Der 23-jährige Videograph Daniel Felderer aus Prad ist Tierrechtsaktivist und lebt vegan. Das heißt, er meidet alle Produkte aus tierischer Abstammung. Und er versucht die Menschen mit Videobotschaften und in Diskussionen davon zu überzeugen, dass es kein Argument gibt, nicht vegan zu sein.
von Magdalena Dietl Sapelza
In einem „All you can eat“ Restaurant in Meran betrachtete der damals 17-jährige Daniel das vorbeiziehende Essensangebot. Dabei wurde ihm bewusst, dass es sich zum Großteil um Stücke von toten Tieren handelte, die einmal gelebt hatten, Tiere mit Gefühlen, die Freude, Schmerz und Ängste empfinden. Es war ein Schlüsselerlebnis. Er entschied auf Fleisch zu verzichten und vegetarisch zu leben. Zum Veganer wurde er dann 2019 während des „Work and Travel“ Aufenthaltes in Australien nach dem Abschluss des Sprachenlyzeums in Schlanders. Aktivisten konfrontierten ihn in der Stadt Brisbane mit den grausamen Machenschaften der Tierindustrie. Den Lebensunterhalt in Australien verdiente sich Daniel hauptsächlich als Videograph. Seine Begeisterung für das Fotografieren und Filmen hatte einst ein Prader Kollege in ihm entfacht, mit dem er Hochzeits- Event- und Werbevideos drehte und „After Movies“ gestaltet. Als Autodidakt bildete sich Daniel weiter. Heute arbeitet er selbstständig in diesem Bereich. Sein Können nutzt er nun auch gezielt für seine Mission als Tieraktivist und Kämpfer für Tierrechte. „Tiere verdienen Respekt und dürfen nicht als Schinken im Brot landen“, so Daniel. Wöchentlich gestaltet er Podcast und Videos, die er über Youtube und Instagram verbreitet. Er pflegt auch internationale Kontakte. Von August bis Dezember 2020 arbeitete er im englischen Leeds für den bekannten Tierschutzaktivisten Joey Carbstrong. Doch zurück zur Begegnung mit den Aktivisten in Australien. Diese führten ihm die harte Realität in der Tierindustrie vor Augen, eine Realität, in der Tiere als Ware genutzt, gequält und missbraucht werden. Er war mit der Tatsache konfrontiert, dass Konsumentinnen und Konsumenten für das Leid der Tiere bezahlen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Denn sie kaufen die Produkte. Die Entscheidung für Daniel, von nun an vegan zu leben, war gefallen. Seither meidet er alle tierischen Produkte. Er isst kein Fleisch, keine Milchprodukte, keine Eier…, auch Wolle und Leder sind für ihn tabu. Und gefallen war auch die Entscheidung, sich mit aller Kraft dem Thema Veganismus zu widmen, den Menschen die Augen zu öffnen und so zu einem Umdenken beizutragen. Dass vegane Gerichte auch schmackhaft sind, erkannte er während eines Jobs in einem Vegan-Restaurant in Melbourne. „Es ist für mich ethisch nicht vertretbar, Tiere als Ressource zu nutzen“, betont er. „Veganismus scheint vielen so extrem, weil Gewalt zur Normalität geworden ist.“ Für ihn macht es keinen Unterschied, wie ein Tier genutzt wird. „Es gibt für mich keine artgerechte Nutztierhaltung, denn am Ende erwartet alle Nutztiere der Bolzenschuss“, so Daniel. „Artgerechte Tierhaltung ist ein Widerspruch in sich.“ Die Milchindustrie ist für ihn noch schlimmer als die Fleischindustrie. „Die hochgezüchteten Milchkühe werden während ihres ganzen Lebens ständig missbraucht. Die Hörner werden ihnen geschleift. Sie werden vergewaltigt und gezwungen jährlich ein Kalb zur Welt zu bringen, damit sie ihre Milchleistung erbringen. Die Kälber entreißt man ihnen. Ist das Kalb weiblich, wird es später zum Milchsklaven. Ist es männlich, wird es zur Schlachtware. Auch das hochgezüchtete Huhn ist gezwungen, täglich ein Ei zu legen“, so Daniel. Die ganze Problematik werde kaum hinterfragt. Viele verschließen einfach die Augen. Und diese versucht Daniel zu öffnen. Er rüttelt auch am Bewusstsein mancher selbsternannter „Tierschützer“, die er „Haustierliebhaber“ nennt. Denn sie hegen und pflegen zwar ihre Haustiere, nehmen aber durch den Konsum tierischer Produkte das Leid der Nutztiere in Kauf. Es gebe zwar oft einen großen Aufschrei, wenn schändliche Tiertransporte durch Europa, dem Nahen Osten und dergleichen publik werden. Doch den wenigsten sei bewusst, dass jede/jeder mit dem eigenen Konsumverhalten mit dazu beiträgt, dass die Tierquälereien überhaupt geschehen können, erklärt Daniel. Der sympathische Prader scheut keine Auseinandersetzung, er sucht Gespräche, diskutiert gerne, leistet Überzeugungsarbeit, macht sich angreifbar und freut sich über Erfolge. Die allgemeine Meinung, ohne tierische Produkte mangelernährt zu sein, lässt er nicht gelten. „Die Pflanzenwelt gibt uns alles, was wir brauchen. Was zählt ist die Ausgewogenheit, wie bei jeder Lebensweise“, erklärt er. Mit seiner Mission erreicht er immer mehr Menschen. Und er freut sich, dass die vegane Bewegung ständig wächst. „Solange mein Herz schlägt, werde ich für die Tierrechte und für die vegane Bewegung kämpfen. Denn ich war von einem Thema noch nie so überzeugt“, bekräftigt er. „Es gibt kein Argument, nicht vegan zu sein.“
Engadin/Guarda/Vinschgau - Mit Lavin, Guarda und Ardez im Engadin und St. Antönien im Prättigau startet der Schweizer Alpen-Club SAC die Initiative „Bergsteigerdörfer“. Die Orte werden am 22. August 2021 in Rahmen einer Beitrittsfeier offiziell in den Kreis der Bergsteigerdörfer aufgenommen. Die Zahl der Bergsteigerdörfer steigt damit auf 35 (davon 22 in Österreich, 4 in Deutschland, 5 in Italien – davon 2 in Südtirol – Matsch und Lungiarü -, und je 2 in Slowenien und in der Schweiz). Das Bergsteigerdorf im benachbarten Engadin besteht aus drei Orten: Lavin, Guarda und Ardez. Alle Ortsbilder sind denkmalgeschützt und begeistern durch die traditionelle Engadiner Architektur. Landschaftliches Highlight ist die Seenplatte von Macun im Schweizer Nationalpark. Als Ausgangspunkte für Wanderungen, Skitouren und Hochtouren dienen die Chamonna Tuoi CAS, die Chamonna dal Linard CAS und die Chamonna Cler. Prominente Gipfel sind etwa der Piz Linard und der Piz Buin. Die Auswahl der Dörfer geschieht nicht zufällig, sondern folgt strengen Aufnahmekriterien. Beispielweise zeichnen sich die Dörfer dadurch aus, dass sie klein sind, ein intaktes Orts- und Landschaftsbild ohne große Wintersportanlagen haben und über eine Tradition im naturnahen Bergsport verfügen. Dank der ihr zugrunde liegenden Werte ist die Initiative Bergsteigerdörfer auch ein anerkanntes Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention. Für die Dörfer besteht der Mehrwert nicht nur in der steigenden Bekanntheit als Bergdestination in Alpenvereinskreisen mit über 2,5 Mio. Alpenvereinsmitgliedern. Sie werden auch in ihrer Ausrichtung auf einen nachhaltigen Tourismus bestärkt, der positive Effekte auf Landwirtschaft, Nahversorgung, Verkehr und Bevölkerungsentwicklungen bringen soll. Im internationalen Netzwerk der Bergsteigerdörfer findet ein stetiger Austausch statt, wie die Dörfer und Regionen ihre Strategien für eine wünschenswerte Zukunft umsetzen. (aw) Bergsteigerdörfer expandieren in die Schweiz • Lavin, Guarda & Ardez Dieses Bergsteigerdorf besteht aus den drei benachbarten Dörfern Lavin, Guarda und Ardez. Alle Ortsbilder sind denkmalgeschützt und begeistern durch die traditionelle Engadiner Architektur. Landschaftliches Highlight ist die Seenplatte von Macun im Schweizer Nationalpark. Als Ausgangspunkte für Wanderungen, Skitouren und Hochtouren dienen die Chamonna Tuoi CAS, die Chamonna dal Linard CAS und die Chamonna Cler. Prominente Gipfel sind etwa der Piz Linard und der Piz Buin. Die Beitrittsfeier findet am 22. August 2021 statt.
Vinschgau - Wir laden alle ein, auf euren Balkonen, Terassen und in euren Gärten, insektenfreundliche Blumen und Sträucher zu pflanzen. Ziel dieses Projektes ist es, auf diese Weise möglichst vielen Insekten (Bienen, Wildbienen, Hummeln Schmetterlingen, verschiedenen Käfern usw.) aber auch verschiedenen Vögeln eine Nahrungsquelle beziehungsweise einen Lebensraum zu bieten. Mit diesen Worten regt das Team vom Tierschutzverein Vinschgau zum Mitmachen an. Das Projekt läuft von April bis Dezember 2021. Die Menschen sind auch aufgerufen, Fotos von den neu geschaffenen kleinen Lebensräumen, von Insekten und Vögeln, die Blumen und Sträucher in den verschiedenen Jahreszeiten besuchen, zu machen und sie, versehen mit Name, Adresse, e-mail-Kontakt, Standort der Pflanzen und persönlichen Anmerkungen an den Tierschutzverein zu schicken. Die Bilder werden archiviert und später veröffentlicht. Das Projekt folgt der Idee, gemeinsam mit kleinen Zeichen etwas für die Biodiversität zu tun und neue Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten und Vögel zu schaffen. Denn diese sind stark unter Druck geraten sind und drohen nach und nach zu verschwinden, mit schwerwiegenden Folgen. Man denke nur an den Wert der bestäubenden Insekten für die Obstbäume. Es gelte unsere Erde, unsere Natur mit Tieren, Pflanzen und Menschen als harmonisches Miteinander wertzuschätzen, die natürlichen Kreisläufe wahrzunehmen und einen Ausgleich zu schaffen, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Vinschgau Anita Pircher. „Es zählt nicht das Größte und Schönste, sondern es geht darum, unsere Erde gemeinsam etwas bunter und lebendiger zu machen. Denn Natur- und Umweltschutz sind auch Tierschutz.“ Und sie zitiert zum Projekt folgende Aussage von Jane Goodall: Viele kleine Leute, die an vielen Orten viele Dinge tun, können das Gesicht der Erde und alles Leben zum Besseren verändern. (mds)
Die Fotos können an die E-mail Adresse vinschgau@tierschutzverein.it, an die Whats App-Adresse 333 541 88 10 oder an die Facebook-Seite geschickt werden. Infos unter www.tierschutzverein.it.
Blick vom Malanzhof. Wie alle bin auch ich stuff, die eigene Gemeinde nicht verlassen zu dürfen, aber die Sorge, keine Fotomotive zu finden, ist unbegründet. Auch Technologie hilft die Landschaft mit zu gestalten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Zum Thema internationale Bahnverbindungen
Die Bürgermeister des Bezirks Vinschgau haben sich über die letzthin neu aufgeflammten Diskussionen zum Thema „internationale Bahnverbindungen“ mit Einbezug des Vinschgaus unterhalten. Es gibt in Graubünden und in Nordtirol Initiativgruppen, die verschiedene Projektstudien für Anbindungen an das internationale Bahnverkehrsnetz lancieren. Die Bürgermeister des Vinschgaus freuen sich, dass solche Initiativen nun vermehrt auch im Ausland Unterstützung finden, denn die Vinschger Vertreter setzen sich seit vielen Jahren für eine internationale Zuganbindung der Vinschger Bahn ein. Man verweist aber auf die von der Landesregierung eingesetzte technische Arbeitsgruppe, die sämtliche mögliche Verbindungen analysieren wird. Auf der Grundlage dieser Analyse wird es eine technische und politische Abstimmung zwischen den Ländern und Gemeinden geben. Die Bürgermeister des Vinschgaus verfolgen dieses Großprojekt jedenfalls mit großem Interesse.
Der Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau- Dr. Dieter Pinggera
Zum Thema Reschenbahn
Ein Auto auf dem Mars schön und gut. Die Reschenbahn von Mals nach Landeck war bestimmt zu schwierig.
Anna Elisabeth Bernhart, St.Valentin
Sehnsuchtsland Südtirol
Am 26. Februar stellt Landesrat Arnold Schuler die neuen Tourismusleitlinien vor, die die Grundlage für die künftigen Entscheidungen zum „Tourismus der Zukunft“ in Südtirol bilden sollen. „Bettenstopp“ und „eingeschränkter Neubau“ sind die Kernstücke dieser Leitlinien, auf deren Basis das in Ausarbeitung befindliche Landes- Tourismusentwicklungskonzept beruht. Dieses soll laut Landesrat neue Weichen stellen, eine neue Vision zur Zukunft des Südtiroler Tourismus beinhalten. Overtourism, Ressourcenverbrauch, Sicherheit in diesem Sektor, das neue Gesetz für Raum und Landschaft seien die Anlässe. Im Schnalstal scheint man von dieser neuen Vision noch keinen Hauch verspürt zu haben. Obwohl 2019 in den Südtiroler Tourismusbetrieben 33,7 Millionen Nächtigungen verzeichnet wurden – dies bei einer Einwohnerzahl von 530.000 - scheint noch weiterer Bettenbedarf zu bestehen. 600 davon sollen im „Almdorf “ von Athesia Druck GmbH im Talschluss von Schnals errichtet werden. Wer die Bezeichnung „Almdorf“ hört, stellt sich wohl kaum vor, dass damit eines der größten Hotelkomplexe Südtirols gemeint ist: 70.000 Kubikmeter Baukubatur, bis zu 6 Stockwerke hohe Neubauten, auf einer Gesamtfläche der betroffenen Zone von 3,36 ha in die hochalpine, sensible Landschaft gebaut. Auch der Landesbeirat für Baukultur und Landschaft kommt in seinem 4. Gutachten zu keinem anderen Schluss als „dass das Projekt einen sehr großen und problematischen Eingriff in die sensible Landschaft des Talschlusses darstellt.“ Nicht minder „ verblüffend“ ist das neben dem Skibetrieb zusätzliche Angebot des Almdorfes, mit dem die Sehnsucht der Touristen nach dem Land Südtirol geweckt werden soll: Panorama- Sauna, indoor- outdoor pool, Infrarotraum, cardio fitness, kids club, kids pool, treatments, bowling, Tischspiele, Klangschalenraum, Oh du schöner Mond, u.a.m. Frage: Braucht der Mensch ein derartiges Angebot, das man in jeder Großstadt finden kann, für seinen Urlaub auf 2000 m Meereshöhe? Oder wird dem Mensch vorgegaukelt, dass er das brauchen würde? Wo doch die Einzigartigkeit der Südtiroler Bergwelt, das Naturerlebnis eine echte Gelegenheit bieten Erholung und Ausgleich zu finden! Dass derart verbaute Feriendestinationen langfristig die Sehnsucht des Gastes nach dem Land Südtirol wecken, muss sich erst noch weisen. Für viele Südtiroler selbst hat diese Bauwut schon längst das Maß des Erträglichen überschritten.
Vinschgau 1. 4. 2021 - Vorstand Umweltschutzgruppe Vinschgau
Pflegenotstand – Notstand der Menschlichkeit?
Meinen Beruf als Krankenschwester übe ich mittlerweile über 30 Jahre aus und fast durchgehend wird seither über Pflegenotstand debattiert. Diesen Beruf zu wählen, heißt für mich eine Berufung zu haben, Menschen zu begleiten und zu betreuen. Und jetzt traue ich mich einfach, meine Stimme zu erheben, auch mir selbst, meinem Gewissen zuliebe, damit ich mir selbst noch in die Augen schauen kann. Ich erfahre in unserer Gesellschaft eine erschreckende Zunahme von Egoismus und reinem Wirtschaftsdenken, wo Mitmenschlichkeit, Herzlichkeit, Wertschätzung, Respekt und Liebe als verstaubt und altmodisch abgetan und oft nur zur Wahrung eines äußeren Scheins hergenommen werden. Eigene Meinungen, konstruktive Kritik sind in den Systemen nicht gefragt: Ich erinnere mich an den sogenannten „Maulkorberlass“, wo es Angestellten des Sanitätsbetriebes unter Drohung von Disziplinarverfahren untersagt war, keine eigene, wenn auch noch so harmlose Meinung im Zusammenhang um die Zukunft der Geburtshilfe und des Krankenhauses Schlanders im allgemeinen zu äußern! Ich erinnere mich an das Vorstellungsgespräch mit meinem Ansuchen um Versetzung in die Abteilung für Komplementärmedizin, wo ich vorher alle meine Unterlagen, unter anderem das Diplom des Bachelor-Abschlusses an der Claudiana, Diplom für Reflexzonentherapie eingereicht hatte: der Pflegedienstleiter kam unvorbereitet zum Termin, kannte nicht meinen Namen, wusste nicht, warum ich dort war, fläzte sich gelangweilt und von mir abgewandt in seinem Sessel und speiste mich mit den Worten ab: „Was stellen Sie sich überhaupt vor, seien Sie froh, überhaupt eine Arbeit zu haben...“ Und so könnte ich weiter fortfahren... Jetzt arbeite ich in einem Altersheim, wo ich seit Herbst 1 x wöchentlich getestet werde (auch im Urlaub und an den freien Tagen, auch Geimpfte), obwohl die meisten Menschen dort mittlerweile geimpft sind. Ich bin als Nicht-Geimpfte verpflichtet, die FFP2-Maske zu tragen. Es ist angedacht ,, die Zimmer der nicht-geimpften Bewohner zu kennzeichnen und dem nicht-geimpften Personal vorzuschreiben, in kompletten Schutzanzügen mit FFP2-Maske und Visier zu arbeiten“! Zitat:“Nur Geimpfte werden in diesem noch Haus Vorteile haben!“ , wobei diese Impfung ja „freiwillig“ ist, wie immer wieder betont wird! Ausgewählte Mitarbeiter/Innen werden angehalten, 2 x wöchentlich Bericht an die Direktion zu erstatten, ob die Mitarbeiter alle die Masken vorschriftsmäßig tragen! Und es wird kontrolliert!Meinungen zu äußern, auch nur kritische Fragen sind unerwünscht und haben mitunter auch Konsequenzen... Und das bei alten, großteils dementen Menschen, die nach einem 1 Jahr Eingeschlossensein sowieso schon sehr einsam sind, von Angehörigen abgesondert, mit vermummten Gesichtern sprechen müssen, die Mimik nur über Augen erraten, die Stimme gedämpft und oft unverständlich wahrnehmen und einfach die Welt nicht mehr verstehen…Zudem wird jetzt den Nicht-Geimpften die Verantwortung zugeschoben, ob die Altersheime öffnen dürfen oder nicht (siehe Dolomiten-Artikel vom 09.03.21). In diesen „systemrelevanten“ Berufen arbeiten meist Frauen, die neben Beruf, Hausarbeit, Kindererziehung, Homeschooling schlicht und einfach nicht mehr die Kraft aufbringen sich auch noch für menschenwürdige Zustände und ihre Rechte am Arbeitsplatz einzusetzen. Dafür wären Interessensverbände, unsere Volksvertreter und auch die Kirche zuständig. So erlebe ich eine allgemeine Müdigkeit und Resignation für sich und Andere einzustehen, Anordnungen werden, und wenn sie noch so irrsinnig scheinen, fraglos hingenommen und so gut es geht, ausgeführt. Diese Entwicklung erlebe ich leider nicht erst seit der „Corona-Zeit“. Ich stamme aus einer Unternehmer-Familie und behaupte, dass meinen Angehörigen nie in den Sinn gekommen wäre, so mit Mitarbeitern und Abhängigen umzugehen.
Margareth Zwick - dott. inf. Dipl. Krankenpflegerin
HAIKU des Monats März 2021
ausgewählt von der Haiku-Gruppe Südtirol
1. Platz ex-aequo: Katzen schreien in der Nacht. Sag‘ Kater, ist’s schon Frühling? Helga Maria Gorfer, Schlanders
Der Stein so warm, weg fliegt der Kleine Fuchs. Wie wohltuend! Johann Matthias Comploj, Brixen
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Am 22.03.2021 wurde das sogenannte „Decreto Sostegni“ 41/2021 im Amtsblatt der Republik veröffentlicht. Mit Art. 1 wird der langersehnte staatliche Verlustbeitrag geregelt, welcher aber in vielen Fällen nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Der Verlustbeitrag kann von allen Steuersubjekten (d.h. unabhängig von der Branche und Tätigkeitkodexe) mit Erlösen im Jahr 2019 von bis zu 10 Millionen Euro, welche im Jahr 2020 einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von mindestens 30% im Vergleich zum Jahr 2019 verzeichnet haben, beantragt werden. Anspruchsberechtigt sind nun auch die Freiberufler, welche bei den vorherigen Ausgleichszahlungen ausgeschlossen waren. Der Verlustbeitrag wird wie folgt berechnet: Umsatzrückgang zwischen den Geschäftsjahren 2019 und 2020 dividiert durch 12 und multipliziert mit einem Faktor zwischen 20% und 60% - je nach Erlöse des Jahres 2019. Der oben erwähnte Faktor wird anhand der erzielten Erlöse vom Jahr 2019 festgelegt und aufgeteilt. Der Faktor ist wie folgt festgelegt:
Faktor / Erlöse
60% / 0 bis 100.000
50% / 100.001 - 400.000
40% / 400.001 bis 1 Mio.
30% / 1. Mio. bis 5. Mio.
20% / 5. Mio. bis 10. Mio.
Es ist ein generelles Beitragsminimum vorgesehen (dazu gehören auch Steuersubjekte, die ihre Mehrwertsteuerposition nach dem 1. Jänner 2020 eröffnet haben), dieser Betrag beläuft sich für natürliche Personen auf Euro 1.000 und für Gesellschaften auf Euro 2.000. Der Verlustbeitrag kann alternativ zur direkten Auszahlung über das Bankkonto, auch auf nicht widerrufbarem Wunsch des Steuerpflichtigen, vollständig als Steuerguthaben anerkannt werden und mittels Zahlungsvordruck F24 mit anderen Steuern verrechnet werden. Die Anträge können seit 30. März 2021 und bis spätestens 28. Mai 2021 auf dem E-Portal des Steueramtes (fatture e corrispettivi) eingereicht werden. Laut Agentur der Einnahmen sollen die ersten Anträge kurzfristig ausbezahlt werden.
Beispiel:
Mwst-Umsatz 2020 Euro 90.000
MwSt-Umsatz 2019 Euro 150.000
Erlöse 2019 Euro 175.000
Umsatz-Rückgang = Euro 60.000 (=40%)
Euro 60.000 / 12 x 50% = Euro 2.500
Schluders - Der Gemeinderat von Schluderns hat am 7. April 2021 das beschlossen, was bereits lange im Vorfeld zugesagt war: 750.000 Euro werden an das Bonifizierungskonsortium Vinschgau bezahlt. Für das Bonifizierungskonsortium Vinschgau ist dieses Geld ein Zubrot für den Bau der Beregnung in der Ebnet. Möglich geworden ist dieser Geldtransfer, nachdem rund 90 Prozent der Grundbesitzer ihr Einverständnis zum Bau der Beregnung gegeben haben. Mit dieser Zustimmung ist die Wasserkaskade frei geworden, die ein E-Werk in Konfall ermöglicht. Es sei ein multifunktionales Konzept, betonte BM Heiko Hauser vor der Abstimmung, welches viele Vorteile bringe. Neben der ökologischen Aufwertung des Saldurbaches und des Biotops werde auch Wasser bei der Beregnung gespart. Ein E-Werk in Konfall sei eine Investition in die Zukunft, allerdings aus derzeitiger Sicht ein Nullsummenspiel, assistierte Peter Trafojer. Armin Bernhard von der Gemeinschaftsliste Schluderns enthielt sich der Stimme, mit der Begründung, dass die Sicherheit für die Schludernser Bevölkerung fehle. Es sei eine Umverteilung zulasten der Schludernser. Eine lebhafte Diskussion - trotz vorausgegangener informeller Sitzung - entwickelte sich bei der online-Gemeinderatssitzung bei der Gründung der Gesellschaft „Wasserkraftwerk Konfall Konsortial GmbH“. BM Hauser formulierte das ehrgeizige Ziel, dass ab 20. Mai 2022 im E-Werk Konfall Strom produziert werden soll. Um sich diesem Ziel mit großen Schritten nähern zu können, habe man sich im Ausschuss entschieden, Know-how in die Konsortial GmbH zu holen. Dazu habe man Gespräche mit dem Vinschgauer Energiekonsortium VEK und mit der Schludernser Energiegenossenschaft SEG geführt. Die künftige Aufteilung der Anteile in der Konfall Konsortial GmbH: je 12 Prozent das VEK und an die SEG und 76 % die Gemeinde Schluderns. Der Verwaltungsrat solle aus 2 bis 5 Personen bestehen. Starten wolle man, so BM Hauser mit zwei Verwaltungsräten und zwar mit VEK-Direktor Alexander Telser als Präsident und mit SEG-Vorstand Bernd Stocker. Heiko Hauser und Peter Trafojer sollen in den Verwaltungsrat nachrücken, nachdem eine Änderung der Gemeindesatzung dies möglich gemacht habe. Genau diese Verteilung im künftigen Verwaltungsrat hat zu heftigen Interventionen von Seiten der Gemeinderäte geführt. Der Forderung von Edwin Lingg, eine Mehrheit der Gemeinde Schluderns im Verwaltungsrat klar zu definieren, schlossen sich Andreas Hauser, Armin Bernhard und Elke Weissenhorn grundsätzlich an. Es gehe nicht um Personen, sondern um’s Prinzip, sagte Lingg. Es könne doch nicht sein, dass morgen ein Prader für das VEK und ein Tauferer für die SEG im Verwaltungsrat der Konfall Konsortial zwei Schludernser Gemeinderäten gegenübersitzen. Das hat gesessen. Einhellig war dann die Meinung im Rat, dass 3 Vertreter der Gemeinde Schluderns im Verwaltungsrat sein sollen. Lingg hat sich selbst angetragen und die Beregnungs-Bauern hatten nichts dagegen. (eb)
Mals - Die Führung der Jausenstation beim Pflanzgarten oberhalb von Tartsch wird von der Gemeinde Mals neu ausgeschrieben. Die mit Interreg-Geldern im Rahmen des Projektes „diversicoltura“ erbaute Raststation auf dem Gelände des ehemaligen Forstgartens am Ende des Waalweges wurde bislang als Cafè Margronda von Lydia Thanei geführt. Thanei hatte die Führung für 9 Jahre 2016 übernommen, die Einkehrer mit lokalen Produkten, selbstgemachten Kuchen und einheimischen Weinen freundlichst bewirtet. Thanei hat zum 31. März 2021 gekündigt. Der Gemeindeausschuss musste die Kündigung wohl oder übel annehmen und im entsprechenden Ausschussbeschluss vom 23. März 2021 heißt es unter anderem: „Die vielen und teils langen Schließungen des Gastgewerbes in der Zeit des Notstandes Covid19 haben viele Betreiber in Notlage gebracht, so dass sie sich angesichts des weiter anhaltenden Notstandes und der Ungewissheit zum Aufgaben gezwungen sehen. Für die Gemeindeverwaltung ist es gerade jetzt wichtig, dass ein solcher Betrieb für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Dies scheint zum derzeitigen Zeitpunkt nur mit einem Neustart möglich. Angesichts der aktuell weiterhin geltenden Schließung der Gastronomiebetriebe wegen Covid19 wird die Kündigung mit Wirkung 31.03.2021 angenommen und auf die Anwendung einer Vertragsstrafe verzichtet. Die für die Anpassung an die Inflation geschuldeten Beträge sind einzuheben.“ Mit einem zweiten Beschluss wird die Führung des Pflanzgartens „als Jausenstation, Erholungs- und Erlebnisraum“ für eine Mindestpachtsumme von 7.500 Euro jährlich neu ausgeschrieben. Mittels Direktvergabe und diesmal für 6 Jahre. Der gesamte Ausschreibungspreis beträgt 45.000 Eur0. Das wirtschaftlich günstigste Aufgebot soll den Zuschlag erhalten. Alleinige Verantwortliche des verwaltungsmäßigen Verfahrens ist die Malser Generalsekretärin Monika Platzgummer. Der Ausschreibungspreis von 7.500 Euro jährlich verlangt nach einem Vergleich: Drei Tage vor dem Malser Ausschuss hat die Fraktion Burgeis beschlossen, den Almaufschank auf der Bruggeralm vom 1. Mai bis zum 31. Oktober an Hannes Noggler zu einem Pachtzins von 1.500 Euro plus Mehrwertsteuer zu vergeben. Der Bau einer Jausenstation beim Pflanzgarten mit entsprechender Verpachtung war vor Jahren im Gemeinderat umstritten und wurde heftig diskutiert. Eine Wirtschaftlichkeitsrechung fehlte. Der ursprüngliche Plan, dass der Pflanzgarten von der Sozialgenossenschaft Vinschgau geführt und damit benachteiligte Menschen Beschäftigung gefunden hätten wurde bislang nicht verwirklicht. (eb)
Laas/Martell - Alperia Greenpower, eine Tochtergesellschaft von Alperia, hat kürzlich per Ausschreibung einen großen Auftrag vergeben: Beim Kraftwerk in Laas, mit Wasser gespeist aus dem Stausee in Martell (sh. Bild), soll unter anderem die Druckleitung erneuert werden. Die Auftragssumme: mehr als 18 Millionen Euro. In der Ausschreibung ist von einer diffizilen Arbeit die Rede, davon auch, dass mit zeitweiligen Seilbahnen gearbeitet werden müsse, aufgrund der schwierigen geologischen Verhältnisse und der daraus folgenden Unzugänglichkeiten der Arbeitsstellen. Bei etwa zwei Dritteln der Druckleitungslänge soll eine neue Druckleitung neben der bestehenden positioniert werden, so dass der Betrieb des E-Werkes während dieser Arbeit garantiert bleibt. Im unteren Teil der Druckleitung soll die bestehende Druckleitung komplett ausgetauscht werden. Dieser Arbeitsteil hat eine zweitweilige Stilllegung des E-Werkes zur Folge. Alperia Grennpower gab in ihrer Ausschreibung dafür höchstens 15 Arbeitstage an. Ein längerer E-Werks-Ausfall ist keineswegs erwünscht. Ein Auftrag also für ausgewiesene und ausgefuchste Spezialisten mit Erfahrung. Gewonnen hat den Auftrag eine Bietergemeinschaft bestehend aus der P.A.C. S.p.a., der Marx AG, der Moosmair S.r.l., Idroweld S.r.l. und der Cogeis S.p.A. als Raggruppamento Temporaneo di Imprese (RTI). Auftragsvergaben solcher Größenordungen locken natürlich verschiedene Firmen auf den Plan. Gegen die Auftragsvergabe hat eine andere Bietergemeinschaft vor dem Verwaltungsgericht Bozen Rekurs eingereicht. Die ATB Riva Calzoni S.p.a., die Semat S.p.a. und die Seik S.r.l. wollten gerichtlich geklärt haben, ob die Auftragsvergabe und die darin vergebenen Punkte rechtens waren. Alperia Greenpower hat für die Einordnung der Offerte ein Punktesystem vorgegeben, welches maximal 70 Punkte für die Qualität und maximal 30 Punkte für den ökonomischen Teil vorgesehen hat. Das Rennen bzw. die Anzahl der Punkte zwischen den beiden Bietergemeinschaften war knapp. Die Bietergemeinsachaft PAC, Marx, Moosmair, Idroweld und Cogeis erhielt 99,94 Punkte, die zweite Bietergemeinschaft erhielt 93,69 Punkte. Das Verwaltungsgericht Bozen hat sich durch den Modus der Punktevergabe bis in kleinste Details durchgeackert und letztlich den Rekurs abgewiesen. (eb)
Naturns - Zum 01. April 2021 übernimmt die BERGES Mechanics GmbH mit Sitz in Naturns die BERGES Antriebstechnik GmbH & Co. KG aus Marienheide (NRW), Deutschland. Beide Unternehmen verbindet seit Jahrzehnten eine enge Partnerschaft. Im Jahr 1970 als Berges Italiana gegründet und seit 2018 selbständig unter der Führung der beiden Brüder David und Manuel Tappeiner ist die Berges Mechanics GmbH führend in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von stufenloser Antriebstechnik in Italien. Durch die Übernahme wird in der fast 100-jährige Erfolgsgeschichte der BERGES Antriebstechnik GmbH & Co. KG ein neues Kapitel aufgeschlagen. 1926 von den Brüdern Carl und Wilhelm Berges gegründet, bietet das Unternehmen als weltweit einziger Hersteller das gesamte Spektrum der symmetrischen und asymmetrischen Verstellscheibentechnik für Leistungsübertragungen von 0,25 bis 200 kW an. Karl-Heinz Georg, langjähriger Geschäftsführer am Standort Marienheide beschreibt den Mehrwert der Übernahme wie folgt: „Die langjährigen Aktivitäten in Italien, zuletzt durch die BERGES Mechanics, haben die Unternehmensentwicklung in strategischer Hinsicht stark geprägt. Die Zusammenführung beider Unternehmen eröffnet nochmals neue Möglichkeiten der Produktentwicklung und der Marktbearbeitung im Interesse unserer Kunden auf internationalem Parkett.“ Auch Dietmar Sarstedt der als bisheriger Hauptgesellschafter und Geschäftsführer das Unternehmen seit den 70er Jahren geprägt hat, lobt die Übernahme. „Ich freue mich über den erfolgreichen Abschluss der Unternehmensnachfolge, welche die Grundlage für eine weitere erfolgreiche Zukunft der Firma BERGES legt.“ David und Manuel Tappeiner fassen die Vorteile der Übernahme zusammen: „Mit der Übernahme und Weiterführung der Firma BERGES Antriebstechnik GmbH & Co. KG beginnt für uns ein neuer Abschnitt, ein Abschnitt auf welchen wir uns sehr freuen. Unser größtes Anliegen besteht darin den Fortbestand der Standorte in Marienheide und Naturns zu gewährleisten und unsere Kunden weiterhin auf höchstem Niveau zufriedenzustellen. Die beiden Unternehmen passen perfekt zusammen und ergänzen sich gegenseitig bereits seit Jahrzehnten. Mit der Zusammenführung ist Berges nun in der Lage, die Verstellscheibentechnik auf weitere vielversprechende Sektoren auszubauen sowie ihre Kompetenzen in Antriebstechnik und Maschinenbau ihren Kunden in ganz Europa anzubieten.“