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Dienstag, 16 November 2021 14:59

Kultur: „Am Stein"

Bernhard Grassl

Bernhard Grassl (Jahrgang 1962) ist Steinmetz/Steinbildhauer. Sein Leben spielt sich am Stein ab. Seit 1988 ist er freischaffender Künstler, er lebt und arbeitet in Laas. Seit 2009 arbeitet Grassl in den Sommermonaten zudem in seinem Bergatelier am Göflaner Berg. Bernhard erzählt: „Schon als Lehrling der Fachschule für Steinbearbeitung habe ich mich in diesen Platz verliebt. Der damalige Brucharbeiter Zangerle hat mir alles gezeigt und erklärt und so mein Interesse geweckt“. So kam es, dass es Grassl nach seiner handwerklichen Ausbildung zum Steinmetz/Steinbildhauer wieder auf den Göflaner Berg zog. „Es ist ähnlich einem Hirtenleben, du gehst gerne hinauf und im Herbst wieder gerne ins Tal hinunter. In den Wintermonaten kannst du es dann kaum erwarten bis es wieder möglich ist auf den Berg zu gehen“ sagt Bernhard Grassl. Für ihn ist das Bergatelier der ideale Arbeitsplatz. „Ich bin da weil ich vom Betrieb unterstützt werde. So etwas ist der Traum eines jeden Bildhauers. Ich habe sowohl die Unterstützung vom Betrieb als auch von der Fraktion Göflan, die mir das Maschinenhaus zur Verfügung stellt. Das sind ideale Voraussetzungen zum Arbeiten. Das Leben hier oben auf dem Marmorbruch ist zwar nicht immer schön, es kann auch kalt und einsam bergateliersein, aber es ist echtes Leben. Oft liege ich nur in der Hängematte und denke nach über Sein und Nichtsein. Was morgen ist interessiert mich nicht, morgen kann ich schon weg vom Fenster sein“ sagt er.
Bernhard Grassl will sich kein Denkmal setzen. „Ich arbeite nicht für ein NACH MIR. Wenn ich einmal nicht mehr bin können meine Figuren da oben zerfallen und ein Nächster kann sich entfalten“ sagt er.

 

Göflaner Marmorbruch

Sobald der Schnee den Göflaner Marmorbruch freigibt, wird mit der Arbeit am Bruch begonnen. Es ist der höchst gelegene bewirtschaftete Marmorbruch Europas. Jährlich werden ca. 2.000 Kubikmeter Marmor zu Tal gebracht. Gearbeitet wird von Mai bis Ende Oktober. Zum Unterschied zum Laaser Marmorbruch, der 500 m tiefer liegt, kann im Göflaner Marmorbruch in den Wintermonaten nicht gearbeitet werden, weil das Wasser gefriert. Ohne Wasser kann man nicht arbeiten. Dazu kommt im Winter die Lawinengefahr in diesem Gebiet. Das macht den Abbau in den Wintermonaten unmöglich.

 

Geschichte

Die Geschichte des Marmorabbaus in Göflan reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Als Entdecker des „Marmorbruchs bei Schlanders“ gelten die Brüder Peter und Paul Strudel aus dem Nonstal. Sie arbeiteten mehrere Jahre im Auftrag der Habsburger Kaiser am Göflaner Berg. Mit Johann Schmidinger, Waldaufseher und Steinmetz in Göflan, erhielt im Jahre 1778 das erste Mal ein privater Unternehmer die Abbaurechte zugesprochen. Nach 1830 verpachteten die Schmidinger Erben zunächst für längere Zeit ihre Bruchrechte, schließlich verkauften sie.
Durch die Wirren der Weltkriege ruhte die Abbautätigkeit ab 1921 für mehrere Jahre bis die Firma „Lasa Marmo“ den Betrieb am Göflaner Berg wieder aufnahm.
Im Jahre 2003 sicherten sich die „Tiroler Marmorwerke“ die Schürfrechte im „Göflaner Wantl“, im Sommer 2007 wurde der Betrieb an die Familie Burkhard Pohl aus Kastelbell verkauft.

 

Burkhard Pohl

burkhardAuf die Frage, was ihn dazu motivierte den Göflaner Marmorbruch zu übernehmen antwortet Pohl: „Dass er in einheimischer Hand bleibt und nicht von Chinesen gekauft wird“.
Mit viel Idealismus und Engagement übernahm Burkhart Pohl (Jahrgang 1935) mit über 70 Jahren den Marmorbetrieb. Einen Marmorbruch zu betreiben ist kein einfaches Geschäft. Wer ihn aber kennt, der weiß, dass er risikobereit, entscheidungsstark und konsequent ist. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat verfolgt er dieses Ziel mit Hartnäckigkeit. Nur so war es möglich, dass er trotz der vielen Streitigkeiten und Prozesse immer wieder die Kraft und den Nerv hatte durchzuhalten. Hut ab vor Burkhard Pohl, der trotz der vielen Hürden das Positive sieht und zuversichtlich ist. „Bezüglich der Zukunft mache ich mir keine Sorgen“ sagt er. „Marmor ist ein hochwertiges Produkt. Marmor hat Eigenschaften, die andere Materialen nicht haben. Reiche Leute wird es immer geben und Marmor wird immer gekauft werden“ so seine Meinung.
Verkauft wird über 90 % außerhalb von Europas, direkt oder über Unternehmen. „Es gibt italienische Firmen , die unseren Marmor in Italien verarbeiten und dann exportieren, z.B. nach Amerika, Kanada oder in den arabischen Raum. Am meisten geht nach Indien, die Anfragen aus China nehmen zu“ sagt Pohl.
Auf die Frage, was den Göflaner vom Laaser Marmor unterscheidet antwortet Pohl: „Geologisch ist alles Laaser Marmor. Der Laaser Marmor ist zwar etwas feinkristalliner als unser Göflaner Marmor aber wenn man ihn anschaut merkt man keinen Unterschied. Unser Marmor ist aufgrund der einstigen Erdbewegungen verbogener und verdrehter als der Laaser Marmor. Wegen seiner Härte eignet er sich besonders gut für den Außenbereich“.

 

Der weiße Stein

skulpturBernhard Grassl, der schon seit 40 Jahren mit Marmor arbeitet, kennt am besten den Unterschied zwischen Göflaner und Laaser Marmor. Er sagt: „ Für mich ist der Göflaner Marmor der Wilde und der Laaser Marmor der Ruhige in der Struktur. Ich mag beide, sowohl den Laaser als auch den Göflaner Marmor.“.
Angesprochen auf die häufig verwendete Bezeichnung „Weisses Gold“ entgegnet Grassl: „Ich kann das schon gar nicht mehr hören. Für Gold mussten Menschen sterben, für Gold wurden Völker ausgerottet. Ich will aus dem Marmor nicht weißes Gold herausholen. Marmor soll Stein bleiben. Es ist der weiße Stein“.

Peter Tscholl

Montag, 15 November 2021 14:08

Berufliche Weiterbildung

Bozen/Vinschgau - Seit einiger Zeit klagen Arbeitgeber über Fachkräftemangel. „Neben dem quantitativen As-pekt ist aber auch der qualitative Aspekt zu bedenken“, betont AFI-Präsident Dieter Mayr. „Laut jüngstem AFI-Barometer ist ein bedeutender Anteil der Arbeitnehmer:innen der Auf-fassung, höher qualifizierte Arbeiten als bisher durchführen zu können. Die berufliche Wei-terbildung ist sicherlich wichtig, man muss den im Betrieb Beschäftigten aber auch die Möglichkeit geben, beruflich zu wachsen“. In den letzten zwölf Monaten haben in Südtirol 7 von 10 Arbeitnehmer:innen irgendeine Form von Ausbildung genossen. Dies ist einer der Aspekte, die aus der Ausgabe des AFI-Barometers Herbst 2021 hervorgeht. Mit Ausbildung sind nicht nur die Teilnahme an einem Kurs oder der Besuch einer Konferenz oder eines Seminars gemeint, sondern auch die Begleitung am Arbeitsplatz durch eine Kollegin/einen Kollegen oder durch den eigenen Vorgesetzten.

Partschins - Wie viele Berufsmöglichkeiten es im Handwerk und im Hotel- und Gastgewerbe gibt, haben kürzlich die Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Partschins erfahren. Die Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) und die Junghandwerker im lvh haben im Rahmen der Berufsinformationskampagne praktische Berufe präsentiert.
Es gibt zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten und berufliche Chancen im Handwerk: Rund 400 Handwerksberufe eröffnen Jugendlichen vielfältige Berufsperspektiven. Speziell in einer Zeit, in der immer mehr Fachkräfte gefragt sind, garantiert das Handwerk interessante und sichere Arbeitsplätze, erklärte Elisabeth Mahlknecht von den lvh-Junghandwerkern beim Schulbesuch. Darüber hinaus bietet das Handwerk attraktive Arbeitsmöglichkeiten im Umgang mit modernsten Technologien, genügend Raum für innovative Ideen und Projekte sowie spezifische Weiterbildungswege.
Auch erzählte Philip Ganthaler, Hotelier und HGV-Ortsobmann von Partschins, den Schülerinnen und Schülern viele wissenswerte Informationen aus dem Bereich Hotel- und Gastgewerbe. Neben den verschiedenen Berufsmöglichkeiten im Hotel- und Gastgewerbe lernten die Jugendlichen auch die Ausbildung in den fünf gastgewerblichen Schulen kennen. „Das Dorf bietet den Jugendlichen mit über 100 Betrieben im Tourismussektor einen attraktiven Arbeitsplatz. Es ist uns ein besonderes Anliegen, junge Menschen für die spannenden Berufe im Tourismus zu begeistern“, unterstreicht Ganthaler.

Montag, 15 November 2021 14:06

Jugend: Keschtn gean olm

Jugendtreff Tarsch - Am Mittwoch, den 27. Oktober haben wir der Kälte und Dunkelheit getrotzt und sind mit den „Keschten“ auf den Tarscher Spielplatz gegangen und haben es uns dort zwischen essen, rutschen, hutschen und ratschen fein gemacht. Eine etwas andere Öffnungszeit die wir sicher mal wieder wiederholen werden… wir freuen uns auf alle die auch bei den kommenden Öffnungszeiten und Aktionen vom Jugendtreff Tarsch dabei sind.

Montag, 15 November 2021 14:06

Jugend: Gruselfeeling im JuMa!

Jugendzentrum Mals - Auch heuer haben wir wieder zur Halloweenübernachtung im JuMa eingeladen und der Andrang war so groß, dass es sogar zwei Übernachtungen gab. Einmal von Samstag auf Sonntag und einmal von Dienstag auf Mittwoch, zugegeben, nicht mehr „on time“, das tat aber der schaurigen Stimmung keinen Abbruch.
Ein gruseliges Essen mit Vampirgebissen, essbarem Gehirn, abgehackten Fingern und Friedhofspudding, wurde von uns zubereitet und natürlich genüsslich verspeist.
Danach starteten die gegenseitigen Erschreckaktionen, beim Film wurde zwar viel gelacht aber sich auch ein klein wenig gefürchtet und das Werwolfspiel im Dunkeln bei Kerzenschein rundete den Abend stilvoll ab. So kann Halloween nächstes Jahr gerne wieder mit einer schaurigen Übernachtung im JuMa begangen werden!

pr-info Alperia

Überall in Europa sind die Energiekosten stark gestiegen. Mit 1. Oktober wurden auch in Italien die Energiepreise des geschützten Energiemarkts angepasst. Wie in den lokalen und nationalen Medien berichtet, ist der Preis für die Energiekomponente im Vergleich zum vorherigen Trimester sehr stark angestiegen. Eine derartige Zunahme hat es bisher noch nie gegeben und stellt für Südtiroler Haushalte eine große Herausforderung dar, die sich ohnehin in schwierigen Zeiten befinden.

Das steckt hinter dem Anstieg der Energiepreise
Die Strom- und Gaspreise des geschützten Marktes werden alle drei Monate von der staatlichen Regulierungsbehörde für Strom Energie und Umwelt (ARERA) an die internationalen Produktionskosten und Marktpreise angepasst.
Der Anstieg im Oktober ist auf die Erholung von Produktion und Handel auf globaler Ebene nach der Pandemie zurückzuführen, die eine große Nachfrage nach Energie erzeugt hat. Die Folge ist ein beispielloser Anstieg der Preise für Rohstoffe (Gas, Kohle und Öl), die auch für die Energieerzeugung verwendet werden. Und das ist noch nicht alles: Es wird erwartet, dass die Energiepreise in den kommenden Monaten weiter steigen werden.

Südtiroler Haushalte können sich mit dem Ökostromangebot von Alperia zu garantiertem Fixpreis vor künftigen Preiserhöhungen schützen.
Wer bis 23. Dezember 2021 das Stromangebot Alperia Smile mit Preisgarantie auswählt, sichert sich den Preis für die Komponente Energie mit Stand September 2021, also ohne Strompreiserhöhung. Und, für die kommenden 12 Monate bleibt der Energiepreis garantiert unverändert. Für eine Familie kann dieser Vorteil aufgrund des aktuellen Preisniveaus im Jahr 2022 auch bis zu 200 Euro jährlich an Ersparnis bedeuten.
Mit dem Alperia Smile Angebot zum Fixpreis sind die Haushalte somit nicht von den Strompreiserhöhungen betroffen und haben zusätzlich alle Vorteile einer Energieversorgung mit 100 % grünem Strom aus Südtiroler Wasserkraft.
Dieses Angebot gilt für Haushaltskunden an ihrem Hauptwohnsitz, und das sowohl für Kunden des geschützten Strommarktes, für Alperia Kunden auf dem freien Markt als auch für Kunden von Fremdanbietern.

Wechseln und Geld sparen
Das Fixpreis-Angebot von Alperia kann noch bis 23. Dezember in einem der Energy Points und Corners in ganz Südtirol unterschrieben werden. Bringen Sie Ihre aktuelle Stromrechnung mit, die Kundenbera-
terInnen von Alperia machen Ihnen ein unverbindliches Angebot machen.

 

Weitere Informationen in den
Alperia Energy Points in Ihrer Nähe

Meran Laurin Laurinstraße 1
Meran Zentrum Freiheitsstraße 59
Algund ALGO Joseg Weingartner Straße 31

Grüne Nummer 800 110 055
E-Mail service@alperia.eu
Öffnungszeiten und Details auf www.alperia.eu

Montag, 15 November 2021 14:03

Partschinser Quellwasser zum Auffüllen

Partschins - Trinkwasserauffüllpunkte & Brunnen in Partschins
Wir in Partschins haben das Glück, den Wasserhahn aufzudrehen und hervorragendes Trinkwasser, das von verschiedenen Bergquellen in unsere Brunnen und Haushalte fließt, genießen zu dürfen.
In den Partschinser Betrieben wird gerne unser frisches Wasser an den Tisch serviert.
So ist es auch an verschiedenen Stellen möglich, die eigene Trinkflasche für unterwegs, aufzufüllen.
Mit dieser Aktion wollen wir Plastikmüll vermeiden und unsere Natur schützen.
Für einen nachhaltigen LEBENSRAUM PARTSCHINS.
Gemeinsam mit der IDM (Landesdienstleister Tourismus in Südtirol, Innovation/Development/Marketing), dem Landesverband der Tourismusorganisationen (LTS) und im Verbund mit der Gemeindeverwaltung hat der Tourismusverein die Brunnen und Trinkwasserauffüllpunkte in Partschins erfasst und online aufbereitet. Auf der Homepage des Tourismusvereins Partschins mit Rabland und Töll (www.partschins.com/Natur&Kultur/Wasserwelten/Trinkwasserauffüllpunkte &Brunnen) werden diese nun aufgezeigt. In naher Zukunft werden all diese in Südtirol erfassten Daten in die vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz unterstützte Seite www.refill.bz.it übertragen.
Wir müssen nicht warten, bis es große Lösungen zum Klima- und Umweltschutz in der Welt gibt. Wenn jeder seinen kleinen Beitrag leistet, ist dies für das große Gesamte bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Auch nur, wenn wir dieses Wissen vermitteln, dass Wasser bei uns nicht in Plastikflaschen gekauft werden muss.
Dasselbe wünschen wir uns beim Naturschutz. Kollektive Müllsammel-Aktionen auf den Wanderwegen sind nicht die Lösung, sondern, dass Müll gar nicht erst rücksichts- und gedankenlos in unserer Natur entsorgt wird. Und: wir Einheimischen selbst müssen hier mit gutem Beispiel vorangehen, weniger reden und mehr tun.
Karin Thaler - T0urismusverein Partschins,Rabland und Töll

Montag, 15 November 2021 14:02

Vertrauen schaffen

Schlanders/Südtirol/Engadin - Landwirtschaft und Gesellschaft – geben und nehmen: Ständige Diskussionen rund um die Bewirtschaftung von Grund und Boden schaffen ein Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Warum?
Eine Villa im Grünen, die Bauern zahlen keine Steuer, die Bauern bekommen zu viele Förderungen: „Wir wollen mit der Gesellschaft in Kontakt treten und diese Vorurteile aufarbeiten. Wir müssen uns oft rechtfertigen, stehen vor vorgefertigten Meinungen, die einfach nicht stimmen“, so Landesbäuerin Antonia Egger. Sie lud am 28. Oktober 2021 gemeinsam mit Astrid Derungs-Koller, Präsidentin des Bündner Bäuerinnen- und Landfrauenverbands, zum Bäuerinnen- und Landfrauentag Südtirol und Graubünden in Schlanders ein.
In der Podiumsdiskussion mit Moderatorin Judith Bertagnolli ging es gezielt um diese Themen. Dass diese Vorurteile auf einen kleinen Teil der landwirtschaftlichen Betriebe zutreffen, mag vielleicht stimmen. Doch der Großteil der Bäuerinnen und Bauern bewirtschaften tagtäglich von früh bis spät ihr Stückchen Erde mit viel Mühe und großer Leidenschaft. „Viele der Leistungen sind unbezahlt, und das wird nicht erzählt, leider,“ sagte Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Kuenzer in der Diskussionsrunde. „Wenn wir von Landwirtschaft reden, dann reden wir nicht nur von Kubatur, wir reden von Ernährung, von Kulturlandschaft, auf der andere Betriebe aufbauen können. Da steckt so vieles dahinter.“ Und da seien die Bäuerinnen gefordert, denn sie sind die idealen Botschafterinnen dafür.
Moderatorin Bertagnolli sprach auch das Thema biologische Landwirtschaft an. Es sei nicht wesentlich, ob ein Betrieb biologisch produziert oder nicht, wichtig sei das Vertrauen. „Wenn ich mein Produkt Menschen zugänglich mache, die es auch schätzen, schafft das Vertrauen, Beziehung und Nähe. Der Konsument sieht, woher es kommt, was dahintersteckt. Das ist wichtig!“, ist die Bio-Bäuerin Anna Bühler aus Urmein in der Schweiz überzeugt.
„Die Konsumentinnen und Konsumenten müssen dieses Vertrauen zur Landwirtschaft aufbauen“, meinte Duri Campell, Alt-Nationalrat und Landwirt aus S-chanf in Graubünden: „Man muss ihnen zeigen, dass wir nichts zu verbergen haben. Wir müssen transparenter sein, um Vertrauen zu erhalten.“ Auf großen Zuspruch traf die Aussage von Campell: „Wir sprechen nicht von Direktzahlungen oder Förderungen, sondern von Leistungszahlungen. Die Betriebe erhalten Geld für das, was sie für die Gesellschaft leisten.“
Wichtig sei, dass die Zusammenhänge verstanden werden. „Es fehlt einfach an Wissen, vor allem auch, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht“, sagte Siegfried Rinner, Bauernbund Direktor. Er sprach von der Landwirtschaft als grünes Fundament der Wirtschaft, als Garant für eine gute städtische und ländliche Entwicklung.
Das Interesse, was Landwirtschaft macht, sei zwar groß, doch die Diskussion werde oft einseitig geführt. Es bräuchte Dialogbereitschaft, ein differenziertes Hinschauen und was klar angesprochen wurde: Nicht immer nur dieselben negativen Geschichten weitererzählen, sondern von dem berichten, was die Bäuerinnen und Bauern wirklich tagtäglich auf ihren Höfen leisten. Diese Kommunikation zu verstärken war ein klarer Auftrag an die Südtiroler Bäuerinnen und an die Bäuerinnen aus Graubünden beim Bäuerinnentag in Schlanders. „Vereint in einem großen Netzwerk tun wir uns leichter, und das wünsch ich mir“, sagte Landesbäuerin Antonia Egger zum Abschluss. Präsidentin Astrid Derungs-Koller schloss sich dem an: „Die Zusammenarbeit über die Grenzen hinaus bringt uns weiter. Wir haben viele gemeinsame Themen wie z.B. Großraubwild, wo ein einheitliches Auftreten wichtig ist.“

Partschins - Anlässlich des 70. Geburtstages der in Partschins lebenden Kulturhistorikerin Univ.-Prof. Dr. Ulrike Kindl ist die Festschrift „Lektüren und Relektüren“ erschienen. Das Ladinische Kulturinstitut „Micurà de Rü“ möchte sich mit diesem Sammelband bei Ulrike Kindl für die wissenschaftliche Arbeit bedanken, die sie in den vergangenen Jahrzehnten für die ladinische Kultur – im Besonderen mit ihrer kritischen Aufarbeitung der Dolomitensagen von Karl Felix Wolff – und für die Geschichte Südtirols geleistet hat.
Mit dem 540 Seiten zählenden Buch „Lektüren und Relektüren“ ist es den Herausgebern Leander Moroder, Hannes Obermair und Patrick Rina gelungen, 31 Freundinnen und Freunde, Berufskolleg:innen und Wegbegleiter:innen von Frau Prof. Kindl zu Wort kommen zu lassen.
Die thematische Bandbreite der Aufsätze in deutscher und italienischer Sprache spiegelt die Vielfalt der Interessen und Forschungsbereiche der Geehrten wider: literatur- und kulturhistorische Essays mischen sich mit Beiträgen über Sprachwissenschaft, Mythenbildung und Mentalitätsgeschichte. Ulrike Kindls wissenschaftliches Schaffen, schreiben die Herausgeber im Vorwort der Festschrift, zeichne sich stets durch einen freien und wissenden Geist aus, der niemals belehrend sei. Das kritische Denken der in Partschins lebenden Jubilarin ist wohl auch ihren Vinschger Wurzeln geschuldet: Ihre Mutter Margarethe Egger (1920 – 2011) stammte aus einer Familie, die im 19. Jahrhundert den Geheimprotestantismus gepflegt hatte. „Die kleine Wibmerische Gemeinde in Schlanders entzog sich als ,lutherische‘ Kommunität dem katholischen Konsens – ein Traditionsstrang, den Ulrike Kindl nicht ohne Stolz hochhält“, schreibt der Historiker Hans Heiss in seiner Laudatio auf Kindl.
Die Festschrift wurde Frau Prof. Kindl jüngst im Rahmen eines Festaktes im Parkhotel „Laurin“ in Bozen überreicht. Landeshauptmann Arno Kompatscher bezeichnete Ulrike Kindl in seiner Grußbotschaft als eine Europäerin, die Großes für den Kulturaustausch in Mitteleuropa geleistet habe. „Die tiefeuropäische Überzeugung, dass uns die Kulturen verbinden und die Vielfalt uns eint, setzt voraus, dass wir die Vielfalt kennen und erkennen. Durch ihren wissenschaftlichen Beitrag hat Frau Prof. Kindl den Südtirolerinnen und Südtirolern dieses Wissen vermittelt“, betonte Landeshauptmann Kompatscher.
Ulrike Kindl wurde am 16. Oktober 1951 in Meran geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Beda-Weber-Gymnasiums in ihrer Heimatstadt studierte sie Germanistik und Slawistik an der Universität „Ca’ Foscari“ in Venedig und an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin. Von 1974 bis 2011 lehrte Kindl an der Universität Venedig, ab 1986 als Professorin für Deutsche Sprache und Literatur. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Mediävistik, die Begriffsgeschichte, die Bildwissenschaften und die Erzählforschung. Seit Jahrzehnten ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der ladinischen Kulturinstitute des Trentino („Majon di Fascegn“) und Südtirols („Micurá de Rü“). Zu Kindls wichtigsten Publikationen zählen: Kritische Lektüre der Dolomitensagen von Karl Felix Wolff (1983 – 1997); Storia della letteratura tedesca. Dal settecento alla prima guerra mondiale (2001); Sirena bifida. Bilderwelten als Denkräume (2008); Miti ladini delle Dolomiti (2012 – 2014, mit N. Dal Falco); Franz Tappeiner. Kurarzt und Mäzen (2017, mit P. Rina); Betrachtungen zu Südtirol 1918–2018 (2018, mit P. Rina und T. Rosani); Der Codex Brandis (2018 – 2021, mit A. Baccin); Die Zeit dazwischen. Südtirol 1918 – 1922 (2020, mit H. Obermair). Für ihre umfassende wissenschaftliche Tätigkeit wurde Ulrike Kindl 2016 mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet.

Montag, 15 November 2021 13:59

Der Vorhang geht endlich wieder auf

Volksbühne Laas

Theater, Theater, der Vorhang geht endlich wieder auf: Nach langer Theaterabstinenz freut sich die Volksbühne Laas endlich auf die Bühne zurückzukehren.
Unter der Spielleitung von Heinz Köfler präsentieren Florian Schönthaler als Harald, Andreas Platter als Bernhard und Heidemarie Stecher als alternde Diva Adrienne eine humorvolle Geschichte über Freundschaft, Liebe, Hoffnung und Träume.
Schalten Sie ab und genießen Sie einen kurzweiligen, unterhaltsamen Theaterabend in einem gemütlichen Ambiente. Nachdem wir uns für eine reduzierte Zuschauerzahl entschieden haben, empfehlen wir, frühzeitig zu reservieren Tel. 377 1869082 (von 15.00 – 19.00 Uhr).

 


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