Klimaschutz oder Denkmalschutz?

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Die Glurnser machten klar: Die Arbeitsweise des Denkmalamtes muss zielgerichteter, schneller und effizienter werden. Im Vordergrund Architekt Jürgen Wallnöfer. unten: Podiumsgäste im Dachgeschoß des Glurnser Rathauses. V. l. n. R. Architekt und Referent Jürgen Wallnöfer, Architekt und Bauherr Andreas Sagmeister, Moderator David Frank, Landesrat Peter Brunner und Heimatpfleger Florian Trojer. Die Glurnser machten klar: Die Arbeitsweise des Denkmalamtes muss zielgerichteter, schneller und effizienter werden. Im Vordergrund Architekt Jürgen Wallnöfer. unten: Podiumsgäste im Dachgeschoß des Glurnser Rathauses. V. l. n. R. Architekt und Referent Jürgen Wallnöfer, Architekt und Bauherr Andreas Sagmeister, Moderator David Frank, Landesrat Peter Brunner und Heimatpfleger Florian Trojer.

Glurns/Denkmalschutz - Klimaschutz oder Denkmalschutz? Geht beides, sagen die Glurnser, deren gesamtes “Stadtl” mehr oder weniger unter Schutz steht. Allerdings gibt es harsche Kritik in Richtung Denkmalamt.
Anhand von Impulsreferaten und einer anschließenden Podiumsdiskussion, wo mitunter hitzig diskutiert wurde, versuchte die SVP-Ortsgruppe Glurns am Donnerstag den 5. Februar der Frage nachzugehen, inwieweit sich am Beispiel Glurns Klima- und Denkmalschutz miteinander vereinbaren lassen und wo es immer wieder Probleme gibt.
Klimaschutz oder Denkmalschutz oder geht Beides? So begann Architekt Jürgen Wallnöfer der selbst in Glurns in einem denkmalgeschützten Haus lebt, sein Impulsreferat und stellte fest, dass Klimaschutz auch Denkmalschutz ist und das eine das andere durchaus ergänzen kann. Er erklärte den Begriff der grauen Energie und wie sich energetisches Sanieren mit dem Klimaschutz vereinbaren lässt, vor allem am Beispiel Glurns. Behutsames Sanieren sei immer im Sinne zu erhaltener Bausubstanz, um diese vor dem Verfall zu schützen und dabei kann man ohne weiteres auch dem Klimaschutz gerecht werden, beispielsweise durch energetisches Sanieren alter Dächer oder Isolierungen. Dabei gäbe es vor allem im kompakten „Stadtl“ Vorteile wie die enge Bebauung, welche den Wärmeverlust eines Gebäudes nach einer oder mehreren Seiten mindert. Biologisch ist man auch schon seit jeher, denn früher gab es gar keine anderen Materialien. In Glurns hat jeder schon einmal mit dem Denkmalamt zu tun gehabt und darüber ist man einerseits froh, denn dadurch konnte der Charme des „Stadtls“ erhalten werden, andererseits besteht auch eine gewisse „Hassliebe“ des in Glurns omnipräsenten Denkmalschutzes. Mehr Sensibilität von Seiten der Ämter wäre wünschenswert, sagt Wallnöfer. Im weiteren Verlauf berichtete Architekt Andreas Sagmeister, selbst ein Glurnser der einen abgebrannten Stadel zu einem Wohnhaus umfunktioniert, ausführlich von seinen Erfahrungen während der Umbauphase, wobei vor allem der ursprüngliche Charakter erhalten bleiben soll und gleichzeitig ein Gebäude der Kategorie Klimahaus A entstehen wird. Er verwies auf Probleme mit dem Denkmalamt. Es gäbe gar einige bürokratische Hindernisse und oft fühlt man sich vom Amt mit den zu erfüllenden Kriterien alleine gelassen. Leicht werde es einem nicht gemacht. Florian Trojer vom Heimatpflegverband machte im Anschluss wiederum klar: „Klimaschutz ist Denkmalschutz“ und das bringt Lebensqualität. Wenn mehrere Generationen die gleiche Bausubstanz nutzen anstatt neu zu bauen, ist dies immer im Sinne des Klimas und auch der Denkmalpflege, so Trojer. Allein 38% der aktuellen Emissionen weltweit entstehen allein durch den Bausektor. Landesrat Peter Brunner hörte den Ausführungen aufmerksam zu, referierte im Anschluss über diverse Richtlinien und Auflagen, vor allem in punkto Förderungen, und versprach Kritik weiterzuleiten und sich der vor allem bei der anschließenden Podiumsdiskussion aufkommenden laut und klar vorgebrachten Probleme, eben vor allem mit dem Denkmalamt anzunehmen. Insgesamt wurde, vor allem während der von David Frank geleiteten Diskussion, mit anschließenden Wortmeldungen aus dem Publikum noch einmal klar, dass die Probleme mit dem Denkmalamt vor allem am Mangel an Personal im Amt selbst, der resultierenden Wartezeiten und mangelnden Betreuung der einzelnen Bauherren, sowie der ausufernden Bürokratie zurückzuführen sind und hier Besserungsbedarf besteht. (uno) 

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