Careteam Tagung

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Südtirol/Vinschgau/Schlanders – Die zweite landesweite Careteam Tagung fand am 15. März in der Basis Venosta in Schlanders statt. 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmer querbeet aus dem Bildungsbereich nahmen daran teil. Der Grund: Psychisch Erste Hilfe bei Notfällen zu leisten ist genauso wichtig wie körperlich Erste Hilfe zu leisten.

von Angelika Ploner

Aus allen Landesteilen kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten landesweiten Careteam Tagung in Schlanders. 240 Anwesende querbeet aus dem Bildungsbereich - Schulführungskräfte, Mitglieder von Care-Teams und Kindergartenpersonal - fanden sich am 15. s22 caret2März in der Basis Venosta ein. Ein Careteam - und das sei als Erklärung vorausgeschickt - gibt es an jedem Kindergarten und an jeder Schule. Es ist dies ein Kriseninterventionsteam, das bei Notfällen oder Ausnahmesituationen wie zum Beispiel Unfällen oder Todesfällen aktiv wird. Sie leisten Erste Hilfe für die Psyche und die Seele und sind geschult, um kompetent und angemessen reagieren zu können.
Verena Rinner (Bild unten), die Direktorin des OSZ Schlanders leitete und moderierte die ganztägige Tagung mit einem Hauptvortrag von Ruth Warger (Bild oben) und verschiedenen Workshops. Lob gab es für die drei ehemaligen Direktoren und Initiatoren: Pepe Kühebacher, Reinhard Zangerle und Karl Spergser (Bild unten). Zangerle wörtlich: „Ich freue mich, dass Ideen wachsen und gedeihen. Careteams sind eine Notwendigkeit, die wie das Wort sagt Not wenden.
Bildungs-Landesrat Philip Achammer zollte Respekt: „Dass, was wir theoretisch von Bildung verstehen, setzen Sie um. Danke, dass Sie das machen. Die Careteams in Schule und Kindergarten signalisieren den Kindern und Jugendlichen: Wir sind immer für euch da. Mit Liebe, Empathie und Zuwendung.“
Drei Säulen stützen die Arbeit der Careteams: Vorsorge, Fürsorge und Nachsorge. Es hat sich seit Corona ein neues - erweitertes - Bewusstsein für Krisen entwickelt.
Notfallpsychologe Erwin Steiner zu den Anwesenden: „Wenn Zuhause alles drunter und drüber geht, gibt Schule und Kindergarten Stabilität und eine gewisse Normalität. Genauso wichtig wie körperliche Erste Hilfe zu leisten ist es psychologisch Erste Hilfe zu leisten und das Wissen dafür zu haben. Wir wissen, dass eine Wunde bei guter Erstversorgung schneller heilt und weniger Narben bleiben. Genauso ist es bei guter psychischer Erstversorgung.“
Notfallpsychologin Ruth Warger referierte zum Thema „Krisenkommunikation im Notfall.“ Warger erklärte: „Notfall heißt Chaos. Und Information ist da das wichtigste: glaubwürdige, zeitnahe, und offensive Kommunikation fördert Vertrauen, das Sicherheitsgefühl und reduziert Missverständnisse.“ Schulführungskräfte sollten immer erreichbar sein. Telefonlisten jedes Jahr aktualisiert werden. Der wichtigste Punkt in der Kommunikation im Krisenfall ist den Informationsfluss festzulegen. Wer informiert wen, wann, wo, wie, worüber? Der Fokus in der Kommunikation liegt auf: Wie geht es weiter? Was wird getan? Immer von der Emotion in die Aktivität kommen: Das ist eine Grundregel in der Krisenkommunikation.
Nach dem Hauptvortrag waren „Selbstschutz und Psychohyghiene“, Umgang mit schweren Erkrankungen“ und Suizid“ jene Themen, die am Vor- und Nachmittag in Workshops mit verschiedenen Referenten vertieft wurden.

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