Wie grün ist der Grünplan des Kasernenareals Schlanders?

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Schlanders - Ästhetik, Erholung, Lebensraum, Sauerstoffproduktion, CO2-Speicher: Die Liste der Funktionen, die Bäume für uns und andere Lebewesen übernehmen, ist lang und dies sind nur ein paar Beispiele. Die Wichtigkeit von Bäumen nimmt in Zeiten des Klimawandels auch für den urbanen Raum zu: Große Bäume spenden Schatten und kühlen die Umgebungstemperatur deutlich ab.
Diese Bedeutung der Bäume erkennt auch die Gemeinde Schlanders in ihrer Bauordnung an, wenn sie im Abschnitt „Schutz der Grünflächen und Baumschutz“ schreibt: „Im Sinne von ökologischer Nachhaltigkeit ist die Erhaltung ökologisch wertvoller Bestandsbäume (…) zu fördern.“ Anschließend findet sich der Satz „Bestandsbäume auf öffentlichen und privaten Flächen dürfen nicht in ihrem Aufbau gravierend verändert oder ihr Überleben gefährdet werden.“ Trotz dieser in der Bauordnung enthaltenen Punkte, sieht der Plan zur Umgestaltung des Kasernenareals Schlanders die Rodung fast aller Bäume auf dem Kasernenareal vor. Der Plan der Grünflächen wurde im Rahmen der Gemeinderatssitzung am 18. November vorgestellt. Müsste nicht gerade die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und die Bäume erhalten? Oder sind die z.T. knapp 100 Jahre alten Bäume im Kasernenareal nicht ökologisch wertvoll oder zu alt, um erhaltenswert zu sein?
Der Baumexperte Valentin Lobis hat die Bäume im Kasernenareal auf Anfrage der „Initiative Drususkaserne“ begutachtet. Seine fachkundige Einschätzung besagt, dass besonders die Nadelbäume sehr wertvoll, gesund und erhaltenswert seien. Die Bäume wurden seit der Auflassung des Kasernenareals 1990 nicht gepflegt oder bewässert. Trotzdem sind sie in einem sehr guten Zustand. Lobis unterstreicht vor allem die Tatsache, dass die Bäume die letzten Jahrzehnte ohne Bewässerung in einem recht trockenen Klima sehr gut überstanden haben. Dies weise darauf hin, dass diese Bäume gut für den Klimawandel und trockene Phasen gerüstet seien.
Wie in der Gemeinderundschau Schlanders vom 02.12.2021 zu lesen war, waren im Sommer 2020 außerdem einige Südtiroler Biologinnen und Biologen im Kasernenareal, um den Status quo eines urbanen Raums zu untersuchen, der jahrzehntelang sich selbst überlassen war. Sie konnten hier einige interessante Arten erheben. Darunter z.B. den Großen Abendsegler. Dies ist eine Fledermausart, die in Südtirol recht selten vorkommt. In Siedlungsgebieten hält sie sich bloß auf, wenn viele Bäume vorkommen, wie es im Kasernenareal der Fall ist. Werden diese Bäume nun gefällt, verliert diese seltene Art, sowie andere Fledermaus- und Vogelarten, ihren Lebensraum.
Die Initiative Drususkaserne findet den Erhalt der großstämmigen Bäume wichtig. Gleichgesinnte können sich gerne melden unter: idrukas@gmail.com 

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