Bikers welcome – so lautet das Motto im Tiroler Kaunertal.
Die englischen Worte „soulful driving“ beschreiben wohl am besten
das Fahrgefühl, das Motorradfahrer auf der Kaunertaler Gletscherstraße erfasst.
von Daniel Frizzi
Langgezogene Serpentinen, eine hohe Kurvendichte und abwechslungsreiches Gefälle auf einer der schönsten Alpenstraßen Österreichs erzeugen ein Wechselspiel mit einer Bergwelt, die vor Millionen von Jahren vom Gletschereis geformt wurde. Im Westen Tirols, genauer gesagt im hinteren Kaunertal, verbirgt sich ein besonderes Kleinod für Motorradfahrer: Im Winter meist unter einer dicken Schneedecke versteckt, kommen hier im Sommer faszinierende Naturschauspiele zum Vorschein, wie man sie nur am Gletscher findet. Entlang der 26 km langen, mautpflichtigen Kaunertaler Gletscherstraße, die bis auf 2.750 m führt, kann man Millionen Jahre Erdgeschichte in den unterschiedlichsten Facetten hautnah erleben.
Schönste Sackgasse in den Alpen
Fahrgenuss und Naturgenuss lassen sich auf der Kaunertaler Gletscherpanoramastraße mühelos vereinen:
Rund 1.500 Höhenmeter werden mit 29 Kehren vom Ort Feichten bis an den Gletscherrand des Weißseeferners – unter anderem vorbei am Gepatsch-Stausee (1765 m) – überwunden und bieten während der Fahrt eine traumhafte Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Liebhaber bezeichnen die Strecke als die „schönste Sackgasse in den Alpen“.
Bei der Auffahrt verändert sich die Landschaft Höhenmeter für Höhenmeter. Auf Obstbäume und Ackerland im Tal folgen Lärchen- und Zirbenwälder, alpine Rasenlandschaften mit bunten Alpenblumen, Gebirgsseen, Moränen-Hänge und letztlich das nackte Gletschereis.
Was hier auf sehr kurzer Distanz erlebt werden kann, kann man sonst nur auf einer Reise von Nord-Deutschland bis nach Grönland erfahren.
Mit Gondel zur Staatsgrenze
Die Kaunertaler Gletscherstraße bietet auf ihrer Fahrt vom Tal bis an den Rand des ewigen Eises zahlreiche Einkehrmöglichkeiten – von urig bis klassisch-modern. Oben angekommen, bietet sich für eine Rast und zur Stärkung das Gletscherrestaurant Weißsee an. Wer jedoch die Bergwelt des Kaunertaler Gletschers erkunden möchte, hat mehrere Möglichkeiten: Grenzgänger bringt die Falginjochbahn, die vom Gletscherparkplatz aus erreichbar ist, bequem auf 3.113 Meter zur Aussichtsplattform Dreiländerblick, von wo aus sich ein riesiges Bergpanorama in Österreich, Italien und der Schweiz eröffnet. Bei idealer Sicht kann man einige der höchsten alpinen Erhebungen wie die Weißseespitze (3.526 m – AT), die Weißkugel (3.738 m – AT), den Ortler (3.905 m – IT) oder die Berninagruppe (mit Piz Bernina, 4049 m – CH) betrachten. Oben am Grat verläuft zudem die Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich. Somit ist es möglich, mit einem Fuß auf Südtiroler und mit dem anderen auf Tiroler Boden zu stehen.
100 Jahre altes Eis
Für alle jene, die sich nach der Fahrt abkühlen wollen, befindet sich ganz in der Nähe des Gletscherparkplatzes eine V-Gletscherspalte, welche für den Besucher zugänglich ist. Das mehr als 100 Jahre alte Eis, das aus dem Nährgebiet des Weißseeferners bis in den Bereich der begehbaren Gletscherspalte geflossen ist, erzählt seine eigene Geschichte und wartet mit allen möglichen Blautönen sowie einem bezaubernden Lichterspiel darauf erkundet zu werden.
Wissenswertes für Motorradfahrer:
• Öffnungszeiten: Ganzjährig: 7.00 – 17.00 Uhr /
Juni – August: 7.00 – 19.00 Uhr
• Mautpflichtig
• Länge: 26 km
• Steigung: Ø 10% (max. 12%)
• Serpentinen: 29 Kehren und 28 m Kurvenradius
• Höhendifferenz: 1.500 m (von 1.273 m bis 2.750 m)
• Schwierigkeitsgrad: 3 – mittel
• Region: Tirol / Österreich
Biker-freundliche Hotels und Unterkünfte in der Umgebung:
• Hotel Weißseespitze: www.weisseespitze.com
• Hotel Edelweiß: www.hoteledelweiss.com
• Hotel Kirchenwirt: www.kirchenwirt.com
Weitere Informationen:
www.kaunertaler-gletscher.at
Sport und Freizeit wird in der der Ferienregion Reschenpass großgeschrieben. Der Haider- und Reschensee laden zum Fischen, Kiten und Segeln ein. Auch die Schifffahrt auf dem Reschensee ist ein besonderes kulturelles Erlebnis. Die Seitentäler, Langtaufers und Rojen, bilden ein Erholungsgebiet für Genießer von Stille und Natur. Der einzigartige Lärchenwald im TaIaiwald macht das Bogenschießen zum echten Naturerlebnis.
Auch Jogger und Wanderer finden zahlreiche Strecken. Ob Trailrunning oder Laufen inmitten einer faszinierenden Bergwelt in idealer Höhenlage von 1.470 bis 1.950 Höhenmetern- für jeden ist etwas dabei. Ob Gipfelbesteigungen oder kulinarische Genuss-ausflüge zu den Almen und Schutzhütten - das Ferienparadies ist mit seinen imposanten Bergen und dem milden Klima eine ideale Erlebnisregion für Wanderer und Bergliebhaber. Ein Tourennetz von rund 300 km erstreckt sich durch wunderbare Natur. Die dreißig 3.oooer Gipfel in Langtaufers runden das Angebot noch ab. Besonders empfehlenswert sind die Wanderungen zur Etschquelle und weiter zur Panzersperre Plamort, die in einem als Naturdenkmal ausgewiesenen Hochmoor über der Ortschaft Reschen liegt.
Die Region bildet zudem ein beliebtes Ziel für Radfahrer. Mountainbiker erwartet große Abwechslung: sie erleben steile und anspruchsvolle Bergtouren, gemütliche Panoramastrecken, und die 3 Länder Enduro Trails in allen Schwierigkeitsstufen.
Ein besonderes Highlight ist die Sternwarte auf der Berghütte Maseben, gelegen auf 2.267 Höhenmeter. Die Sternwarte bietet die einmalige Chance, in die Welt des Nachthimmels und der Sonne einzutauchen. Ausgebildete Sternenguides bieten Sternenführungen auf Anfrage an.
Die Ferienregion ist ein idealer, sicherer Rückzugsort für Urlauber, die in diesen unsicheren Zeiten Ruhe und Entspannung suchen.
Camminare & godere Natura, tranquillitá e libertá
Al Passo Resia l’offerta sportiva e di tempo libero sono di prim’ordine: tour in mountain bike, giri in bicicletta, passeggiate ed escursioni, pesca e tiro d’arco. L‘area vacanza Passo Resia offre moltissime opportunità a tutti coloro che vogliono trascorrere un’estate in attività. I laghi di San Valentino e Resia invitano a divertirsi con la vela e il kite surf mentre per chi vuole fare un‘esperienza suggestiva, c‘è l‘opportunità di una crociera in battello sul lago di Resia. La variegata ambientazione del bosco Talai, rende il tiro con l’arco un’avventura unica.
Chi ama correre o praticare il trailrunning trova numerosi sentieri e percorsi ben segnalati. Nelle grandi catene montuose si trovano, accanto a piacevoli sentieri panoramici, impegnative escursioni per un trekking di alta montagna. Sentieri ben segnalati garantiscono il piacere di passeggiate ed escursioni in mezzo all’imponente paesaggio alpino al confine tra Italia, Austria e Svizzera. Lungo tutti gli incantevoli percorsi si incontrano malghe e rifugi per rifocillarsi.
La regione è anche una meta apprezzata dai ciclisti. Gli amanti della mountain bike possono disporre di percorsi impegnativi di montagna, di più semplici piste panoramiche, di Single Trails e di Flow Trails.
Da non perdere è l’osservatorio astronomico presso il rifugio Maseben, situato a 2.267 metri, che offre un‘opportunità unica per immergersi nella profondità del cosmo. Persone specializzate offrono su richiesta “guide stellari”.
HIGHLIGHT:
Reschenpass CUP Wir bewegen euch!
3 Veranstaltungen ganz im Sinne von Sport,
Spaß und Panorama.
18.07.2020- Reschenseelauf
23.08.2020- Panoramamarsch in Langtaufers
20.09.2020- Saligen Marsch in St. Valentin auf der Haide
Passo Resia CUP Ti stiamo emozionando!
3 eventi animati dallo spirito dello sport,
del divertimento e del panorama.
18.07.2020- Giro Lago di Resia
23.08.2020- Marcia panoramica in Vallelunga
20.09.2020- Marcia „Saligen“ a San Valentino alla muta
Vor ziemlich genau 70 Jahren wurden die Naturseen Reschen- und Graunersee der südlichen Talsohle zum Reschenpass hin gestaut, um die beiden Seen und rund 500 ha Kulturgründe für die Stromerzeugung nutzbar zu machen. Zudem versank im Stauwasser ein Großteil des Dorfes Reschen und das gesamte Dorf Graun. Die Geschichte und das damit einher gegangene Unrecht dazu, wurde letzthin auch unter dem Titel „Das versunkene Dorf“ in Form eines Dokumentarfilms und eines Buches mit Zeitzeugen aufbereitet und nacherzählt. Der Film lockte über 18.000 Besucher in die Kinos und wurde mehrfach ausgezeichnet.
von Fabi Ludwig
Pralles Leben spielte sich vor dem zweiten Weltkrieg in den Dörfern Reschen, Graun und St. Valentin a.d.H. rund um die drei Naturseen des Vinschger Oberlandes ab. Reschen-, Mitter bzw. Grauner- und Haidersee durchfloss die junge Etsch, weite und ebene Acker- und Weideflächen begünstigten die Landwirtschaft/Viehzucht und ermöglichten auch eine touristische Nutzung. Hotels und Gasthöfe waren weitum bekannt und beliebt, denn die Seen boten Freizeitmöglichkeiten wie Baden und Bootsfahrten im Sommer und Eisstockschießen, Eis- und Schlittschuhlauf im Winter.
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden aber Pläne von Energiegesellschaften, die Seen und den Talkessel zur Energienutzung zu gewinnen. Ein erstes Projekt (1911) wurde aus geologischen Gründen nicht realisiert. Doch die faschistische Regierung Italiens unter Benito Mussolini griff diese Pläne nach der Annexion Südtirols zu Italien um 1920 wieder auf. Vordergründig sollte damit die Stromversorgung der Industrieanlagen in Bozen gewährleistet, aber auch die Italienisierung Südtirols vorangetrieben werden. Nach mehreren weiteren Konzessionsverweigerungen legte dann 1939 ein Sonderunternehmen des Montecatini Chemiekonzerns ein neues Projekt vor, welches 1940 genehmigt wurde. Da die Bevölkerung Südtirols mehrheitlich mit der Frage der Option bzw. des Dableibens oder Gehens beschäftigt war, konnte der aufkeimende Widerstand in Reschen und Graun, auch durch Desinformation begünstigt, im Keim erstickt werden. Die italienische Seite hoffte insgeheim sogar mit vielen Abwanderungen der deutschen Bevölkerung, um ihre Vorhaben besser umzusetzen. Im Frühjahr 1943 trat dann das Konzessionsdekret in Kraft, die begonnenen Bauarbeiten mussten aber wegen des Krieges unterbrochen werden. Die Grauner und Reschner hegten dadurch große Hoffnung, dass das Projekt aufgegeben werden musste. Doch 1947 kam alles anders und Vertreter der Montecatini präsentierten den definitiven Bauplan, der die folgenschwere Erhöhung des Wasserspiegels um 22 Meter also um 17 Meter mehr als die ursprünglichen 5 Meter beinhaltete. Von Anfang an wurde die Bevölkerung unzureichend über den Stand des Projektes informiert und auch dieser Umstand als nicht wesentlich erachtet. Doch neben dem Verlust von 500 ha Kulturgrund mussten rund 1000 Bewohner von Reschen und Graun Haus und Hof verlassen und sich ein neues Heim suchen, entweder in neuen Häusern am Rande des Stausees oder anderswo im Land. Die Entschädigungssummen waren zudem sehr gering und so entstand 1948 um Pfarrer Alfred Rieper ein Aktionskomitee, welches noch einmal mit Protestaktionen den Weiterbau stoppen wollte. Doch ohne Erfolg. Ein organisierter Marsch von Graun nach Reschen wurde zerschlagen und Pfarrer Rieper verhört und verwarnt. Inzwischen wurden mit Hilfe von Finanzspritzen der Elektrowatt aus Zürich die Arbeiten weitergeführt und erlangten mit der Probestauung im Sommer 1949 einen ersten tragischen Höhepunkt. Ein Jahr später wurden dann die Häuser und Kirchen im künftigen Stausee gesprengt und der Stausee in der heutigen Form aufgestaut, das Kraftwerk in Glurns feierlich eröffnet. Dramatisch und ungleich wenig feierlich war das Schicksal der Vertriebenen und „Aussigwasserten“. Daher berührt die Geschichte rund um den Reschner Stausee auch nach 70 Jahren sehr viele Menschen und darf nicht in Vergessenheit geraten. Einige dieser Geschichten erzählt der Dokumentarfilm „Das versunkenen Dorf“ mit den noch lebenden Zeitzeugen. Die historische Chronik der Ereignisse mit umfassendem Fotomaterial und weitere Zeitzeugenberichte können im Buch „Das versunkene Dorf“ nachgelesen werden. Für viele Betroffene ist und bleibt die Seestauung ein Unrecht, das tiefe Wunden geschlagen hat, für andere ist sie ein Zeichen des Fortschritts und der Neuorientierung. Auf jeden Fall ist sie Mahnmal, was faschistische Regime mit Minderheiten anrichten können und was man bereit ist, für den Fortschritt zu opfern.
Eine Vinschgerin bleibt nicht lange unerkannt. Wer hinhört, bemerkt die eigentümliche, leicht klappernde Redeweise der Sprechenden. Neben vielen originellen Dialektwörtern dürften die harte, kehlig-markante Aussprache von K- und P-Lauten, die Häufigkeit von zischenden Sch-Lauten, die i-Dominanz (Pōlli, Kini, inni, außi, sui, onni, siiri, hetzi), das rrollende R und die eine oder andere Vinschger Sprachspezialität dafür sorgen, dass der Vinschger Dialekt im Land und in angrenzenden Regionen gern gehört und lustvoll imitiert wird. Was freilich schwer gelingt. Doch plagen mich beim Schreiben über die mündliche, alltägliche Sprachvariante des Vinschgaus manche Zweifel, i hon Schpundus, weil es nicht eine Vinschger Dialektwelt gibt, sondern mehrere. Das Langtauferertal empfängt mit ureigenen Ausdrücken, da steht so mancher Vinschger mit fragendem Gesichtsausdruck und einem vorsichtigen Ha? Wos hosch gsogg? da.
Die Dorfbewohner rund um Haider- und Reschensee benutzen ein Lautsystem, das dem Dialekt des Oberen Gerichts (Nordtirol)
ähnelt, ein Ja wird zum Jou, das beliebte Beispiel ich habe mal eine Mütze gehabt wird als i hon amoll a Kopp kett gesprochen, während im übrigen Talbereich i hon amoll a Kopp kopp bleibt. Erzählt ein Stilfser eine Anekdote, schwingt die Sprache in einer singenden Melodik, die Latscher haben wiederum einen besonders klangvollen Umgang mit zusammengezogenen Vokalen wie ou. Innerhalb der Gemeinde Laas teilt sich der Vinschgau in zwei Großräume. Ab Eyrs aufwärts werden im Obervinschgau die Zwielaute ea verwendet, aus grün wird grean, aus schön wird schean, eine Blume ist eine Bloam, während von Laas abwärts im Mittel- und Untervinschgau die Bliamln schian und grian wachsen. Was einem Laaser natürlich über die Lippen kommt, ist für die Bewohner der Nachbardörfer schon fremd. Klingt beinahe nach babylonischer Sprachverwirrung, und das auf einer Länge von 70 Kilometern? Asou a Furm. Besonders konserviert hat sich der Vinschger Dialekt in den etwas abgeschlosseneren Seitentälern wie Schlinig, Matsch, Martell oder Schnals. Die späte Berührung mit dem Tourismus könnte auch eine Theorie dafür sein, dass sich der Vinschger Dialekt lange erhalten hat. Obwohl es zahlreiche Hinweise gibt, dass er langsam ausgeschliffen wird und sich ein Sprachbild ergibt, das dem seichten, fleasn Bachbett des Suldenbaches in Prad ähnelt, weil einige typische Phänomene seltener werden, gibt es ihn doch noch und mit ihm viele stolze Sprecher und Sprecherinnen, die sich nicht darum scheren, dass er etwas borstig klingt. Es ist den Vinschgern vorbehalten, die Fallsetzung umzuwerfen und mit dem 3. Fall zu kokettieren. Geschtern honni dir gsechn, i honn dir gearn. Bei aller Robustheit der Aussprache lässt sich im Vinschger Dialekt doch auch ganz gut schean tean, wie zahlreiche Ausdrücke und die Möglichkeiten der Verniedlichung belegen. Luis Stefan Stecher, Dichter und Maler aus Laas, hat mit seinem literarischen Werk der Korrnrliadr enthüllt, wie samtig und woach es klingen kann: Mai Maadele, mai Tschuurale, mai rutschlz Paalapirl …
In einem Punkt ist er Meister, der Vinschger Dialekt: im mehrdeutigen oder unklaren Reden. Wer zusammenkommt, der spricht, auch wenn er nichts zu sagen hat. Im Sommer heißt es Hosch worm?, morgens Bisch auf?, nach dem Wohlbefinden erkunden wir uns mit Geahts? oder Nochr?, das Tagwerk wird mit Wos geaht? geprüft und mit Jojo, loss geahn! lässt sich das Gespräch elegant beenden. Aiwoll, herrlich unscharf, aber doch gesellig, sellaweign will i itt long stirggn. Die exakte und verlässliche Seite zeigt sich in unzähligen Benennungen von landwirtschaftlichen Gegenständen und traditionellen Speisen, die nach und nach in Vergessenheit geraten, weil die Technisierung neue Möglichkeiten und Begriffe bringt, die alten weniger gebraucht werden und auch im Vinschgau modern, digital und mehrsprachig gelebt wird. Mit dem bäuerlichen Leben und Wirtschaften als ursprüngliche Lebensform ist der Dialekt am engsten verbunden. In diesem Feld steckt auch die größte Originalität, da die Wörter nicht wie heute der Standardsprache oder anderen Sprachen entnommen und lautlich angepasst wurden (Trog – Troug, Kern – Kearn, spielen – schpieln, Computer, Handy, Quarantäne), sondern phantasievolle Erfindungen sind oder sich häufig aus dem Mittelhochdeutschen entwickelt haben. Lautmalerische Dialektwörter wie s‘ Tatl, die Blootr, die Hoorleig, dr Biiz, dr Riffl, tschattrn, die Tschaltschn, eppas vrlappln, es glantschtrt, eppas drtean, maitrn, moul, murflan, prusman, groaglan, grounln, gschtrogglt, hintrschi, klumprn, Laggl, leechn, rottln, schelch, schtotzn, Schupf verwenden sui oder mir, äh wir, die Vinschger, wohl noch immer, ansonsten sind sie in den Dialektgedichten von Wilhelmine Habicher nachzulesen. Sie spielt auch mit dem Hang des Vinschgers zum Konjunktiv, zur Möglichkeitsform, der wie in anderen Dialekten absonderlich klingt: hatti, tatti, wari sind noch harmlos, wenn über andere gesprochen wird, klingt es er/sie hai gsogg/toun und möchte jemand seine Herangehensweise kundtun, lautet es i gangat, i tat, i lupfat, i sachat. Knapp und im modernen Sinn effizient ist der Dialekt mit dem vielseitig verwendbaren Wörtchen sė, es bedeutet das würde ich dir gerne schenken, bitte nimm mir das ab, da hast du - und genau so gebe ich diese Überlegungen jetzt in eure und Ihre, in enkre Hänt – sė, sie sind dazu gedacht, die Sprache weiterhin zu beobachten, zu lousn und zu reïdn, also zu pflegen, als verbindendes Element, als andauernd sich veränderndes System, das nicht ausschließt, weil es verstanden wird, und nicht einschließt, weil es großzügig vieles mit sich machen lässt.
Der Vinschger Dialekt gehört zur südbairischen Sprachfamilie, zusammen mit den Tiroler Dialekten und der Steirischen und Kärntner Mundart. Lange Zeit dominierte im Vinschgau aber die rätoromanische Sprache, wegen des rätischen Ursprungs und der jahrhundertelangen Zugehörigkeit zum Fürstbistum Chur. In Familien- und Flurnamen klingt das Rätoromanische noch nach. Im Spätmittelalter wurde dann das Deutsche modern, geistliche und weltliche Machthaber etablierten Mittel- und Neuhochdeutsch auch im Vinschgau. 1363 kam die Grafschaft Tirol zum großen Habsburgerreich und nach und nach wurden rätoromanische Schriftstücke weniger und die feudale Gesellschaft deutschsprachig. Dazu beigetragen hat die Calvenschlacht von 1499 und die folgenden Überfälle der Bündner Sieger auf die Vinschger Dörfer.
Wie sich ein traditionelles Handwerk entwickelte, florierte, endete und neu erfand, kann an der Geschichte der Gerberei und Pelzveredelung Pobitzer in Mals eindrucksvoll mitverfolgt werden. Umgangssprachlich als „Garber“ bezeichnet, haben dabei vier Generationen mitgewirkt. Als vorläufig letzter Entwicklungsschritt wurde das gesamte Produktionsgebäude der ehemaligen Gerberei vollständig renoviert und bietet nun Platz für einen Bauernladen mit Pelz- und Lederwaren, einem Bistro und Mietwohnungen. Traditionell stehen dabei weiterhin bäuerliche Produkte und lokale Kreisläufe im Sinne der Gründer im Mittelpunkt.
von Ludwig Fabi
Während des zweiten Weltkrieges erwarb Ignaz Pobitzer ein, unweit des eigenen Bauernhofes gelegenes Tischlereigebäude und eröffnete als gelernter Gerber mit fünf Gesellen eine Gerberei. Darin wurden hauptsächlich
Kuh-, Schaf-, Wildtier- und Ziegenhäute von den Bauern und Jägern aus Mals und Umgebung zu edlem Leder für die Schuster und Schneider des Vinschgaus verarbeitet.
Das Gerben ist eine der ältesten kulturellen Errungenschaften der Menschheit und hat seinen Ursprung bereits in der Altsteinzeit. Durch den Einsatz von Gerbstoffen wird das Hautgefüge von rohen Tierhäuten stabilisiert und damit zu Leder ohne Haare (Ledergerbung) oder zu Leder mit Haaren (Pelzgerbung oder Pelzzurichtung) verarbeitet. Aber bis das Endprodukt fertig ist, sind sehr viele handwerkliche Schritte nötig. Diese reichen von der Weiche, Beize, Entfettung, Entkalkung, Entwässerung, Gerbung, Glättung und Trocknung bis zur abschließenden Oberflächenbehandlung.
Bauern und Jäger brachten die Tierhäute oftmals mit der „Radelpeg“ (langer Schubkarren aus Eisen ohne Wanne) oder mit Rucksäcken zum Garber. Oft war dessen Zustand nicht mehr ganz so frisch, wie der langjährige Mitarbeiter Sebastian Habicher zu erzählen weiß, denn Tiere, die auf den Almweiden verendet waren, konnten meist nicht umgehend geborgen und geschlachtet werden.
Diese Häute mussten in der Werkstatt zuerst von Ungeziefer und andere Bakterien befreit werden. Bei Schlachtungen im Ort fragte der Garber immer nach dem Metzger, denn dann wusste er, wieviel Arbeit später auf ihn zukam und wieviel Fett vor dem Wiegen entfernt werden musste. Bezahlt wurde nach Gewicht der Häute. Mit dem Erlös konnten die Bauern den Metzger für die Schlachtung zahlen. Das reichlich zur Weiche benötigte Wasser wurde in der Gerberei Pobitzer zuerst in Becken und später in Fässern zum gerben gebracht und von der nahegelegenen Puni entnommen. Sebastian Habicher hat mehrere Jahrzehnte beim Garber viel und gerne gearbeitet. Eine Knochenarbeit war es, die Häute auf großen Marmorsteinen von der Fleischhaut zu reinigen. Seine Finger kann er dadurch nicht mehr ganz durchstrecken. „Aber wie der Schoffer will“, lautete immer seine Devise. Die Abwässer nach dem Gerbvorgang, so weiß er weiter zu erzählen, wurden über das Waalsystem wieder in die angrenzenden Felder geleitet. Das tat aber dem Wachstum des Grases keinen Schaden, im Gegenteil.
1950 übernahm der Sohn von Ignaz, Peppi Pobitzer den Betrieb. Als einer der ersten in Mals hatte er ein Transportauto und belieferte die Vinschger Schuster mit Leder. Ende der 60iger Jahre stieg sein Sohn Ignaz in die Gerberei ein und begann mit der Weißgerberei und verarbeitete die angelieferten Felle zu edlen Pelzen, welche vor allem zu Dekorationszwecken verwendet wurden. Dabei ist der Vorgang ähnlich wie bei der Lederherstellung, allerdings müssen noch die erhaltenen Fellhaare gekämmt, getrocknet und gebügelt werden. Die Gerberei Pobitzer erhielt damit ein neues Standbein und auch das Gerben entwickelte sich weiter. Wurden vorher Fichten- und Eichenrinden zur Gerbung verwendet, setzte sich nun die chemische Gerbung durch. Die Dauer der Gerbungsvorgänge verringerte sich dadurch von drei Monate auf drei Wochen. Nach dem plötzlichen Tod von Ignaz Pobitzer im Jahre 1993 führte seine Frau mit Hilfe des langjährigen Mitarbeiters Sebastian Habicher den Betrieb weiter.
Jahren ebenfalls in die Lederwelt einzusteigen, erlernte aber nicht den Beruf des Gerbers, sondern des Taschners bzw. Sattlers. Dadurch, eine gesunkene Nachfrage nach Fellen und neue Anforderungen an Gebäude und Maschinenpark bedeuteten das Aus des Gerbereibetriebes in Mals. Michael Pobitzer suchte nach neuen Wegen, um wirtschaftlich zu überleben, wollte aber Tradition, die Regionalität und hohe Qualität von Produkten wahren. Als verlässlicher Partner für die lokale Bauernwelt, sei es von Lederreparaturen an Kuhglocken über Traktorriemen bis hin zum Verkauf von Lederhosen, besonderen Pelzen und Krampusfellen, galt es den guten Namen zu halten. Da kam ihm die Idee eines Bauernladens und die erste Umbauphase wurde gemeinsam mit dem Raumgestalter Karl-Heinz Steiner in Angriff genommen. 2010 eröffnete dann der Bauernladen mit angrenzendem Verkauf von Lederwaren. Dieser ist in der großen Produktionshalle im Untergeschoss des Gebäudes untergebracht. Nach und nach wurden das restliche Untergeschoss und das Obergeschoss renoviert. Doch lokalen, bäuerlichen Produkten wollten nicht nur verkauft werden, sondern sollten auch vor Ort genossen werden. Daher reifte zudem die Idee, ein eigenes Bistro mit bäuerlichen und biologischen Produkten aus der Region zu errichten, zumal der Standort an der Hauptstraße verkehrstechnisch günstig gelegen ist. Doch die Führung eines Ladens und eines Gastronomiebetriebes schien ihm doch zu aufwendig und durch einen Zufall ist die Sozialgenossenschaft Vinterra ins Spiel gekommen. Diese hatte schon länger die Errichtung eines Gastronomiebetriebes als Ergänzung des eigenen biologischen Landwirtschaftsbetriebs ins Auge gefasst. Nach weiteren Umbaumaßnahmen wurde dann im September 2019 das Bistro Vinterra angrenzend an den Bauerladen eröffnet. Dadurch war die komplette Renovierung des ehemaligen Produktionsgebäudes Gerberei Pobitzer innen und außen abgeschlossen. Erhalten geblieben ist aber immer noch das Flair der ehemaligen Gerberei und wenn man den Bauernladen betritt, kommt einem immer noch der typische Ledergeruch entgegen, welcher gemeinsam mit verschiedenen Geräten im Park- und Eingangsbereich an das traditionelle Handwerk des Gerbens erinnern. Das Angebot im Bauerladen erstreckt sich aber weit darüber hinaus auf eine breite Palette von lokalen bäuerlichen Produkten und die Einrichtung ist kreativ und funktionell. Ebenso das Bistro, welches ebenfalls nach den Ideen von Karl-Heinz Steiner ausgebaut und eingerichtet wurde. Beide Strukturen übertragen nun das Ansinnen in die heute Zeit, gemeinsam mit lokalen Produzenten hochwertige bäuerliche Produkte zu erhalten oder vor Ort zu genießen.
Dessen Sohn Michael entschied sich mit 15 Jahren ebenfalls in die Lederwelt einzusteigen, erlernte aber nicht den Beruf des Gerbers, sondern des Taschners bzw. Sattlers. Dadurch und eine gesunkene Nachfrage nach Fellen und neue Anforderungen an Gebäude und Maschinenpark bedeuteten das Aus des Gerbereibetriebes in Mals. Michael Pobitzer suchte nach neuen Wegen, um wirtschaftlich zu überleben, wollte aber Tradition, die Regionalität und hohe Qualität von Produkten wahren. Als verlässlicher Partner für die lokale Bauernwelt, sei es von Lederreparaturen an Kuhglocken über Traktorriemen bis hin zum Verkauf von Lederhosen, besonderen Pelzen und Krampusfellen, galt es den guten Namen zu halten. Da kam ihm die Idee eines Bauernladens und die erste Umbauphase wurde gemeinsam mit dem Raumgestalter Karl-Heinz Steiner in Angriff genommen. 2010 eröffnete dann der Bauernladen mit angrenzendem Verkauf von Lederwaren. Dieser ist in der großen Produktionshalle im Untergeschoss des Gebäudes untergebracht. Nach und nach wurden das restliche Untergeschoss und das Obergeschoss renoviert. Doch lokale, bäuerliche Produkten wollten nicht nur verkauft werden, sondern sollten auch vor Ort genossen werden. Daher reifte zudem die Idee, ein eigenes Bistro mit bäuerlichen und biologischen Produkten aus der Region zu errichten, zumal der Standort an der Hauptstraße verkehrstechnisch günstig gelegen ist. Doch die Führung eines Ladens und eines Gastronomiebetriebes schien ihm doch zu aufwendig und durch einen Zufall ist die Sozialgenossenschaft Vinterra ins Spiel gekommen. Diese hatte schon länger die Errichtung eines Gastronomiebetriebes als Ergänzung des eigenen biologischen Landwirtschaftsbetriebs ins Auge gefasst. Nach weiteren Umbaumaßnahmen wurde dann im September 2019 das Bistro Vinterra angrenzend an den Bauerladen eröffnet. Dadurch war die komplette Renovierung des ehemaligen Produktionsgebäudes Gerberei Pobitzer innen und außen abgeschlossen. Erhalten geblieben ist aber immer noch das Flair der ehemaligen Gerberei, denn wenn man den Bauernladen betritt, kommt einem immer noch der typische Ledergeruch entgegen, welcher gemeinsam mit verschiedenen Geräten im Park- und Eingangsbereich an das traditionelle Handwerk des Gerbens erinnern. Das Angebot im Bauerladen erstreckt sich aber weit darüber hinaus auf eine breite Palette von lokalen bäuerlichen Produkten und die Einrichtung ist kreativ und funktionell. Ebenso das Bistro, welches ebenfalls nach den Ideen von Karl-Heinz Steiner ausgebaut und eingerichtet wurde. Beide Strukturen übertragen nun das Ansinnen in die heute Zeit, gemeinsam mit lokalen Produzenten hochwertige bäuerliche Produkte zu kaufen oder vor Ort zu genießen.
Die perfekte Symbiose in einer fast unberührten Naturlandschaft
Obervinschgau – Der Tag beginnt sehr früh. Um vier Uhr morgens beginnen die HirtInnen und SennerInnen mit ihrer Arbeit. Das Vieh bleibt im Freien, genießt viel Bewegungsfreiheit, hochwertiges Futter und ein optimales Klima. Dadurch ist die Milch von hoher Qualität und wird mit viel Können und Liebe zum weitum bekannten Vinschger Almkäse verarbeitet.
Der Obervinschgau ist geprägt von vielen kleinen Dörfern und schmalen Seitentälern an deren Ende die meisten Almen zu finden sind. In einer ruhigen Umgebung, frischer Luft und wunderbaren Aussichten meistern die SennerInnen täglich die Herausforderungen am Berg.
Die Almenwirte im Obervinschgau sind bekannt für ihre Gastfreundschaft, die regionale Küche und den einzigartigen Vinschger Almkäse. Einige erhielten Auszeichnungen, bieten eine Schaukäserei und raffinierte, traditionelle Gerichte. Alle Almen sind über familienfreundliche, meist auch fahrradtaugliche Wege erreichbar und Ausgangspunkt für weitere Wanderungen zu den umliegenden Berggipfeln.
L’Alta Val Venosta, le sue malghe e il loro formaggio
La simbiosi perfetta in un paesaggio naturale e autentico
L’Alta Val Venosta - La giornata inizia molto presto. Già alle quattro del mattino i pastori e i malgari iniziano il loro lavoro. Le mucche stanno all‘aperto, godono di molta libertà di movimento, di un mangime di alta qualità e un clima ottimale. Di conseguenza, il latte è di ottima qualità e viene trasformato con grande abilità e amore in un formaggio molto conosciuto.
La regione dell‘Alta Val Venosta è caratterizzata da numerosi piccoli villaggi e strette valli laterali, alla fine quali si trova la maggior parte delle malghe. In un ambiente tranquillo, aria fresca e con una vista meravigliosa, i malgari padroneggiano le sfide della montagna.
I padroni delle malghe dell‘Alta Val Venosta sono noti per la loro ospitalità, la cucina regionale e il formaggio speciale della malga. Alcuni hanno ricevuto premi, offrono caseificio dimostrativo e piatti tradizionali. Tutte le malghe sono raggiungibili su sentieri adatti alle famiglie, la maggior parte dei quali adatti anche per biciclette, e sono punti di partenza per ulteriori escursioni sulle cime circostanti.
Ein Tag am Erlebnisberg Watles
Von Prämajur oberhalb Burgeis erreicht man, über einen gemütlichen Wanderweg im Wald, oder mit dem Sessellift, die Bergstation und die Plantapatschhütte mit dem atemberaubenden 360° Panorama und Blick auf König Ortler. Beim Spielesee mit Holzfloß, Erlebnisrutsche und vielem mehr können sich die Kinder austoben, während die Eltern nebenan auf den Holzliegen entspannen. Die großzügige Sonnenterasse der Plantapatschhütte lädt zum Verweilen und Genießen der regionalen Küche ein. Die Abfahrt im Watles Rider zurück zur Talstation garantiert den abenteuerlichen Abschluss eines besonderen Tages.
NEU
Sommer - Saisonskarte für Erwachsene 50€,
für Senioren & Studenten 35€
und für Kinder 15€ (bis JG 2008)
Touristik & Freizeit GmbH
St. Benedikt-Straße 1, 39024 Mals
Tel. +39 0473 831 190, info@watles.net
www.watles.net
Una giornata sulla montagna d’avventura Watles
Da Prämajur sopra Burgusio su un piacevole sentiero escursionistico nel bosco o con la seggiovia, si raggiunge la stazione a monte e il rifugio Plantapatsch con un panorama a 360 gradi e vista sul Re Ortles. Al lago dei giochi con la zattera di legno, lo scivolo avventura e molto di più, i bambini possono sfogarsi mentre i genitori si rilassano sulle sdraio di legno accanto. L‘ampia terrazza soleggiata del rifugio Plantapatsch invita a soffermarsi e a gustare la cucina regionale. Il ritorno alla stazione a valle con i Watles Riders è la conclusione avventurosa di una giornata eccezionale.
NOVITÀ
Abbonamento stagionale estivo - per adulti 50€,
per anziani e studenti 35€
e per bambini 15€ (nato prima del 2008)
Turismo & Tempo Libero srl
Via San Benedetto 1, 39024 Malles
Tel. +39 0473 831 190, info@watles.net
NEU –NOVITÀ!
360° Obervinschgau - ein traumhafter neuer Rundwanderweg verbindet die Dörfer des Obervinschgaus, bietet auf neun Etappen eine Vielzahl an landschaftlichen und kulturellen Höhepunkten, und individuelle, interaktive Naturinstallationen.
360° Alta Val Venosta - un nuovo fantastico sentiero circolare collega i paesi dell‘Alta Val Venosta, offre, su nove tappe, una varietà di highlight paesaggistici e culturali e installazioni naturalistiche individuali e interattive.
Die Klostergemeinschaft wünscht sich, dass das Bistro eine Stätte der Begegnung und Gastfreundschaft werde, die weit in die Umgebung ausstrahlt im Sinne des so irdischen wie transzendent funkelnden Leitsatzes „Zum Wohl für Leib & Seele“.
von Andreas Waldner
Im Sommer 2019 wurde das Klostercafe fertig gestellt und auf den Namen INVITO getauft. Das Nebengebäude hinter den Klostermauern war eine Sägerei. Im Umwidmungsplan setzte sich das bewährte Motto des Architekten Werner Tscholl durch: Altes bleibt alt, Neues wird neu. Im Untergeschoss befand sich eine Knochenmühle, das Sägemehllager, der Betonsockel des Sägewerkes und der Skiraum der Klosterschüler (bis 1986). Diese Räume beherbergen nun Damen- Herren- und Behinderten-WC, Kühlanlagen, Getränkekeller, Dusche und WC für das Personal, Wendeltreppe und Warenaufzug. Sogar die alte Säge, die Maschine mit der Blockwagentransporteinrichtung, ist im Gästeraum oben erhalten geblieben. Rundherum wurden die Sitzgelegenheiten gruppiert. Die Räumlichkeit mit Tresen und einer Kleinküche erlaubt die Versorgung von ungefähr 30 Personen. Bei gutem Wetter stehen weitere 35 schöne Terrassensitzplätze mit rollstuhlgerechtem Zugang auf dem ehemaligen Holzeinzug zur Verfügung. Das Gebälk bleibt auf Sicht. Vor allem abends ist der Raum mit seinem indirekten Licht und der Ausleuchtung des Dachstuhls sehr beeindruckend. Alt und modern - ein Rendezvous der Gegensätze - schafft das einzigartige Ambiente. Nicht zuletzt finden die Gäste hier oben eine neue, ungewohnte Aussicht über die Dächer des Klosters. Hier hat Bruder Nikolaus über Jahrzehnte gearbeitet. Dazu gehörte u.a. das Schärfen von Sägen, Messern und Fräswerkzeug. Nach dem Schnitt wurde das Schnittholz wie Balken, Kanthölzer, Bohlen und Bretter sortiert, gelagert, getrocknet und für die Weiterverarbeitung bereitgestellt. Jetzt leitet Anni Bernhard dort das Klostercafe mit viel Fachkompetenz, Freude und Herzlichkeit, welche auch bei ihren Mitarbeitern spürbar ist. Nach dem Besuch vom Klosterhof mit Kirche, Krypta, Museum, Kutschenraum, Bibliothek, Klosterladen oder auch dem Weinberg haben die Besucher in der neuen Struktur Gelegenheit, die Eindrücke wirken zu lassen und zu entspannen.
Reduzierte Öffnungszeiten:
Aufgrund der Corona-Situation ist vom
15.06. – 15.07. von 11.30 – 17.00 Uhr geöffnet.
Normale Öffnungszeiten ab dem 15. Juli:
Vom 15. März bis 31. Oktober sowie
vom 27. Dezember bis 05. Jänner
Montag bis Samstag von 10.00 bis 17.00 Uhr
Geschlossen an allen Sonntagen und
kirchlichen Feiertagen,
ausgenommen Ostermontag und Pfingstmontag.
Marienberg betreibt eine gut besuchte Webseite, auf der jederzeit über aktuelle Events und Neuigkeiten informiert wird.
www.marienberg.it
Im Rätischen 3-Ländereck zwischen Österreich, Schweiz und Südtirol gab es in der Zwischen- und Nachkriegszeit ein illegales Berufsbild – die Schmuggler – bekämpft von den italienischen Zollbeamten oder wie der Volksmund sagte, den “Finanzern”. Der Vinschgau war zu dieser Zeit ein sehr armes Gebiet und die Menschen lebten vielfach aus der Hand im Mund. Der Krieg hatte seine Spuren hinterlassen und die Armut war groß.
Junge Burschen, die vor Kraft nur so strotzten, konnten und wollten sich mit dieser Situation nicht abfinden und versuchten sich als Schmuggler. Geschmuggelt wurde fast alles was man zum Leben brauchte. Von Tabakwaren, Kaffee, Zucker Maschinen, Vieh bis hin zu Waffen für Wilderer, alles war mit dabei. Die gut organisierten Schmuggler waren sowohl im Import als auch im Export tätig. Auch damals schon wurde versucht, Leerwege zu vermeiden und die Besten wussten genau was sie in welche Richtung mitnehmen mussten. Unterwegs waren die Jungs in den Wäldern und Bergen des oberen Vinschgau, dem Dreiländereck. Ortskundig wie sie waren, konnten sie sich sogar im Dunklen gut orientieren. Auf einer Seite trieb sie die Notwendigkeit sich einige Lira dazu zu verdienen an, auf der anderen Seite war es auch eine Sucht. So richtig amüsant wurde eine Schmugglernacht, wenn die Burschen die Finanzer nach Strich und Faden austricksen konnten. Die Beute war dann nur noch zweitrangig.
Ein richtig guter Schmuggler hatte neben den körperlichen Voraussetzungen sehr viel Grips und hatte was in der Birne. Heute kaum zu glauben, dass das Schmuggeln ohne flächendeckendes Telefon, Internet und Handy funktionierte. Man hat sich einfach gegenseitig geholfen und ein Handschlag oder ein Wort war ein unanfechtbarer Vertrag. Einmal Komplize immer Komplize.
Auf den Höfen und Almen waren bestimmte Warndienste installiert. Hängte die Laterne z.B. am obersten Fenster, war es besser einen Umweg zu machen, da die ein Zeichen für die Grenzpatrouille war, welche umherstreifte. Auch eine Fahne oder ein Fetzen Stoff am Gipfelkreuz, angebracht meistens von den Hirten, wurde als Warnung gedeutet. Es war täglich ein Katz und Mausspiel jedoch mit sehr unangenehmen Folgen für die Schmuggler die nicht schlau genug waren und von den Italienern gestellt wurden. Was den Finanzern jedoch sehr sehr selten gelang. Jeder Schmuggler wusste, dass es gefährlich ist. Daher kommt auch der etwas heldenhaft verbreitete Satz: “Wir Schmuggler sind mit einem Bein im Grab und mit einem Bein im Gefängnis, unsere Seele und unsere Gedanken werden Die jedoch nie bekommen.”
Ein halbes Jahrhundert später besuchen wir diese Wege mit unseren Drahteseln und tauchen in eine Welt der lokalen Kreisläufe zur damaligen Zeit ein. Gut war diese Zeit für die Menschen damals sicher nicht, jedoch das” ZOMHOLTN MIASMR” war von einer so großen Wertigkeit, dass es über die anderen Unannehmlichkeiten hinweghalf. So machen das Komplizen eben.
Die Komplizentour
Die Komplizentour DAS ORIGINAL wird in drei Tagen gefahren, wobei täglich zwischen 1500 und 2000 hm zu bewältigen sind. Die Tour führt uns über alte Schmugglerwege im drei Ländereck vom Reschenpass bis zum Stilfserjoch. Aus Respekt vor diesen Burschen, die mit viel Leidenschaft das tägliche Brot verdienen mussten, ist diese Tour für E-Bikefahrer nicht geöffnet. Es wird auch keinen luxuriösen Gepäcktransport geben. Wir werden mit so wenig wie möglichen Habseligkeiten im Rucksack unterwegs sein. Das Bikeshuttle wird nur am Tag eins eingesetzt um zum Startpunkt der Tour zu kommen.
Buchung
Diese Tour ist über den gesamten Zeitraum für Gruppen buchbar. Wichtige Info: Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 3 Pers. Bei nicht erreichter Mindestteilnehmerzahl gibt es die Möglichkeit für 3 Pers. zu honorieren und die Komplizentour findet statt.
Programm
Tag 1
Reschenpass – Sesvennahütte.
48 km – 2093 hm – 2006 tm
Tag 2
Sevennahütte – Taufers im Münstertal.
43 km – 1700 hm – 2700 tm
Tag 3
Münstertal – Schmugglerscharte –
Piz Tschavalatsch – Prad am Stilfserjoch.
35 km – 1500 hm – 1700 tm
Tag 4 auf Wunsch
Wir übernachten im Tibetthaus am Stilfserjoch.
Mit den legendären Piz Umbrail schliesen wir die Tour ab.
33 km – 750 hm – 2675 tm
Kondition
Es braucht eine solide Grundkondition die es den Teilnehmern ermöglicht die Höhenmeter im Ihren Wohlfühl- Modus zu absolvieren. 500 hm Steigleistung pro Stunde sollten die Komplizen gut schaffen. Auch Tragepassagen müssen bewältigt werden.
Ein Komplize oder eine Komplizin darf nicht zimperlich sein. Es braucht einiges an Leidenschaft um am Ende das Komplizen Abzeichen mit nach Hause zu nehmen.
Testo e Foto: Gianni Bodini
Fino al 1892 Solda era raggiungibile solo percorrendo malagevoli sentieri e una mulattiera, ma a partire da quell’anno, nel quale venne inaugurata la strada costruita su iniziativa privata per promuovere il turismo alpino, si arriva a Solda comodamente. Questa conca posta a 2000 metri di quota era già abitata dal medioevo da alcune famiglie che praticavano un’agricoltura di sopravvivenza e una modesta attività mineraria.
A partire dal diciannovesimo secolo, con la nascita di quel fenomeno divenuto poi l’alpinismo, Solda divenne ben presto una meta ambita da alpinisti e viaggiatori di tutta Europa. Nel 1871 vennero registrati 200 turisti, diventati 9.500 nel 1911, prima dello scoppio della Grande Guerra. Ghiacciai e cime selvagge sovrastano questo piccolo centro e sopra tutte svetta l’Ortles, salito per la prima volta già nel 1804, che con i suoi 3.906 metri era la cima più alta in tutto l’impero austroungarico! Gli fanno da corona il superbo Gran Zebrù (il toponimo locale: Königsspitze = Cima del re, la dice tutta), la cima Vertana, il Cevedale e una trentina di “tremila”. Una buona rete di sentieri permette delle favolose escursioni, dalle più rilassanti a quelle per specialisti e una serie di rifugi alpini offre ospitalità in quota. Oggi Solda è indubbiamente il più importante centro alpino della Val Venosta e nonostante l’aumento di turisti e di hotels ha mantenuto il suo fascino dovuto in massima parte all’insuperabile panorama. La lista degli ospiti famosi è lunghissima e tra questi ne cito solamente quattro: l’esploratore e cartografo Julius Payer, Sir Winston Churchill, Reinhold Messner e Angela Merkel!
Roland Thöni aus Trafoi zählte anfangs der 1970er Jahre zu den erfolgreichsten Skirennläufern der Welt. Er kannte jede Ecke des Sommerskigebietes Stilfser Joch, wo er oft trainierte. Bei der Olympiade in Sapporo 1972 gewann er für Italien sensationell die Bronze Medaille im Slalom. Er war auch Fußballtrainer und Schafhirte.
von Magdalena Dietl Sapelza
Mit der Startnummer drei und einem Pflaster auf dem Auge stand Roland Thöni am 13. Februar 1972 im Starthaus des Olympia-Slaloms am Hang der Teine Piste im Japanischen Sapporo. Eine Viertel Stunde vorher hatte der Team-Arzt noch seinen Bluterguss am linken Auge behandelt, dener sich am Tag zuvor beim Training zugezogen hatte, als ihm eine Slalomstange ins Gesicht schlug. Damals waren die Stangen im Vergleich zu den heutigen Kippstangen noch starr und unflexibel. Die Schwellung am Auge beeinträchtigte seine Sicht. Doch Roland war hoch motiviert, so schnell wie möglich durch den Stangenwald zu wedeln und eine Medaille zu holen. Vollmundig hatte er das angekündigt. Er strotzte vor Selbstbewusstsein. Denn er wusste, dass er gut in Form war und mit den besten Skirennläufern der damaligen Zeit mithalten konnte. Und er schaffte dann auch sensationell die fünftbeste Zeit im ersten Durchgang. „Dabei habe ich minimal gesehen“, erinnert er sich. Eine weitere Behandlung folgte vor dem entscheidenden zweiten Lauf. Die angepeilte olympische Medaille war in Reichweite. Im Schnetreiben setze er alles auf eine Karte und gewann die Bronzemedaille, hinter seinem Landsmann Gustav Thöni, der Zweiter wurde, und dem Sieger Francisco Fernandez Ochoa aus Spanien. Der Erfolg der beiden Trafoier in Sapporo versetzte die Skibegeisterten im Vinschgau in einen Freundestaumel, der sich Tage später in einem riesigen Empfang widerspiegelte. In zwei „Cabriolet“, die der FIAT-Chef Gianni Agnelli – ein Freund Rolands – bereit gestellt hatte, erreichten die beiden Olympioniken den Vinschgau. „Von Partschins bis Trafoi hat jede Gemeinde etwas organisiert“, erklärt Roland. „Dieses Erlebnis war außergewöhnlich für mich. Es war ein bewegendes Gefühl, eine Olympiamedaille um den Hals zu tragen.“ In Trafoi wurde die ganze Nacht gefeiert. Roland war der Schwarm vieler Frauen und verstand es auch, diese Zuneigungen zu genießen.
Das Skifahren lernte Roland, wie auch seine vier Geschwister, im frühen Kindesalter in Trafoi unter der Obhut des Vaters Friedrich Thöni. Dieser war Betreiber eines Sportgeschäftes, Skilehrer und Pionier beim Aufbau des Sommer-Skigebietes Stilfser Joch. Jede freie Minute schnallte Roland seine „Bretteln“ an. Im Sommer verdiente er sich ein kleines Taschengeld mit dem Sammeln von Bergkräutern. Gefragt war vor allem der Alpenschafgarben für die Herstellung des Kräuterlikörs „Braulio“. Im Alter von zehn Jahren, als er bereits einige Skirennen gewonnen hatte, starb sein Vater. Roland verlor seine wichtigste Bezugsperson. „Ich kämpfte weiter, um im Skizirkus mithalten zu können. Und es war verdammt schwer“, erklärt er. 1966 durfte er mit der Österreichischen Skinationalmannschaft am Stilfser Joch trainieren. Diese bereitete sich dort auf der Weltmeisterschaft in Portillo vor. Er konnte sich mit Größen wie Karl Schranz und Heini Messner messen und einiges dazulernen.
Als aufstrebender Skirennläufer genoss er dann trainingsbedingte Freiheiten zuerst in der Heimschule in Meran und später in der Handelsschule in Mals.
Durch gute Rennergebnisse erreichte er 1970 die Aufnahme ins italienische Nationalteam. „Das ist ein harter Kampf gewesen, man hat mich oft benachteiligt“, betont er. Dass er im Fiat-Chef-Gianni Agnelli einen väterlichen Freund und Fürsprecher gefunden hatte, war hilfreich. Die beiden waren sich in Sestriere begegnet, wo sich Roland zum Training aufhielt. Agnelli bestand darauf, dass Roland ihn bei den täglichen Abfahrten ganz früh am Morgen begleite. „Sein Hubschrauber war unser Lift“, erzählt er. Roland trainierte alle Disiplinen und gewann sein erstes Slalom- Weltcuprennen in Madonna di Campiglio. Beim Hahnenkamm-Slalom in Kitzbühl 1971 erweckte er dann die Aufmerksamkeit der Weltpresse, als er im ersten Lauf mit der hohen Startnummer 72 die viertbeste Zeit fuhr. Nach dem zweiten Lauf war er Siebter in der Gesamtwertung. „Die Fernsehsender mussten die Übertragungszeit verlängern, weil ich im zweiten Lauf erst mit der Nummer 64 starten konnte“, schmunzelt er. Das war ein Jahr vor der Olympiade in Sapporo.
Nach der Bronzemedaille holte er sich noch eine Reihe guter Ergebnisse bevor er seine Karriere verletzungsbedingt beendete. „Es war eine schöne Zeit. Ich habe immer hart trainiert, aber auch ausgiebig gefeiert“, meint er.
In Sulden öffnete er 1975 mit seiner Partnerin Flora Oberkalmsteiner ein Sportgeschäft mit Skiverleih, den er seither betreut. Sohn Marc wurde 1978 geboren.
Neben dem Skisport galt Rolands Leidenschaft immer auch dem Fußball. Als Trainer eroberte er mit der Schludernser Mannschaft 1990/91 den Meistertitel. Dank seiner Beziehungen arrangierte er in Schluderns sogar den Besuch des damals besten Fußballers der Welt Diego Maradona.
Mit der Zeit wurde es immer ruhiger um Roland. Er suchte den Ausgleich in der Natur. 2008 wurde aus dem einstigen Skiass sogar ein Schäfer. Von Vertretern des Trafoier Schafzuchtverein war er gefragt worden, ob er nicht aushilfsweise einspringen könnte, nachdem der eigentliche Schäfer ausgefallen war. „Aus einem Sommer als Schäfer sind sieben Sommer geworden“, sagt er. Dem einstigen Lebemenschen Roland behagte die Abgeschiedenheit bei den Schafen. Und als Jäger beobachtete er auch die Wildtiere. Noch heute ist er oft bei Bergwanderungen anzutreffen, aber immer öfters auch als Babysitter seiner drei Enkelkinder.
Sporttrophäen sucht man vergeblich in seiner Wohnung. Alle seine Pokale hat er an Skiclubs verschenkt, als Preise für Skirennen. Auch die Bronzemedaille aus Sapporo ist irgendwie verschollen. Er nimmt es gelassen, hängt nicht an Erinnerungsstücken, denn er lebt nach dem Motto: „Die Vergangenheit ist vorbei. Nur die Gegenwart zählt.“
... nur die Gegenwart zählt.“