Schlanders - Mit LH Arno Kompatscher und mit dem Grünen Zeno Oberkofler hatten die Schüler:innen n der WFO Schlanders gleich zwei Hochkaräter in der Aula Magna am 23. Mai. Die AG poltische Bildung um Heinrich Zwischenbrugger, Heidi Pohl und Emanuel Gemassmer waren für Organsiation und Schülervorbereitung verantwortlich.
Ohne Umschweife kamen die Debattanten zur Sache. So forderte Zeno Oberkofler ein Klimaticket, Wärmepumpen in den Gemeinden, die Überetscher Bahn, Photovoltaikanlagen. „Schnelligkeit im Handeln, aber partizipativ und sozial“, wollte Oberkofler die Politik in der Pflicht wissen.
LH Arno Kompatscher wollte ein Stimmungsbild in der voll besetzten Aula. Die Mehrheit der Schüler:innen stimmte zu, dass Klimawandel menschengemacht sei. In vielem gab Kompatscher Oberkofler recht: „Wir müssen schneller und besser werden.“ Es stimme weder, dass die Grünen eine ausgesprochene Verbotspartei seien, noch dass die SVP ein Partei sei, die alles laufen lasse. „Wir werden klare Gesetze brauchen“, sagte der LH und bekam großen Applaus von den Schüler:innen.
Welche Rolle die Agri-Photovoltaik spiele, war die erste Frage aus den Reihen der Schüler:innen. Kompatscher musste offen zugeben: „Noch keine.“ Noch habe man im Lande wegen der gesamtstaatlichen Regelung wenig Spielraum. Aber das Thema werde in den nächsten Monaten in den Landtag kommen.
Zeno Oberkofler stellte klar, dass der CO2-Fußabdruck eine Erfindung der Ölindustrie sei und so jedem einzelnen ein schlechtes Gewissen eingeredet werde. Die Politik müsse Rahmen setzen.
Ob es denn schon eine Arbeitsgruppe für Agri-Photovoltaik gebe, wollten die Schüler wissen. Die gebe es, so der LH. Es gebe sogar eine Beschlussvorlage.
Wie man denn die landwirtschaftliche Produktion sicherstellen wolle, wenn Agri-Photovoltaik komme. Da müsse man eine gute Regelung finden.
Ob denn auf der Malser Haide wieder ein Windpark komme. Theoretisch ja, sagte der LH. Windkraft werde eine eher bescheiden Rolle spielen. Als Landesregierung werde man einen Vorschlag erarbeiten, welche Gegenden überhaupt in Frage komme könnten. Oberkofler sagte, dass man über Windkraft nachdenken werde müssen.
Vehement gegen einen verbilligten Strom sprach sich Kompatscher aus. „Wenn’s nichts kostet, spart niemand“, so der LH. Für eine Verringerung des Energieverbrauches sprach sich Oberkofler aus.
Angesprochen wurde aufgrund des Neureuther-Films die Themen Olympia in Antholz und der Wintersport allgemein.
Mailand-Cortina habe um die Biathlon Anlage in Antholz angefragt, sagte Kompatscher. Mit Olympia seien staatliche Gelder auch für den Bau der Riggertalschleife und mit Percha und Kiens von zwei Umfahrungen im Pustertal ermöglicht worden. „Zudem werden auch Elektrofahrzeuge Straßen benötigen“, sagte der LH. Oberkofler stellte fest, dass durch Straßenbauten Verkehr angezogen würde. „Wir müssen die PKW reduzieren und den öffentlichen Verkehr ausbauen“, so Oberkofler. Dass in Cortina die Bobbahn auch mit Südtiroler Geld gebaut werde, dem widersprach Lh Kompatscher vehement. Das sei staatliches Geld. Im übrigen waren wir gegen den Ausbau der Bobbahn in Cortina.
Der Forderung der Schüler, die Züge auch nachts fahren zu lassen, scheitere am Mangel an Bus- und Zugfahrern. Es seien höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und Anerkennung für das Bus- und Zugpersonal nötig, sagte Oberkofler.
Der Befürchtung eines Verkehrskollapses im Vinschgau durch den Neubau der Luegbrücke begegnete Kompatscher so: „Ich habe mich mindestens 7 mal mit dem Nordtiroer LH Toni Mattle und Vertretern der Asfinag getroffen. Wir sind bei einer Lösung, dass die zwei Spuren auch während der Arbeitszeit offen gehalten werden sollen. Zudem habe man immer die Tiroler Anliegen unterstützt, sagte der LH im Hinblick auf Nachtfahrverbote und Blockabfertigung in Tirol. Trotz dass diese Maßnahmen einem Protektionismus gleichkämen. Deshalb fordert der LH ein Slot-System auf der gesamten Brennerstrecke.
Die Schüler:innen hörten den Vortragenden diszipliniert zwei Stunden lang zu. Heinrich Zischenbrugger betonte zu Beginn, dass der Kern einer liberalen Demokratie der Streit sei. Und Emanuel Gemassmer beendete die Diskussion mit dem Wunsch, dass Streit gut tue, dass aber auch der Wunsch vorhanden sei, dass Vorschläge der Opposition von einer Mehrheit durchaus auch aufgenommen werden können. (eb)