Vinschgau - Es ist eine gute Nachricht für die Imker im Vinschgau. Beim Amt für Hygiene und öffentliche Gesundheit in Bozen gingen zwar einige Meldungen von Vergiftungen ein, aber die meisten davon waren negativ. Es waren andere Gründe für das Bienensterben verantwortlich (z.B. Viren) aber keine Vergiftungen.
Das Hauptproblem für die Imker ist und bleibt nach wie vor die Varroa. Deshalb ist in erster Linie der Imker selbst verantwortlich für die Gesundheit seiner Bienen. Im Jahr sind zwei Behandlungen gegen die Varroa Pflicht, eine Sommer- und eine Winterbehandlung. Die müssen konsequent durchgeführt werden. Wichtig ist, dass nur zugelassene Medikamente verwendet werden. Bevorzugt sollen organische Säuren, Ameisensäure oder Oxalsäure, verwendet werden. Chemische Mittel wie Apivar oder Apistanstreifen sollten nur im Notfall verwendet werden. Apivar enthält den Wirkstoff Amitraz und die Apistan Streifen Tau-Fluvalinate. Das sind Insektizide, die auch von Obstbauern verwendet werden. Sie sind fettlöslich, lagern sich im Wachs ab und bleiben somit im Bienenvolk.
Heuer wurde aus dem Vinschgau kein belasteter Honig analysiert. Aber Achtung! Selbst wenn Honig nicht kontaminiert ist, kann Pollen belastet sein! Winterbienen, die mit vergifteten Pollen gefüttert werden, werden nicht gesund in den Frühjahr kommen!
Obstbauern können wesentlich dazu beitragen, dass unsere Bienen gesund bleiben. Immer öfters pflanzen Obstbauern Blumen und Sträucher am Rande ihrer Wiesen. Die Frage, ob das für den Imker aber wirklich interessant ist, bleibt offen. Wenn nämlich die Apfelblüte vorbei ist und noch jene Blumen und Sträucher blühen, die der Bauer dort gepflanzt hat, dann werden die Bienen diese aufsuchen. Und wenn dann bienengefährliche Mittel gespritzt werden, kann das für den Gesundheitszustand eines Bienenvolkes schwerwiegende Folgen haben. Aus diesem Grund sollte immer abends oder nachts gespritzt werden oder die Imker in unmittelbarer Umgebung einen Tag vorher verständigt werden, damit sie die Fluglöcher ihrer Bienenstöcke schließen können..
Dass Imker eine wertvolle Hilfe für die Obstbauern leisten, ist unumstritten. Es wäre schön, wenn Obstbauern diese Hilfe respektieren und auch zurückgeben würden. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung ermöglichen eine gute Zusammenarbeit. Es geht nur über den Dialog! Letztendlich profitieren alle davon, Imker haben gesunde Bienen und Obstbauern gute Früchte. Helfen wir uns gegenseitig, damit wir auch morgen noch zuversichtlich in die Zukunft schauen können. (pt)