte. Liebevoll umsorgt wird er von seinen Kindern und deren Familienmitgliedern. Der Feuerwehr hält er bis heute die Treue. In seiner Uniform tritt er regelmäßig bei Versammlungen auf. Angesichts seines Alters sorgt er dann oft für Gesprächsstoff und mit seinen spitzbübischen Sprüchen für Erheiterung. „Solonga pa di Lait in Maul bisch, bisch nit in Dreck“, lacht er.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Laatsch - Jedes Jahr um die selbe Zeit bricht im Dorf Laatsch das Fasnachtsfieber aus. Das gesamte Dorf bereitet sich auf das traditionelle Specktakel des Fasnachtsumzugs vor, welcher von der Laatscher Fasnacht organisert wird.

von Elias Pazeller

Die Laatscher Fasnacht besteht aus einem Fasnachtspräsident, der sich um die organisatorischen Belange kümmert und in den Sitzungen den Vorsitz hält. Derzeit ist dies Gabriel Brunner. In Sitzungen wird voraus festgelegt, wer für welchen Posten zuständig ist und welche Themen als Motto dienen. Die Posten werden ausschließlich von Männern aus Laatsch belegt, da die Fasnacht noch an der althergebrachten Tradition festhält. Ursprünglich besagt die alte Tradition, dass nur ledige Männer mitwirken dürfen. Dies hat sich im Laufe der Zeit aber geändert.
Charakteristisch für die Laatscher Fasnacht sind kurze Theaterstücke, welche während des Umzuges aufgeführt werden. Die Stücke werden auf einer fahrenden Bühne dargeboten, welche zu diesem Zweck an zwei Orten hält. Teil des Umzuges sind auch weitere Wagen und traditionelle Figuren. Solche Figuren sind unter anderem der Schem und der Bajazz. Aber auch Straßenkehrer, Bauersleute und Ochsenpaar mit Pflug gehören traditionsgemäß dazu. Ein sehr wichtiger Bestandteil der Laatscher Fasnacht ist auch die Fasnachtslärche, welche die Laatscher seit 1993 alljährlich zugesprochen bekommen und fällen. Dieser Baum wird beim Umzug mitgeführt und am Ende werden die Äste und der Baum versteigert.
Betrachtet man den gesellschaftlichen Wert des gelebten Brauchtums so stellt man fest, dass es für die Menschen kaum wegzudenken ist. Viele Laatscher finden zusammen und packen gemeinsam an. So müssen die Theaterstücke verfasst und geprobt werden. Die Wagen werden geplant und gebaut und noch viele kleine Vorbereitungen sind notwendig um einen gelungenen Umzug zu gestalten. Bei alldem findet reger Austausch unter den Helfern statt. Neue Freundschaften werden geknüpft und alte werden gepflegt. Man trifft sich und macht auch den ein oder anderen „Ratscher“. Auch lernt so mancher etwas Neues dazu.
Am Fasnachtssonntag gipfeln dann die ganzen Anstrengungen und Bemühungen im Umzug durch den Kern von Laatsch. Dieser ist in weiten Teilen des Landes bekannt und zieht jedes Jahr viele Schaulustige an. Auch für die jüngeren Zuschauer wird einiges geboten. So werden von fleißigen Händen vorab Lose gerollt, welche dann während des Umzuges an die Kinder verteilt werden. Dahinter verbergen sich süße Naschereien und die ein oder andere Kleinigkeit, welche von Sponsoren gestellt wird.
Für viele ist die Fasnacht kaum mehr wegzudenken aber auch die Laatscher kämpfen mit den immer größer werdenden bürokratischen Hürden. Neuere Auflagen und Bestimmungen regeln immer größere Teile einer solchen Veranstaltung bis in kleinste Detail. Diese strengen Vorschriften sind aber teilweise nur sehr schwer einzuhalten. Einige Punkte werden so stark reglementiert, dass eine Neustrukturierung im Raum schwebt. So ausgelebte Brauchtümer haben es schwer, dem Druck der Bürokratie standzuhalten und so wird in Zukunft das ein oder andere von der Bildfläche verdrängt und leider dann in Vergessenheit geraten.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

von Don Mario Pinggera

Die jüngsten wirklich üblen Vorkommnisse von Antisemitismus in der Landeshauptstadt Bozen (auf Schaufenstern: «Juden werden hier nicht bedient» und «Sieg Heil») markieren tatsächlich eine Zäsur: Die rote Linie ist endgültig überschritten. Insbesondere unter Berücksichtigung der Geschichte unseres Landes: In der Nacht vom 15. auf den 16. September 1943 war Meran Schauplatz der ersten (!) Deportation von Juden aus Italien:
„Nach und nach traf es die anderen jüdischen Bewohner Merans, wie die Baronin Wally Hoffmann geb. Knapp, die liechtensteinische Staatsbürgerin war und als einzige überleben wird. Von den noch in Meran verbliebenen etwa 60 Juden fliehen mehr als die Hälfte, zurückbleiben vor allem Alte und Kranke. […] Weitere 10 Juden wurden in Bozen verhaftet und nach Meran gebracht ins Balilahaus, wo dort im Untergeschoss die Fenster abgeriegelt und zugedeckt waren. Dort blieben sie in der Hitze des Raumes ohne Nahrungsmittel, ohne Wasser, dem brutalen Verhör des SS-Kommandanten Niederwieser ausgesetzt.
Gegen 3 Uhr früh waren SOD-Männer (Südtiroler Ordnungsdienst) noch bei den Schwestern Gertrud und Meta Benjamin aufgetaucht, die sich mit Rattengift vergeblich zu töten versucht hatten. Trotz ihres schweren Zustandes wurden sie mitgenommen, Gertrud warfen sie im Balilahaus ungerührt auf den Billardtisch wie ein Stück totes Vieh. Am späten Abend des 16. September 1943 wurden alle mit einem Wagen abtransportiert, über den Jaufenpass nach Innsbruck, wo sie im Lager Reichenau eingesperrt wurden. Einige verstarben noch in Innsbruck-Reichenau.
Anfang März 1944 kamen die Überlebenden in das Vernichtungslager Auschwitz, wo sie wahrscheinlich am 7. März eintrafen. Ein Teil wurde bereits bei der Ankunft an der Rampe direkt zur Gaskammer geführt.“
(Ludwig Walter Regele, Meran und das Dritte Reich, Innsbruck 2007, S. 123ff; zitiert nach: Mario Pinggera, Musik und Kirche unter dem Einfluss der Nationalsozialistischen Diktatur in Südtirol, Zürich 2021, S. 156).

Die jüdische Gemeinde Merans hat somit am 16. September 1943 aufgehört zu existieren.
Insbesondere in Anbetracht der politischen Geschehnisse in Deutschland und dem Aufstreben der AfD sind derartige Schmierereien in Bozen besorgniserregend und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Sollten Ideen einer solchen Partei einst zur Umsetzung gelangen, landen wir zwangsläufig in der der Endstation der Unmenschlichkeit wie einst. Niemand soll sich bereits der Ausrede bedienen „Wir hätten es nicht gewusst“!

 

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Staatsrat hält am Systemfehler fest
„Der Weg geht weiter. Die Motivation, eine nachhaltige, umweltverträgliche und dem Menschen dienende Landwirtschaft zu schaffen, ist noch größer geworden. Die Gemeinde Mals bemühte sich seit 2015, die erste pestizidfreie Gemeinde Europas zu werden. 76 Prozent der 5000-köpfigen Gemeinde stimmten für biologische Landwirtschaft und Naturschutz. Dieser Aufstand gegen die Mächtigen in der Landesregierung und gegen den Bauernbund ging als „Wunder von Mals“ um die Welt und schrieb Geschichte. Ist nun diese Vision endgültig vom Acker? Was bleibt zurück? - Eine ohnmächtige Mehrheit auf ihren Trümmern der Gefühle?
Der Staatsrat in Rom hat beide Verordnungen der Gemeinde Mals zur Aufhebung und zur Abstandshaltung der Pestizide in Wohngebieten abgelehnt. Die Gemeinde Mals sei dafür nicht zuständig, hieß es. Jeder kann also weiterhin auf dem Gemeindegebiet Mals spritzen. Das Urteil ist Fakt. Fakt ist auch der Wunsch der Bürgerinnen, die ihren Enkeln eine zukunftstaugliche Welt hinterlassen wollen. Und dieser Wunsch konnte durch das Urteil nicht zu Fall gebracht werden.
Fakt ist aber auch: Luft, Wasser, Natur und Boden sind Allgemeingut. Ohne Luft lebt kein Mensch, kein Wesen auf dieser Welt, ohne Wasser auch nicht, um nur zwei Allgemeingüter zu nennen. Gewinnmaximierung bringt jedoch bei einer feststehenden Menge an Wasser, Luft und Boden nichts, weil diese Menge nicht vergrößert werden kann. Es gibt nur eine Erde und mit dieser müssen wir haushalten lernen.
Wohlstand und Wachstum sind nur möglich, wenn man Technik einsetzt und Energie nutzt. Leider wird die Ökoenergie aus Sonne und Wind aber niemals reichen, um weltweites Wachstum zu befeuern. Die Industrieländer müssen also eine Kreislaufwirtschaft anstreben, in der nur noch verbraucht wird, was sich recyceln lässt.
Ernst F. Schumacher plädierte schon 1972 für eine Rückkehr zum menschlichen Maß in der Wirtschaft, in seinem Buch „Small is beautiful. Die Rückkehr zum menschlichen Maß.“ Heute ist die Frage nach dem rechten Maß in Wirtschaft und Technik aktueller denn je. Unser Wirtschaftssystem ist leider immer noch so aufgebaut, dass Allgemeingut wie Wasser, Luft, biologische Lebensmittel gewinnorientiert und Gewinn maximierend berechnet und gehandelt werden. Nur wer Geld hat, hat Zugang zu diesen Allgemeingütern. Eine hochtechnisierte Landwirtschaft, wie wir sie haben, lässt sich nicht so leicht umstellen. Denn je technisierter, folglich kapitalintensiver, die Landwirtschaft ist, desto leichter lässt sie sich kontrollieren und ihre Verfügbarkeit zentralisieren. Perfekt für eine konservative Politik mit schnellen Lösungen.
Deshalb brauchen wir Denkrichtungen, um unseren zerstörerischen Wachstumspfad zu verlassen. Wir brauchen ein Konsum befreites Leben, damit wir eine „Kultur des Genug“ entwickeln. Denn nur mit einer „zufriedenen Genügsamkeit“ werden sich die großen Krisen unserer Zeit lösen lassen.
Was ist denn das Besondere am „Wunder von Mals“? Die Malser sind Meister im Durchhaltevermögen gegenüber einer konservativen Regierung und im Glauben, dass diese Allianz der Mächtigen zu Reformen bereit sei. Die Malser schauen in die Zukunft und spüren ihre Verantwortung für die künftigen Generationen. Heute vielleicht von Vielen als Traum oder Vision belächelt. Es braucht aber Vordenker. Und es werden immer mehr. Sie geben sich nicht ohnmächtig. Das Streben nach einer verträglichen Wirtschaftsweise und nach einem gesunden und zukunftstauglichen Leben für alle kann kein Gerichtsurteil verhindern. Vielleicht geben die Belagerungen der Bauern in der EU ihnen jetzt Recht? Das ist das Wunder.
Umweltschutzgruppe Vinschgau

 

Gemeindeversammlung vom 02.02.2024
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinde Val Müstair haben anlässlich der Gemeindeversammlung vom 02.02.2024 mit grosser Mehrheit der Teilrevision der Gemeindeverfassung zugestimmt. Neu, ab Beginn der Legislatur 2025 – 2028, wird der Gemeindevorstand von 7 auf 5 Mitglieder reduziert, die Baukommission von 5 auf 3 und der Schulrat ebenfalls von 5 auf 3. Dieser Entscheid muss noch anlässlich der Urnenabstimmung vom 03.03.2024 bestätigt werden. Genehmigt wurde auch ein Kredit von Fr. 490‘000.00 für die Sanierung der Quartierstrasse Friedrich Hoppe in der Fraktion Müstair. Die Biosfera Val Müstair, als öffentlich-rechtliche Anstalt der Gemeinde Val Müstair, hat an diesem Abend ihr Programm und die Finanzierungsfrage für die neue Programmperiode 2025 – 2028 vorgestellt. Dieses Dokument ist eine Bedingung des Bundesamtes für Umwelt und dient als Grundlage für die Bewertung seitens des Bundes und des Kantons, für Ausrichtung ihrer jährlichen Unterstützungsbeiträge. Die Programmperiode 2025 – 2028 wurde, einschliesslich dem jährlichen Gemeindebeitrag von Fr. 240‘000.00, welcher auch die Grundlage für den Erhalt des Bundes- und Kantonsbeitrags bildet, einstimmig genehmigt.
Für die Gemeinde Val Müstair,Gabriella Binkert Becchetti, Präsidentin

 

„Bedrohliche Aussage“


Sehr geehrte Redaktion,
ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf die jüngsten Äußerungen des neuen Landesrats für Landwirtschaft und Tourismus lenken, wie sie in Ihrem Artikel „ Miar sain Miar - Wenn mir Bauern zusammenhalten, dann kennen die anderen nur kommen!“ wiedergegeben werden. Diese Äußerungen sind äußerst bedenklich und dürfen nicht unbeachtet bleiben. Es ist klar erkennbar, dass es sich hierbei um eine bedrohliche Aussage handelt, die nicht toleriert werden kann. Um die Tragweite dieser Drohung zu verstehen, müssen wir den Kontext, in dem sie gemacht wurde, sorgfältig betrachten.

Es ist von entscheidender Bedeutung zu betonen, dass politische Vertreter dazu verpflichtet sind, in ihrer Kommunikation respektvoll und konstruktiv zu sein, insbesondere in Bezug auf internationale Beziehungen und politische Angelegenheiten. Drohungen gegen Einzelpersonen oder Organisationen dürfen keinesfalls Teil des politischen Diskurses sein. Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft jegliche Form von Drohungen oder unangemessenem Verhalten entschieden verurteilen und uns für einen respektvollen und konstruktiven politischen Dialog einsetzen. Nur durch gegenseitigen Respekt und Zusammenarbeit können wir die Herausforderungen bewältigen, vor denen wir als globale Gemeinschaft stehen. Die Aussagen eines Landesrats sind von besonderer Bedeutung und sollten Anlass zur kritischen Überprüfung seiner politischen Agenda und Handlungen geben. Es ist wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger wachsam sind und darauf achten, dass ihre Vertreter eine gerechte und ausgewogene Politik verfolgen, die die Interessen der gesamten Gemeinschaft angemessen berücksichtigt. Insbesondere in einem vielfältigen und multikulturellen Kontext wie Südtirol müssen politische Vertreter die verschiedenen Interessen und Bedürfnisse der Bevölkerung im Auge behalten und sich um eine inklusive und integrative Politik bemühen. Wir müssen uns gemeinsam den Herausforderungen der Bürokratie stellen und nach Lösungsansätzen suchen, um die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger zu verringern. Ebenso müssen wir konstruktive Wege finden, um mit Umweltfragen wie dem Management des Wolfes umzugehen, die sowohl die natürliche Umwelt schützen als auch die Interessen der Landwirte berücksichtigen. Es ist bedauerlich und inakzeptabel, wenn eine Organisation, die normalerweise die Interessen ihrer Mitglieder vertritt, zu Drohungen oder Gewalt greift. Die Führungskräfte des Bauernbundes sollten sicherstellen, dass solche Verhaltensweisen nicht toleriert werden und dass die Organisation weiterhin auf rechtmäßige und respektvolle Weise für die Belange der Landwirte eintritt. Es ist an der Zeit, dass wir als Gemeinschaft zusammenstehen, um solche unakzeptablen Äußerungen und Handlungen zu verurteilen und uns für einen respektvollen und konstruktiven Umgang miteinander im Interesse aller Bürger und Bürger für unserer Heimat einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Kofler Josef - Latsch

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Psychologie

„Die Anderen haben mich nicht mitspielen lassen; keiner mag mich.“ Stellen Sie sich vor, ihr Kind kommt voller Kummer nach Hause. Sie werden sich liebevoll und tröstend ihrem Kind zuwenden. Mitgefühl beschreibt grob gesagt das einfühlende, verständnisvolle Annehmen eines anderen Menschen. Die liebevolle Zuwendung fördert bereits bei kleinen Kindern die Fähigkeit, selber Fürsorglichkeit zu empfinden. Sind die Erwachsenen mit der Angst, Scham und Trauer der Kinder solidarisch und anteilnehmend, so lernen diese langsam, mit den eigenen unangenehmen Gefühlen umzugehen. Mitgefühl zu empfinden ist eine wichtige Fähigkeit, die zum Gelingen von Freundschaften und Partnerschaften beiträgt und zentral für das menschliche Zusammenleben ist. Ich bin in diesem Moment ganz für dich da und nehme deine Betroffenheit und Bedauern ernst. Beim Mitleid dagegen besagt schon das Wort, dass ich mit dem anderen leide. Doch damit werte ich die leidende Person als schwach ab.
Bei echtem Mitgefühl passiert das nicht. Im Vertrauen darauf, dass ich verschiedenste leidvolle Lebenserfahrungen bereits gemacht habe, begegne ich anderen Menschen auf Augenhöhe. Es bedarf lediglich des Wohlwollens für sich und andere und eine geduldige, freundliche und mitfühlende Haltung. Durch Selbstmitgefühl bin ich in der Lage, meine eigenen Impulse und Gemütsverfassungen wahrzunehmen und es gelingt mir leichter, das Wohlwollen meiner Mitmenschen anzunehmen. Wir neigen dazu, mit uns selbst hart ins Gericht zu gehen und daher scheint dies mitunter die schwerste Übung zu sein.
Mitgefühl befähigt uns Menschen, Leiden gleich welcher Art zumindest ein wenig zu lindern.

Elisabeth Hickmann
Einzel-, Paar- und Familienberatung
www.beratung-hickmann.it
Tel. 333 269 0799
beratung@hickmann.it

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Interview mit Gertrud Wellenzohn, seit 1. September 2022 Direktorin vom Bildungshaus Schloss Goldrain

Vinschgerwind: Was sind die größten Herausforderungen bei der Führung eines Bildungshauses?
Gertrud Wellenzohn: Es gibt viele Herausforderungen finanzieller, organisatorischer und personeller Art. Im Kleinunternehmen Schloss Goldrain werden verschiedene Aufgaben wahrgenommen. Wir organisieren Seminare und Kurse, wir bieten Räume für Gastveranstaltungen, wir haben einen Restaurantbetrieb und ein Gästehaus. Das sind viele Aufgaben für den kleinen Mitarbeiterstab. Jeder Bereich ist sehr aufwändig und letztlich sorgt ein kleines, sehr motiviertes Mitarbeiterteam dafür, dass alles gut läuft. Darin liegt wohl die größte Herausforderung. Unsere Hauptaufgabe liegt in der Planung und Organisation von Weiterbildungsveranstaltungen für Erwachsene. Es müssen Themen und Referenten gefunden werden, die dem Wunsch nach Weiterbildung entsprechen. Der Weiterbildungsmarkt in Südtirol stagniert seit zehn Jahren. Zudem gibt es immer mehr Anbieter, die sich diesen gesättigten Markt teilen und sich gegenseitig verdrängen. Um auf diesem Markt bestehen zu können, müssen wir Schwerpunkte setzen.

Vinschgerwind: Wie wichtig sind Gastveranstaltungen und welche Gäste kommen nach Goldrain?
Gertrud Wellenzohn: Gastveranstaltungen sind Veranstaltungen, die anderswo geplant, aber im Schloss durchgeführt werden. Meist sind es Betriebe, welche bei uns Fortbildungen durchführen oder Musiker, Chöre oder Wissenschaftler, die eine Woche lang üben oder sich mit einem Themenkreis beschäftigen. Diese Gastveranstaltungen sind sehr wichtig für uns, denn die „Gäste“ mieten Räume, schlafen im Gästehaus und essen in unserem Restaurant. Meist handelt es sich um Menschen, die sich in den Räumlichkeiten des Schlosses sehr wohl fühlen und die Atmosphäre hinter den Schlossmauern lieben.

Vinschgerwind: Was sind die Besonderheiten, die Vorzüge von Schloss Goldrain?
Gertrud Wellenzohn: Dank der gelungenen Restaurierung von Schloss Goldrain gegen Ende der 1980iger Jahre ist dem Gebäude eine außergewöhnliche Atmosphäre inne. Es gibt Säle und Stuben, die unvergleichlich in ihrer Schönheit bei gleichzeitiger Schlichtheit sind. Die Menschen, die zu uns kommen, fühlen sich in diesen Räumen sehr wohl. Sie können in diesen Mauern abschalten und das Schlossgelände genießen. Das Bildungshaus Schloss Goldrain sieht sich als Ort der Begegnung und der Weiterbildung in einem besonderen Ambiente. Deshalb sind es auch die Veranstaltungen im Bereich der Persönlichkeitsbildung und Gesundheitsbildung, die hier gut angenommen werden.

Vinschgerwind: Was sind die Schwerpunkte, wer die Zielgruppen?
Gertrud Wellenzohn: Dass die Schwerpunkte nicht im Bereich der Digitalisierung, im Bereich der Schulungen rund um KI geht, liegt in der Natur der Dinge. Der Mensch und sein Bedürfnis nach Weiterbildung und Entwicklung bilden den Schwerpunkt unserer Arbeit. Es geht zum einen um das große Spektrum der Persönlichkeitsbildung. Dazu gehört der ganzheitliche Ansatz, um den Menschen in einer überforderten Gesellschaft Halt zu geben, Resilienz aufzubauen, Würde zu wahren und eine gute Kommunikation zu ermöglichen. Wie man das erreichen kann, zeigt ein vielfältiges Weiterbildungsangebot. Dazu gehören Themen wie die gewaltfreie Kommunikation, Massagetechniken, Innehalten und Meditation, Fastenseminare, Tod und Sterben, etc. Ein weiteres großes Thema ist die Gesundheit. Was kann ich tun, um meinen Körper und meinen Geist fit zu halten? Die Kreativität spielt noch eine Nischenrolle, das möchten wir ändern. Es geht im Bildungshaus um Erwachsenenbildung, d.h. wir sprechen vor allem Menschen an, welche für den Grundbedarf an Bildung wie Schule, Ausbildung, für Familie und Wohnen bereits gesorgt haben. In den Schulferien finden Kinder und Jugendliche ein umfangreiches Angebot bei den Sommer-Aktiv-Wochen im Schloss.

Vinschgerwind: Was hat sich durch die Corona Pandemie und durch Ihre Führung geändert.?
Gertrud Wellenzohn: Die Corona Pandemie hat die Weiterbildung in die Knie gezwungen. Jetzt gilt es wieder aufzubauen und auf die Bedürfnisse der Gesellschaft zu hören und sich im Weiterbildungsangebot daran zu orientieren. Ich bin nach der zwanzigjährigen Tätigkeit von Claudia Santer am 1.9.2022 ins Schloss gekommen. Es ist mein Wunsch, dieses schöne Schloss wieder zu einem Zentrum der Kultur und Bildung zu machen. Das ist ein großes Ziel und der Weg dahin ist nicht einfach. Gleich zu Beginn meiner Arbeit gab es die Energiekrise, die uns finanziell schwer zugesetzt hat. Schließlich haben wir das Schloss für zwei Monate geschlossen. Wir arbeiten daran, unsere Weiterbildungstätigkeit auszubauen und Schloss Goldrain ein klareres Profil zu geben. Eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Arbeiten ist die gute Beziehung zur Umgebung. Deshalb war es mir ein Anliegen, einen guten Austausch mit den Menschen vor Ort, den Bewohnern von Goldrain und mit der Eigentümergemeinde Latsch zu pflegen. Es ist eigentlich ihr Schloss und ihre Geschichte, vor allem die Fraktion Goldrain ist eng mit dem Schloss Goldrain verbunden. Ich freue mich, wenn die Menschen von hier zu den Veranstaltungen ins Schloss kommen.

Vinschgerwind: Wer sind die wichtigsten Kooperationspartner des Hauses?
Gertrud Wellenzohn: Wir haben mit der Gemeinde Latsch, der Schule, dem Bildungsausschuss Goldrain Morter einen guten Austausch. Im Schloss werden auch standesamtliche Trauungen durchgeführt. Wir werden von der Gemeinde Latsch gut unterstützt. Wir sind in diesem Jahr auch Mitglied des Tourismusvereins Latsch Martell geworden. Wir bieten z. B. auch Schlossführungen an. Auch die Vinschger Gemeinden haben uns im letzten Jahr unterstützt. Dafür sind wir dankbar und sehen dies als Auftrag für unser Weiterbildungsprogramm. Wir haben die Unterstützung der Bezirksgemeinschaft erfahren und sind im Austausch mit den anderen Bildungshäusern. Wir pflegen einen regelmäßigen Austausch mit dem GWR, der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig. Wir arbeiten eng mit dem Amt für Weiterbildung zusammen; es gibt die Richtlinien für unsere Arbeit durch das Weiterbildungsgesetz vor. Dann gibt es auch noch Kooperationen mit Vereinigungen im In- und Ausland, welche Gastveranstaltungen bei uns abhalten.

Vinschgerwind: Welche Bedeutung hat das Bildungshaus für Südtirol, für den Vinschgau?
Gertrud Wellenzohn: Die Weiterbildungslandschaft in Südtirol hat sich stark gewandelt. Südtirol hat eine große Dichte an Bildungshäusern. Es sind insgesamt 5 Bildungshäuser, vier davon befinden sich im Einzugsgebiet der Ballungszentren Bozen und Brixen. Wir sind sehr klein und liegen peripher. Wir sind das einzige Bildungshaus, das nicht von einer religiösen Organisation geführt wird. Das gibt uns einige Freiheiten. Es ist schwer einzuschätzen, wie groß die Bedeutung von Schloss Goldrain für Südtirol ist. Die Bedeutung für den Vinschgau ist sicher gegeben. Neben den vielen kleinen Weiterbildungseinrichtungen haben wir auch eine große Kraft als etabliertes Bildungshaus. Unsere Gesellschaft unterliegt einem starken Veränderungsprozess. Wie kann der Mensch umgehen mit den vielfältigen Herausforderungen wie den demographischen Wandel, Klimawandel, Überforderung, nachhaltiges Handeln, aggressiver Kommunikation. Das ist eine wichtige Aufgabe und auch Inhalt vieler Weiterbildungseinheiten. Die Weiterbildung kann Menschen in diesem Prozess begleiten und dabei unterstützen. Es braucht aber neue Inhalte, neue Bildungsformate und neue Finanzierungsmöglichkeiten.

Interview: Heinrich Zoderer

 

Bildungshaus Schloss Goldrain
www.schloss-goldrain.com

 

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Vinschgau/Landau/Wien - Eine aktuelle Studie der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) und der Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) zeigt, dass Pestizide nicht auf der Anbaufläche bleiben, sondern im ganzen Tal bis in Höhenlagen zu finden sind. Lange gingen selbst Fachleute davon aus, dass die synthetischen Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel im Wesentlichen in der Apfelanlage verbleiben und maximal noch im nahen Umfeld zu finden sind. Mit der modernen Analytik von heute kann man bis zu einhundert Pestizide gleichzeitig und auch in geringen Konzentrationen messen.
Im Vinschgau wurde bereits vor einigen Jahren ein Rückgang von Schmetterlingen auf den Bergwiesen beobachtet. Fachleute vermuteten einen Zusammenhang mit dem Einsatz von Pestiziden im Tal, aber es gibt kaum Studien zur Frage, wie weit aktuelle Pestizide tatsächlich transportiert werden und wie lange sie in Boden und Pflanzen verbleiben. Dies war der Anlass für Carsten Brühl und seinen Kollegen Johann Zaller von der BOKU, im Vinschgau die Verteilung von Pestiziden in der Umwelt zu untersuchen.
„Aus ökotoxikologischer Sicht ist das Vinschgauer Tal besonders interessant, da man im Tal hochintensiven Anbau mit vielen Pestiziden hat und auf den Bergen empfindliche alpine Ökosysteme, die teilweise auch streng geschützt sind“, erläutert Brühl. Gemeinsam mit seinem Team sowie Fachkollegen der BOKU und aus Südtirol hat er die Pestizid-Belastung auf Landschaftsebene untersucht – entlang des ganzen Tals bis in Höhenlagen. Für ihre Studie haben die Forscher insgesamt elf sogenannte Höhentransekte entlang der gesamten Talachse untersucht, Strecken, die sich vom Talboden von 500 Meter Seehöhe bis auf die Berggipfel mit 2.300 Meter erstrecken. Entlang dieser Höhentransekte entnahm das Team auf Höhenstufen alle 300 Meter Untersuchungsmaterial. An insgesamt 53 Standorten wurden so Pflanzenmaterial gesammelt und Bodenproben gezogen. „Wir fanden die Mittel in entlegenen Bergtälern, auf den Gipfeln und in Nationalparks. Dort haben sie nichts verloren“, unterstreicht Brühl. Die Stoffe verbreiten sich aufgrund der teilweise starken Talwinde und der Thermik im Vinschgau weiter als man aufgrund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften annehmen könnte. Nur an einer einzigen Stelle haben die Forscher in den Pflanzen keine Wirkstoffe gefunden – interessanterweise gibt es an jener Stelle auch sehr viele Schmetterlinge.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Vinschgau/Schlanders - Eine einzige Energiegemeinschaft für den Vinschgau - vom Reschen bis Naturns - das schwebt den BM und den Energieakteuren vor. Die Gründung einer neuen Genossenschaft steht unmittelbar bevor.

von Erwin Bernhart

Die Akteure von E-Werken, von Fernheizwerken und die BM des Tales waren am 9. Februar in die Bezirksgemeinschaft geladen. Bezirkspräsident Dieter Pinggera flankiert von Michael Wunderer (E-Werk Prad) und von Alexander Telser (VEK) informierte über die bevorstehende Gründung einer großen Energiegemeinschaft, die das Einzugsgebiet von Reschen bis nach Plaus umfassen solle. Auslöser dieser bevorstehenden Gründung in Form einer Genossenschaft sind das von Rom erlassene Dekret zu den Energiegemeinschaften und die PNRR-Fördergelder von rund 4 Millionen Euro, von denen rund 3 Millionen Euro auf die Gemeinden des Vinschgau aufgeteilt in Fotovoltaikanlagen investiert werden sollen.
Der Start der Energiegemeinschaft erfolgt bei Null - also keine Stromerzeuger und keine Stromverbraucher. Aber alle neuen Anlagen, Fotovoltaik, neue E-Werke, möglicherweise neue ORC-Kessel in den Fernheizwerken, jedenfalls alle neuen Anlagen, die Strom erzeugen und sich der Energiegemeinschaft anschließen, können mit neu aufgelegten Förderungen rechnen. Dies betrifft auch Verbraucher, die sich in die Energiegemeinschaft einschreiben. Man werde dabei nicht reich, betonten der VEK-Geschäftsführer Alexander Telser und Michael Wunderer vom E-Werk Prad. Aber es sei eine zusätzliche Strategie für die Transformation hin zur Energiewende. Und da wollen alle Gemeinden und die Energieakteure im Vinschgau einen gemeinsamen Weg signalisieren und so einen kritische Masse für die Wirtschaftlichkeit zusammenbringen. Alle bisherigen Förderungen bei der Fotovoltaik etwa bleiben bestehen, ebenso alle Energielieferungen über die E-Werke. Innerhalb der Energiegemeinschaft gibt es eine zusätzliche Förderung, die sich direkt auf Erzeugung und zeitgleichem Verbrauch bezieht. Diese Förderung wird zwischen Erzeugern, Verbrauchern und Verwaltung aufgeteilt.
Der Staat ist bestrebt, regenerative Energie zu fördern. Das Modell der Energiegemeinschaften kann dazu beitragen, dass mehr Fotovoltaikanlagen errichtet werden, vielleicht auch, dass mehr E-Werke an Bächen hinzukommen und das Modell ist so ausgelegt, dass Energieerzeugung und Energieverbrauch regionalisiert werden.
Der Energiegemeinschaft, so ist es per Dekret vorgesehen, dürfen höchstens bis zu 45 % Industrie und Gewerbe beitreten. 55 % der anderen Teilnehmer müssen Einzelhaushalte sein.

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Feiern ist nur was für „die Jugend“? Von Wegen! Bei Faltenrock wollen wir uns daran erinnern, wer die fortgeschrittene, also die schon länger erprobte, „Jugend“ ist und alle herzlich einladen, mit uns das Tanzbein zu schwingen. Musikalisch wird es eine bunte Mischung aus Rock/Pop-Covers geben. Gespielt von Livebands und DJ. Fr, 23.02.2024: 19:00 - Einlass und Warmtanzen mit Kevin Jopa aka Otti; 20:00 - Backbone Boogie; 22:00 - Shocking Minds; 00:00 - Rock ‚n‘ Roll DJ-Set After Show Party. Tickets: 15€ an der Abendkasse

Publiziert in Ausgabe 4/2024

Schlanders - Das Kasernenareal in Schlanders bleibt Kampfzone. Der Gemeindeauschuss von Schlanders hat in der vergangenen Woche beschlossen, gegen den Beschluss der Landesregierung vor dem Verwaltungsgericht zu rekurrieren. Die Landesregierung hatte zu Beginn der Adventszeit 2023 der Gemeinde Schlanders eine Unterschutzstellung von Teilen des Kasernenareals beschert. Nun holt die Gemeinde Schlanders unter BM Dieter Pinggera und dem Kasernenverwahrer und Generalsekretär Georg Sagmeister zum entscheidenden Schlag aus. Wie immer bei heiklen Angelegenheiten wird der Ausschussbeschluss spitz formuliert. So heißt es etwa, dass „das Denkmalamt mit Maßnahme vom 11.10.2022 die direkte Denkmalschutzbindung für das gesamte Areal vorgeschlagen hat“ und “dass die Gemeinde bereits damals mit dieser Maßnahme (...) nicht einverstanden war“ und „dass die vom Gesetz vorgegebene Frist von 180 Tagen für die Umwandlung der provisorischen Maßnahme in eine endgültige Unterschutzstellung verstrichen ist, ohne dass von Seiten des Landes eine diesbezügliche Maßnahme getroffen wurde“ und „dass die Landesregierung weit außerhalb der obigen Frist, in der Sitzung vom 05.12.2023, beschlossen hat, Teile des Kasernenareals unter direktem Denkmalschutz zu stellen, ohne dass die Gemeinde involviert, noch über diesbezügliche Unterlagen dazu in Kenntnis gesetzt wurde.“
Die Vorgehensweise des Landes sei „inhaltlich und formalrechtlich nicht rechtmäßig und ungesetzlich, sowie unbegründet bzw. widersprüchlich“. Der Ausschuss hat seinen Hofrechtsanwalt Anton von Walther mit dem Rekurs beauftragt.
Damit will die Gemeinde Schlanders rechtlich klären lassen, ob der damals lastenfreie Kauf des Kasernenareals nachträglich eine, wenn auch nur teilweise Denkmalbindung erfahren kann. Dass die kampferprobte Gemeinde Schlanders alle Instanzen durchfechten wird wollen, wird vor allem vor dem Hintergrund der Bebauungsmöglichkeiten klar. Die Kasernenkampfzone bleibt also aufrecht und gekämpft wird mit rechtlichen, also friedlichen Mitteln. (eb)

Publiziert in Ausgabe 4/2024

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