Freundschaftsbänke und Großmütter

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Vom wind gefunden - So etwas gab es auch bei uns früher. Sitzbänke vor dem Haus. Als es noch keine Fernsehgeräte gab, setzte man sich am Abend auf die Bänke, redete über den Tag, das Wetter und was es so Neues gab. Im afrikanischen Staat Simbabwe hatte ein Psychiater die Idee, Großmütter zu Laientherapeutinnen auszubilden. Man nennt sie „Gogo“, d.h. „kluge, alte Dame“. So nennt man in Simbabwe auch liebevoll einige Großmütter. Die sitzen auf sogenannten Freundschaftsbänken und haben Zeit für alle, die nur noch schwarz sehen. Wenn früher Patienten über Kopfschmerzen klagten, wurden sie mit ein paar Pillen abgespeist. Heute erkennen es die Krankenschwestern, wenn die Frauen nach der Entbindung unter Depressionen leiden, und schicken sie zu den Großmüttern auf ihren Bänken.
Die Großmütter hören Geschichten von Gewalt in der Ehe und sexuellem Missbrauch, von Armut, Angst und Einsamkeit. Und immer wieder von HIV. Mehr als 34.000 Menschen haben in den vergangenen Jahren die Freundschaftsbänke besucht. Die Erfolge sind so beeindruckend, dass auch in anderen afrikanischen Ländern mittlerweile Freundschaftsbänke stehen. Die Großmütter fühlen sich gebraucht und sind stolz, helfen zu können. Die Jungen sind froh, dass da eine ist, der sie alles sagen können. Und dazu braucht es nur Sitzbänke und Menschen, die sich Zeit nehmen und zuhören. (hzg)

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