Seit 2019 bietet die einzige Sternwarte im westlichen Teil Südtirols einen beeindruckenden Blick in den Sternenhimmel. Zwei Teleskope befinden sich bei der Berghütte Maseben auf 2.267 m ü. d. M. im Langtauferer Tal am Reschenpass. Wanderer und Interessierte für Astronomie haben Sommer wie Winter die Möglichkeit, in die faszinierende Welt von Sonne, Mond und Sterne einzutauchen und die Annehmlichkeiten einer Berghütte (Verpflegung/Übernachtung) zu genießen.
von Ludwig Fabi
Bisher stand Südtirols einzige Sternwarte - die Volkssternwarte Max Valier - in Obergummer im Eggental. Nun gibt es eine zweite bei der Berghütte Maseben im Langtauferer Tal. Das Gebiet eignet sich hervorragend dazu, denn es gibt so gut wie keine Lichtverschmutzung und ein freies Sichtfeld gegen Süden begünstigt eine ungestörte Erforschung des Sternenhimmels. Der Astronom Norbert Span hat das Projekt fachlich betreut und freut sich über die idealen Bedingungen in Maseben: „Durch die Lichtverschmutzung haben wir den Sternenhimmel über Europa groß teils verloren, aber auf Maseben kann man den Sternenhimmel ungestört beobachten und fotografieren“. Finanziert wurde die Anschaffung der Teleskope und die Vermittlungsmaßnahmen über ein grenzüberschreitendes Interreg-Projekt. Daher sind auch die Bergbahnen Venet bei Zams im Tiroler Oberland Sternwarte-Partner. Nach der Eröffnung der Sternwarte am 28.07.2019. werden bis 2023 weitere Verbesserungen und Maßnahmen erfolgen. Darunter der Ankauf von Kameras und Ferngläsern, die Errichtung von Übersichtstafeln auf dem Wanderweg von Kappl nach Maseben, das Anbringen von Holzliegen zum Beobachten des Himmels sowie die Ausbildung von Sternenguides.
Erlebnisführung Sternwarte
Das Erleben einer Sternennacht auf Maseben bietet mit einem Blick in die Vergangenheit mehrere Stunden faszinierende Auszeit vom Alltag. Denn von Mitte Juni bis Mitte Oktober finden jeweils am Mittwoch (bei schlechter Wettervorhersage bereits am Dienstag oder am Donnerstag) Führungen zur Sternwarte auf Maseben statt. Ein Sternenguide wandert mit der Gruppe zur Berghütte Maseben, dort gibt es eine Marende und anschließend eine Einführungspräsentation. Darin geht es vor allem um Entfernungen und Zeiträumen im Weltall: Das Licht mit der schnellsten bekannten Geschwindigkeit benötigt vom Mond zur Erde 1 Sekunde, von der Sonne zur Erde 8 Minuten und von Sirius, der hellsten und nächsten Sonne am Nordhimmel (im Sternbild Großer Hund, sichtbar im Winter) bereits über 8 Jahre! Anschließend begibt sich die Gruppe in der Dämmerung ins Freie, wo ihnen der Sternenguide die ersten Sternenbilder zeigt und ihnen erklärt, wie man sich am Nachthimmel orientieren kann. Inzwischen richtet der zweite Sternenguide das Teleskop auf den Mond, auf sichtbare Planeten, auf Galaxien und Kugelsternhaufen. Mit dem Fernglas werden der Mond, die Planeten, die Andromeda-
galaxie und Kugelsternhaufen beobachtet. An manchen Abenden bewegt sich auch die ISS, die internationale Raumstation, von West nach Ost über den Nachthimmel, sichtbar als weißer Punkt, so hell wie die hellsten Sterne. Nach einem wärmenden Getränk wandert die Gruppe mit dem Sternenguide im Dunkeln wieder zum Ausgangspunkt in Kappl zurück, meistens schweigend und in Gedanken versunken aufgrund der vielen Eindrücke.
IT: L’osservatorio
Dal 2019 l’unico osservatorio della parte occidentale dell‘Alto Adige offre una vista impressionante del cielo stellato.
Due telescopi si trovano presso il rifugio Maseben, a 2.267 m di altitudine, nella Valle Lunga, sul Passo Resia. Gli escursionisti e le persone interessate all‘astronomia hanno la possibilità di immergersi nell‘affascinante mondo del sole, della luna e delle stelle in estate e in inverno
nonché godere dei servizi di un rifugio di montagna (vitto/pernottamento).
Vinschgau - Inspiriert vom Artikel in der „Südtiroler Wirtschaftszeitung“ am 22. April 2022 „Südtirols Topverdiener:innen“ hat sich der Vinschgerwind durch die Daten vom Wirtschafts- und Finanzministerium gewühlt und so weit destilliert, dass die Topverdiener:innen in den einzelnen Gemeinden des Vinschgaus herausgekommen sind.
von Erwin Bernhart
Wenn der Vinschgerwind vom Vinschgau spricht, ist immer der geografische Vinschgau gemeint. Also vom Reschen bis zur Töll. Der geografische Vinschgau umfasst also 16 Gemeinden - von Partschins bis Graun.
Datenwust
Allgemeine Daten (natürlich nicht personenbezogene Daten) zu Steuerklärungen sind öffentlich. Die Daten des Wirtschafts- und Finanzministeriums (MEF) im Hinblick auf die Steuerklärungen für das Einkommen 2020 umfassen alle Gemeinden Italiens. Aus diesem riesigen Datenwust hat der Vinschgerwind die Daten für die 16 Vinschger Gemeinden herausgefischt und diese Daten nach Topverdiener:innen in den 16 Gemeinden untersucht.
Mag sein, dass das Einkommen 2020 das erste Corona-Jahr betroffen hat. Trotzdem sind die veröffentlichten Daten der Transparenz geschuldet und damit - vor allem politisch - zumindest diskussionswürdig. Auch um politische Entscheidungen, etwa in der Frage der derzeit heiß diskutierten Tourismusobergrenze, etwa in der Frage der Infrastrukturen im Tal, etwa in der Frage der strategischen Förderungen und Ähnlichem mehr, fällen und damit wirtschaftspolitisch steuern zu können.
Immer noch Armenhaus
Vergleicht man die Daten des Vinschgau, von denen der Vinschgerwind ausschließlich jene der „Topverdiener:innen“ verwendet, also jene, die ein versteuerbares Einkommen von mehr als 75.000 Euro erklärt haben, mit den Daten landesweit, so bleibt der Vinschgau das Armenhaus des Landes. Vor allem an der Anzahl der Topverdiener:innen aber vor allem auch, was das versteuerbare Einkommen insgesamt betrifft. Ob auch die bäuerlichen Strukturen in den Steuerdaten aufscheinen, ist allerdings fraglich.
Von den rund 428.000 steuerpflichtigen physischen Personen in Südtirol sind mit 42.691 rund 10 % im Vinschgau anzutreffen. Mit einem versteuerbaren Einkommen von insgesamt knapp 740 Millionen Euro hat der Vinschgau einen Anteil von etwas mehr als 7 % am versteuerbaren Einkommen Südtirols. Zum Vergleich: Allein in der Stadtgemeinde Meran werden 750 Millionen versteuerbares Einkommen angegeben (bei 31.547 Steuerpflichtigen). Der Vinschgau ist, im Vergleich, also immer noch unterentwickelt. Allerdings kommt die hohe Anzahl der Steuerpflichtigen auch dadurch zustande, dass Rentner und Studenten mit zeitlich befristeter Arbeitstätigkeit dazuzählen - und im Vinschgau Zupfer und Klauber. Auf diese Erklärung hat ein vom Vinschgerwind konsultierter Wirtschaftsberater aus Schlanders hingewiesen, der auch bei sonstigen Fragen beratend zur Seite gestanden hat. Die miteingerechneten Zupfer und Klauber würden auch das realtiv niedrige Niveau beim versteuerbaren Einkommen im Vinschgau insgesamt erklären.
Topverdiener:innen
Als Top-Verdiener:innen bezeichnet die „Südtiroler Wirtschaftszeitung“ jene, die in ihrer Steuererklärung ein Einkommen von 75.000 bis 120.000 Euro und ein Einkommen von mehr als 120.000 Euro angegeben haben. Es sind dies die beiden höchsten Einkommenskategorien, die das MEF ausgewiesen hat.
Der Vinschgerwind fasst, wie es die „Südtiroler Wirtschaftszeitung“ getan hat, beide Kategorien als Topverdiener:innen zusammen.
Im Vinschgau sind das insgesamt 731 Personen. Verglichen mit den Topverdiener:innen in Südtirol (13.812 Personen) ist das ein Anteil von 5,3 %. Die Anzahl ist wahrscheinlich etwas höher, aber das MEF hat aus Gründen des Datenschutzes die Einkommen von mehr als 75.000 Euro in einigen Gemeinden nicht veröffentlicht, so etwa für Martell. Und in den Gemeinden Taufers im Münstertal, Schluderns und Plaus scheinen keine versteuerbaren Einkommen von mehr als 120.000 Euro auf.
Schnals ist top of top
Die Topverdiener-innen der Topverdiener:innen im Vinschgau sind in Schnals beheimatet. Der Durchschnitt des versteuerbaren Einkommens in der Kategorie ab 75.000 Euro, von denen es in Schnals 13 gibt, beträgt rund 175.000 Euro. Davon sind 6 Steuerpflichtige in der Kategorie von einem Einkommen von mehr als 120.000 Euro. Auch dort ist Schnals im Durchschnitt vinschgauweit führend. Denn diese 6 Topverdiener:innen haben 2020 ein Durchschnittseinkommen von knapp 270.000 Euro.
Am anderen Ende befindet sich Taufers im Münstertal. Dort sind keine Steuerpflichtigen angeführt, die mehr als 120.000 Euro steuerpflichtiges Einkommen haben. Entweder hat sie das MEF aus Privacygründen nicht angeführt oder es gibt tatsächlich keine. Dafür haben vier Leute ein Einkommen von 75.000 bis 120.000 Euro angeführt und im Schnitt haben diese Tauferer ein Einkommen von 88.000 Euro.
Viel in Schlanders
Der anzahlmäßig größte Teil der Topverdiener:innen findet sich in Schlanders. Dort gibt es insgesamt 142 Steuerzahler, die mehr als 75.000 Euro an steuerpflichtigem Einkommen im Jahr 2020 erzielt und angegeben haben, gefolgt von Naturns mit 109, dann Latsch mit 88, gefolgt von Partschins mit 67, Mals mit 65, Prad mit 63 und Laas mit 61 (sh. Tabelle).
Der prozentuelle Anteil der Topverdiener:innen an der Anzahl der Steuerpflichtigen in den Gemeinden ist im Vinschgau überschaubar und er ist mit 2,3 % in Schlanders am höchsten, erreicht in den Gemeinden Stilfs, Prad, Naturns und Partschins die 2 %. In allen anderen Gemeinden in der Anteil weniger als 2 % (sh. Tabelle). Zum Vergleich mit einigen Südtiroler Gemeinden, in denen der Prozentanteil am höchsten ist: Mehr als 5 % sind es in Bruneck und in Eppan (Südtiroler Spitzenwert mit 5,2 %).
Wie ist aber der Anteil des versteuerbaren Einkommens der Topverdiener:innen am Einkommen in den Gemeinden? Beispiel Schlanders: Die 2,3 Prozent (gemessen an der Anzahl der Steuerpflichtigen) Topverdiener:innen geben ein versteuerbares Einkommen von 18 Prozent, gemessen am Einkommen insgesamt, in Schlanders, an. Oder am Beispiel Mals: Die Topverdiener:innen dort haben einen Anteil von 1,6 % an der Anzahl der Steuerpflichtigen und haben ein versteuerbares Einkommen von 11 % am versteuerten Einkommen insgesamt in der Gemeinde Mals.
Tarsch - Als Otto Pohl aus Tarsch zu seinen Bienenvölker ging um nachzuschauen, ob alles in Ordnung sei, staunte er nicht schlecht. Ein Bär hatte 10 seiner 15 „Fasslen“ umgeschmissen, einzelne waren zerkratzt. Pohls Bienenstand befindet sich unterhalb des Hundeplatzes, nahe der Talstation zur Tarscher Alm. „Ich halte jetzt seit 50 Jahren Bienen, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn das öfters passieren sollte dann muss ich die Imkerei aufgeben. Meine Bienenvölker haben sich im Frühjahr sehr gut entwickelt. Während der Obstblüte hatte ich die Bienenstöcke mitten in den Obstanlagen aufgestellt. Solange gespritzt wurde habe ich die Fluglöcher öfters am Tag verschlossen um die Bienen zu schützen und es ist immer alles gut gegangen. Jetzt kommt ein Bär und macht die ganze Arbeit zunichte“ sagt der betroffene Imker Otto Pohl.
Manfred Wörnhart aus Tarsch ist Jagdaufseher im Revier Latsch. Er sagt: „Es ist eine Tatsache, dass der Bestand an Bären in den letzten Jahren zugenommen hat und zunehmend zum Problem wird“.
Im Jahr 1999 hatte die EU das Projekt „Life Ursus“ angestoßen, um Bären im gesamten Alpenraum wieder heimisch zu machen. Angestrebt war eine stabile Population von 50 bis 60 Tieren. Dieses Ziel wurde aber schon vor Jahren übertroffen und inzwischen kann man nicht mehr genau abschätzen, wieviel Bären sich in einem bestimmten Gebiet aufhalten. Wildtiere haben einen großen Aktionsradius, sie legen an einem Tag große Strecken zurück und es ist schwierig sie genau nachzuverfolgen. Auseinandersetzungen, wie man mit Problemtieren verfahren soll, gibt es schon lange.
„Uns sind die Hände gebunden“ sagt Wörnhart. „Der Staat hat primäre Gesetzgebungsbefugnisse. Die Staatsgesetze stehen über den Landesgesetzen. In Italien sind der Wolf, der Bär und der Steinbock streng geschützte Wildtiere und haben einen Sonderstatus. Es ist nicht so einfach etwas dagegen zu unternehmen“. (pt)
Vinschgau/Südtirol - Im Vinschgau war mit einer Wahlbeteiligung von 26,7 % beim Referendum am vergangenen Sonntag die höchste Wahlbeteiligung im Land (22,2 %) zu verzeichnen. Die Glurnser waren mit 34,2 % Wahlbeteiligung - auch landesweit - die Fleißigsten. Gewonnen hat landesweit mit 76 % das Nein, 24 % haben für Ja gestimmt. Höchst unterschiedlich wurde in den Vinschger Gemeinden abgestimmt. Zählt man die Ja-Stimmen eher dem SVP-Lager zu, dann bleibt Schnals SVP-Hochburg, auch im Zweifelsfall. Denn in Schnlas haben 36,3 % das Ja angekreuzt, in Partschins waren das 32,8 %, 25,8 % waren es in Mals und 25,5 % in Kastelbell-Tschars. Die Lust auf Direkte Demokratie ist in Schluderns ausgebrochen. Dort haben 90,9 % der Abstimmenden das Nein angekreuzt. Das ist Landesrekord. 88 % sagten in Taufers Nein und im üblicherweise SVP-freundlichen Martell waren 86,1 % Nein-Stimmende.
Damit bleibt das Gesetzt für die Direkte Demokratie von 2018 und eben das bestätigende Referendum (300 Unterschriften können ein Landesgesetz blockieren und dann mit einer Unterschriftenanzahl von 13.000 einem Referendum unterziehen) in Kraft. Wohl wissend, dass dieses Gesetz von 2018 große Mängel in der Anwendung aufweist und dringend einer Verbesserung bedarf. (eb)
Vom Wind gefunden - Nach Daten des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR ist die Zahl der weltweit vertriebenen Menschen erstmals auf mehr als 100 Millionen gestiegen. Neben Kriegen und Konflikten sind es vor allem Hungersnöte, extreme Wetterbedingungen und Folgen der Klimakrise wie Dürre, Stürme oder Überschwemmungen, die Menschen veranlassen, ihre Heimat zu verlassen. Hinzu kommen wirtschaftliche Nöte durch die Pandemie, die an vielen Orten der Welt die Armut noch verschlimmerte. Oft, so UNHCR, ist es eine Mischung aus diesen Faktoren, die Menschen dazu bringe, zu fliehen. Vor allem stieg die Zahl aufgrund neuer Gewalt oder anhaltender Konflikte in Ländern wie Äthiopien, Burkina Faso, Myanmar, Nigeria, Afghanistan und der Demokratischen Republik Kongo. Allein der Krieg in der Ukraine erhöhte die Zahl um 14 Millionen. Acht Millionen Menschen sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht, sechs Millionen verließen nach offiziellen Angaben das Land. „Ein Rekord, den es niemals hätte geben dürfen“, sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi. Die Zahl sei ein Weckruf, dass Konflikte gelöst und verhindert werden müssten. Um den Trend steigender Flüchtlingszahlen umzukehren, gebe es „nur eine Antwort: Frieden und Stabilität, damit unschuldige Menschen nicht gezwungen sind, zwischen akuter Gefahr im eigenen Land oder gefährlicher Flucht und Exil zu wählen“, sagte Grandi. Die Zahl der mehr als 100 Millionen Zwangsvertriebenen weltweit umfasst sowohl Flüchtlinge und Asylsuchende als auch die 53,2 Millionen Menschen, die durch Konflikte innerhalb ihrer Grenzen vertrieben wurden. (hzg)
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Das Nein hat am vergangenen Sonntag beim Referendum gewonnen. Also bleibt jenes Gesetz von 2018 in Kraft, welches unter anderem ein bestätigendes Referendum vorsieht. Allerdings ist der Ausgang des Referendums ein Pyrrhussieg für die Instrumente der Direkten Demokratie. Beide Lager gehen nämlich geschwächt aus der Abstimmung heraus. Das Gesetz zur Direkten Demokratie aus dem Jahr 2018, so wird es von allen Seiten bestätigt, ist dermaßen schlampig gemacht, dass einiges gar nicht anwendbar ist. Das Nein beim Referendum ist also gleichzusetzen mit einem Ja zur Schlampigkeit. Damit dieses Gesetz von 2018 anwendbar sein wird, muss es abgeändert und damit passend gemacht werden. Das kann dauern, das kann Jahre dauern. Da werden jene auf die Geduldsprobe gestellt werden, die für dieses Gesetz gestimmt haben.
Auf er anderen Seite hatte der Vinschger Landtagsabgeordnete Sepp Noggler im Auftrag von LH Arno Kompatscher die Aufgabe, das Gesetz von 2018 so herzurichten, dass es anwendbar ist. Noggler hat das gemacht, der Landtag hat mehrheitlich dafür gestimmt. Gestrichen wurde mit der Änderung unter anderem jener Passus, bei dem 300 Unterschriften ein neues Gesetz blockieren und dann mit 13.000 Unterschriften ein „bestätigendes Referendum“ einleiten konnten.
Dagegen wehrte man sich und deshalb das Referendum am vergangenen Sonntag.
Fazit: Man wird nun lange warten müssen, bis ein gediegenes und anwendbares Gesetz für die Direkte Demokratie verabschiedet sein wird. Viel Lärm um nichts?
Schlanders/Drususkaserne - Auf dem 4 ha großen Gelände der ehemaligen Drususkaserne in Schlanders sollen auf 3 ha insgesamt 150 Wohnungen für rund 500 Personen entstehen. Drei der vier Hauptgebäude und viele alte Bäume müssen dafür abgerissen bzw. gefällt werden. Nun fordert eine Initiativgruppe eine alternative Machbarkeitsstudie, um das Kasernenareal zu retten und bedarfsorientierte Lösungen zu finden.
von Heinrich Zoderer
Bei jeder passenden Gelegenheit erzählt BM Dieter Pinggera mit großem Stolz, dass es 2013 gelungen ist zu einem äußerst günstigen Preis 3 ha des Geländes vom Land zu erwerben und dass in einem partizipativen Prozess ein Konzept erarbeitet und vor fünf Jahren eine Machbarkeitsstudie und ein Einreicheprojekt für die Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raumes von Fachleuten ausgearbeitet wurde. Innerhalb von 15 Jahren sollte in drei Bauphasen ein neuer Dorfteil durch private Investoren entstehen. Mit Gesamtkosten von rund 42 Millionen ist es das größte Wohnbauprojekt, das je im Vinschgau geplant wurde. Seit Oktober 2019 hat Basis Vinschgau in der umgebauten ehemaligen Palazzina die Tätigkeit als Innovations- und Gründerzentrum aufgenommen. Neben Tagungen, Seminaren und einem vielfältigen kulturellen Programm, gibt es auch Coworking und verschiedene Werkstätten und Ateliers für Handwerker, Künstler:innen und kreative Menschen aus dem In- und Ausland. Seit kurzem gibt es auch die Kleider(tausch)kammer und seit zwei Jahren die Kreativwerkstatt. Bei einer offenen Kundgebung auf dem Dorfplatz forderte am 28. Mai eine „Initiativgruppe Drususkaserne“ ein Überdenken der geplanten Verbauung und die Ausarbeitung einer alternativen Machbarkeitsstudie, um das Kasernenareal und den alten Baumbestand zu retten, das öffentliche Interesse durchzusetzen und das Drususareal nicht der privaten Bauspekulation zu opfern. Wie Katharina Thurin und Julia Strobel von der Initiativgruppe in einem Gespräch mitteilten, geht es darum sich Zeit zu nehmen, um alles langfristig zu durchdenken und Alternativen zum Abriss nochmals gründlich zu überprüfen. Durch den Klimawandel sind Begriffe wie Nachhaltigkeit, ressourcenschonendes Bauen und Sanieren und Transformation stärker in den Mittelpunkt gerückt. Es geht um die Schaffung von Wohnraum für Durchschnitts- und Geringverdiener und junge Familien, um die Bereitstellung von bezahlbaren Mietwohnungen, um attraktive Ateliers für Handwerker und Künstler:innen. Es sollte nur das Oberflächenrecht vergeben werden und eine Baugenossenschaft den Wohnraum schaffen. Es braucht eine Geschichtsaufarbeitung und kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Die Gestaltung der Drususkaserne soll auch in Zusammenhang mit dem Kapuzinerkloster betrachtet und ein innovatives Zukunftsprojekt für ganz Schlanders entwickelt werden. Geprüft werden muss auch wie viele Wohnungen es in Zukunft braucht und welche Auswirkungen der Bau eines neuen Dorfteils für die umliegenden Dörfer im Vinschgau hat.
Burgeis - Der Gemeindeausschuss von Mals beabsichtigt, den „Peatr-Anger“ in einen Parkplatz und öffentliche Grünfläche umzugestalten. Der Anger und das „Peatrhaus“ samt Stadel sind seit Jahren in Besitz der Gemeinde Mals. Im vorhergehenden Gemeinderat ist es des Öfteren zu Diskussionen darüber gekommen, wie und ob man in genügender Weise die Anrainer in die Projekterstellung miteinbezogen hat. Damals war - neben öffentlichen Parkplätzen - auch von einem Festplatz die Rede, mit Musikpavillon usw. Von solchen Diskussionen hat man in jüngster Vergangenheit, auch im Gemeinderat, nichts mehr gehört und nun soll eine Parkplatzumsetzung offenbar konkret werden. Denn der Gemeindeausschuss hat die Arbeiten im Verhandlungswege vergeben. Mit Beschluss am 26. April 2022 wurde um einen Betrag von rund 187.000 Euro die Umgestaltung an die Prader Firma Hofer Tiefbau GmbH vergeben und zwar interessanterweise aufgrund eines Angebotes vom 26. April 2022. „Die Finanzierung dieser Arbeiten ist mit einem Beitrag WEG und Eigenmitteln gesichert“, heißt es unter anderemm im Ausschussbeschluss.
Anfang April hatte der Ausschuss das von der Architektin Elke Ladurner erstellte Ausführungsprojekt genehmigt, welches einen alle Kosten einschließenden Kostenvoranschlag von 276.000 Euro vorsieht. (eb)
Vinschgau - Nach zwei Jahren Pause waren bei den Bezirks- und Landesmeisterschaften die Sportplätze wieder gefüllt. Insgesamt holten die Vinschger Mittelschulen neun Medaillen bei den Leichtathletik Landesmeisterschaften der Mittelschulen. Die Jahrgänge 2010 konnten an zwei Disziplinen plus Staffel antreten, die 2009 und 2008 an einer plus Staffel. Heraus stach die Mittelschule Naturns, die insgesamt sechs Medaillen holte. Mayr Hanna aus Plaus holte als einzige eine Goldmedaille im Weitsprung (4,17 m). Walder Sofia war im Hürdenlauf und im Sprint erfolgreich (6. Und 4te). Im Weitsprung der Mädchen der Jahrgänge 2008/09 holte Anna Magitteri die Bronzemedaille mit 4,52 m. Abgerundet wurde der Erfolg der Naturnserinnen mit Gorfer Sina (5. in 60 m Hürden mit 11,12 s) und Schlögl Julia (5. im Hochsprung mit 1,40 m)
Der Malser Simon Hofer war bis auf der letzten Hürde gleich auf mit den ersten Beiden und musste sich nur im Zielsprint geschlagen geben; somit sprintete er erfolgreich zu Bronze. Die letzten Medaillen holte die Mittelschule Laas mit den in den Dorfläufen erfolgreichen Läufern Janis Köfler (5. in 600 m mit 1:52,45 min) und Lia Niederfriniger im Sprint (5. in 80 m mit 11,48 s).
60 m Hü 5. Gorfer Sina 11,12 s
6. Walder Sofia 11,20 s
60 m 4. Walder Sofia 9,16 s
80 m Hü 3. Hofer Simon 13.31 s
80 m 5. Niederfriniger Lia 11,48 s
600 m 5. Köfler Janis 1:52;45 min
Hoch 6. Schlögl Julia 1,40 m
Weit 3. Magitteri Anna 4,52 m
Weit 1. Mayr Hanna 4,17 m
Lichtenberg/Vinschgau/Südtirol - Die 40 jungen Schachspieler und Schachspielerinnen aus dem ganzen Land saßen konzentriert an den Tischen und versuchten ihr Gegenüber schachmatt zu setzen. Nach zwei Jahren Corona bedingter Pause stand das Lichtenberger Vereinshaus am 22. Mai wiederum ganz im Zeichen des Schachspiels. Und alle freuten sich. Ausgetragen wurde die U-18 Regionalmeisterschaft 2022. Die Besten des Turniers dürfen zur Italienmeisterschaft im Juli nach Terrasini auf Sizilien reisen. Für den Lichtenberger Schachverein konnten sich Jakob Niederfriniger, Anna Franziska Lechner und Sophie Pinggera qualifizieren. Mit dreimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze zählten die Lichtenberger Spieler:innen insgesamt zu den besten des Turniers. Im Schachverein Lichtenberg spielen 18 Kinder und Jugendlichen und 12 Erwachsene, die mit Erfolg an Meisterschaften teilnehmen. Auch während der Coronapandemie wurde der Kontakt zu den Schachspieler:innen gepflegt. Es konnte aber lange Zeit nur online gespielt werden. „Bei den Erwachsenen hat sich das Onlinespielen bewährt. Schachkurse für Kinder haben jedoch nicht gut funktioniert, da braucht es den persönlichen Kontakt“, erklärt Reinhold Schöpf. Er ist seit Jahren der Präsident des Schachvereins, der 1990 aus der Taufe gehoben wurde und der einzige im politischen Bezirk Vinschgau ist. Unterstützt wird er im Vorstand von Fabian Schöpf (Lichtenberg), Eugen Gander (Prad), Hermann Rieger, Jürgen Rieger (beide Tartsch) und von Damian Pircher (Taufers i. M.), der für den verstorbenen Ferdinand Gunsch aus Stilfs nachgerückt ist. Der Schachverein Lichtenberg wird seit Jahren von der Raiffeisenkasse Prad-Taufers unterstützt. Neuzugänge sind jederzeit willkommen. Das gilt für Anfänger und Fortgeschrittene, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. (mds)
Trainiert wird jeden Montag in zwei Gruppen (16.00 bis 17.00 Uhr und 17.30 bis 18.30 Uhr).
Infos: 347 472 09 72