Protestbrief gegen Abberufung
Mit einem Schreiben an den Bischof Ivo Muser versucht die Dorfgemeinschaft von Schluderns die Abberufung von Pfarrer Paul Schwienbacher zu verhindern.
Schluderns, am 05. 05. 2020
Sehr geehrter Herr Bischof
Der Pfarrgemeinderat von Schluderns hat mit seinem Schreiben an Sie bereits das Bedauern über die Abberufung unseres Pfarrers Paul Schwienbacher zum Ausdruck gebracht. Mit diesem unseren Schreiben möchte die große Mehrheit der Schludernser Bürgerinnen und Bürger, ihren Pfarrer zu behalten, mehr Nachdruck verleihen. Pfarrer Schwienbacher ist hier gut verwurzelt und bei der älteren, aber auch bei der jüngeren Generation beliebt. Die Dorfgemeinschaft akzeptiert und respektiert ihn. Er betreut 4 Gemeinden und hat genug Arbeit. Seine Abberufung trifft hier deshalb auf Unverständnis.
Die Abberufung ist ein altes Machtinstrument der Kirche. Dieses sollte in unserer aufgeklärten und demokratischen Zeit nicht gegen den Willen der Glaubensgemeinschaft eingesetzt werden. Wir möchten Ihnen deshalb eine Metapher mitsenden: „Ein Herr, der seine Schafe liebt, sucht für seine Herde einen guten Schäfer. Dieser kümmert sich um seine Schafe, hält seine Herde mit aufgebautem Vertrauen und Respekt zusammen. Dieser Hirte kann auch einzelne und „ausgebüxte“ Schafe betreuen, ohne dass die ganze Herde Reißaus nimmt und auseinanderrennt. Würde der Herr, dem seine Schafe am Herzen liegen diesen Schäfer austauschen?“ Der gefolgsame Pfarrer Paul Schwienbacher wird seine anvertraute Herde verlassen, auch schweren Herzens wird er die neue, ihm auferlegte Herausforderung annehmen. Er ist ein treuer Diener seines Herrn. Wir wünschen uns, dass unser Pfarrer Paul Schwienbacher nicht eine Figur auf dem Kirchenschachbrett wird, sondern das bleibt was er ist: der vertraute Hirte unserer Glaubensherde, den wir behalten möchten.
Mit der eindringlichen Bitte, die Abberufung unseres Pfarrers Paum Schwienbacher im Sinne unserer Glaubensherde zurückzunehmen
Hochachtungsvoll
Die Initiatorinnen, die Bäuerinnenorganisation von Schluderns - Obfrau Daniela Stecher, - das Schreiben ist von 31 Vertreter der Schludernser Vereine und Institutionen unterzeichnet
Das Antwortschreiben
von Bischof Ivo Muser vom 11. 05. 2020
Sehr geehrte Frau Stecher, sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Mitglieder der Schludernser Institutionen und Vereine,
ich freue mich sehr über die Wertschätzung für Pfarrer Paul, die Sie durch Ihr Schreiben zum Ausdruck bringen. Es ehrt ihn und Sie alle, dass Sie den Herrn Pfarrer schätzen und „behalten möchten“.
Erstaunt war ich über die folgenden Sätze: „Die Abberufung ist ein altes Machtinstrument der Kirche“ und „Wir wünschen uns, dass unser Pfarrer Paul Schwienbacher nicht eine Figur auf dem Kirchenschachbrett wird“. Mit all dem hat die Versetzung von Pfarrer Paul wirklich nichts zu tun!
Ich habe Pfarrer Paul um diesen Wechsel gebeten, weil es ihn braucht, weil er schon lange in Schluderns ist und weil er ganz sicher auch in seinen zukünftigen Pfarreien segensreich wirken wird.
So bitte ich Sie: Lassen Sie Pfarrer Paul ziehen – in Dankbarkeit, mit guten Erinnerungen und in der Erwartung des neuen Pfarrers. Diese kirchliche Einstellung wird allen zum Segen!
Danke für die Wertschätzung für Pfarrer Paul! Er verdient sie und das ist ein schönes Geschenk, das Sie ihm für seinen zukünftigen Seelsorgsdienst mitgeben.
Einen herzlichen Gruß an alle, viel Segen und eine gute, gemeinsame Zukunft,
+ Ivo Muser
Leserbrief zum Artikel „Paukenschlag in Naturns“ ,
Vinschgerwind vom 30.04.20
Eine Abbruchverfügung, die „niemandem etwas bringt“ (VizeBM H. Müller), wird ausgesetzt. Frage: Wem bringt die Abbruchverfügung des Saumoarhofes, der in aller Waldesruhe niemanden stört, etwas? Wäre nicht hingegen die Aussetzung dieser Abbruchverfügung, bei der man aufgrund des mehr als prekären, sich wegen des drohen Abbruchs stetig verschlechternden Gesundheitszustandes der Altbäuerin (Atteste belegen es!) und des historischen Kontextes des Gebäudes zu Schloss Dornsberg (Dokumentationen belegen es!) sehr wohl auch rechtlich in Ordnung ist, ebenso angebracht? Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Persönlich halte ich es mit dem Ausspruch von Erich Kästner: „An allem Unglück, das geschieht, haben nicht nur diejenigen Schuld, die es begehen, sondern auch diejenigen, die es nicht verhindern!“
Annegret Steck, Naturns
Landesregierung: Italienische Produkte in Süd-Tirols Krankenhäusern!
Regional einkaufen und die heimische Wirtschaft stärken, so lautet das Credo der Stunde. Die Landesregierung, und allen voran Landesrat Philipp Achammer, nehmen die Süd-Tiroler diesbezüglich bei jeder Gelegenheit in die Pflicht. Das sind aber nur hohle Phrasen, wenn das Land selbst nicht entsprechend handelt. Und das tut es nicht, stellt Benjamin Pixner, Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, klar.
Die Politiker hierzulande versuchen jede Gelegenheit zu nutzen, sich der heimischen Wirtschaft und den Produzenten gegenüber als Saubermänner dazustehen. Gleichzeitig werden aber seit Anfang Mai die Krankenhäuser in Süd-Tirol mit Milch und Milchprodukten aus der Provinz Cremona beliefert! Dasselbe gilt auch für Fleisch, Obst und Gemüse. Auch diese Lebensmittel werden nicht in Süd-Tirol eingekauft. Pixner, der selbst im Lebensmittelsektor arbeitet, fordert die Landesregierung und Landesrat Achammer auf, endlich mit gutem Beispiel voranzugehen und die heimischen Kreisläufe zu stärken!
Die Süd-Tiroler Freiheit wird entsprechenden Druck ausüben und einen Beschlussantrag im Landtag einreichen. „Denn es kann nicht sein, dass von einem Tag auf den anderen alle Gastbetriebe schließen müssen, die regionalen Lebensmittellieferanten auf ihren Waren sitzen bleiben und diese nicht einmal den Krankenhäusern schenken oder zu einem günstigeren Preis abtreten dürfen“, unterstreicht Pixner abschließend.
Benjamin Pixner, Hauptausschussmitglied der Süd-Tiroler Freiheit
Plastiksack
Der Vinschgau prescht in Südtirol vor - so wie Südtirol in Italien. Zurück zur Normalität. Die Zett, nach ca. 2-monatiger Karton Quarantäne wieder im praktischen Plastiksack, so preiswert wie immer und ohne lästigem Desinfektionierer, weil wir im Vinschgau ja fast virusfrei sind.
Ist das mit dem Plastiksack im Pustertal und in Gröden auch so ?
Feststellungen, Wahrnehmungen und Fragen einer zufällig zusammengewürfelten sonntäglichen „Kaffeerunde“ kurz vor der ersten Bahnlfahrt nach St. Martin im Kofel hinauf weil „herunterfahren“ konnte man immer…. mit der Bahn… anscheinend schwindelt sich das Virus.
für die Kaffeerunde in Latsch,
der Hiasn-Waschtl
Die Welt wird nachher eine bessere sein!
In Zeiten, wie diesen ist es für den einfachen Bürger ein Notwendiges, dass er von der öffentlichen Verwaltung Rückendeckung erhält. So wie auf der Website der Marktgemeinde Mals suggeriert wird. Jedoch folgt die Praxis nur selten unmittelbar der Theorie. Mals ist eine Gemeinde, die sich rühmt, bürgernah zu sein und in dieser für alle schwierigen Zeit zu Zusammenhalt aufruft, damit die Welt nach der Krise als eine bessere hervorgeht. Die Bürger sollten sich Gedanken machen, was man anderen Gutes tun könnte und das eigene Tun reflektieren. Gilt dies nur für die Bürger? Vor allem für Klein- und Familienbetriebe ist die momentane Situation Nerven aufreibend, Finanzen zehrend und Existenz bedrohlich. In Wirklichkeit lässt gerade die Gemeinde Mals einzelne Bürger im Regen stehen, gibt keine Antwort auf dringende schriftliche Anfragen, signalisiert keine Gesprächsbereitschaft, nimmt deren Ängste und Sorgen nicht ernst. Wo sind Bildung und Respekt geblieben? Nur mit schönen Worten allein kann man diese Krise nicht gemeinsam bewältigen.
Sonja Del Pero, Mals
15 Jahre Vinschgerwind
Liebe Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Herausgeber des Vinschgerwind. Zuerst möchte ich Euch zu Eurem 15-Jahr- Jubiläum herzlich gratulieren. Der Vinschgerwind ist für den gesamten Vinschgau eine Bereicherung. Mit euren kritischen, informativen, kulturellen Berichten, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, informiert ihr die Vinschger. Vielen Dank, dass ihr uns einfachen Bürgern diese Möglichkeit gebt, damit wir Einblick in verschiedene Machenschaften haben.
Freue mich jedes Mal, wenn ein neuer Vinschgerwind erscheint.
Wünsche Euch weiterhin viel Erfolg und danke für Eure Arbeit.
Hansjörg Bernhart, Burgeis