Rom Info ins Tal

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von Albrecht Plangger - Das Parlament ist zu. Die Parteien schlagen sich mit Listenerstellung, Unterschriftensammlung, Kandidatenauswahl und den Parteisymbolen herum, während die Parlamentarier allesamt um ihre Wiederwahl zittern oder auf einen Listenplatz hoffen, der laut Hochrechnungen eine Wahl ermöglichen würde. Die Reduzierung der Parlamentarier um ein gutes Drittel bereitet überall Probleme. Das große politische Ausbluten der periphären Landgemeinden beginnt. Auch mich selbst hat es getroffen. Keine Chance gegen die politische Elite der großen städtischen Zentren. Der Vinschgau ist eben nur ein Anhängsel am großen Wahlkreis „Nord“ mit Pustertal und Eisacktal, hat kaum wirtschaftliche und politische Beziehungen zu diesen Landesteilen und wird daher nie mehr in diesem Einerwahlkreis einen Parlamentarier stellen können. Der Vinschgau hat gut 20.000 Wähler, während die andere Bezirke über 150.000 Wähler haben. Auf der anderen Seite im Senatswahlkreis Vinschgau/Burggrafenamt wird der große Bezirk Burggrafenamt immer imstande sein, den einzigen Sitz zu verteidigen, sodass der Vinschgau vom Parlament nun wohl ausgeschlossen sein wird. Hoffnung auf Besserung gibt es nur über ein neues Wahlgesetz, das hoffentlich irgendwann kommen wird. Ende August, anfangs September wird es wieder Parlamentssitzungen geben. Ich bin gespannt. Dann wird man wissen, wer wieder einen halbwegs sicheren Platz für eine Kandidatur erhalten hat oder wer „ausgemustert“ wurde. Ich wette durchaus Vertreter der Berg- und Landgemeinden, nicht der Städte. Die Reduzierung der Parlamentarier wird das Berggebiet politisch ausbluten lassen, statt -wie immer großmundig versprochen - es endlich aufzuwerten. Größeren Schaden hätte man nicht anrichten können. Da helfen dann auch die staatlichen Beiträge nichts mehr. Wenn nichts mehr Außerordentliches passiert, wird es in Rom wohl zu einem Richtungswechsel bei der Regierung kommen. Ich hoffe , dass die Meloni und der Salvini „nur“ Minister werden und ein gemäßigter Ministerpräsident kommt. Vielleicht sind in dieser Regierung auch die Zentrumsparteien Italia Viva mit Renzi und Azione mit Calenda. Dann würde es für Südtirol wieder besser ausschauen. Aber mehr zusammenhalten und mit einer Stimme sprechen, das müssen wir auf jeden Fall.

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