Werner Marseiler vom Gasthof „Zur Sonne“ wird der Ortsgruppe Laas des Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) für weitere vier Jahre als Obmann vorstehen. Bei der kürzlich abgehaltenen Ortsversammlung wurde er wiedergewählt. Die weiteren Mitglieder des Ortsausschusses sind: Bea Hellrigl vom Camping „Badlerhof“, Andreas Schwienbacher von der Jausenstation „Zonetreff“ und Herbert Thanei vom Gasthaus „Sonneck“.
von Albrecht Plangger - Es gibt wieder konkrete Lichtblicke für die Brenner-Autobahn. Die europaweite Ausschreibung kann vielleicht doch noch verhindert werden. Diesmal hat es mich getroffen, in der Transport- und Umweltkommission zu wachen, dass bei einem - in laufender Diskussion - von der Regierung eingebrachten Vorschlag der Regierung „nichts anbrennt“. Die Abstimmung ist äußerst knapp mit 18:14 durchgegangen. Dieser „DL trasporti“ der Regierung war dazu noch vollbepackt mit Normen die den Straßenkodex betreffen. Bis vor einem Jahr haben einige Kommissionen mit Nachdruck an einer generellen Überarbeitung des Straßenkodex gearbeitet und auch einen gemeinsamen Nenner gefunden. Durch den Regierungswechsel von Conte auf Draghi ist dieser Vorschlag „versandet“, sodass nun mit allen Mitteln versucht wurde, einige Ergebnisse in dieses Gesetzesdekret zu packen und doch noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden. Wir konnten bei dieser Gelegenheit interessante Bestimmungen zugunsten von Führerscheinneulingen durchbringen. Mit einem sog. Tutor - z.B. Elternteil können zukünftig auch Autos gefahren werden, deren Leistung mehr als 55 kW beträgt und Familien müssen nicht ein kleineres Auto kaufen, damit Führerscheinneulinge nicht bald wieder die Fahrtauglichkeit verlieren. Neben Gründen der öffentlichen Sicherheit oder der Gesundheit, können nun auch aus Umweltgründen Verkehrsbeschränkungen z. B. vom Landeshauptmann erlassen werden und dies ab jetzt ganz besonders auch auf Straßen, die sich in UNESCO-Welt-Kulturerbegebieten befinden. Somit ergeben sich auf den Dolomitenpässen interessante Spielräume für eine nachhaltige Verkehrsberuhigung. Auch ein höchst interessanter Vorschlag für Menschen mit Behinderung konnte durchgewunken werden: sind alle reservierten Gratis-Parkplätze besetzt, so können Personen mit Behinderung kostenlos auch normale Parkplätze besetzen. Ansonsten ist das Augenmerk zurzeit voll auf die Pensions- und Steuerreform im Zusammenhang mit den anstehenden Haushaltsgesetz gerichtet. Hoffentlich finden nach Quote 100 die wirklich „harte Arbeit“ und die prekären Versicherungsverhältnisse von Frauen Berücksichtigung.
SVP - Südtiroler Volkspartei -Die Abgeordneten der SVP-Landtagsfraktion, Manfred Vallazza, Josef Noggler und Franz Locher fordern die Landesregierung auf, die Schieflage im Hinblick auf den Energiebonus schnellstens zu beheben. Der Energiebonus stellt in Südtirol eine Möglichkeit dar, ein bestehendes Gebäude im Zuge einer energetischen Sanierung zu erweitern. Die Auflagen und Voraussetzung, um in die Gunst des Energiebonus zu kommen, sind allerdings nicht für alle gleich. Denn im landwirtschaftlichen Grün wohnhafte Bürger sind benachteiligt.
Die derzeit geltenden Vorschriften sehen vor, dass durch die Inanspruchnahme des Energiebonus für die Gebäudesanierung in Wohnbauzonen, das bestehende Gebäude im Ausmaß von 20 Prozent der bestehenden Baumasse mit einem Maximum von 200 m³ erweitert werden kann. Im landwirtschaftlichen Grün hingegen gilt dies nicht!
„Dieses Regelwerk führt zu einer Ungleichbehandlung der im landwirtschaftlichen Grün wohnhaften Bevölkerung. Durch solche Vorschriften steuern wir geradewegs auf die Entstehung einer Zweiklassengesellschaft zu“, kritisiert Landtagsabgeordneter Manfred Vallazza.
„Wir können froh sein, dass die Höfe in Randgebieten bewohnt und bewirtschaftet sind. Jenseits der Landesgrenzen in benachbarten Regionen schaut die Lage düster aus. Es kann nicht sein, dass die Menschen, die abseits der Ortskerne leben und es ohnehin in allem schwerer haben, durch diese Ungleichbehandlung noch stärker benachteiligt werden “, stellt Noggler fest.
Locher schlägt in dieselbe Kerbe: „Die Randgebiete müssen gestärkt und Menschen, die im landwirtschaftlichen Grün leben, gefördert werden. Der Kubatur-Bonus komme ganzen Familien zugute, weil auch hierdurch die Kinder am Hof bleiben können.“ Der Kubatur-Bonus trage dazu bei, indirekt den Wohlstand in der Gesellschaft zu sichern. Dies stärke den Mittelstand und komme dem Kern der Gesellschaft und der gesamten Bevölkerung zugute. Ein Verbauen der Landschaft sei nicht zu befürchten, wenn die Sanierung bereits bestehender Gebäude gefördert wird.
„Was würden wir machen, wenn alle abwandern und in die Dorfkerne ziehen? Es käme dort zur Überfüllung, zum massiven Mangel an Wohnmöglichkeiten. Eine Konsequenz davon wäre die Enteignung von Gründen zum Bauen. Das wollen wir bestimmt nicht!“, meint Vallazza.
Laut Noggler seien bereits jetzt fehlende Wohn- und Baumöglichkeiten in manchen Gemeinden stark spürbar. Trotz ähnlicher Wohnsituationen können die Menschen im Dorf jedoch nicht von den Vorzügen der Stadt profitieren.
Die Ortskerne zu überfüllen, Immobilienpreise in die Höhe zu treiben sind Tendenzen, die nicht im Sinne der Nachhaltigkeit sind. Daher fordern die Abgeordneten der SVP-Bauernfraktion im Landtag auch im landwirtschaftlichen Grün die Sanierung zu energieeffizienten Gebäuden zu fördern. Dies komme sowohl dem Klima als auch Gesellschaft zugute. „Ich sehe nicht ein, warum eine Familie im landwirtschaftlichen Grün nicht in den Genuss einer Unterstützung für die Errichtung eines Gebäudes mit einem effizienten energetischen Status kommen darf“, sagt Locher.
Tony Tschenett, Vorsitzender des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), kann nach erfolgter Genehmigung des Landeshaushaltes 2022 seitens der Landesregierung nur den Kopf schütteln. Trotz steigender Kosten im Bereich Familie, Soziales und Wohnbau, seien die Mittel im Vergleich zum Vorjahr nämlich um 70 Millionen Euro gekürzt worden.
„Mir ist bewusst, dass wir mit klammen Landeskassen dastehen und an der Sparschraube drehen müssen. Nur befürchte ich, dass an den falschen Schrauben gedreht wird und deshalb solidarisieren wir uns mit Landesrätin Waltraud Deeg, die zu Protokoll gegeben hat, ihr Ressort sei unterfinanziert. Denn wenn ein Ressort, welches sich um die Schwächsten der Gesellschaft zu kümmern hat, trotz bewiesenermaßen höheren Spesen weniger Mittel bekommt, dann scheint in der Prioritätensetzung etwas nicht zu stimmen“, so Tschenett.
Der ASGB-Vorsitzende weiß, dass jedes Ressort um jeden Cent feilscht und sich selbst das Nächste ist. Das könne er auch nachvollziehen. Dennoch gäbe es Einsparmöglichkeiten mit geringeren gesellschaftlichen Auswirkungen: „Bevor ich im sozialen Bereich und bei Familien Sparmaßnahmen ansetze, frage ich mich schon, ob man gewisse Straßenerhaltungsmaßnahmen bzw. öffentliche Ausschreibungen nicht um ein Jahr verschieben kann, oder beispielsweise für begrenzte Zeit die Mittel für die IDM nicht signifikant kürzen könnte. Man muss in einer solch schwierigen Situation einfach abwägen, welche Entscheidung die geringsten direkten Folgen auf die Gesellschaft hat – und genau das scheint beim Landeshaushalt 2022 nicht passiert zu sein. Wir wissen alle, dass die Armut in der Südtiroler Bevölkerung im Steigen begriffen ist und die Energiekosten spürbar steigen werden. Auch die Altersstruktur der Gesellschaft hat sich verändert und ist kostenintensiv. Wie soll das alles finanziert werden, wenn die Mittel gekürzt werden? Die Bedeutung des sozialen Bereichs soll nicht nur ein Thema auf Sonntagsreden sein, es soll auch entsprechend gehandelt werden! Bezeichnend ist auch, dass erwägt wird, die No-Tax-Area für den regionalen Zuschlag auf die IRPEF für Einkommen bis 35.000 Euro ab 2023 zu streichen.“
Tschenett fordert den Südtiroler Landtag auf, in der anstehenden Haushaltsdebatte die Frage der richtigen Prioritätensetzung aufzuwerfen.
Die Corona-Krise hat die Haushaltsgestaltung des Landes erschwert. Trotzdem hat die Landesregierung zeitgerecht den Budgetentwurf für das kommende Jahr vorgelegt.
Keine leichte Aufgabe hatte die Landesregierung bei der Gestaltung des Landeshaushalts für das kommende Jahr. Die Corona-Pandemie hat das Wirtschaftsgeschehen und das Steueraufkommen gedämpft und öffentliche Ausgaben zur Unterstützung von Familien und Unternehmen notwendig gemacht. Die Finanzverhandlungen mit Rom über den Beitrag zu den öffentlichen Staatsfinanzen und die Festlegung der zustehenden Beträge aus Verbrauchs- und Glücksspielsteuern waren langwierig, befinden sich vor dem Abschluss. Antrieb erwartet man sich vom staatlichen Wiederaufbaufonds PNNR. Unter diesen Voraussetzungen hat die Landesregierung nach mehrtägigen Beratungen heute (26. Oktober) auf Vorschlag von Landeshauptmann und Finanzlandesrat Arno Kompatscher den Haushaltsentwurf des Landes Südtirol für das Jahr 2022 einstimmig genehmigt.
Haushaltsentwurf von über 6,3 Milliarden Euro einstimmig genehmigt
"Trotz aller Schwierigkeiten ist es möglich, für das Jahr 2022 einen ausgewogenen Haushalt mit einem Gesamtvolumen von 6,31 Milliarden Euro vorzusehen", so der Landeshauptmann, "das bedeutet, dass wir unsere Kernleistungen aufrecht erhalten, unsere Programme und Projekte umsetzen und fortführen können." Es handle sich um keinen Sparhaushalt, betonte der Landeshaushalt, allerdings seien die Kosten für die Kernleistungen - Bildung, Gesundheit, Soziales und öffentlicher Personenverkehr inklusive Personalkosten - kontinuierlich im Steigen begriffen. Grund dafür sei vor allem die demografische Entwicklung. Daher sei es umso wichtiger, die Haushaltsmittel nachhaltig und nach Prioritäten einzusetzen und weiter an der Qualität und Effizienz der öffentlichen Verwaltung zu arbeiten. Ausgehend von der Entwicklung der Steuereinnahmen im Jahr 2021 und den Projektionen für die kommenden Jahre, werden für das Jahr 2022 Steuereinnahmen von 4700 Millionen Euro veranschlagt. Der Landeshauptmann bestätigte auch, dass eine Anpassung des derzeit sehr niedrigen Wertschöpfungssteuersatzes auf das gesamtstaatliche Niveau von 3,9 in Diskussion sei.
Gesundheit an erster Stelle
Auf der Ausgabenseite steht der Schutz der Gesundheit mit 22,25 Prozent der Mittel an erster Stelle. Es folgen Ausbildung und Recht auf Bildung mit 16,28 Prozent und die Gemeindenfinanzierung mit 15,35 Prozent. Es folgen das Soziale und der öffentliche Personennahverkehr. Ein Großteil der Mittel des Haushaltes sind bereits vorab gebunden: Mit mehr als 75 Prozent des Haushaltes, und zwar mit 4,75 Milliarden Euro werden laufende Ausgaben getätigt. Die vorgesehenen Investitionsausgaben belaufen sich auf 16,80 Prozent und damit auf 1,06 Milliarden Euro.
Grünes Licht gab die Landesregierung heute zudem für den Aktualisierungsbericht zum Wirtschafts- und Finanzdokument des Landes: Demnach weisen die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren wegen der pandemiebedingten Ausnahmesituation noch auf eine unsichere Lage hin, die sich aber verbessert.
jw
Die Landesregierung hat grünes Licht für die Strategie "Innovation und Forschung Südtirol 2030" gegeben: Sie enthält Inputs eines umfassenden Beteiligungsprozesses und einer öffentlichen Konsultation.
"Innovation und Forschung Südtirol 2030 – Smart Specialisation Strategy (RIS3)" lautet der Titel der neuen Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung (RIS3-Strategie), die die Landesregierung heute (26. Oktober) genehmigt hat. Damit kommt das Land Südtirol einer Vorgabe der Europäischen Union nach und schafft die Voraussetzungen für den Zugang zu europäischen Förderprogrammen. Seit Februar 2020 hatte die Landesabteilung Innovation, Forschung, Universität und Museen zusammen mit über 100 regionalen Akteuren von 45 Unternehmen und Institutionen und mit wissenschaftlicher Unterstützung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI aus Karlsruhe an der Weiterentwicklung der Inhalte der RIS3-Strategie gearbeitet. In den vergangenen Wochen ging zudem die öffentliche Konsultation zu Ende, bei der alle Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Vorschläge zur neuen regionalen Innovationsstrategie einbringen konnten.
Noch mehr Fokus auf standortspezifische Stärken
"Seit Verabschiedung der ersten RIS3-Strategie durch die Landesregierung im Jahr 2015 hat es in der Südtiroler Innovations- und Forschungslandschaft erhebliche Entwicklungen gegeben", unterstreicht Landeshauptmann Arno Kompatscher. "Die neue RIS3-Strategie wird uns dabei unterstützen, uns noch stärker als bisher auf die standortspezifischen Stärken Südtirols auszurichten und den Weg der intelligenten Spezialisierung weiterzugehen."
"Die neue Strategie spiegelt wie bereits im ersten Dokument die DNA Südtirols wieder, ist aber noch stärker fokussiert und legt vier anstatt sechs Spezialisierungsbereiche für Südtirol fest: 'Automation and Digital'‚ 'Food and Life Science', 'Alpine Technologies' und 'Green Technologies'", erklärt der der Direktor der Landesabteilung Innovation, Forschung, Universität und Museen, Vito Zingerle. Als Querschnittsfelder wurden hingegen die übergreifenden Themen "Nachhaltigkeit", "Digitalisierung", "Kreativwirtschaft" und "Aus- und Weiterbildung" definiert.
Nach der positiven Begutachtung durch den Rat für Wissenschaft, Forschung und Innovation am 12. Oktober und dem heutigen grünen Licht der Landesregierung kann die neue RIS3-Strategie nun umgesetzt werden: Unter der Koordination der Landesabteilungen Innovation und Europa sowie gemeinsam mit der staatlichen Agentur für territoriale Kohäsion in Rom und in Abstimmung mit der Europäischen Kommission in Brüssel kann mit der effektiven Planung von Maßnahmen begonnen werden.
sf/mpi
„Es freut mich sehr zu sehen, dass diese Veranstaltung heute in einem vollbesetzten Saal stattfindet. Gerade weil wir dieses Jahr wieder ein interessantes Programm mit hochkarätigen Experten und Expertinnen aus Forschung, Wirtschaft und Politik zusammenstellen konnten. Dieser Austausch zwischen Wissenschaft, Entscheidungsträger und der Praxis ist unersetzlich für eine nachhaltige Veränderung,“ so Walter Gostner, Verwaltungsrat des IBI-Euregio Kompetenzzentrums.
Die 4. Interalpinen Energie- & Umwelttage werfen dieses Jahr die Frage nach dem Gleichgewicht zwischen Natur- und Klimaschutz auf. Die Wasserkraft in Südtirol nimmt mit der Deckung von 88% des eigenen Energiebedarfs eine absolute Vorreiterrolle ein. Der Fokus auf erneuerbaren Energien nimmt besonders durch den steigenden Energieverbrauchs durch Digitalisierung und E-Mobilität einen noch größeren Stellenwert ein. Damit leistet die Wasserkraft einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im alpinen Raum. Gleichzeitig soll und darf der Naturschutz aber nicht zu kurz kommen.
Ebendiese Brücke zwischen Ökologie und Ökonomie zu schlagen, ist das Ziel der Veranstaltung. Die Balance der beiden Felder zu finden, kann nur durch ehrlichen und kompetenten Austausch funktionieren. Eine Nachhaltigkeit mit 360° Blick bedarf den Einbezug von Expert:Innen, Wirtschaftstreibenden und Politik.
Gerade in der Zeit des Klimawandels benötigen die Entscheidungsträger:innen ein möglichst breites Fundament an Forschung und Fachwissen, um konkrete Schritte setzen zu können. Josef Thurner, Bürgermeister von Mals, bringt es in seiner Begrüßung mit diesen Worten auf den Punkt „Die Entscheidungen dieses Jahrzehntes gestalten die Welt, in der wir am Ende des Jahrhunderts leben.“
Die Herausforderungen, vor der die Gesellschaft steht, kann nur gemeinsam gelöst werden. Das IBI-Euregio Kompetenzzentrum versucht daher mit Veranstaltungen wie den 4. Interalpinen Energie- & Umwelttagen und den in Kürze anstehenden 4. Interalpinen Bautagen am 11.-12. November im Congresspark Igls das Fundament für diese nachhaltige Veränderung zu legen.
Die 4. Interalpinen Energie- & Umwelttage werden morgen mit einer technischen Exkursion des Kraftwerkes Rambach fortgesetzt.
Der Dreierlandtag genehmigt einen Beschlussantrag des Team K für eine regionsübergreifende Fahrradstrategie im Sinne eines sanften und nachhaltigen Tourismus. Bestehende Radrouten in der Euregio sollen vernetzt und beworben werden.
Der Antrag des Team K fand im Dreierlandtag in Alpbach große Zustimmung. Dieser sieht vor, den Ausbau und Zusammenschluss der Radrundwege innerhalb der Euregio im Sinne des Euregio-Strategieplans voranzutreiben. Darin sind gemeinsame Sicherheits- und Qualitätsstandards ebenso vorgesehen, wie eine gemeinsame Fahrradpolitik und ein Monitoring für alle Bereiche der Radmobilität, sowie eine gemeinsame Werbe- und Tourismusstrategie für diese Radrundwege.
Immer mehr nutzen auch Einheimische die Möglichkeit, die eigene Heimat zu erleben und im wahrsten Sinne des Wortes, zu erFAHREN. Dafür bietet sich das Fahrrad an. Es ermöglicht unterschiedlichen Altersgruppen und Familien gemeinsame Erlebnisse und Reisen. Das Fahrrad ist ein Schlüssel für die Erreichung der Klimaziele, Kostenersparnisse im Gesundheitssystem und Nachhaltigkeit. Alle drei Länder haben in den letzten Jahren viele Initiativen, vor allem für Pendler*innen, gestartet, um den Umstieg vom eigenen Auto auf das Fahrrad, auch im Zusammenspiel mit dem öffentlichen Nahverkehr, attraktiv zu gestalten. Viele Fahrradwege und Radrouten wurden errichtet.
“Das Fahrrad kann also zum Treiber einer gemeinsamen Identität im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino werden”, sagt Erstunterzeichnerin Maria Elisabeth Rieder.
Der Radtourismus gewinnt immer mehr an Bedeutung. Erlebte das Fahrrad als Verkehrsmittel bereits vor der Pandemie einen Boom, sei es im Arbeits- als auch Freizeitbereich, so ist die Freude am Fahrradfahren seit 2020 nahezu explodiert. Der Sole24ore berichtet von fast 2 Millionen verkauften Fahrrädern im Jahr 2020, 19% mehr als 2019. Im Jahr 2019 generierten Fahrradreisen fast 55 Millionen Nächtigungen, 6,1% aller Nächtigungen in Italien. Ein/e FahrradfahrerIn gibt ca. 75€ pro Kopf und Tag aus, was eine Wertschöpfung von 4,7 Milliarden € generiert. ¾ der Summe stammt davon von ausländischen Touristen (2019).
“Durch das E-Bike ist Radfahren zum Erlebnis für alle geworden, Familien können Fernradwege ebenso nutzen wie junge und ältere Menschen. Die Euregio hat bereits eine Machbarkeitsstudie für Radrundwege, die bestehende Radwege verbinden, neue Teilstücke schaffen und die Anbindung an große bekannte Radwege berücksichtigen soll, in Auftrag gegeben”, erklärt Rieder und betont, “dass vorhandene Synergien genutzt und vernetzt werden sollen.”
Durch überregionale Radwege kann die Europaregion ihre Markenbekanntheit steigern. Gute Infrastrukturen sind eine Voraussetzung für Tagesradler*innen und Mehrtagesradler*innen. Dazu gehören Ausleih- und Rückgabepunkte für Fahrräder, Ladestationen, Möglichkeiten kleinerer Reparaturen und Luftpumpen. Auch die Alltagstauglichkeit der Fahrradwege ist zu beachten. Unnötige Steigungen sind zu vermeiden, eine Schneeräumung ist vorzusehen und die regelmäßige Erneuerung des Belags. Auf Teilabschnitten ist auch eine Beleuchtung manchmal ebenso notwendig. wie Bahnanbindungen und Übernachtungsmöglichkeiten in verschiedenen Preissegmenten.
20 neue Bibliothekarinnen und 30 Qualitätsprüfungen stärken Südtirols Bibliothekslandschaft. Landesrat Achammer hat gestern Abend Diplome und Zertifikate überreicht.
Ganz im Zeichen der Bibliotheken stand der gestrige (20. Oktober) Abend am Sitz von Eurac Research in Bozen: Dort verlieh Landesrat Philipp Achammer 20 neuen Bibliothekarinnen, die in den vergangenen Jahren 2019/2020 die Ausbildung für Leitende oder Mitarbeitende in ehrenamtlich geführten öffentlichen Bibliotheken absolviert haben, ihr Diplom sowie an 39 Öffentliche Bibliotheken und Schulbibliotheken das Zertifikat für das abgeschlossene Qualitätssicherungsverfahren.
Achammer würdigte die "wertvolle Arbeit" in den Bibliotheken und hob die Bedeutung der Bibliotheken als Kultur- und Bildungsplätze hervor, die sich der großen Herausforderung des digitalen Wandels stellten. Der Landesrat bezeichnete die Bibliotheken als "unverzichtbare öffentliche Einrichtungen, die nicht nur dem Wissenserwerb dienen, sondern Demokratie und soziale Integration fördern".
Zwanzig neue Bibliothekarinnen
20 Bibliothekarinnen haben in den vergangenen beiden Jahren die Ausbildung zur Leitung oder Mitarbeit in ehrenamtlich geführten öffentlichen Bibliotheken absolviert. Dabei haben sie sich das Rüstzeug für dieses im Wandel begriffene Berufsbild geholt, das sich nicht auf reine Literaturvermittlung beschränkt. Das Landesamt für Bibliotheken und Lesen bietet diese Grundausbildung an. Sie vermittelt Kompetenzen in der Organisation der Bibliotheksarbeit nach standardisierten Qualitätskriterien, Leseförderung, Öffentlichkeitsarbeit, Bestandsaufbau, Führung und Teamarbeit sowie die Organisation von Veranstaltungen.
Qualität sichern und Bibliothekswesen weiterentwickeln
Die Qualität einer Bibliothek kann heute nicht mehr nur an Ausleih- oder Besucherzahlen gemessen werden: In Zeiten der Digitalisierung sind Bibliotheken zunehmend gefordert, sich neu zu erfinden, um den Anforderungen der Zeit und den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden. Dass Südtirols Bibliotheken stark auf Qualität setzen, beweist die Verleihung von Zertifikaten an 30 öffentliche Bibliotheken (22 Hauptsitze und 8 Zweigstellen) und neun Schulbibliotheken, die im Zeitraum von Oktober 2020 bis September 2021 ein Qualitätssicherungsverfahren erfolgreich abgeschlossen haben, das nun drei Jahre lang gültig ist.
Der "Blick von außen", den die Bibliotheken durch das Qualitätssicherungsverfahren erhalten, und das Optimierungspotenzial, das aufgezeigt wird, dienen der Weiterentwicklung der Bibliothek und stärken ihren Stellenwert in der Gemeinde. Was die Einführung von Qualitätsstandards und des dazugehörigen Qualitätssicherungsverfahrens in den Schulbibliotheken angeht, so ist diese im nachgewiesenen Einfluss der Qualität der Arbeit in den Bibliotheken auf den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler begründet. Zentral ist, dass die Schulbibliotheken kein Eigenleben führen, sondern ihre Serviceleistungen auf die Bedürfnisse der Schule ausrichten.
Über 80 Bibliotheken mit gültigem Qualitätsnachweis
Mit der Frage der Qualität und der Weiterentwicklung des Bibliothekswesens im Lande beschäftigen sich Südtirols Bibliotheken seit vielen Jahren. In diesem Rahmen wurde das Audit 2003 als Qualitätssicherungsverfahren eingeführt. Anhand von Qualitätsstandards, die das Amt für Bibliotheken und Lesen in der deutschen Landeskulturabteilung und der Bibliotheksverband Südtirol gemeinsam mit den Bibliotheken für verschiedene Bibliothekstypologien erarbeitet haben, wird Qualität in Bibliotheken nachgewiesen und sichtbar gemacht. Zum Jahresende 2020 verfügten 81 öffentliche Bibliotheken sowie beide zentralen Stellen, das Amt für Bibliotheken und Lesen und der Bibliotheksverband Südtirol, über ein gültiges Zertifikat.
jw
Kinder und Jugendliche möglichst früh für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu sensibilisieren und ihre finanziellen Kompetenzen zu fördern, ist ein Anliegen, für das sich die Südtiroler Raiffeisenkassen seit Jahren engagieren. In enger Abstimmung mit der Pädagogischen Abteilung an der Deutschen Bildungsdirektion wurden nun vom Raiffeisenverband Südtirol neue Initiativen zur praktischen Vermittlung von Finanzwissen ausgearbeitet und über ein Portal für Lehrer und Schüler zugänglich gemacht.
Der Oktober wurde vom staatlichen Komitee für die Planung und Koordinierung der Weiterbildung im Finanzbereich als Monat der Finanzbildung ausgerufen. Mit zahlreichen Maßnahmen soll das Wissen der italienischen Bevölkerung in den Bereichen Finanzen, Versicherungen und Altersvorsorge verbessert werden.
In Südtirol gehört es schon lange zum Selbstverständnis der Raiffeisenkassen, junge Menschen in ihrer Spar- und Finanzerziehung zu fördern. Ziel ist es, ihnen das notwendige Rüstzeug für fundierte finanzielle Entscheidungen mitzugeben. 2019 wurde an Südtirols Schulen der neue Lernbereich „Gesellschaftliche Bildung“ eingeführt. Dies war Anlass für den Raiffeisenverband, in enger Abstimmung mit der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion, neue Initiativen und Unterlagen auszuarbeiten, um junge Menschen auf spielerische Art und Weise für Wirtschafts- und Finanzthemen zu begeistern.
„Raiffeisen erfüllt damit einen wichtigen Bildungs- und Förderauftrag“, unterstreicht Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes. Auch Silvia Kaser, Koordinatorin für den fächerübergreifenden Lernbereich Gesellschaftliche Bildung an der Pädagogischen Abteilung betont, dass „Finanzielle Bildung" zur erfolgreichen Lebensgestaltung beiträgt: „Kinder und Jugendliche sollen die praktische Relevanz dieser Sachthemen für ihr eigenes Leben erkennen. Um dieses Bewusstsein zu schaffen, braucht es einen Unterricht mit Lebensweltbezug", ist die Pädagogin überzeugt.
Auf der Informationsplattform www.raiffeisen.it/finanzielle-bildung steht Schülerinnen und Schülern seit einigen Monaten verständliches Finanzwissen in Form von Informationsbroschüren, Präsentationen und Erklärvideos zur Verfügung. Die Themen reichen vom Sparen und Anlegen über das „Gut auskommen mit dem Einkommen“ bis zur Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Für Lehrkräfte sind Unterrichtsmaterialien und spannende Finanzübungsspiele für die Schulklassen verfügbar, die für verschiedene Schulstufen alters- und zielgruppengerecht entwickelt wurden.
Viele Raiffeisenkassen engagieren sich auch vor Ort als kompetenter Ansprechpartner „rund ums Geld“ und bieten Bankbesuche, Mitarbeit bei Bewerbungs- und Übungsfirmentrainings, Assessment Centers, Vorträge u.a.m. an.