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Montag, 29 März 2021 12:53

Marmorweißer Minimalismus

Laas/London. Der in London wirkende Stardesigner John Pawson gilt als englischer Begründer des Minimalismus. Es wundert also nicht, dass der Designer ausgerechnet auf den klassischen weißen Laaser Marmor, den LASA Bianco Classico® kam. Entdeckt hat ihn der Londoner Architekt und Designer über seinen Schweizer Freund und Kollegen, Arch. Hans-Jörg Ruch von der Ruch & Partner Architekten AG in St. Moritz, der den Laaser Marmor für seine Projekte schon länger schätzt. Diese Begeisterung hat sich offensichtlich auch auf John Pawson übertragen, der mittlerweile für bereits drei Projekte Laaser Marmor verwendet hat. Unter anderem in seinem eigenen, der „Homefarm“ wie er seinen Ferienwohnsitz in Oxfordshire (GB) liebevoll nennt. In liebevoller Arbeit ist im Zeitraum von fünf Jahren aus Stall und Stadel eines aus dem 17. Jahrhundert stammenden Bauernhauses, das Feriendomizil des Puristen John und seiner Frau Catherine, einer Designerin, entstanden.
Wie immer in seinen Projekten, legte John Pawson auch hier großen Wert auf Licht, Materialien und Proportionen. In seiner Homefarm, wie Pawson sagt, vielleicht umso mehr, weil hier Architekt und Kunde eins waren. Pawson entwarf sogar sein eigenes Geschirr für die Homefarm selbst. Laaser Marmor findet sich in John’s Homefarm nicht nur in den Badezimmern sondern auch im Küchenbereich. So plante Pawson Esstisch, Arbeitsbereiche und Ablagen in geschliffenem LASA Bianco Classico® von LASA Marmo, der für diesen Einsatzzweck mit einem lebensmitteltauglichen Imprägniermittel auf Wasserbasis behandelt wurde. Ein besonderer Eyecatcher sind die von John Pawson designten und von LASA Marmo in CNC-gefrästen Waschbecken, die sich in der Küche und in den Badezimmern finden. Insgesamt neun an der Zahl. Die Armaturen dazu kommen ebenfalls aus der Feder Pawsons. „Wenn namhafte Designer unseren Marmor wählen freut uns das natürlich sehr und es ist uns eine besondere Ehre, wenn sie ihn dann sogar für ihre privaten Projekte verwenden“, freut sich Sabine Patscheider, die das Projekt bei Lasa Marmo abgewickelt hat.

Dienstag, 30 März 2021 15:45

Impressionen Gianni Bodini

Osterglocken. In diesen Zeiten ist die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. So mache ich den gleichen Weg zehn, zwanzig, dreißig Mal und im Gegensatz zu früher sehe ich Sachen, kleine Wunder der Natur, denen ich sonst keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte... Frohe Ostern.

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 29 März 2021 12:48

Leserbriefe Ausgabe 7-21

Thermalgemeinde Naturns
Zur „Thermal-Entwicklung“ in Naturns möchte ich mich jetzt in der Lockdown- Zeit auf diesem Weg äußern. Unter Thermalwasser versteht man im Allgemei-nen sehr warmes bis heißes Wasser. In Abano-Terme und Montegrotto-Terme ist die Quellschüttung bei 77 Grad. In Bad Gastein (Bad Gastein wird nicht als Thermalort bezeichnet) kann man im Winter in einem Therme-Hotel das Freibecken bei ca. 40 Grad genießen. In der angrenzenden Gemeinde Hof Gastein befinden sich qualifizierte Hotels mit Thermalwasser. Auf der Insel Ischia auch „Grüne Insel“ genannt (nicht „Thermal-Insel“) stehen zertifizierte Therme-Hotels mit heißem Thermalwasser in Hülle und Fülle für gesundheitsbewusste Urlauber zur Verfügung.
Meines Erachtens wählen sehr viele gesundheitsbewusste Menschen, Thermalorte mit zertifizierten Therme-Hotels mit den obgenannten Merkmalen aus.
Wenn man in einem Hotel in einer sogenannten „Thermal-Gemeinde“ Naturns-den Gesundheitsurlaub verbringt und erfährt, dass die Quellschüttung nur 17,4 Grad warm ist, wäre ich als Gast sehr enttäuscht.
Für die sehr gut geführten Wellness-Hotels in unserer Gemeinde Naturns und für unser „Erlebnisbad“ kann das sogenannte „Thermalwasser“ treffender gesagt „Heilwasser zur therapeutischen Nutzung“ aus Staben (Quellschüttung ganz in der Nähe von der östlichen Tunnelausfahrt) als ein interessantes und hervorragendes zusätzliches Angebot im Bereich „Wellness“ für gesundheitsbewusste Menschen durchaus genutzt werden.
Ich hoffe, dass auch alle Naturnserinnen und Naturnser in Sachen „Thermalwas-ser“, berücksichtigt und mitgenommen werden.
Aber ist die Benennung „Thermal-Gemeinde Naturns“ bei einer Quellschüttung von 5,7 Liter pro Sekunde und 17,4 Grad Celsius nicht ein zu hoch gestecktes Ziel?
Zum Abschluss noch eine Bemerkung: „ Naturns quo vadis“?

Karl Bachmann, Naturns

 

Unbedingt lesen!
Sehr geehrtes Redaktionsteam,
den Vinschgerwind lese ich online seit geraumer Zeit mit großem Interesse.
In der Ausgabe vom 04. März 2021 fand ich eine Rezension des Romans „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano, den ich vor einiger Zeit gelesen und der mich in mehrfacher Hinsicht sehr berührt hat. Ich möchte dieser Buchkritik von M. Raffeiner meinen – zugegeben enthusiastischen - Eindruck hinzufügen, weil ich finde, dass dieses Buch möglichst viele Leser verdient.
Aber jetzt der Reihe nach…
Während der Anreise zur Wanderwoche in den Vinschgau im Herbst 2019 sah ich zum ersten Mal diesen wasserumspülten Kirchturm im Reschensee. Er weckte meine Neugier – vor allem erregte er mein Interesse für seine Geschichte und die Geschichte des Dorfs, das vor rd 70 Jahren in diesem Stausee versank. Ich erfuhr, dass knapp 700 ha Grund und Boden, die Heimat von über 150 Familien, in den Fluten des Sees verschwanden. Nur dieser Kirchturm ragt noch wie ein Mahnmal aus dem See. Soweit waren es für mich jedoch eher trockene Fakten. Bis mir durch Zufall dieser historisch geprägte Roman von M. Balzano „Ich bleibe hier“ in die Hände fiel. In diesem Buch lässt rückblickend die Romanfigur Trina als Ich-Erzählerin den Leser an ihrem wechselvollen Leben teilhaben, das durch ein wahrlich hartes Schicksal geprägt ist. Vier einschneidende zeitgeschichtliche Ereignisse bestimmen ihr Leben: Die faschistische Machtübernahme in Italien im Jahr 1922, die verhindert als Lehrerin zu arbeiten und die eine brutale Italianisierung ihrer Heimat Südtirol zur Folge hat (Verbot der dt. Sprache, Katakombenschulen usw.). Der Hitler_Mussolini Pakt 1939, mit der Optionspflicht sich zu entscheiden nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in der Heimat zu bleiben. Die Nazizeit mit dem 2. Weltkrieg und der dt. Besatzung ab 1943, bzw der Zwangsrekrutierung der Südtiroler Männer in Hitlers Armee.
Die Flutung ihres Dorfs Graun im Zuge des Staudammbaus 1950. Trina nimmt die Herausforderungen an und kämpft. „Sie bleibt hier“ – in jeder Beziehung. Sie optiert mit ihrem Mann für ihre Heimat. Sie bleibt bei ihm als er desertiert und in die Berge flieht. Trina steht Angst, Trauer um das verlorene (entführte) Kind, Ohnmacht, Enttäuschung, Todesgefahr und Hunger mutig durch und stemmt sich am Ende mit aller Kraft – jedoch vergeblich – gegen die Profitgier des Energieriesen Montecatini und dessen Staudammprojekt.
Marco Balzanos Roman hat mich – auch als nicht Einheimische – tief beeindruckt.
Er erweckt in einfühlsamer Sprache anhand des individuellen Schicksals seiner Romanfigur Trina Zeitgeschichte und historisch verbürgte Abläufe zum Leben und macht sie dadurch erst einprägsam nachvollziehbar.
Mein Fazit: Unbedingt lesen!
Marianne Vollmer, Essen (Dt)

 

 

Was ist ein Wehwehchen?
Was ist ein Wehwehchen? Der Duden sieht das als eine „kleine Wunde“, also jedenfalls nichts, was lebensbedrohlich, bzw. lebenswichtig wäre. Umgangssprachlich sehen wir ein Wehwehchen – auch durch die Verwendung der Verkleinerungsform „chen“ meist als einen nicht besonders bedeutsamen, einen zu vernachlässigenden und bald vorübergehenden Schmerz.
Der Vertreter der Südtiroler Bevölkerung im italienischen Parlament, Albrecht Plangger, beliebt die Anliegen des Landes Südtirol im Parlament als „autonome Weh-Wehchen“ zu bezeichnen (VW Nr.6.,18.03.21, S8), also als eine nicht besonders beachtenswerte Kleinigkeit. Es mag sein, dass in der Fülle der Probleme, mit denen die Regierung vor allem gegenwärtig tagtäglich zu kämpfen hat, die Anliegen der Südtiroler Bevölkerung nicht immer Priorität haben, doch sind die gewählten Vertreter dazu da, diese, wo und wann möglich, ins rechte Licht zu rücken und sie nicht schon sprachlich abzuwerten.
Mir jedenfalls wird diese Formulierung bei den nächsten Wahlen wie mit Leuchtstift umrahmt gegenwärtig sein.

Verena Noggler

 

 

Politischer Lockdown in Glurns
Die derzeitigen politischen Turbulenzen vor den Wahlen in der Stadt Glurns sehe ich mit großer Sorge. Als langjähriges Mitglied im Gemeinderat finde ich es zudem verwerflich, dass alles nicht gewürdigt wird, was der bisherige Bürgermeister Luis Frank geleistet hat. Frank, der nicht mehr als BM kandidiert, weil ihm zuviele Prügel in den Weg gelegt wurden, hat in den fünf Jahren der vergangenen Periode mehr geleistet als seine Vorgänger in 15 Jahren. Ich denke dabei an die Sanierung der alten Bausubstanz (drei Laubenhäuser) mit Schaffung von Wohnraum, den Bau der Tiefgaragen, an die Sanierung und Vergrößerung des Parkplatzes am Malser Tor, an das E-Werk Rambach, an den Festplatz neben der Mittelschule, an die Aufwertung der Kulturszene um nur einiges zu nennen. Ich habe nun Sorge, dass Glurns wieder in den Tiefschlaf versinkt, der die Entwicklung bremst. Angesichts fehlender Visionen und Streitigkeiten im Vorfeld der Wahl, wäre es vielleicht ratsam, einen Antrag an eine der Nachbargemeinden zu stellen, mit der Bitte, die Stadt Glurns als Fraktion aufzunehmen.
Karl Sagmeister, Glurns – 10 Jahren Mitglied im Gemeinderat

 

 

HAIKU des Monats Jänner 2021
ausgewählt von der Haiku-Gruppe Südtirol

Acht Beine dehnen
Spinne schüttelt den Staub ab
Draußenzeit beginnt
Stefanie Porath-Walsh,
Hamburg

Kontakt für
die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau:
helga.gorfer58@gmail.com

 

 

An di Scheibaschlogr


Die Infektionsschutzmaßnahmen sind dazu da, um menschliches Leben zu schützen. Zu den Infektionsschutzmaßnahmen gehört auch das Vermeiden von Gruppenansammlungen. Die Gruppenansammlungen sind aus diesem Grunde wohlüberlegt verboten. Zum Einhalten dieser Vorgaben sind die Politiker auch auf Gemeindeebene verantwortlich. Das Virus macht weder vor gutgemeinten Gruppentreffen noch vor Brauchtumsumsetzung halt. Freiheitseinschränkende Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sind zum Schutze des Lebens und der Gesundheit Anderer notwendig. Aus diesem Grunde braucht es nicht nur Kontrollen, sondern die Solidarität eines jeden Einzelnen. Dass „jeder für sich verantwortlich ist“, dem kann ich zustimmen. Berücksichtigend aber, dass meine Freiheit dort aufhört, wo die des anderen beginnt. Und in Pandemiezeiten heißt das, dass die Solidarität den Risikogruppen, den Betroffenen gehört. Und immer noch glaube ich, ein Ausfallenlassen des diesjährigen Scheibenschlagens wäre der Situation angemessen und nobler gewesen.
Auch wenn man nach 27 Jahren im Dorf lebend noch nicht als zugehörig gezählt wird, hat man das Recht seine Meinung - auch als Einzelner und ohne Gruppencode - zu äußern, zumal die „gesellschaftlichen Dinge“ auch im Dorf Stilfs von der Pandemie viel mehr geprägt sind als von den vorgegebenen regulären Abläufen des Brauchtums. Mittlerweile ist ja auch die südafrikanische Variante angekommen _ auch wenn im Dorf die Meinung die Runde macht, nicht STILFS, sondern STILFES sei gemeint _ da habe man sich in der Sanität nur verschrieben.
Vorausgesetzt die Infektionslage erlaubt es, nehme ich die Einladung fürs nächste Jahr gerne an. Zum einen aus Interesse ob und wie sich das Ritual im Laufe der Zeit verändert hat, zum anderen auch, um das gesellige Zusammensein mit den Jüngeren wieder einmal zu erleben. Es ist lange her, dass ich daran teilgenommen habe & ich versichere, dass ich den Reim wieder mitsingen werde, den ich in seiner Länge recht gut beherrscht habe. Meine Kenntnisse darüber kommen also nicht nur vom „Hören-Sagen anderer“, sondern von meiner Teilnahme in jüngeren Jahren. Zum Teilnehmen am Gemeinschaftsleben gab es ja auch viele andere Gelegenheiten, die ich gerne wahrgenommen habe.
Günther Pitscheider, Stilfs

Montag, 29 März 2021 12:45

Baubiologie

TischerLehm – Kann der älteste Baustoff die Bauindustrie nachhaltig verändern?

 

Lehm ist einer der ältesten Baustoffe der Welt. Seit Jahrtausenden bauen Menschen ihre Häuser aus Lehm. Als natürlicher Baustoff aus Sand, Ton und Schluff bringt der besondere Baustoff Lehm viele Vorteile mit sich: er ist nachhaltig, ökologisch abbaubar und besonders wohngesund. Für kaum einen anderen Baustoff wird so wenig graue Energie aufgewendet. CO² Emission entfällt bei Lehm nahezu, seine Festigkeit und Bindekraft gibt uns die Natur gratis. Lehmbaustoffe ohne chemische Zusätze oder Pigmente sind 100% biologisch abbaubar und können dem Kreislauf unserer Erde nach einer Nutzung zurückgegeben werden. Gute Lehmbaustoffe verzichten komplett auf synthetische, chemische Materialien und Inhaltsstoffe und sind somit nicht nur für die Erde, sondern auch für uns als Menschen gesund.
Lehmoberflächen sind diffusionsoffen und atmungsaktiv, sie nehmen Feuchtigkeit gut auf und geben diese gleichmäßig ab. Das wirkt sich nachweislich auf das Raumklima aus. Die enthaltenen Tonmineralien tragen zu einem gesunden Raumklima bei, es werden keine chemischen Schadstoffe an die Raumluft abgegeben. Lehmbaustoffe können, anders als konventionelle Baustoffe, sogar Gerüche binden. Schwere Lehmbaustoffe agieren als thermischer Speicher und können Temperaturschwankungen ausgleichen.

Lehmbaustoffe ermöglichen auch auf natürlicher Basis eine persönliche und repräsentative Raumgestaltung. Mit edler Optik und Struktur, basierend auf farbigen Tonmineralien, werden weder Farbstoffe noch Pigmente beigesetzt. Der Ton ist Bindemittel und Farbgeber in einem. So stehen die sinnlichen Erfahrungen im Mittelpunkt, denn Lehmputze vermitteln eine angenehme Haptik und ein ganz besonderes Gefühl. Die Farben, die uns die Natur gibt, strahlen eine ruhige und tiefe Wärme aus. Brillante Oberflächen aus natürlichen Farbtönen – mit Lehm-Designputz.
Lehmbaustoffe sind somit die Antwort auf modernes, ressourcengerechtes Bauen, ohne dabei auf Wohnkomfort und ein gutes Gefühl zu Hause zu verzichten.

 

Montag, 29 März 2021 12:44

Prinzessin, Ritter, Drache...

Schluderns - In der jetzigen Zeit braucht man Farbe, etwas Buntes und Lustiges“, so erklärt Susanne Pinggera die Mal-Aktion zur Verschönerung des Parkplatzes vor dem Despargeschäft und der Bar Loki in Schluderns. Mit ihrem Bruder Martin Pinggera und den Künstlern Martina Peintner von „Imoldos“ und Manuel Schenk hatte sie fünf Motive ausgewählt, die nun aus dem grünen Hintergrund der Begrenzungsmauer heraus leuchten. Die Prinzessin und der Ritter stellen den Bezug zur Churburg und zu den Ritterspielen her. Der Drache bewacht das Areal. Die ausgebreiteten Flügel stehen für Herzenswärme. Und die bunte Messerwurfscheibe animiert zum immaginären Spiel. Kinder haben die Malereien bereits entdeckt und freuen sich genauso wie ihre Eltern. „Es tut gut, etwas Schönes und Erheiterndes zu sehen“, schwärmt eine Vater. (mds)

Montag, 29 März 2021 12:43

KFS Aktion: „Gutes Leben“

Prad - Im Rahmen der Aktion „Gutes Leben“ bot der KFS im März zwei Vorträge an. Die ursprünglich in Präsenz geplanten Veranstaltungen wurden, aufgrund der bekannten Einschränkungen, online abgehalten. Die Hebamme und Besitzerin der NovoLäden Maria Lobis gab einen interessanten Einblick in zwei wichtige Themen unseres Alltags.
Im ersten Vortrag ging es um den richtigen Umgang mit, bzw. gegen Müll, in all seinen Facetten. Lobis hat aufgezeigt, dass es möglich ist, den Verbrauch an Verpackungsmaterialien, insbesondere Kunststoffen, stark zu reduzieren oder auch ganz einzustellen. Einige konkrete Beispiele: Kaufen wir möglichst unverpackte oder nur wenig verpackte Lebensmittel und andere Gebrauchsgüter. Nehmen wir für Brot, Obst und Gemüse, Tüten aus Leinen oder ähnlichem, die wir von daheim mitnehmen. Lassen wir uns Fleisch und Wurstwaren in wieder zu verwendende verschließbare Behälter (z.B. Edelstahl) einpacken. Nehmen wir flüssige oder ähnliche Produkte, wie Milch, Joghurt usw. in Glasbehältern und bevorzugen wir Verpackungen aus Papier oder Karton, da diese Materialien leichter wiederverwertet werden können. Wasser in Kunststofflaschen ist nicht nötig, weil das Leitungswasser großteils eine hervorragende Qualität aufweist. In Mineralwasser aus Plastikflaschen wurden Rückstände von teils krebserregenden Substanzen nachgewiesen. In Babynahrung, Wegwerfwindeln, Reinigungsmitteln und Produkten für die Schönheitspflege sind Mikroplastik und andere schädliche Zusätze enthalten.
Im zweiten Vortrag zeigte Maria Lobis auf, wie man aus wenigen, preisgünstigen „Zutaten“ verschiedene Haushaltsreiniger herstellen kann. Die wichtigsten sind: Wasser, Essig, Spiritus, Soda, Natron, Speisestärke, Kernseife, Zitronensäure Sauerstoffbleiche und ätherische Öle. Mit diesen und anderen Produkten lassen sich gute und biologisch abbaubare Wasch- und Putzmittel herstellen. Fast alle lassen sich auf Vorrat produzieren und in Gläsern, Flaschen und Sprühflaschen aufbewahren. Dafür kann man ausgediente Behälter für konventionelle und meist teure Reiniger nehmen. Auch andere Hilfsmittel, wie Bürsten und Schwämme aus natürlichen Materialien hat sie vorgestellt. Anfangs bedarf es gewiss kleinerer gedanklicher „Umstellungen“, aber mit der Zeit wird man es gar nicht mehr anders wollen, als sein Leben umweltgerechter zu führen.
Rezepte für die Reiniger und weitere Informationen gibt es unter: www.novo.bz oder auch über den KFS: www.familienverband.it
Melden Sie sich beim KFS für die kostenlosen und informativen Initiativen im Rahmen der Projekte „Gutes Leben“ an.
Norbert Kofler

Montag, 29 März 2021 12:42

Zusammenarbeit fürs Dorf

Rabland/Partschins/Töll - Umgestaltung der Bushaltestelle vor dem Büro des Tourismusvereins in Rabland: So lautete ein Beschlussantrag der Bürgerliste Partschins Rabland & Töll, der in der Sitzung des Gemeinderates zum Jahresende auf der Tagesordnung stand.
Nachdem ein Mitglied der Bürgerliste auf die Konstruktionsmängel an der Bushaltestelle Rabland Richtung Meran und deren direkten negativen Folgen für Wartende, die besonders heuer bei vermehrtem Niederschlag zum Vorschein kamen, aufmerksam gemacht hatte, fand sich eine parteiübergreifende Mehrheit für die Annahme des Antrages.
Mehr noch! Während der laufenden Debatte meldete sich ein Zuhörer und erklärte sich bereit das nötige Material kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die zwei SVP-Gemeinderatsmitglieder, Vertreter der Handwerker und Kaufleute, haben die kostenlose Montage ihrerseits angeboten, um ihren Beitrag zur Sanierung des Unterstandes zu leisten. Ein äußerst erfreulicher Moment, in dem „Parteidenken“ überwunden wurde und lediglich die „Sache“ im Zentrum stand! Natürlich waren nach der Beschlussannahme Zuständigkeiten abzuklären, Formalitäten zu erledigen, Genehmigungen einzuholen, was einige Zeit in Anspruch nahm. Nach positivem Gutachten seitens der Gemeinde und des Landes, wurden die Teile von den Handwerkern und Kaufleuten bestellt und vorgefertigt, die Montage koordiniert und zügig fachmännisch von gemeindeansässigen Betrieben umgesetzt.
Ohne diese gelungene Zusammenarbeit, rasche Planung und zeitnahe Ausführung der Arbeiten wäre es wohl nicht möglich gewesen, bereits ab diesem Frühjahr den Fahrgästen des „Vinschgerbusses“ eine wind- und wetterfestere Wartemöglichkeit zu bieten.
Die neue Bürgerliste
Partschins Rabland Töll

Montag, 29 März 2021 12:42

Entwicklung im Nationalpark Stilfserjoch

Nationalpark Stilfserjoch - Im Jänner fand das halbjährlich stattfindende Treffen des Führungsausschuss sowie die erweiterte Arbeitsgruppe zum Programm „Touristische und landwirtschaftliche Entwicklung im Nationalparks Stilfserjoch“ via Online Meeting statt. Es wurde über die umgesetzten Maßnahmen, sowie über die geplanten Maßnahmen, bis Programmende im September 2021 informiert.
Nach dem letzten Rückblick im Juli 2020 hat sich einiges getan. So hat Lukas Stecher – Programmleiter bei IDM Südtirol, die bekanntlich den Auftrag zur Umsetzung des Programms in Zusammenarbeit mit dem Amt für den Nationalpark Stilfserjoch hat – Fotoshootings für die an der Initiative teilnehmenden, im Park ansässigen Produzenten, organisiert. Diese Fotos dienen u. a. dazu die Produzenten auf der neuen Nationalpark-Homepage www.nationalpark-stelvio.it vorzustellen.
Außerdem wurde auf Seiten der Landwirtschaft eine Werbeoffensive ins Leben gerufen, bei der die Produzenten aus dem Nationalpark in den Mittelpunkt gestellt werden. Durch Werbeanzeigen, Newsletter, Social-Media, usw. sollen sie mehr Aufmerksamkeit erlangen. Zu Weihnachten konnten heimische Unternehmen von Reschen bis Meran aus fünf verschiedenen Weihnachtspaketen wählen. Diese wurden von der Marteller Erzeugergenossenschaft verpackt und ausgeliefert.
Auch beim Thema Social-Media versucht man die richtigen Akzente zu setzen. So organisierte IDM Südtirol für die Mitarbeiter des Amtes für den Nationalpark Stilfserjoch eine Social-Media-Schulung bei der gezielt auf die Bedürfnisse des Nationalparks eingegangen wurde. Eine Vertiefung wird 2021 angeboten.
Der Nationalpark wurde außerdem als Leitprodukt innerhalb der IDM-Werbekooperation definiert. Das heißt, der Nationalpark wird dauerhaft aufgrund seiner Relevanz, seines Potentials und seiner Wertschöpfung auf der Südtirol-Website www.suedtirol.info dargestellt.
Abgeschlossen wurden auch verschiedene Werbevideos. Diese sollen die Bekanntheit des Nationalparks erhöhen und neue Gäste aus dem In- und Ausland auf den ungeschliffenen Diamanten im Westen Südtirols aufmerksam machen.
Für 2021 ist bereits die Errichtung von drei sogenannten „Einstiegstoren in den Nationalpark“ geplant, sowie der Aufbau einer B2B-Homepage (Produkte der Produzenten können von Hotel- und Gastronomiebetrieben sowie vom Handel zentral bestellt werden). Es werden auch Souvenir-/Nationalparkpakete mit Produkten der ausgezeichneten Produzenten ausgearbeitet und über die Marteller-Erzeugergenossenschaft vertrieben - speziell dabei ist, dass die Pakete in Zusammenarbeit mit der Arbeitsrehabilitation Latsch umgesetzt werden.
Geplant ist auch die Teilnahme an verschiedenen Wochenmärkten, an denen die Produzenten aus dem Nationalpark Stilfserjoch mit einem eigenen Verkaufsstand präsent sein werden und zahlreiche weitere Maßnahmen, die 2021 vor allem die Förderung von lokalen Produkten und Wirtschaftskreisläufen im Fokus haben.
Wie geht es nach September 2021 weiter?
Einstimmig war der Tenor des Führungsausschusses sowie der erweiterten Arbeitsgruppe, dass das Programm „Touristische und landwirtschaftliche Entwicklung im Nationalpark Stilfserjoch“ sehr gut bei der Bevölkerung im Park ankommt und mitunter zur Akzeptanzsteigerung beitragen kann, daher sollte es weitergeführt werden. IDM Südtirol hat hierfür bereits einen Finanzierungsplan zur Weiterführung ausgearbeitet, welcher noch innerhalb März der Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer vorgestellt wird.

Montag, 29 März 2021 12:41

Die Abstimmungswelle

Partschins - Neben dem bemerkenswerten politischen Schuss (sh. Seite 5) hat es im Gemeinderat von Partschins auch eine bemerkenswerte Abstimmungswelle als Lehrstück der Demokratie gegeben. Betroffen hat diese eine „Änderung des Landschaftsplanes“. In Absprache mit den zuständigen Landesämtern hatte der Gemeindeausschuss in die Musterabänderung zwei Zusätze eingebaut: „Die Errichtung von Bienenständen, Lehrbienenständen, Holzhütten und Holzlagern mit Flugdächern ist in den Natur- und Agrarflächen gemäß Richtlinien der Landesregierung erlaubt“ und „Ergänzung der Schutzbestimmungen und Nutzungsvorschriften für: Bestockte Wiese und Weide.“
Einen zusätzlichen Änderungsantrag brachte SVP-Rat Adi Erlacher ein. Als hds-Vertreter, so Erlacher, hätte er gern ein Verbot von Handelstätigkeiten in der Bannzone in der Änderung des Landschaftsplanes drinnen. Auch unausgesprochen war klar, wohin Erlacher zielte, nämlich auf den Verkaufsstand von Markus De Dea hinter der Tankstelle zwischen Töll und Rabland. Wenn sich keine Gemeinde traue, das hineinzuschreiben, dann werde dieses Thema auch nie diskutiert werden, sagte Erlacher.
Diese Änderung des Landschaftsplanes sei von Amts wegen, erläuterte der Gemeindesekretär Hubert Auer. Das sei nun eine sensible Geschichte. Man hätte im Vorfeld eine Formulierung bringen sollen. Unterstützung für den Vorschlag von Erlacher kam von Jutta Pedri. BM Luis Forcher musste zugeben, dass die Änderung des Landschaftsplanes von Amts wegen bereits seit 8. Jänner 2021 in der Gemeinde aufliege und man noch bis 8. April Zeit hätte. Eine Vertagung des Punktes wurde mehrheitlich abgelehnt. Dafür wies Jurist Benjamin Schupfer auf ein rechtliches Vakuum hin: Man könne nicht Holzhütten und Holzhütten mit Flugdächern genehmigen, wenn die Landesregierung noch keine genau definierte Kriterien dafür habe. Man solle doch abwarten, mahnte die Neue Bürgerliste. BM Forcher sagte, dass es wohl noch länger dauern werde, bis diese Kriterien definiert sein würden. Wenn man diesen Vorschlag für die Holzhütten nicht genehmige, gelte diese Regelung für die Gemeinde Partschins nicht.
Dann kam eine Abstimmungskaskade: Adi Erlacher formulierte seinen Abänderungsantrag „Landschaftliche Bannzone: Verbot von jeglicher Handelstätigkeit und bäuerlichen Hofverkaufs außerhalb des Bereiches der Hofstelle“. In geheimer Abstimmung wurde dieser Antrag mit 11 Nein zu 7 Ja abgelehnt. Der Änderungsantrag des Ausschusses wurde wiederum geheim mit 10:8 genehmigt. Und wiederum geheim wurde die gesamte Änderung am Landschaftsplan mit 10 Ja, 7 Nein und einer Enthaltung genehmigt. (eb)

Dienstag, 30 März 2021 16:01

LandWIRtschaft zum Mitreden

Bozen/Vinschgau/Webinar - Unter dem Arbeitstitel „LandWIRtschaft 2030“ will der Landesrat Arnold Schuler ein Zukunftskonzept der Landwirtschaft bis 2030 erarbeiten. In vier Webinaren wurde zum Mitreden aufgefordert und eine breite Diskussion geführt.

von Heinrich Zoderer

Bereits im letzten Jahr gab es Diskussionsrunden mit den Bäuerinnen und Bauern sowie verschiedenen Fachleuten. Dieses Jahr suchte der Landesrat den Dialog mit der Bevölkerung. Eine erste allgemeine Diskussionsrunde über die Videoplattform Zoom mit rund 700 Teilnehmern gab es am 21. Jänner. Vertiefende Videokonferenzen zu den drei Schwerpunktthemen Obst- und Weinbau, Berglandwirtschaft und Tierhaltung, Klima- und Umweltschutz fanden am 16., 23. und 30. März statt. Im Mittelpunkt standen nach einem kurzen Einführungsstatement des Landesrates die Fragen der zugeschalteten TeilnehmerInnen, die von vier Fachleuten, sowie dem Landesrat Schuler beantwortet wurden. Beim Webinar am 16. März ging es um den Obst- und Weinbau. Als Experten waren Hansjörg Hafner und Robert Wiedmer vom Südtiroler Beratungsring, sowie Michael Oberhuber und Klaus Marschall von der Laimburg eingeladen. Beim zweiten Themenschwerpunkt Berglandwirtschaft und Tierhaltung waren der Moraltheologe Martin Lintner, Matthias Gauly von der Uni Bozen, der Obmann des Beratungsrings für Berglandwirtschaft, Daniel Gasser, sowie die stellvertretende Landestierärztin Gerlinde Wiedenhofer als Experten zugeschaltet. Moderiert wurden die Diskussionsrunden von Guido Steinegger vom Landespresseamt. Betont wurde, dass Südtirol viele Familienbetriebe mit kleinräumigen Strukturen und außerdem ein gut funktionierendes Genossenschaftswesen hat. Eine nachhaltige Landwirtschaft mit großer Artenvielfalt und einer vielfältigen Produktion von gesunden Lebensmitteln bleiben das Ziel der Landwirtschaft. Diskutiert wurde über Pflanzenschutzmittel, die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, die biologische Landwirtschaft, die Bürokratie, regionale Vermarktung, eine CO2 Steuer auf billige Importe, Projekte zur Klimaneutralität, das gentechnikfreie Südtirol und neue Züchtungsmethoden, Clubsorten, die Wegwerfmentalität und das Konsumentenverhalten. Betont wurde die Wichtigkeit der Forschung und Weiterbildung, aber auch die breite Diskussion über die Zukunft der Landwirtschaft. Beim Webinar über die Berglandwirtschaft ging es in erster Linie um das Tierwohl und die Tierethik. Gefordert wurde ein Tierwohllabel, weniger Lebensmittelverschwendung, eine stärkere Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln, weniger Einsatz von Kraftfutter, weniger Anbindehaltung und eine tiefere Auseinandersetzung mit der Tierethik bei der Ausbildung der Jugendlichen. Diskutiert wurde auch über die Tiertransporte, die Nährstoffkreisläufe, die Chancen von Qualitätsfleisch, die Erhaltung der Bergbauernhöfe und die Förderpolitik.


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