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Das „Protocollo d’intesa sul sistema idrico“ vom 24.02.2023 zwischen ARERA und der Südtiroler Landesregierung unterwirft Südtirols Hoheit über Gewässernutzung und Trinkwasserversorgung der staatlichen Strategie. 

Unsere Kritik: Ein Verstoss gegen autonome Kompetenzen und zugleich ein strategischer Fehler in der Wasserpolitik. Während die Trentiner Gemeinden ihre Wasser-Autonomie verteidigen, lenkt nun ARERA (Autorità di Regolazione per Energia, Reti e Ambiente) die Trinkwasserversorgung der Gemeinden und Konsortien Südtirols.

„Siamo riusciti a garantire un pilastro dello Statuto d’Autonomia…!” ....tönte Landesrat Vettorato in seinem Begleitschreiben zum ARERA / AUTONOME PROVINZ BOZEN - EINVERNEHMENSPROTOKOLL TRINKWASSER vom 24.02.2023 (Dok.1 & 2). Nachgerade ein Hohn auf die Realität: In Wirklichkeit haben er und Landeshauptmann Kompatscher eben diese „tragende Säule der Autonomie“ - die Trinkwasserhoheit - schwer beschädigt, den nationalen Interessen untergeordnet, Südtirols Gemeinden und Trinkwasserkonsortien entmachtet. Denn was Kompatscher und Vettorato als Erfolg verkaufen ist in Wirklichkeit eine – unverständliche und unzulässige - Beschneidung von Südtirols autonomen Kompetenzen im Bereich Wasserwirtschaft, insb. Trinkwasserversorgung.

Mehr zum ARERAS Übergriff in autonome Kompetenzbereiche im offenen Brief mit Anlagen im Anhang.
Gemeinderat RA Dr. Rudi Benedikter - Bozen  &  Co-Vorsitzender Grüne RA Dr. Felix v. Wohlgemuth

 

ARERA invade la nostra Autonomia idrica
Kompatscher e Vettorato cedono la gestione dell’acqua potabile altoatesina allo Stato 

Il „Protocollo d’intesa sul sistema idrico“ del 24.02.2023 tra l’ARERA e la Giunta Provinciale di Bolzano assoggetta alla strategia statale l’autorità della Provincia di Bolzano sull’utilizzazione delle acque e sull’approvvigionamento idropotabile. 

La nostra critica: Si tratta di una violazione delle competenze autonome e in contempo di un errore strategico di politica delle acque. Mentre i Comuni del Trentino difendono la propria autonomia idrica, adesso è l’ARERA (Autorità di Regolazione per Energia, Reti e Ambiente) a dirigere l’approvvigionamento idrico dei Comuni e dei consorzi dell’Alto Adige.

„Siamo riusciti a garantire un pilastro dello Statuto d’Autonomia…!” ....così si vantava l’assessore provinciale Vettorato nella sua lettera accompagnatoria relativa al PROTOCOLLO D’INTESA SUL SISTEMA IDRICO ARERA / PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO del 24.02.2023 (docc. 1 & 2). Si tratta di una vera beffa: In realtà infatti egli e il Presidente della Provincia Kompatscher stanno danneggiando proprio questo „pilastro portante dell’autonomia“ – la competenza autonoma in materia di acqua potabile, subordinandola agli interessi nazionali ed esautorando i Comuni e i consorzi per l’acqua potabile altoatesini. Infatti ciò che Kompatscher e Vettorato cercano di vendere come successo, in realtà è una riduzione incomprensibile ed inammissibile delle competenze autonome dell’Alto Adige in materia di gestione delle acque, in particolare in materia di approvvigionamento idropotabile.

Più informazioni sull’invasione di competenze autonome compiuta dall’ARERA nella lettera aperta in allegato.
Cons.comunale avv. Rudi Benedikter - &  Co-portavoce Verdi avv. Felix v. Wohlgemuth

Mit der Verabschiedung des Landesgesetzes für Kulturgüter wurde das Südtiroler Chronikwesen jetzt erstmals gesetzlich verankert. Durch eine konkrete Vereinbarung wird die Förderung der zahlreichen ehrenamtlichen Chronistinnen und Chronisten festgelegt. „Das ist richtig und gut, denn so viel ehrenamtlicher Einsatz muss anerkannt und wertgeschätzt werden“, sagt SVP-Fraktionsvorsitzende Magdalena Amhof, die dazu einen entsprechenden Änderungsantrag eingereicht hatte.

Die Chronistenarbeit spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die reiche Geschichte und Kultur unseres Landes zu bewahren. Über 400 engagierte Frauen und Männer sind hierzulande als Chronistinnen und Chronisten bekannt; sie tragen mit ihren Recherchen und Dokumentationen dazu bei, dass historische Ereignisse, Traditionen, Bräuche und Geschichten gesammelt und archiviert werden. Durch ihre unermüdliche Forschung, durch das Studieren und Aufarbeiten historischer Dokumente und nicht zuletzt durch viele Gespräche mit der Bevölkerung erhalten sie die Vergangenheit lebendig. Sie schaffen die Voraussetzung für die Verbindung zwischen den Generationen: „Deshalb war es jetzt auch notwendig, die Arbeit dieser Menschen aufzuwerten und sie in einem Gesetz festzuschreiben. Ihre Arbeit, die neben dem Interesse auch viel an Einsatz, Leidenschaft und Hingabe erfordert, ist von unschätzbarem Wert für die Gegenwart und für die Zukunft“, betont Amhof. Sie verweist darauf, dass die Zusammenarbeit der Chronisten*innen mit dem Südtiroler Landesarchiv sehr gut funktioniere. Dieses unterstütze, begleite und betreue die Chronisten*innen im ganzen Lande. Mit der jetzt festgelegten Fördervereinbarung und deren Verankerung im Landesgesetz für Kulturgüter sei jedoch ein wichtiger und notwendiger Schritt gesetzt. Amhof hofft, dass sich auch künftig immer wieder Frauen und Männer finden werden, die engagiert und gewillt sind, das kulturelle Erbe des Landes zu hüten und unvergessen zu machen. An dieser Stelle gilt allen Chronistinnen und Chronisten des Landes ein aufrichtiger Dank vonseiten der SVP-Fraktion im Südtiroler Landtag.

th

1,6 Millionen Euro stehen für Maßnahmen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitslosen in Südtirol bereit. Projekteinreichungen sind bis 10. September 2023 möglich.

Keine Frage, die Bezeichnungen sind kompliziert und – noch – nicht allzu geläufig; sie beinhalten allerdings eine wichtige arbeitsmarktpolitische Zielmarke: Die Südtiroler Landesregierung hat heute (11. Juli) den Weg frei gemacht für die Finanzierung neuer und dauerhaft verfügbarer Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Damit kann am Freitag (14. Juli) der erste öffentliche Aufrufzur Projekteinreichung im Rahmen des Programms zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit für Arbeitnehmende (Garanzia di occupabilità dei lavoratori - Gol) veröffentlicht werden. Im Rahmen dieses Aufrufs stehen insgesamt 1,6 Millionen Euro für Maßnahmen zur Verfügung, die die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitslosen verbessern, um sie in Arbeit zu bringen. Es handelt sich um Mittel aus dem EU-finanzierten staatlichen Aufbau- und Resilienzplan (Pnrr). Die Einreichfrist für Finanzierungsansuchen endet am 12. September 2023 um 12 Uhr.

Vorrang für aktive Arbeitsmarktpolitik

Was sich hinter dieser neuen Bezeichnung verbirgt, erläutert der für Arbeit zuständige Landesrat Philipp Achammer: "Der Vorrang der aktiven Arbeitsmarktpolitik wird nun umgesetzt. Dieser Aufruf richtet sich an private Anbietende, die Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik wie Kurse, Beratung und Orientierung für die in den Südtiroler Arbeitsvermittlungszentren (AVZ) eingetragenen Arbeitslosen anbieten und hierfür um Förderung ansuchen. Dafür stehen in den nächsten Jahren bis zu 3,2 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung."  

Chance für Südtirols Weiterbildungslandschaft 

Angesichts von Arbeitsmarkttransformation und Arbeitskräfteknappheit gibt das Land Südtirol der aktiven Arbeitsmarktpolitik – in diesem Fall Wiedereingliederungsmaßnahmen – den Vorrang gegenüber Lohnersatzleistungen und will die Umsetzung der Beschäftigungsfähigkeitsgarantie für den Südtiroler Arbeitsmarkt vorantreiben. Dabei sei der eben veröffentlichte Aufruf für die heimische Weiterbildungslandschaft von großer Bedeutung, betont Arbeitsmarktservice-Direktor Stefan Luther. "Uns bietet sich eine Chance: Die Arbeitsvermittlungszentren wissen immer besser über die Arbeitsmarkthürden der Arbeitslosen Bescheid. In enger Abstimmung mit privaten und öffentlichen Weiterbildungsanbietern werden Maßnahmen angeboten, um diese Hemmnisse abzubauen. Erstmals kommen private Anbieter sehr stark ins Spiel", bringt Luther eine der wesentlichen Innovationen auf den Punkt. 

Informationsveranstaltung für private Weiterbildungsanbietende

Was auf den ersten Blick einfach scheinen möge, mache eine neue, aufeinander abgestimmte Arbeitsweise notwendig. "Für die privaten Weiterbildungsanbietenden vor Ort ist diese Art des Aufrufes sicherlich Neuland. Aus diesem Grund laden wir am 31. Juli 2023 zu einer Informationsveranstaltung." Diese findet von 14.30 bis 16.30 Uhr im Arbeitsmarktservice im Landhaus 12 in der Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 1 in Bozen statt.

Dabei werden die Weiterbildungsanbietenden unter anderem über die drei zur Finanzierung zugelassenen "Gol"-Maßnahmenwege informiert: den Einstieg und Wiedereinstieg in die Arbeitswelt, die Weiterbildung (Upskilling) und die Ausbildung beziehungsweise Umschulung (Reskilling). Angesichts der Besonderheiten des Südtiroler Arbeitsmarktes nehmen Sprachkurse und – Stichwort Digitalisierung – Kurse zur Schließung der digitalen Lücke eine besondere Rolle ein. Zudem wird die Einteilung Südtirols in drei operative "Landesteilgebiete" erläutert.

Wirtschafts- und Arbeitsstandort Südtirol weiter stärken

Landesrat Achammer unterstreicht, dass beträchtliche politische und administrative Abstimmungsarbeit geleistet wurde, um den Aufruf veröffentlichen zu können: "Ich sehe mit Genugtuung, dass Südtirol eine leistungsfähige arbeitsmarktpolitische Maßnahmeninfrastruktur erhält, bei der private und öffentliche Akteure kooperieren. Vorgemerkte Arbeitslose kommen nach erfolgtem Assessment durch die Arbeitsvermittlungszentren (AVZ) in den Genuss maßgeschneiderter Kurse und weiterer Dienstleistungen. Somit können sie am Arbeitsmarkt Fuß fassen. Und das unmittelbar und gut verteilt in allen Bezirken Südtirols. An Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber werden verstärkter als noch heute Arbeitskräfte vermittelt, die über die erforderlichen Kompetenzen verfügen."

Der Aufruf zur Bereitstellung von Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zielt auf die Stärkung des Wirtschafts- und Arbeitsstandortes Südtirol ab. Weitere Aufrufe folgen in den nächsten Monaten. Dabei werden Menschen mit Beeinträchtigung auf dem Arbeitsmarkt im Fokus stehen.

 

Informationen
www.ausschreibungen-südtirol.it

Ansprechpersonen
Georg Ambach, Direktor Verwaltungsamt Arbeitsmarkt (georg.ambach@provinz.bz.it)
Francesca Malara, Direktorin Amt für Arbeitsvermittlung (francesca.malara@provincia.bz.it)

Anmeldungen zur Informationsveranstaltung
Formlose Anmeldung zur Informationsveranstaltung innerhalb 27. Juli 2023 an Werner Pramstrahler (werner.pramstrahler@provinz.bz.it). Der Veranstaltungsraum wird den Teilnehmenden am 28. Juli per Mail mitgeteilt.

red/jw

Vinschgau - Zehn Anfragen um die Aufnahme eines Hundes hat die Mitarbeiterin im Tierheim
Nadja Tappeiner kürzlich innerhalb einer Woche bekommen. Sie arbeitet für den Verein „EO Tierheim Naturns“, der vor fünf Jahren mit seinen Tieren von Plaus nach St. Walburg in Ulten übersiedeln musste. Seither wird ein geeigneter Standort im Vinschgau gesucht.

von Magdalena Dietl Sapelza

Nadja Tappeiner ist mit den zehn Anfragen überfordert. Auch emotional setzt ihr das Ganze zu, denn sie vermutet: Nur in zwei Fällen handelt es sich um wirkliche Notfälle, und zwar um eine schwere Krankheit des Hundebesitzers und um den Tod der Besitzerin. „Für solche Notfälle ist das Tierheim eigentlich da“, betont sie. Bei den anderen Anfragen hat sie das Gefühl, dass es einzig und allein darum gehe, die Tiere loszuwerden, weil sie lästig geworden sind. Und das komme in jüngster Zeit oft vor. Als Gründe genannt werden Trennung, Allergie, Wohnungswechsel, Mangel an Zeit, Krankheit usw. „Meist fadenscheinige Ausreden“, meint Tappeiner. Es sei ein großes Übel, dass sich Menschen aus einer Laune heraus, oft weil es sich die Kinder wünschen, einen Hund oder andere Haustiere anschaffen, ohne sich bewusst zu sein, welche Verpflichtungen auf sie zukommen. Ihnen ist nicht klar, dass sie dann ein Tierleben lang Verantwortung zu tragen haben. Tappeiner ärgert sich darüber, dass viele Menschen mit Tieren umgehen, als handle es sich um Gegenstände, die man sich nach Belieben anschaffen und dann wieder wegschmeißen kann. Ein nächstes großes Übel sei die falsch verstandene Tierliebe jener Menschen, die Hunde aus dem Süden Italiens aufnehmen, mit denen sie dann hoffnungslos überfordert sind. Vieles läuft dabei über soziale Netzwerke. Auch die Vermittlungen durch unerfahrene Privatpersonen zusammen mit unseriösen Vereinen werden zu einem immer größeren Problem. Eingefangene und traumatisierte Streuner fühlen sich ihrer Freiheit beraubt und können sich einer neuen Umgebung nur schwer oder gar nicht anpassen. Deren Halter:innen geben auf. Die Tiere landen im Tierheim, oder, wenn dort kein Platz ist, irgendwo auf der Straße. Denn die Tierheime platzen aus allen Nähten.

Tierheim in Ulten ist Provisorium

Das Tierheim in St. Walburg in Ulten, geführt vom ehrenamtlichen Verein „EO Tierheim Naturns“, ist neben den Heimen in Niedervintl und in der Sill in Bozen das dritte Tierheim in Südtirol. Der Verein „EO Tierheim Naturns“ wurde 2007 von engagierten Tierschützerinnen und Tierschützern gegründet. 2008 konnte die Struktur zur Unterbringung der Tiere in den Apfelwiesen der Steinstraße in Plaus bezogen werden. Der Standort war ideal. Vor fünf Jahren kam es nach internen Schwierigkeiten zur Kündigung des Mietvertrags in Plaus durch die Besitzerin und ehemalige Vizepräsidentin des Vereins. Der Vorstand, der sich inzwischen neu formiert hatte, war gezwungen, eine neue Bleibe für die Tiere zu suchen. Susanne und Egon Gruber, die in St. Walburg in Ulten eine Hundepension betreiben, stellten einen leerstehenden Schlachthof mit weitläufigem Grundstück zur Verfügung. Die damalige Ultner Bürgermeisterin Beatrix Mayrhofer stellte sich dahinter und dann auch der heutige Bürgermeister Stefan Schwarz. Doch das Ganze ist ein Provisorium auf Zeit. Der Vereinsname „EO Tierheim Naturns“ wurde beibehalten, um Mitglieder und Spender:innen, von denen das Tierheim hauptsächlich getragen wird, nicht zu verunsichern. Der Verein erhält auch öffentliche Beiträge. „Doch ohne Spenden könnten wir nicht überleben“, erklärt die Vizepräsidentin des Vereins Barbara Reiner. Der Verein zählt heute rund 400 Mitglieder. Darunter sind eine Vielzahl an Freiwilligen, die das Tierheim aktiv mit Futterspenden- Sammlungen, mit unterschiedlichen Verkaufsaktionen, mit Marktauftritten und anderen Aktionen unterstützen.
Das Tierheim „EO Tierheim Naturns“ in Ulten hat die Lizenz für zehn Hunde und verfügt über acht Boxen. Eine Notfallbox muss immer frei bleiben. Sieben Hunde werden derzeit betreut. Darunter ist der einstige Kettenhund Ugo, ein Mischling aus dem Burggrafenamt, der befreit wurde, und dessen Kette im Halsgewebe eingewachsen war. Und darunter ist die einjährige Elli, eine Jagdhündin aus der Bozner Gegend, an der die Besitzerfamilie schon bald jegliches Interesse verloren hatte, und die entgegen ihrem Naturell immer eingesperrt war. Das sind nur zwei Beispiele für Tierbiografien. Tappeiner und ihre Kollegin Mara Raffeiner kümmern sich Tag für Tag abwechslungsweise um die Hunde, sie füttern sie, sorgen für ihre medizinische Behandlung, ermöglichen ihnen Auslauf und nötige Therapien, putzen ihre Boxen und schenken ihnen Zuwendung. Laufend sind sie auch mit bürokratischen Angelegenheiten beschäftigt und mit der Vermittlung von Hunden und Katzen. Dabei schauen sie genau hin. Sie informieren, organisieren mehrere Treffen zwischen Hund und Mensch, um sicher zu gehen, dass diese auch zusammenpassen. Sie geben auch Tipps, wenn jemand beispielsweise Probleme mit seinem Hund hat, und helfen mit nach Lösungen zu suchen, damit das Tier nicht im Tierheim landet.

Verein sucht neuen Standort

Seit längerem sind die Mitglieder im Vorstand des Vereins auf der Suche nach einem geeigneten Standort im Vinschgau. „Wir brauchen ein Tierheim in der westlichen Landeshälfte“, betonte Vereinspräsidentin Silvia Piaia bei einer Pressekonferenz in Meran vor rund einem Monat. Nach fünfjähriger ergebnisloser Suche richtete sie damit einen verzweifelten Hilferuf an die Verantwortlichen in der Politik. „Logistisch ist ein Tierheim im hintersten Ultental, das die ganze westliche Hälfte bedienen soll, einfach zu ungünstig gelegen“, erklärte Piaia. Sie machte darauf aufmerksam, dass das Tierheim eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft erfüllt, indem es Hunde und Katzen aufnimmt. Denn streunende Tiere könnten zum Problem werden. „Es geht hier nicht nur um das Wohlergehen von Tieren oder um die Interessen von ein paar Tierliebhabern, sondern auch um Fragen der Hygiene und der öffentlichen Sicherheit“, so Piaia. Die Verantwortlichen stehen in engem Austausch mit der Sanität, mit dem tierärztlichen Dienst und auch mit der Landespolitik. „Seit unserem Umzug ins Ultental haben wir unsere Zuverlässigkeit mehr als bewiesen. Wir arbeiten eng mit den verschiedenen lokalen Tierschutzvereinen und den öffentlichen Behörden zusammen, und das, trotz geringerer Kapazität, noch mehr als es die alte Führung in Naturns jemals getan hat“, sagt Piaia. „Wir füllen mit unserer ehrenamtlichen Arbeit ständig nur die Lücken des öffentlichen Systems. Wie die Zukunft aussieht, ist ungewiss, doch in einem Punkt sind wir uns einig: Aufgeben ist keine Option. Denn der Verein will weiterhin für Tiere da sein.“

Politik wird zum Handeln aufgerufen

Laut Piaia werde der Einsatz für Tiere durch die lokale Politik zu wenig unterstützt und zum Teil sogar behindert. In den letzten Jahren habe der Verein drei geeignete Grundstücke für ein neues Tierheim im Südtiroler Westen gefunden, doch alles sei an politischen Widerständen in den Gemeindestuben gescheitert. Die Politik wird nun erneut zum Handeln aufgerufen. Der Verein braucht keine großen Förderungen, sondern nur ein geeignetes Grundstück, damit die ehrenamtliche Arbeit zum Wohle der Gemeinschaft und der Tiere fortgesetzt werden kann. Seit der Pressekonferenz habe sich noch nichts getan, erklärt die Vizepräsidentin des Vereins Barbara Reiner. „Wir wünschen uns einen Platz im Vinschgau, an dem wir in Ruhe für Tiere da sein können und der für alle akzeptabel ist.“ Dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem Verein, der EO UGDA, dem Tierschutzverein Vinschgau und RespekTiere und dank der sehr guten Kommunikationslinie mit dem Landestierheim sei es im Zeitraum Jänner 2022 bis Juni 2023 gelungen insgesamt 42 schwer vermittelbare Hunde unterzubringen, die vom Landestierheim hätten übernommen werden sollen. Diese Zahl allein zeigt, dass etwas passieren muss.

Tierschutzverein Vinschgau arbeitet mit

Und passieren muss auch etwas in Sachen Kastration von Katzen. Der Tierschutzverein Vinschgau mit Präsidentin Anita Pichler kümmert sich mit ihrem Team unermüdlich darum. Mehrere Tierärzte und Tierärztinnen unterstützen sie dabei. Und Pichler wird nicht müde, die Katzenhalter diesbezüglich zu sensibilisieren. Denn in erster Linie wären diese aufgefordert, für die Kastration ihrer Tiere zu sorgen. Doch leider bleiben viele untätig. Die Folge ist jährliches Katzenelend in vielen Orten - verbunden mit unhygienischen Zuständen als Folge. Viele Katzenhalter warten auch bewusst darauf, dass der Tierschutzverein tätig wird, um sich die Kosten für eine Kastration zu sparen. Anita Pichler ist heuer wieder mit einer Vielzahl an Katzenkinder konfrontiert, die irgendwo in elendem Zustand aufgefunden und bei ihr abgegeben worden sind. Sie päppelt die Kleinen auf, lässt sie kastriert, mit einem Chips versehen und bemüht sich, sie zu vermittelt. Pichler tauscht sich regelmäßig mit den Verantwortlichen des Tierheims Naturns/Ulten aus. Und auch sie wünscht sich, dass ein neuer Standort gefunden wird.

Das sagt Landesrat Schuler dazu

Der zuständige Landesrat Arnold Schuler kennt das Problem. „Es ist ein Jammer, dass es mit der Struktur in Naturns sprich Plaus nicht geklappt hat, und es tut mir leid für die engagierten Leute, die das Heim dort gut geführt haben“, so Schuler. Er bemühe sich seit geraumer Zeit, dem Verein bei der Suche nach einem geeigneten Standort zu helfen. Er habe bereits einige Orte im Vinschgau angeschaut, habe aber erfahren müssen, dass es ganz schwierig sei, etwas Geeignetes zu finden. In der übernächsten Woche finde ein nächster Lokalaugenschein statt, so Schuler. Dem Team im „Verein EO Tierheim Naturns“ stellt der Landesrat ein gutes Zeugnis aus. „Die Verantwortlichen sind vertrauenswürdig und machen eine gute Arbeit.“ Grundsätzlich bemängelt Schuler, dass die verschiedenen Tierschutzorganisationen im Lande zersplittert sind und nicht mit einer Sprache sprechen. Schuler fordert die Verantwortlichen auf, sich zusammenzutun. Denn ein einziger Dachverband mit einem Ansprechpartner würde vieles erleichtern.

s7 tierheim

Infos:
Tierheim Naturns (in St. Walburg Ulten):
324 613 59 59, info@tierheimnaturns.org
Tierschutzverein Vinschgau:
333 541 88 10, vinschgau@tierschutzverein.it

Beide Vereine finanzieren sich zum Großteil mit Spenden. Sie sind dankbar und die Unterstützung durch die 5 Promille der Steuererklärung.

Dienstag, 11 Juli 2023 09:00

Diderot-Effekt

Vom Wind gefunden - Der Diderot-Effekt ist ein Begriff aus der Konsumforschung und der Werbepsychologie. Er beschreibt, wie Menschen, nachdem sie einen Gegenstand bzw. ein Kleidungsstück gekauft haben, in den Zwang geraten können, weitere Käufe zu tätigen, um ein passendes Gesamtbild zu schaffen. Die Aufwertung eines Details, z. B. eines Kleidungsstücks führt zu einer Unzufriedenheit mit einem oder mehreren anderen Details und kann somit eine Konsum-Kettenreaktion auslösen. Jemand kauft zum Beispiel einen neuen Sessel, der farblich nicht zu den vorhandenen Sesseln in seiner Wohnung passt. Dadurch gerät er in den psychologischen Zwang, auch die vorhandenen restlichen Sessel durch ins Gesamtbild passende zu ersetzen. Auch der Schrank oder die Vorhänge fügen sich nicht mehr ins Gesamtbild ein und auch diese müssen ersetzt werden. Umgekehrt kann dieses Problem auch der Grund für eine Kaufzurückhaltung sein. Der Begriff geht auf den französischen Philosophen Denis Diderot (1713 – 1784) zurück. In der Geschichte „Gründe, meinem alten Hausrock nachzutrauern“, beschreibt er, wie er für einen Gefallen ein feines, scharlachrotes Luxuskleid bekommen hat. Dieses neue Kleidungsstück gefiel Denis Diderot so gut und war so edel, dass dieses nicht mehr zu seinen anderen Besitztümern passte. Anschließend überfiel ihn ein regelrechter Kaufzwang und der französische Philosoph erwarb immer mehr Dinge, die der Robe würdig waren. Diderot: „Ich war ganz und gar Herr meines alten Hausrocks, ich bin zum Sklaven meines neuen geworden.“ (hzg)

Dienstag, 11 Juli 2023 09:00

Puni und Etsch als „Abfallkübel“

Vinschgau - Es spottet jeder Beschreibung, was so alles in Puni und Etsch entsorgt wird. Da schwimmen Heuballen-Netze (siehe Fotos) Netze von Plasikzäunen, Nylonfolien von Silage-Ballen, Styroporpflanzkästen, Plastikflaschen, Plastiktaschen und einiges mehr. Das meiste kann der Landwirtschaft zugeordnet werden - entsorgt wohl nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn. Fliegenfischer sind im Gebiet der Schludernser Auen regelmäßig damit beschäftigt, den Müll herauszufischen. Und sie ärgern sich über die Müllfrevler und möchten ihnen bewusst machen, dass ihre Müllsünden der Umwelt und speziell dem Ökosystem der Flüsse schadet. Die illegale Entsorgung jeglichen Unrats ist zu verurteilen, weil es ja die Möglichkeit der legalen Entsorgung gibt. (mds)

Dienstag, 11 Juli 2023 09:57

Pläne mit der Plane

Watles/Schlinig/Martell - Was im Jahr 2017 auch im Vinschgerwind unter dem Titel „Adlerschiss“ zu Spott geführt hat, bedarf einer Nachfrage. Es geht um das „Snowfarming“, also um das Horten von Schnee über den Sommer. Am Watles wurde unter dem damaligen Päsidenten Günther Bernhart eine rund 60.000 Euro teure Plastikplane angekauft und darunter ein Haufen Schnee über den Sommer gerettet. Man wollte am Watles Kitzbühel sein. Bernhart hat damals die Rechnung so aufgestellt, dass man sich mit dem „Snowfarming“ rund 70.000 Euro an Kunstschneeproduktion erspare.
In Martell macht man es anders. Dort wird Schnee für die Langlaufloipe durch Abdecken mit Hackschnitzel über den Sommer gerettet. Seit 2012 betreiben die Marteller ein anfangs belächeltes Projekt mit Erfolg. Ganz ohne Vlies kommt aber auch Martell nicht aus. In Martell hat man heuer sogar aus der Not eine Tugend gemacht. So heißt es in einer Presseaussendung: „Durch das „Snowfarming“ kann die Öffnung einer Teilstrecke der Loipen bereits Anfang November erfolgen. Ein Marteller Erfolgskonzept, um die Saison früh zu eröffnen. Der Schnee liegt den Sommer über bestens geschützt unter einer 25 cm dicken Schicht aus Hackschnitzeln. Der Clou: für die Isolierung sorgt in diesem Jahr erstmals das Schadholz, das aufgrund von starkem Borkenkäferbefall aus den Wäldern im Tal entnommen werden musste. In diesem Jahr lagern, laut RGM 3B, knappe 12.000 m³ Kunstschnee unter einem Geotextilvlies, bedeckt mit Hackschnitzeln aus lokalen Schadholzbeständen.“
Was ist aber mit der teuren Abdeckplane am Watles geschehen? Die Plane lagert seit einiger Zeit im Langlaufzentrum Schlinig und zwar auf dem Dach der Garage für die Schneekatze. Veit Angerer, der Zuständige für das Langlaufsportzentrum in Schlinig, hat Pläne mit der Plane, natürlich in Richtung „Snowfarming“. Vorerst muss allerdings der Biathlon-Schießstand in der Örtlichkeit „Zellaua“ adaptiert und etwas versetzt werden. Damit würde sich eine geeignete Stelle für das „Snowfarming“ ergeben, sagt Veit.
Die Gemeinde Mals hat erst kürzlich die Umgebung um den Schießstand als „Sportzone“ ausgewiesen, so dass der Umbau des Schießstandes in Angriff genommen werden kann. Veit will und kann noch keinen Zeitraum nennen, innerhalb den der Umbau abgeschlossen und das „Snowfarming“ begonnen wird. (eb)

Dienstag, 11 Juli 2023 16:10

Angriff auf den Souverän

Naturns - Der Gemeinderat ist der Souverän in bestimmten Belangen in einer Gemeinde. So auch in Sachen Bauleitplan. In Naturns stellt ein stattgegebener Rekurs zweier Anwälte vor dem Staatsrat diese Souveränität in Frage.

von Erwin Bernhart

Es kann vorkommen, dass Rechtsanwälte ihre Honorare in Form von Immobilien ausbezahlt bekommen. An der Tschirlander Brücke in Naturns ist so eine Immobilie in den Besitz der auch in Erbstreitigkeiten tüchtigen Rechtsanwälte Alexander Laimer aus Rabland und Erwin Dilitz aus Schlanders gelangt: das im Volksmund so genannte „Tschoggnhaus“ samt umgebendem Grund. Aus dieser Immobilie und aus dem landwirtschaftlichen Grün wollten und wollen die Rechtsanwälte durch Umwidmung und Umbau Kapital schlagen und haben vor Jahren dem damaligen BM Andreas Heidegger und seinem Ausschuss vorgeschlagen, die entsprechenden Bauparzellen 326 und 1632 auf der Basis des berühmten Artikels 36bis in eine B1-Zone umwandeln zu wollen. Der BM und sein Ausschuss haben selbsttätig das Verfahren für eine entsprechende Bauleitplanänderung gestartet. Das ging so weit, dass die eingeforderten Gutachten von Seiten der entsprechenden Ämter positiv ausgefallen sind - mit nur einer Auflage - dass künftige Gebäude 20 Meter vom Etschufer entfernt errichtet werden müssten.
Der Gemeinderat von Naturns sah die Geschichte dann allerdings anders, tendierte eher in Richtung Wohnbauzone mit konventionierter Bindung, und hat per Beschluss am 28. Mai 2018 die Bauleitplanänderung gestoppt.
Laimer und Dilitz rekurrierten vor dem Verwaltungsgericht. Das Verwaltungsgericht in Bozen gab aber dem Gemeinderat recht, schließlich sei dieser das oberste Gremium in einer Gemeinde, welches über Bauleitplanänderungen zu bestimmen habe.
Die Anwälte ließen nicht locker und zogen vor die nächst höhere Instanz, vor den Staatsrat. Der Staatsrat hat das Urteil des Verwaltungsgerichtes auf den Kopf gestellt und dem anwältlichen Rekurs Recht gegeben. Man habe, so in Teilen der Begründung, mit dem Einleiten des Verfahrens bei den Werbern Hoffnungen geweckt und der Gemeinderat habe seinen ablehnenden Beschluss zu wenig begründet. Eine Art Angriff auf die Souveränität des Gemeinderates.
Der jetzige BM Zeno Christanell sieht das Urteil des Staatsrates gelassen. Weil im Urteil die Souveränität des Gemeinderates stark beschnitten werde, wolle man sich tendenziell diese Souveränität zurückholen und noch einmal einen ablehnenden Beschluss fassen. Diesmal allerdings mit jener Begründung, die eine Erwartungshaltung pulverisiert.

Dienstag, 11 Juli 2023 09:56

Joch in Farbe

Die Veranstaltung am 1. Juli 2023, bei der die Stilfserjochstraße ab Trafoi bei Nacht für den motorisierten Verkehr gesperrt und auf den letzten sieben Kilometern indirekt beleuchtet worden war, wird noch lange in Erinnerung bleiben. Für die 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer - zu Fuß oder mit dem Rad - gab es entlang der 14 Kilometer langen Strecke vom Start bis zum Ziel fünf Stationen mit regional-gastronomischen Produkten.

Dienstag, 11 Juli 2023 09:54

Prioritätenliste

Laas - Man hatte bis zur Gemeinderatssitzung am 4. Juli alle Zweifel von Bürgerlistlern und einigen SVP-Räten ausgeräumt und einen Kompromiss über die Zuweisung des Verwaltungsüberschusses in Laas gefunden gehabt. Über 5 Millionen galt es zu verteilen: 3,5 Millionen davon frei verfügbar. Umsicht, um keinen Schuldenberg anwachsen zu lassen, wurde vor dem Hintergrund von mehreren Großprojekten und Preissteigerungen angemahnt. Der Neubau der Feuerwehrhalle in Eyrs steht auf der ausgearbeiteten Prioritätenliste ganz oben. Die Dorfgestaltung Laas hat in Umsetzung und Details noch Klärungsbedarf. Der Marktplatz und die Etschbrücke müssen warten.
Allein bei der FF-Halle Eyrs sind bis jetzt Mehrkosten von 810.000 € dazu gekommen, eine Preissteigerung von 35 Prozent. Insgesamt schlägt der Neubau der FF-Halle nun mit 5,7 Millionen zu Buche, ein Bau, der - und daran besteht kein Zweifel - dringendst nötig ist.
Lob gab es für die Photovoltaikanlage, mit der die ALPE eingekleidet wird. Ein Industriedesigner wurde dafür beauftragt. Der Entwurf enstand in „Anlehnung an die Laaser Leitn“. Wie man die vakante Stelle des Gemeindesekretärs besetzt, darüber scheiden sich die Geister. Einerseits möchte man mittels Ausschreibung einen eigenen Sekretär finden, andererseits denkt man eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schluderns an. (ap)


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