von Maria Raffeiner
In Stilfs tut sich was. Für die größeren Bauarbeiten, die im Rahmen des PNRR-Projektes bald beginnen sollen, laufen die Planungsarbeiten. Eine neue Holzbrücke (Trobaschina) ist bereits errichtet worden. Mit den Fördermitteln werden Initiativen finanziert, die die Lebensqualität der Bewohner:innen im Hangdorf verbessern, lokale Wirtschaftskreisläufe stärken und kulturelle Schätze bewahren sollen: „Stilfs – Resilienz erzählen“ lautet das Motto. Beim Streumarkt am vergangenen Samstag öffneten die Stilfser:innen ihr Dorf, die Plätze und Gassen, Werkstätten und Ateliers. Wie bei einem groß angelegten Tag der offenen Tür flanierte das in Scharen gekommene Publikum durch das herausgeputzte Dorf, trat in manches Haus ein (das Pfeifer-Haus war geöffnet, das Stilzer Webnetz zeigte seine neue Werkstätte her, ins Jugendzentrum „Chillhouse“ durften alle hinein) und konnte sich ein Bild machen von jener Resilienz, jenem Durchhaltevermögen, das die Stilfser:innen dort hält. Ein Weg scheint über die Handwerkskunst und Kreativität zu führen. Im Dorf verstreut gab es offene Werkstätten und auskunftsfreudige Handwerker:innen, die erklärten, wie sie Kraxen anfertigen, Wildbart binden, „Klaubauf-Lorvn“ schnitzen, Schindeln kliabm, drechseln, filzen, spinnen, flechten u.a. Begegnung gab es auch mit dem künstlerischen Verarbeiten von Wolle, Glas, Blumen, Holz und Textilien. Die Markstände, auch jene, die von außerhalb kamen, passten in das Konzept des naturnahen Veredelns, des filigranen Kunsthandwerks oder des nachhaltigen Recycelns. Bei ausgedehnten Spaziergängen mit vielen Einkehrmöglichkeiten kamen die Gäste von Patzleida bis ins Altdorf, informierten sich bei geführten Dorfrundgängen und einem Workshop zur Innovation Photovoltaik (Eurac) oder sahen bei der Herstellung von „Stilzer Grolzer“ zu. Zum Essen wurden regionale Produkte und einheimisches Fleisch angeboten. Auf dem Lausboden konnte die Schafschur miterlebt werden. So vergingen in Stilfs die Stunden wie im Flug, denn es gab viel zu bestaunen und zu entdecken. Das Mitwirken von Gasthäusern und Vereinen verlieh der Veranstaltung den stilvollen Charakter eines Dorf-Festes.
Die PNRR-Projektgruppe, die den Streumarkt mit zahlreichen Partner:innen organsiert hatte, zeigt auf einer großen Schautafel den Stand der Arbeiten und bietet immer mittwochs im Projektbüro Aussprachen an.