Administrator

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Dienstag, 30 März 2021 15:40

Spezial: Die Firma Mairösl Josef OHG

Mairösl Josef

Die Firma Mairösl Josef OHG der Mairösl Sonja & Co. ist vor allem durch ihre Zuverlässigkeit und qualitativ hochwertige Arbeit im Vinschgau und Burggrafenamt bekannt, was hauptsächlich ihren fachkundigen Mitarbeitern zu verdanken ist. Der Betrieb bietet unter anderem jegliche Heizungs- und Sanitäranlagen, Einbau von Pellets- und Hackschnitzelanlagen, Wärmepumpen, Solaranlagen sowie Neu- und Umbauarbeiten für Einzel- und Mehrfamilienhäuser, Hotels und öffentliche Bauten an.

ENERGIESPAREN IST EIN WICHTIGES THEMA:
Ein Heizungs- und Sanitärinstallateur muss immer über die neusten Techniken und Möglichkeiten Bescheid wissen und sie anbieten. Das ist oft eine Herausforderung, die den Beruf aber spannend macht.
Die Bevölkerung ist sensibilisiert und die Nachfrage nach energieeinsparenden Möglichkeiten ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Bei Neuanlagen steigt die Nachfrage nach Pellets- und Hackschnitzelanlagen, Wärmepumpen, sowie Solaranlagen. Aber auch durch eine Optimierung der Heizanlage können Familien richtig viel Geld sparen. Natürlich sind die Förderungen des Staates und des Landes in diesem Bereich sehr attraktiv für die Kunden.

 

Dienstag, 30 März 2021 15:40

Spezial: Neu: Ökologisch reinigen

RE-THINK

Umweltfreundlich reinigen, 100 Prozent rückstandsfrei und hygienisch, ohne Chemie, ohne Verpackungsmüll und ohne giftiges Abwasser durch Reinigungsmittel: Mit einer ganzen Reihe von Vorteilen überzeugt der Medicleaner von MediCleanTec. Das Hitzereinigungsgerät auf Microtrockendampfbasis ist bereits vielfach ausgezeichnet worden und nichts anderes als eine umweltfreundliche Reinigungsrevolution. Wie der Medicleaner funktioniert? Das Reinigungsgerät reinigt ausschließlich mit Wasser und zwar mit gesättigtem Mikro-Trockendampf. Dadurch werden Schmutz, chemische Rückstände, Bakterien, Viren oder multi-resistente Keime beseitigt.
Und das Beste:
Der Medicleaner schont die Umwelt und – vor allem - die Gesundheit. Einsetzbar ist der Medicleaner universell in Geschäften und Supermärkten, in der Hotellerie, in Unternehmen, in Schulen und Kindergärten, in Arztpraxen, kurzum in allen Bereichen und für alle Oberflächen. Der Medicleaner ist die perfekte Lösung gegen Allergien, Resistenzen, Atemwegsprobleme und Hautreizungen, vor allem aber Vorreiter in Sachen Umwelt durch minimalen Wasserverbrauch und Vermeidung von giftigem Abwasser durch Chemie. Neuheit: Auch eine sichere Desinfektion auf Wasserbasis ist garantiert.
Re-Think ist neu in Südtirol.

Ansprechpartner ist:
Christian Pinggera 347 2112927
https://www.rethink.bz.it/der-microcleaner

Dienstag, 30 März 2021 15:40

Spezial: Strohhaus als nachhaltiges Zuhause

Bauen & Wohnen

Es zieht die Blicke auf sich, das Strohhaus, das derzeit in Rabland entsteht. Anstelle von Ziegeln stapeln sich 2,5 Meter lange, 1,20 Meter breite und 70 Zentimeter hohe Strohballen versetzt übereinander. Ein solcher Ballen wiegt !Achtung 300 Kilogramm. „Die Ballen sind wie große Mauerziegel oder auch überdimensionale Legosteine“, sagt Michael Reichegger. Der junge Vinschger Architekt von der Architekturgemeinschaft 15 in Schlanders ist fasziniert von ökologischen Baumaterialien und legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Ökologie. „Es muss in der nächsten Zeit immer mehr um Themen der Nachhaltigkeit und Energieeinsparung gehen. Wo man beim Bauen ansetzen kann, ist z.B. auch das Dämmmaterial. Viele Dämmungen sind in der Herstellung und während der Bearbeitung gesundheitsschädlich und produzieren häufig problematischen Sondermüll. Es gibt hier viele Alternativen und zu den interessantesten zählen mit Sicherheit Strohballen.“
s36 12In den meisten Fällen werden die Strohballen als Kleinballen in eine Holzrahmenkonstruktion eingebaut und fungieren so als Dämmung. Mit dieser Bauweise entstehen Außenwände mit einer Mauerstärke von ca. 40 - 45 Zentimeter, die mühelos die vorgeschriebenen Dämmwerte für ein Klimahaus A erreichen. Eine seltenere Variante ist das Bauen mit großen Strohballen. In Rabland hat sich genau diese Bauweise aber für die Gegebenheiten vor Ort und die Wünsche der Baufrauen und des Architekten angeboten. Natürlich brauchen die 1,20 Meter breiten Strohballen mehr Platz als ein klassisches Mauerwerk und verringern die Wohnfläche. Doch diesem Nachteil stehen eine Reihe von Vorteilen gegenüber. Stroh ist umweltfreundlich, hat einen ausgezeichneten Dämmwert, eine sehr gute Wärmespeicherfähigkeit und eine gute Schalldämmung. Oft ist der Baustoff regional verfügbar. „Auf viele Fragen, die anfangs auftreten, kann man auf ähnliche Materialien wie die Holzfaserdämmung verweisen. Aus dem Blickpunkt der Bauphysik ist Stroh mit einer Holzfaser vergleichbar“, sagt Reichegger. Stroh braucht in seiner Herstellung äußerst wenig Energie, ist in dieser Disziplin sogar Weltmeister. Im Grunde ist es ein Abfallprodukt, das deshalb auch günstig in seiner Anschaffung ist. Die Strohballen kommen direkt vom Feld. Allerdings muss auf verschiedene Qualitätsmerkmale wie Feuchtigkeit, Lagerung, Anteil von Gräsern und Restkornanteil, Kompaktheit und Pressung sowie Bindung der Ballen geachtet werden. Damit Feuchtigkeit und Ungeziefer nicht in die Strohballen eindringen können, werden diese „eingepackt“ - sprich verputzt.
In Rabland werden in den nächsten Wochen die Wände mit Kalktrass verputzt. Innen wird eine zusätzliche Schicht Lehm angebracht. „Die Strohhalme werden beim Erntevorgang geschnitten. Dadurch werden die Hohlräume der Strohhalme, ähnlich einem Trinkhalm, im Ballen übereinander geschichtet“, erklärt Reichegger. Wird die Strohfassade verputzt - am besten mechanisch, also mit der Maschine - so verzahnt sich der Putz mit den hohlen Strohhalmen und den Zwischenräumen dermaßen gut, dass er zusätzlich eine statische Funktion übernimmt. „Die Wände des Strohhauses werden durch das Verputzen viel robuster.“
Ein Teil der Gebäudelasten wird über die Strohballen abgetragen. Diese setzen sich um einige Zentimeter bis sie auf die zwischen den Ballen stehenden Holzelemente aufliegen. Die restlichen Lasten werden dann über die Massivholzelemente abgetragen. Reichegger: „Bei dieser Konstruktion kann man von einer teillasttragenden Bauweise sprechen, wobei die Holzstruktur so bemessen wurde, dass sie theoretisch das gesamte Gewicht des Gebäudes übernehmen könnte.“
Der Putz, der einige Zentimeter dick ist, garantiert ein hervorragendes Wohnklima und bietet zusätzlich einen ausgezeichneten brandtechnischen Schutz. „Studien haben ergeben, dass dicht gepresstes Stroh ähnlich wie Holz reagiert und bei Brandtests langsam verkohlt und nicht lichterloh brennt.“
Der Strom kommt von der Photovoltaikanlage vom Dach und wird soweit wie möglich direkt genutzt. In den Sommermonaten wird der „Überschuss“ eingespeist, um in den Wintertagen wieder vom Netz geholt zu werden.
Die ausgezeichnete Dämmung und Wärmespeicherung sowie die direkte Sonneneinstrahlung sollen dafür sorgen, dass die Heizung nahezu überflüssig wird - was bei vergleichbaren Bauten bereits bewiesen wurde. Im Erdgeschoss wird nichtdestotrotz ein kleiner Ofen im Wohnbereich eingeplant, der bei langen Schlechtwetterperioden und großer Kälte Behaglichkeit garantiert.
Das Strohhaus in Rabland zählt zu den rund 15 Häusern aus Stroh, die bisher in Südtirol - vornehmlich von der Psairer Architektin Margareta Schwarz - realisiert wurden.
Experiment ist es trotzdem keines. Denn die Strohhaus-Technik ist eine bewährte. In Europa gibt es bereits einige tausend Strohhäuser – Tendenz stark steigend. In Frankreich etwa steht ein über 100jähriges Strohhaus, das zeigt: Altbewährtes hält lange und wird in Zukunft verstärkt nachgefragt sein. Und sollte ein Strohhaus einmal umgebaut oder abgebrochen werden, so fällt kaum problematischer Sondermüll an. Im besten Falle kann das Gebäude – ähnlich wie bei den historischen Bauten – direkt vor Ort in die natürlichen Kreisläufe wieder rückgeführt werden. (ap)

Dienstag, 30 März 2021 15:40

Spezial: Vom Pferdefüttern

Wie zukunfstfähig ist das E-Auto?

Vor mehr als einem Jahr hab’ ich den Schritt von der Theorie in die Praxis getan: Ich habe mir ein Elektroauto gekauft. Mittlerweile bin ich um die Erfahrungen von 30.000 Kilometer reicher. Jenen, die danach fragen, erläutere ich gern und mit Begeisterung, wie viele Kilometer der Wagen denn fährt. Also es sind im Winter, gefahren auf der Vinschger Landstraße, mit Beruhigung 250 Kilometer und im Sommer sind es 350 Kilometer. Ohne Eco-Schaltung und mit ungezügelter Heizung bzw. Klimaanlage. Die Kilometeranzahl wird von den Theoretikern, also von jenen, die sich für E-Autos interessieren, aber noch kein eigenes haben, als zentral diskutiert. Diese mögliche Kilometerfrage verschwindet mit zunehmender Kilometeranzahl auf dem Tacho völlig in den Hintergrund. Wesentlich ist die „Tankstelle“ zu Hause. Die ist die eigentliche Beruhigung. Ich erinnere mich: Das Auto steht in der Garage, der Steckerkabel im Kofferraum und keine eigene Tankstelle. Die hektische Suche nach nächstgelegene E-Tankstellen war eine Plage, zumal auch noch die eine oder andere nicht funktioniert hat (im Februar 2020 etwa in Naturns). Dann kam endlich „meine Tankstelle“ – ein eigener Zähler, ein eigener Steckkabel, 7,2 Kilowatt Leistung. Seither verbinde ich mein Auto fast jeden Abend mit dem Stromnetz. Am Morgen ist die Batterie vollgepackt mit bis zu 52 Kilowattstunden.
Die E-Autofahrer rechnen anders, bedienen sich eines anderen Vokabulars, müssen übers Handy internetaffin sein. Ansonsten sind sie Normalos, die ein Faible haben. Aber sie werden mehr. Das ist wie bei den Kinderwagen: Schiebt man selbst einen Kinderwagen, sieht man plötzlich das ganze Dorf voller Kinderwagen. So ist es im E-Auto. Im Vinschgau fahren auffallend viele Tesla (im Vinschgau würde der eine oder andere geneigt sein, den Plural von Tesla mit „Teslassn“ zu übersetzen – „Mensassn“ ist schon geläufig) durch die Gegend, die Alperia-Arbeiter sind mit ZOEs unterwegs, es gibt Konassn usw.. Ich fahre einen ZOE, also einen E-Franzosen.
Was mich bewogen hat, ein E-Auto zu kaufen? Der Grund dafür ist, dass mein alter Grattn unerwartet in Tilt gegangen ist. Motorschaden. Die Kosten wären teurer gewesen, als das Auto wert war, warnte mich mein Mechaniker des Vertrauens. Die Warnung bedeutete das Aus für den alten Wagen. Ein E-Auto war nicht wirklich geplant – aber es musste nun in die Auswahl miteinbezogen werden. Auf die Fragen, welches mein täglicher Autofahrten-Radius sei und welche Ziele unbedingt erreicht werden müssen (Innsbruck?), musste ein E-Auto Antworten geben. Fündig wurde ich beim damals neuen Renault ZOE E-50. Die 50 bedeuten, dass der Akku 50 Kilowattstunden aufnehmen kann. ZOE so viel wie „Zero Emission“, also keine Abgase hinten raus. Im Vinschgau wurde so ein Auto im Herbst 2019 nicht angeboten, jedenfalls habe ich keines bei meiner Recherche gefunden. Fündig wurde ich in Untermais in der dortigen Sportgarage bei Lukas Pichler.
Aber stimmt das überhaupt mit den Abgasen? Zero? Das stimmt so (leider) nicht bzw. nicht überall. Denn, was wird denn eigentlich „getankt“? Woher kommt der Strom? Ist der rein ökologisch? Eine Nachfrage beim Stromanbieter VION hat ergeben, dass dieser seinen Strom zu 100% erneuerbar liefern kann. Wer das möchte, erhält ein diesbezügliches Zertifikat, sagt VEK-Direktor Alexander Telser. Glücklich, wer im oberen Vinschgau auch ein E-Auto fährt - der „tankt“ zu 100% regenerativen Strom - der Traum eines jeden E-Auto-Freaks. Andernorts ist der Strommix anders. Der Strommix in Italien besteht gut zur Hälfte aus fossilen Brennstoffen (2019: 42,8 % Erdgas, 8,5% Kohle, 0,5% Erdöl). so steht es jedenfalls auf meiner Stromrechnung vom Oktober 2020. Das heißt es werden vor allem mit Gas betriebene Turbinen für die Stromerzeugung eingesetzt. Also tanke ich nicht ganz „abgasfrei“. Auch um diese Dimension hat es in der Vergangenheit regelrechte Studien-Schlachten um das E-Auto gegeben. Vor allem in Deutschland. Die Deutschen haben auch aus diesem Grund die Fertigung von E-Autos auf die lange Bank geschoben. Dort wird der Strom zu etwa 20 Prozent aus der Abgasschleuder Kohle hergestellt. Das E-Auto war damit auf einige Zeit – in Deutschland zumindest - komplett „verbrannt“. Das beginnt sich zu ändern.
Bei den Studien noch herausgekommen ist, dass die Herstellung der Batterie, also des Akkus, viel Energie beansprucht. Man misst das heutzutage mit dem „CO2-Fußabdruck“. Im Klartext: Stelle ich meinen ZOE neben einen, sagen wir mal vergleichbaren Benzin-Fiesta, dann wird für die Herstellung beider Autos Energie hineingesteckt. In meinen ZOE eben wegen der Batterie etwas mehr. Aber: Auf der Straße stößt der Benzin-Fiesta doppelt so viel CO2 aus wie mein Stromer. Nach wenigen Kilometern sind wir mit dem Herstellungsenergieverbrauch gleichauf und ab dann fahre ich mit dem Stromer auf alle Fälle ökologischer. In den Studien gibt es da unterschiedliche Kilometerzahlen, aber zu dem Ergebnis, dass letztlich die E-Autos ökologischer unterwegs sind, kommen alle Studien.
Und zum Kobalt-Problem, zum Rohstoffproblem? Kongo? Kinderarbeit? Lithium? Ich will nicht zynisch sein, halte mich da an eine Zusammenschau jenes Freundes aus Taufers, der meinen E-Auto-Umstieg begünstigend beeinflusst hat. Zum Nulltarif gebe es nichts. Man dürfe aber nicht vergessen, welche Auseinandersetzungen, auch kriegerischer Art, die Förderung von Erdöl in Vergangenheit und in der Gegenwart (und mit Sicherheit auch in der Zukunft) gegeben hat und geben wird. Das ist kein Totschlagargument für E-Autos. Denn sowohl die Förderung der Rohstoffe, als auch die Entwicklung im Strommix, die Herstellung und dann die Entsorgung, vielmehr das Recycling der Akkus – all das ist verbesserungswürdig. Aber – das alles ist in Entwicklung und aus meiner Sicht die Zukunft.
Eine längere Fahrt, das wollt’ ich noch erwähnen, haben wir mit dem Stromauto auch zurückgelegt. Im Sommer 2020 (Wenig-Corona sei Dank) haben wir einen oberitalienischen Hafen elektrisch angesteuert. Autobahn 450 Kilometer – zweimal „tanken“ . Meine Frau hat dann belustigt diese Reiseweise mit einer „Kutschenfahrt“ verglichen – Poststation, Pferde und Reiter füttern und tränken. Die hatten Zeit und Muße, damals bei der Kutschenfahrt. (eb)

Interview mit Frowin Stecher, Sport Tenne

Vinschgerwind: Herr Stecher, grundsätzlich: Worauf muss man beim Kauf von E-Bikes achten?
Frowin Stecher: Die erste Frage, die man sich vor dem Kauf eines E-Bikes beantworten muss ist, wie nutze ich mein E-Bike. Brauche ich es als Citybike und fahre ich damit zum Arbeitsplatz oder zum Einkaufen ins Dorf oder will ich mit dem E-Bike zum Beispiel auf die Alm fahren? Das Citybike und das Hardtail sind nur vorne gefedert. Das Fully ist vorne und hinten gefedert, ist also vollgefedert.
Zum Zweiten brauche ich eine gute Beratung in Bezug auf die Stärke der Batterie. Die Batterie muss auf jene Reichweite abgestimmt sein, die der Kunde verlangt. Zum Beispiel: 400 Watt Batterieleistung reicht für Fahrten von A – Z im Dorf, wo ich relativ flach fahre und überschaubare Höhenmeter überwinde. 500 Watt Batterieleistung brauche ich zum Beispiel, wenn ich gelegentlich am Wochenende auf die Alm fahre. 625 Watt hingegen, wenn ich täglich im steilen Gelände unterwegs bin. Auch das Gewicht spielt für die Wahl der Batterieleistung natürlich eine Rolle. Einer der führenden Motoren- und Batterienhersteller ist Bosch.

Vinschgerwind: Im Verkauf: Wieviel Prozent der Kunden kaufen konventionelle Fahrräder und wieviele E-Bikes?
Frowin Stecher: Über 80 Prozent unseres Verkaufs machen inzwischen E-Bikes aus, knapp 20 Prozent entfallen auf herkömmliche Fahrräder. Dazu muss man sagen, dass der E-Bike Kunde mittlerweile zwischen 7 und 90 Jahre alt ist.

Vinschgerwind: E-Bike fahren ist ein Boom, der kein Ende nimmt. Abseits davon, dass man mühelos Steigungen überwinden kann - was sind die Vorteile eines E-Bikes?
Frowin Stecher: Der große Vorteil ist, dass ein E-Bike jedem Fahrer – ob untrainiert oder trainiert – ermöglicht, überall hinzukommen. Ein untrainierter Fahrradfahrer kann mit einem trainierten Fahrer eine Tour unternehmen und das E-Bike gleicht Konditionsunterschiede aus. Menschen mit gesundheitlichen Problemen können sich wieder bewegen – ohne Gelenke oder Herz zu belasten. Und: Jeder kann in kürzester Zeit weite Strecken zurücklegen – ohne sich konditionell total zu verausgaben. Also E-Bike fahren tut gesundheitlich gut und macht Spaß.

Vinschgerwind: Vergleicht man die neue Generation der E-Bikes mit der älteren, so fällt auf, dass die Batterie im Rahmen verschwindet. Wohin entwickeln sich E-Bikes in Zukunft?
Frowin Stecher: Momentan sind E-Bikes noch relativ schwer vom Gewicht her und wiegen zwischen 20 und 25 Kilogramm. In Zukunft werden die E-Bikes sicher leichter werden. Vor allem werden sich aber die Batterien weiterentwickeln und zwar dahingehend, dass sie sich schneller wieder aufladen und auch die Leistung eine stärkere ist. Ein drittes Zukunftsthema sind die Bremssysteme, die verbessert werden.

Vinschgerwind: Ist es gefährlicher mit einem normalen Fahrrad unterwegs zu sein oder mit einem E-Bike? Stichwort Geschwindigkeit.
Frowin Stecher: Ich muss vorausschicken, dass unsere sogenannten E-Bikes eigentlich Pedelecs oder Hybridbikes sind. Das sind Räder, die man mit eigener Kraft unterstützen muss und die nicht alleine fahren. Ab 25 km/h kann bei Pedelecs keine Batterie-leistung mehr hinzugeschaltet werden, das heißt alles, was an Geschwindigkeit darüber hinaus geht, ist reine Eigenleistung des Fahrers. Für richtige E-Bikes hingegen braucht es eine Zulassung, weil eine Geschwindigkeit bis zu 45 km/h erreicht werden kann. Je höher die Geschwindigkeit, desto gefährlicher wird das Ganze natürlich. Von unseren Pedelecs, die wir als E-Bikes kennen, geht keine Gefahr aus. Das einzige, was immer wieder passiert, ist die Selbstüberschätzung im freien Gelände zum Beispiel bei der Abfahrt von einer Alm ins Tal zurück.

Vinschgerwind: Welche Auswirkungen hatte und hat Corona auf den E-Bike-Boom?
Frowin Stecher: Werke mussten aufgrund von Coronafällen kurzzeitig schließen. Das hatte zur Folge, dass die Hersteller die Bestellungen nicht mehr bedienen konnten. Corona kam zum Boom also noch hinzu. Anstatt in den Urlaub zu fahren, haben sich 2020 viele ein E-Bike gekauft. Wir haben mittlerweile ein Luxusproblem: Die Nachfrage nach E-Bikes übersteigt das Angebot. Wir bekommen nicht genügend E-Bikes her.

Interview: Angelika Ploner

Dienstag, 30 März 2021 15:35

Bauplatz: Hochwasserschutz für Laas

Etschdialog

von Erwin Bernhart

An der Etschbrücke vor dem Cafe Rosi und flussaufwärts vor dem Campingplatz Badlerhof bauen die Arbeiter der Wildbachverbauung derzeit an einer langen Schutzmauer. Sichtbar wird eine schön gemauerte 180 Meter lange Steinmauer bleiben, durchsetzt mit weißem Laaser Marmor. Die Marmorsteine hat die Lasa Marmo zur Verfügung gestellt. „Wir machen die Arbeiten an der Mauer in Eigenregie“, sagt der Vorarbeiter Hansjörg Stricker. Bei der Wildbachverbauung in Südtirol, einem Bereich der Agentur für Bevölkerungsschutz, gibt es 25 Arbeitsgruppen, die die verschiedensten Arbeiten im Bereich Hochwasserschutz, Wildbachverbauung, Lawinenverbauung und anderes mehr verrichten. Eine dieser Gruppen ist derzeit mit 10 Arbeitern in Laas vor Ort, um das 5. Baulos für den Hochwassserschutz in Laas auszuführen.
Unter dem Eindruck der großen Überschwemmung im Jahr 1987 im Laaser Gemeindegebiet und im Zuge des Gefahrenzonenplanes, in dem einige rote Zonen im Wohngebiet von Lass auf der orografisch rechten Seite der Etsch ausgewiesen sind, bestand Handlungsbedarf. In Laas wurde der „Etschdialog“ gestartet. In einem partizipativen Entscheidungsprozess von 2008 bis 2010 wurden zahlreichen Akteure und Interessensgruppen involviert und mögliche Schutzmaßnahmen mit den dazu benötigten Flächen und mögliche Schutzbauten erörtert. Der im Zuge dieses „Etschdialogs“ ausgearbeitete Maßnahmenkatalog sah für den Hochwasserschutz von Laas verschiedene Vorschläge vor. In den Jahren 2011/2012 wurde im Rahmen des EFRE-Projektes s41 hochw2„Hochwasserschutz Laas“ von einer Bietergemeinschaft unter der Federführung von Ingenieur Walter Gostner vom Ingenieursbüro Patscheider und Partner eine Variantenstudie durchgeführt, um die vorgeschlagenen Maßnahmen im Detail zu untersuchen und einen wirksamen, nachhaltigen und ökologisch tragfähigen Hochwasserschutz für Laas zu erreichen. In einem Generalprojekt wurden dann die Projektziele konkret formuliert, teilweise sind sie bereits umgesetzt, einige Projekte stehen noch aus und die Laaser Schutzmauer ist als 5. Baulos ein Teil dieses Gesamtprojektes.
Eines der Ziele ist es, die Abflusskapazität der Etsch und des Eckbaches in Laas zu erhöhen. Und als eine der Maßnahmen dafür ist die Erhöhung des Uferschutzes zur Vergrößerung des Abflussquerschnittes vorgesehen. Bereits ausgeführt ist ein Teil dieser Maßnahme am oberen Spitz der Lasa Marmo, auf Sicht durchsetzt mit schönen Laaser Marmorsteinen. Als zweiter Teil sind nun die Aufhöhung bzw. die Ertüchtigung des orografisch rechten Ufers mitten in Laas vorgesehen.
Bauleiter ist Roland Schweitzer und als solcher für die Qualität der Arbeiten verantwortlich. Baustellenleiter vor Ort ist Florian Nössing, der für sämtliche Verwaltungs- und Sicherheitsbelange auf der Baustelle verantwortlich zeichnet. Die Bautruppe vor Ort Die Arbeiter errichten eine „Schwergewichtsmauer“ in gemischtem Mauerwerk mit einer Mauerstärke von etwa 85 cm am Fuß und 65 cm an der Krone und einer Höhe von 1,1 Meter. Aus Gründen des Ortsbildes wird das Mauerwerk luftseitig, also den Gebäuden orografisch rechts zugewandt, so errichtet, dass möglichst keine Betonfugen sichtbar sind. Das dürfte die Anrainer freuen, die ihre wirtschaftliche Tätigkeit in Richtung Mauerwerk ausüben, etwa das Cafe Rosi und den Badlerhof. Wasserseitig, also die dem Bach zugewandte Seite wird das gemischte Mauerwerk mit einer sichtbaren Betonfuge errichtet.
Arbeiten, die nicht vom hausinternen Bautrupp ausgeführt werden können, werden vor Ort zugekauft. „Weil es sich um ein EU-Projekt handelt, finanziert über die EFRE-Schiene, werden die benötigten Angebote ausgeschrieben und mehrere Offerte eingeholt“, sagt der Vorarbeiter Hansjörg Stricker. Florian Nössing ergänzt, dass vor Ort die Qualität beispielsweise des Betons überprüft werde.
Für größere Bagger- und Aushubarbeiten konnte die Firma Ortler GmbH aus Prad gewonnen werden, für das Anliefern von Material und für den Abtransport des Aushubs ist die Firma WOG aus Tschengls zuständig und das Anliefern der Steine für die Zyklopenmauer und das Liefern des Fertigbetons hat die Firma Marx AG übernommen.
Letztlich sichtbar bleibt die Mauer auf der Uferkrone. Für die Sicherung des Uferbereichs und um eine Unterspülung zu verhindern ist unter der Mauer eine große Zyklopenmauer errichtet worden, zusammengehalten von Fertigbeton (sh. Planausschnitt links).
Die Ufervegetation wird bis auf die Stöcke zurückgesetzt, die Stöcke soweit wie möglich belassen, so dass sich rasch wieder ein Ufersaum aus den ursprünglichen Gehölzen bilden kann.
Die gesamten Arbeiten dieses 5. Bauloses kosten 430.000 Euro und werden über EFRE, d.h. über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert und abgerechnet.

Montag, 29 März 2021 13:55

Tipp vom Gärtner

Tipps, für Ihren gepflegten Rasen

Liebe Gartenfreunde,
damit Ihr Rasen nach den langen Wintermonaten dauerhaft schön und grün bleibt, muss die Grünfläche im Frühjahr richtig gepflegt werden. Wichtige Schritte, sind hierbei vor allem das richtige Vertikutieren, Düngen und Mähen des Rasens. Die Gärtnerei Rinner hat hier nun einige Tipps dazu:

Vertikutieren
In den langen Wintermonaten hat sich aufgrund der Schneelast und der permanenten Nässe eine Moosschicht und eine Verfilzung der Grasnarbe gebildet. Der Rasen hat nur noch wenig Luft zum Atmen und die Moosflächen werden bald schon dominieren. Deshalb ist das Vertikutieren des Rasens im Frühjahr besonders wichtig. Dabei werden breitblättrige Wildkräuter, Moos und horizontale Ausläufer der Gräser entfernt. Dieser Vorgang sollte zwischen Anfang April bis Ende Mai von einem Fachgärtner maschinell durchgeführt werden.

Düngen
In der Zeit von März bis Oktober sollten Sie Ihre Rasenfläche regelmäßig düngen. Am besten eignet sich eine Langzeit-Dünger vom Fachgärtner. Im Frühjahr sollte man einen Dünger auf der Rasenfläche ausbringen, bei welchem der Stickstoffanteil möglichst hoch sein sollte.

Mähen
Der erste Schnitt im Frühjahr sollte erfolgen, wenn die Halme eine Höhe von 6-8 cm erreicht haben. Schneiden Sie nun der Rasen 4-5 cm zurück. Im Sommer kann der Rasen etwas höher geschnitten werden, er sollte eine Höhe von 5-6 cm haben, dadurch wird einer schnellen Austrocknung vorgebeugt. Durch einen regelmäßigen, mindestens wöchentlichen Schnitt, wird das dichte Erscheinungsbild der Grünfläche erhalten. Um Zeit zu sparen, können Sie gerne auf einen vollautomatischen Rasenroboter zurückgreifen. Hierfür beraten wir Sie gerne.

Montag, 29 März 2021 13:54

Schmetterlinge - Rekorde

Vinschgau - Schmetterlinge bilden nach den Käfern die artenreichste Insektenordnung. Es gibt weltweit um die 180.000 Schmetterlingsarten. Über 95% sind Nachtfalter. In Südtirol gibt es ca 3.100 Arten, 185 Tagfalter können mit Sicherheit nachgewiesen werden.
Schmetterlinge fliegen überall, nur nicht in der Antarktis, denn da ist es zu kalt und es gibt zu wenig Nahrung für sie. Die meisten Schmetterlinge gibt es in den tropischen, warmen Gebieten. Hier sind auch die größten Schmetterlinge beheimatet (Atlasspinner, Königin-Alexandra-Vogelfalter, brasilianische Rieseneule).
s28 zitronenfalterBevor Schmetterlinge fliegen verbringen sie erst einmal eine Zeit lang als Raupe und Puppe. Die Raupen- und Puppenzeit kann von Wochen bis zu einigen Jahren dauern.
Die Lebensdauer eines Schmetterlings ist dann eher kurz. Unsere heimischen Tag- und Nachtfalter leben in der Regel wenige Wochen bis Monate. Es gibt aber auch eine Anzahl von Nachtfaltern, die nur wenige Tage alt werden, da sie aufgrund fehlender Mundwerkzeuge keine Nahrung aufnehmen können.
Zu den bekannten heimischen Schmetterlingsarten, die am längsten leben, gehören der Trauermantel und der Zitronenfalter. Beide können bis zu einem Jahr alt werden. Beide überwintern als Schmetterlinge und verbringen somit einen großen Teil ihres Lebens in der Winterruhe. In dieser Zeit fahren sie ihren Stoffwechsel herunter und nehmen keine Nahrung auf. Der Zitronenfalter legt zusätzlich eine mehrwöchige Sommerruhe ein.
Die meisten Schmetterlinge flattern mit einer Geschwindigkeit von etwa 8-20 km/h durch die Luft. Aber es gibt auch Schmetterlinge die viel schneller fliegen können. Schwärmer zum Beispiel bringen es durchschnittlich auf 50 – 60 km/h. Der Schnellste ist der Windenschwärmer. Er bringt er es auf 100 km/h. (pt)

Dienstag, 30 März 2021 15:42

Kultur: Die Jagd

Am Anfang waren die Jagd und das Lagerfeuer. Im Mittelalter war die Jagd das gesellschaftliche Ereignis der Adeligen. Es war Zeitvertreib, Vergnügen und Unterhaltung, Körperertüchtigung und Demonstration von Macht und Reichtum, Mut und Geschicklichkeit. Heute ist die Jagd ein Hobby, ein Freizeitsport, der mit Traditionen und Kameradschaft verbunden ist. Hege und Pflege von Wald und Wild, sowie die Naturverbundenheit stehen nach Ansicht der Jagdverbände im Mittelpunkt. Andere behaupten, dass die Jagd einer der letzten Männerbünde ist, das Jagen den Kämpfer und Krieger aufleben lässt und das Töten eines Tieres dabei als Kult zelebriert wird. Deshalb sind nach dieser Auffassung Jäger keine Naturschützer sondern Naturausbeuter und Mörder. Einige sehen in der Jagd einen erotischen Akt der Eroberung und des Lustgewinns.
Die Jagd gehört zu den ältesten und ursprünglichsten Tätigkeiten der Menschheit. Für die Menschen der Steinzeit war die Jagd überlebenswichtig. Wildtiere lieferten Grundnahrungsmittel und waren Hauptlieferanten von Proteinen. Einige Wissenschaftler behaupten sogar, dass erst die Jagd den Menschen zum Menschen gemacht hat. Dabei ging es nicht nur darum den Fleischbedarf der Familie bzw. der Sippe zu decken, es ging auch darum die Felle und Pelze zu einer schützenden und wärmenden Kleidung zu verarbeiten und aus den Knochen und Sehnen praktische Werkzeuge und Waffen herzustellen und Schmuckstücke zur Selbstdarstellung zu gewinnen. Die erfolgreiche Durchführung von Großwildjagden und Treibjagden erforderte eine genaue Planung, eine strenge Organisation und eine gute Kommunikation, aber auch eine umfassende und genaue Naturbeobachtung und ein umfangreiches Wissen über die Lebensweise der Wildtiere. Von einer erfolgreichen Jagd konnte das Überleben einer Sippe abhängen. So machte die Jagd die Steinzeitmenschen zu Ernährern ihrer Sippe, aber auch zu sozialen Wesen, zu einem Gemeinschaftswesen, das durch Kooperation und Koordination zu großen Taten fähig wurde. Die Menschen der Altsteinzeit waren sicher auch Sammler und Fischer, doch die Gemeinschaft und den Menschen der damaligen Zeit geprägt hat vor allem die Jagd. Das Lagerfeuer in der Höhle oder vor Titelbild Mensch und Jagd in Alttirolder Höhle, hat nicht nur Wärme und Licht ausgestrahlt, sondern auch für magische Momente gesorgt und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Das Durchhalten in den kalten Wintermonaten vollzog sich um das Lagerfeuer. Dort wurde gesungen, getanzt, gegessen und getrunken, Werkzeuge und Waffen wurden hergestellt, Geschichten wurden erzählt. Jagdzüge wurden geplant und besprochen. Nach erfolgreicher Jagd wurde am Lagerfeuer gefeiert, die Jagdhelden wurden verehrt und Jagdgeschichten wurden von Generation zu Generation weitererzählt. Wahrscheinlich entstanden so Kunst, Tanz, verschiedene Lieder, große Heldengeschichten, auch Märchen und Sagen. So waren die Jagd und das Lagerfeuer wichtige Meilensteine in der Menschheitsgeschichte. Höhlenmalereien deuten darauf hin, dass die Jagd das kulturelle und vielleicht sogar die religiöse Entwicklung der Menschheit geprägt hat. Als der Mensch sesshaft wurde und begann, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, trat die Jagd als Ernährungsquelle zurück. Da aber die Herden vor den Raubtieren und die Felder vor den wilden Pflanzenfressern geschützt werden mussten, erhielt die Jagd einen neuen, zusätzlichen Zweck: die Eindämmung von Schäden und die Bekämpfung von Raubwild. Diesen Kampf führte der Mensch konsequent über Jahrtausende bis zur Ausrottung des Großwildes wie Wiesent und Elch, aber auch der Großraubtiere Wolf und Bär.

Die Bauernkriege, die Französische Revolution und die Jagd

Bei der Französischen Revolution 1789 ging es um Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die Abschaffung von Privilegien der Adeligen und die Gleichberechtigung aller Menschen. Bei den Bauernkriegen 1525 ging es um die Befreiung der Bauern vor überhöhten Abgaben und Frondiensten. Aber in beiden Revolutionen ging es auch um die Jagd. Das Recht auf Jagd und Fischfang war eine der zentralen Forderungen der Bauern. Die Jagd als Vorrecht der Adeligen sollte abgeschafft werden, so die Forderung bei der Französischen Revolution. Die Jagd sollte zu einem Recht für alle werden. Mit dem Jagdrecht war die Forderung nach Freiheit und Gleichheit verbunden. Für die Bauern und die Bürger der damaligen Zeit war die Jagd kein Freizeitvergnügen, sondern lebenswichtig, um ihren Hunger zu stillen und die Familien zu ernähren. So zählten auch Hirsche und Rehe zu den Wegbereitern der Revolution. Die Hirsche und Rehe, welche nachts in den Kornfeldern weideten, große Schäden anrichteten und nicht geschossen werden durften, sie waren es, die den armen Bauern die ersten Ideen von Freiheit und Gleichheit einpflanzten.
Die erste Jagdordnung Tirols aus dem Jahre 1414 von Friedrich IV (Herzog Friedl mit der leeren Tasche) sah die Jagd als ein vom Landeshauptmann verliehenes Privileg an. Die Adeligen stellten Berufsjäger ein, um ihre Jagd zu sichern. Wildschäden und Wilderei waren die Folge. Es gab hohe Strafen. Wilderer wurden zu Volkshelden. Erst nach der Revolution von 1848 wurde das Jagdgesetz in Österreich geändert und als alleiniges Privileg der Adeligen abgeschafft. 1875 wurde in Innsbruck der Jagd- und Vogelschutzverein und 1920 der Jagdschutzverein für Deutsch-Südtirol gegründet. 1939 wurde in Italien das erste Jagdgesetz genehmigt und über das Regionalgesetz von 1964 Südtirol in Jagdreviere eingeteilt. Ein erstes umfassendes Jagdgesetz in Südtirol stammt aus dem Jahre 1987. Heute gibt es in Südtirol rund 6.000 Jäger und Jägerinnen und 68 hauptberufliche Jagdaufseher. Südtirol ist in 8 Jagdbezirke mit 145 Jagdrevieren, davon 51 Eigenjagdreviere, aufgeteilt.

Jagdkultur: Jägersprache, Musik, Kleidung, Jagdtechniken

Die Jägersprache, die Weidmannssprache, ist wahrscheinlich die älteste Fachsprache. Eigene Fachausdrücke für die Körperteile der verschiedenen Tiere, ihr Verhalten und ihre Lebensweise bilden einen eigenen Kosmos, der für Außenstehende oft unverständlich bleibt. Auch in der Malerei, Musik und Literatur spielt die Jagd eine große Rolle. Nicht nur in Schlössern und Adelshäusern wurden verschiedene Räume mit Jagdszenen ausgemalt und Jagdtrophäen in Hausgängen und Repräsentationsräumen ausgestellt. Es gibt eigene Jagdschlösser, Jägerstuben und Jägerstammtische. Seit 1966 gibt es Jagdhornbläser in Südtirol, derzeit insgesamt 30 Gruppen. Heute ist die Weidmannstracht für alle Jäger und Jägerinnen eine Selbstverständlichkeit und Ausdruck ihres Selbstbewusstseins. Bereits Kaiser Maximilian erschien in einfacher Jagdkleidung. Kaiser Franz Josef erschien bei seinem Sommeraufenthalt in Bad Ischgl zur Jagd in kurzen, kniefreien Lederhosen und grauer Lodenjacke und grünem Hut. Damit trat er in erster Linie als Jäger und nicht als Kaiser auf. Jagdpartien waren in vergangenen Jahrhunderten oft Initiationsriten für Jungmänner, um Mut und Kampfgeist unter Beweis zu stellen. Das alte Bild des Kriegers und Kämpfers, der in Friedenszeiten auf die Jagd geht und Tiere schießt, wird den Jägern von Umweltschützern und Tierschützern vorgeworfen. Vor allem eine städtisch geprägte Gesellschaft sieht die Jagd sehr kritisch. Aber ein Zurück zur Natur mit einer Selbstregulierung durch die Natur und dem Einsetzen von Wildtieren, wird es nicht bringen. Heute geht es bei der Jagd nicht in erster Linie um die Abschüsse und die Versorgung mit Wildfleisch. Es geht um eine nachhaltig betriebene Jagd, es geht um die Biodiversität und den Ausgleich der Interessen zwischen den Wildtieren, der Jägerschaft, Forst- und Landwirtschaft und dem Naturschutz. Der moderne Jäger ist in erster Linie Naturbeobachter und Naturschützer, der eingreift, um den Wildbestand und die Vielfalt zu sichern und zu erhalten.
Heinrich Zoderer

Montag, 29 März 2021 13:49

Erdäpfelroulade mit Sauerkraut

 Zutaten (4 Pers.)
400 g mehlige Kartoffel
125 ml Wasser
30 g Butter
80 g Weizenmehl
2 Eier
Salz
Muskatnuss

Zubereitung:
Die Kartoffel ungeschält weichkochen, schälen, ausdämpfen lassen und durch die Presse drücken. Aus Wasser, Butter, etwas Salz, Muskatnuss und Mehl einen Brandteig zubereiten. Dabei läßt man das Wasser und die Butter in einem Topf aufkochen und rührt das Mehl ein. Solange rühren bis sich der Teig vom Topf löst und eine kompakte Masse entsteht. Die Masse etwas abkühlen lassen. Jetzt die Eier nach und nach einrühren und mit den durchgedrückten, ausgekühlten Kartoffeln gut vermischen.
Den Teig in zwei Teile teilen (gibt zwei Rouladen) und auf leicht geölter Klarsichtfolie ca 1 cm dick auslegen. Die Krautfülle darauf verteilen und den Teig einrollen, die Roulade mit Stanniolpapier stabilisieren. Rouladen in kochendem Wasser 35 Min. leicht köcheln lassen, aus dem Wasser nehmen und vor dem Aufschneiden 10 Min. ruhen lassen. Mit Parmesan bestreuen und mit angebräunter Butter servieren.

Für die Krautfülle:
450 g frisches Sauerkraut
½ l Wasser
Wacholderbeeren
Pfefferkörner
Kümmel
Lorbeerblatt
50 g Schalotten fein gehackt
2 Esslöffel Butter
Salz und Pfeffer

Zubereitung der Krautfülle:
Sauerkraut mit Wasser aufsetzen. Gewürze mit einem Gewürzsäckchen beigeben und 35 Min. leicht kochen lassen. Schalotten in Butter andünsten, gekochtes Sauerkraut ausdrücken, etwas durchhacken und mit den Schalotten kurz anrösten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Aufgezeichnet von Peter Tscholl

 

Kochtipp:

An Stelle von Sauerkraut eignen sich zum Füllen auch gedünstete gehackte Brennesseln oder eine Radicchiofülle sowie eine Topfen-Spinatfülle.

Vegane Küche:
Für die vegane Küche kann anstatt Kuhmilch auch Hafer- oder Sojamilch verwendet werden, anstelle von Butter ungehärtetes Pflanzenfett oder spezielle Öle wie z.B. Sonnenblumenöl oder Traubenkernöl. Als Bindemittel für den Teig können pro Ei entweder 1 EL Sojamehl, ½ Banane, 2 EL Leinsamenschrot oder 3 TL Seidentofu verwendet werden.

 

s25 Paul TappeinerPaul Tappeiner, Jahrgang 1952, hat mit 16 Jahren seine Kochlehre in Meran begonnen. Nach beruflichen Wanderjahren und fünfjähriger Selbstständigkeit ist er in den Vinschgau zurückgekehrt. Paul hat seinen Beruf mit viel Freude 48 Jahre lang ausgeübt, davon die letzten 25 Jahre im Hotel Sand in Tschars.
Zudem ist Paul Tappeiner seit 50 Jahren (seit dem Gründungsjahr) aktives Mitglied im Südtiroler Köcheverband (SKV).

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